Minimale Temperatur beim Aushärten des Harzes?

Hallo zusammen

seit einigen Tagen bin ich gezwungen in unserer Garage zu laminieren. Da ist es leider nicht mehr so warm wie zuvor im Haus (21°C) sondern geschätzte 15°C (gemessen habe ich das nie, es können auch 17°C) sein. Jetzt habe ich heute Abend Testweise mal etwas abgesogen im Vakuumsack und wollte Fragen wie gross da die Nachteile sind? Dauert es einfach länger bis das Harz ausgehärtet ist oder muss ich auch mit erheblichen Festigkeitseinbussen rechnen?

Ansonsten muss ich mir eben eine Temperbox bauen...

Danke euch,

Patrick
 
Hallo Patrik,

ich arbeite im Moment im Keller bei ca. 18°C

Das hat den Vorteil, dass die Topfzeit etwas länger ist; Ich heize dann meinen Hobbyraum aber auf 20..22°C auf, wenn alles eingetütet ist;

Ob es wirklich ein Nachteil ist bei 15°C aushärten zu lassen? Keine Ahnung - ich würde aber versuchen die Sache etwas wärmer zu gestalten!

Und: Bei uns ist es aktuell typisch Aprilwetter / Herbst - feucht - eben auch in der Garage, die doch etwas offener ist als ein Kellerraum; Das halte ich persönlich nicht für ideale Voraussetzungen zum Laminieren - ich würde versuchen gerade deses Manko zu vermeiden

Andreas
 

Gideon

Vereinsmitglied
Jetzt habe ich heute Abend Testweise mal etwas abgesogen im Vakuumsack und wollte Fragen wie gross da die Nachteile sind? Dauert es einfach länger bis das Harz ausgehärtet ist oder muss ich auch mit erheblichen Festigkeitseinbussen rechnen?

Pauschal kann hier darauf keine Antwort erfolgen. Reine Kalthärter haben in der Regel weit weniger Nachteile mit derartig geringen Härtungstemperaturen, als kaltänhärtende Systeme mit nachfolgender Warmhärtung. Je kürzer die Topfzeit, desto geringer die minimale Härtungstemperatur. Einige Härter fangen schon bei 0 °C an > die Vernetzungsdauer ist hier natürlich entsprechend länger. Die einfache 10 °C-Regel (bereits vielfach zitiert) kann man sich ja noch merken......


Ansonsten muss ich mir eben eine Temperbox bauen...

Ja, das wäre nicht verkehrt, sich darüber Gedanken einmal zu machen
 
Laminieren unter 20 Grad

Laminieren unter 20 Grad

Hallo Patrick,

keine Angst, laminieren geht sogar noch bis unterste Plusgrade. Einziges Problem ist, daß das Harz/Härtergemisch dickflüssiger wird und evtl. zuviel davon in der Form landet.
Ich habe fast alle Harze ausprobiert und am besten bin ich mit L285 und Härter 285 Tropfzeit 60 Minuten zurechgekommen. Dabei würde ich die Komponenten im warmen Zimmer lassen und dort zusammenmischen. Mache Dir noch aus einem Styroklotz einen Becherhalter, also in der Größe des Joghurtbechers( kann man einfach nach Gebrauch entsorgen) ein Loch reinsägen, so daß der Becher fast ganz reinpasst. Damit hast Du ein vorgewärmtes Harz, daß nach außen keine Wärme abgibt. Meine Gebinde sind selten über 100/40 Gramm, diese lassen sich flott verarbeiten. Braucht es mehr, nochmal einen Rest anrühren. Diese Menge hat den Vorteil, daß bei Kälte das Harz kaum auskühlt, bei Wärme, daß die Tropfzeit nicht überschritten wird. Verarbeitung in Flächenformen immer mit kurzhaarigen Heizkörperwalzen, in Rumpfformen sowohl mit Pinsel als auch mit den vorgenannten Walzen. Der Härteprozess dauert bei 15 Grad jedoch mindestens 8 Stunden, vorher also das Vacuum nicht unterbrechen. Die Endhärte ist jedoch nach Entformung erst in rund 8 Tagen bei Zimmertemparatur abgeschlossen. Vorteil wäre es also, die Teile ein paar Tage länger in der Form zu lassen. Tempern natürlich nur, wenn die Form keine Neigung zum Verzug zeigt. Wünsche viel Erfolg!!!
 
noch eine Anmerkung der Vollstikeitshalber.
Ueberschüssiges Harz kann sogar eingefroren werden, jedoch nicht länger als einen Tag bzw Nacht.
Das Restharz kann mit warmen Wasser in einer Grösseren Blechbüchse gestellt werden und dann weiterverarbeitet werden.
Die Chemische Reaktion wird durch das einfrieren nicht gestoppt sondern nur verlangsamt.
Wie erwähnt,für eine Nacht kann das schonmal machen.

Grüssle Uli
 
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