Hallo Urs!
Ich fliege auch einen SRTL, ebenfalls in der 200er CFK-Version, und stimme Björn in den meisten Punktem zu. Sehr gute Verarbeitung, sowohl hohe Festigkeit wie auch hohe Steifigkeit. Im "normalen" Betrieb, also auch bei Sturzflügen aus sehr großen Höhen mit vollem HR-Einsatz absolut problemlos.
Handling sehr angenehm und gutmütig. Rollt sehr sauber.Große Stärke ist weiträumiges fliegen mit sehr gutem Gleiten und sehr gutem Durchzug. Auch im DS, und mein SRTL war schon sehr schnell, konnte ich den Flieger noch nicht an seine Grenzen bringen. Übrigens auch da sehr angenehm, gutmütig und spurtreu zu fliegen. Und das ist da seeehr wichtig!
Topspeed aus größeren Höhen ist sehr gut, wenn auch nicht exorbitant (ich vergleiche hier aber mit dem besten Material). Die rel. hohe Streckung ist dafür auch garnicht so toll geeignet. Der darüber rel. geringe induzierte Widerstand bringt in Situationen mit Auftrieb Vorteile. In freien Sturzflug wäre ein tieferer Flügel sinniger. Die Streckung fördert aber den Wirkungsgrad bei Auftrieb, also im Langsamflug und in Wenden. Und natürlich im DS, wo permanent mit Speed und Auftrieb geflogen wird. Da finde ich den Flieger sehr schnell.
Die recht große Robustheit word durch das Bandsystem zur Flügelbefestigung, der im Fall der Fälle abschert, noch weiter erhöht, wichtig für den Hangeinsatz mit auch mal Bumslandungen oder schlimmerem.
Wo ich anderer Meinung bin ist Langsam- und Thermikflug. Die 200er Kohle Version ist ein eher schwerer Flieger (wenn auch inzwischen schon etwas leichter geworden und meiner eine eher frühe Version mit einer schwereren Farbe). Daher hat der Flieger eine nicht ganz kleine Mindestfluggeschwindigkeit. Bei schwachen Bedingungen macht er mir daher nicht soviel Spaß. Gerade, wenn man enger fliegen muss und die Thermik schwach und/oder eng ist, hat man es manchmal schwer. Auch die Massenträgheit des nicht leichten Flügels und T-Rumpfes macht sich da bemerkbar. Schwache, enge Bärte sind dann nicht nutzbar und muss viel gekurvt werden (kleinerer Hang) kostet das auch leistung. Ein guter F3B-Flieger ist da meiner Ansicht nach doch eindeutig überlegen und in dem Fall mehr meine Wahl.
Sobald es am Hang vernünftig trägt (also eindeutig nicht erst ab Windstärke 4 um hier Mißverständnissen vorzubeugen!!) und/oder die Thermik nicht ganz schwach ist, geht der Flieger dann gut, auch in der Thermik! Bei guten und sehr guten Bedingungen ist er dann wirklich klasse, s.o.
Sehr enge Ecken mit Topspeed finde ich nicht so toll, generell wendet er etwas weiter, was hauptsächlich an der Masse liegen dürfte. Ich fliege aber auch ein eher langsames HR-Srvo, ist die Frage, wieviel Einfluß das drauf hat.
Ein voll ballastierter F3B-Flieger wendet aber auch deutlich weiter als leer.
Um das ganz klar zu sagen: Die eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht, das Gewicht rührt größtenteils vom eingesetzten Material und der damit hohen Festigkeit. Und der Hersteller entwicklet weiter und ist schon leichter geworden bei derselben Version. Man kann nicht alles haben und für das geplante Einsatzgebiet geht der Flieger sehr gut. Im DS ne Wucht.
Als Fazit würde ich meist eine Version in 93er Kohle empfehlen. Die sollte vorm Hang auch keinerlei Festigkeitsprobleme bringen und auch für ordentlich schnelles DS locker reichen. Und über geringere Masse(nträgheiten) ganz sicher besser bei schwächeren Bedingungen gehen, den Flieger also (noch) allroundiger machen. Sinnig dann sicherlich auch mit einem V-Rumpf, den es demnächst geben wird und der sicherlich deutlich leichter als der T-Rumpf werden wird (der T-Rumpf braucht über sein Eigengewicht) ziemlich viel Trimmblei.
Für mich erfüllt der Flieger seinen Zewck sehr gut und fliegt da klasse, wo ich ihn einsetze. Für richtig schwache Bedingngen nehme ich andere Flieger oder empfehle eine leichtere Variante des SRTL´s.
Gruß Arne