Kabel oder Litze als Empfängerantenne ?

Tobias Reik

Moderator
Teammitglied
Hallo zusammen,

ich baue meine Empfänger immer mit einer steckbaren Antenne ein (Multiplex-Antennenstecker).
Nun frage ich mich ob es sinnvoll ist statt einem Kabel (viele Einzeladern, Flexibel) besser einen einzelnen geschirmten Draht zu nehmen (wie auf Platinen) ?

Bei den F3B´lern sieht man die Drähte ja öfters hinten rausblitzen...

Ich sehe den Vorteil in der Litze darin, daß die einzeladern ja ein gewisses eigenleben haben, was ich ja nicht will...

Oder liege ich mit meinen überlegungen ganz falsch ???

Danke für eure Kommentare!

Grüß´le Tobi
 

Armageddon

Vereinsmitglied
Hallo Tobi,

elektrotechnisch ist das völlig wurscht, selbst ein Stahldraht ist für unsere Frequenzen noch gut geeignet, obwohl Stahl ein schlechter Leiter ist. Die mechanischen Gesichtspunkte sind hier wichtiger und das kann jeder selbst beurteilen, was da für sein Modell am besten geeignet ist.

Gruß Kai
 

Tobias Reik

Moderator
Teammitglied
Armageddon schrieb:
Hallo Tobi,

elektrotechnisch ist das völlig wurscht, selbst ein Stahldraht ist für unsere Frequenzen noch gut geeignet, obwohl Stahl ein schlechter Leiter ist. Die mechanischen Gesichtspunkte sind hier wichtiger und das kann jeder selbst beurteilen, was da für sein Modell am besten geeignet ist.

Gruß Kai

Also scheidet Stahldraht (hoher Innenwiederstand) aus.
Wie sind die Wiederstandsunterschiede zw. einer Lackisolierten Einzellitze und einer dünnen Kupferleitung ?

Sind bei den von mir erwähnten F3B´lern die Litzen bis zum Empfänger gezogen oder ist nur der "stummel", der aus dem Rumpf ragt aus Einzellitze ?

N.S.: leichter sollte eine einzellitze ja auch sein...


Edit:
Ach, die Mechanik ist wichtiger...
... dann bin ich mir noch sicherer, daß eine einzellitze besser ist, da ich bei dieser sofort merke, wenn sie gebrochen ist...
... andererseits habe ich dann auch nur einen Versuch :(
 
Zuletzt bearbeitet:

Tobias Reik

Moderator
Teammitglied
Armageddon schrieb:
Hallo Tobi,
les Dir mein Posting nochmal richtig durch ;)
Gruß Kai
Hab ich doch um 9:49 !
Biest schrieb:
Edit:
Ach, die Mechanik ist wichtiger...
... dann bin ich mir noch sicherer, daß eine einzellitze besser ist, da ich bei dieser sofort merke, wenn sie gebrochen ist...
... andererseits habe ich dann auch nur einen Versuch
Wie machtst Du / Ihr das denn bei euren Kisten ?

P.S.:
Mir drängt sich gerade der gedanke auf, daß eine "dicke" Leitung mehr Wellen einfangen kann wie eine dünne litze ??? Denkfehler ?
 
Die mechanische Stabilität ist Prio 1 bei z.B. Kupferlackdraht und den Übergangsstellen. Nicht daß hier ein Schwingungsbruch entstehen kann. (Aber das wurde schon alles (mehrfach) gesagt).
Als Antenne werden z.T. auch Carbonrümpfe verwendet, wenn man die Antennenlitze vernünftig leitend mit den Fasern verbunden bekommt. Der Querschnitt des Leiters ist also nicht DAS Problem.

Jörn Meyer
 

Armageddon

Vereinsmitglied
Biest schrieb:
Mir drängt sich gerade der gedanke auf, daß eine "dicke" Leitung mehr Wellen einfangen kann wie eine dünne litze ??? Denkfehler ?

Hallo,

solange die Verschiebungsströme auf der Antenne die Antenne selbst nicht überlastet bist Du im grünen Bereich. Die Dicke der Leitung ist für uns HF-technisch irrelevant. Sie spielt erst eine Rolle, wenn man tatsächlich abgestimmte Antennen verwendet weil dann durch verschiedene Antennenquerschnitte unterschiedliche Verkürzungsfaktoren entstehen und damit die Länge angepasst werden müßte. Ist bei uns nicht der Fall, also irrelevant.

Gruß Kai
 

Tobias Reik

Moderator
Teammitglied
Danke für eure komemntare !

Um das jetzt mal zu sammeln:
- Material, solange es elektrisch leitend ist, irrelevant.
- Querschnitt, irrelevant.
- Verbindung zw. Antenne und Kupplungsstecker wichtig. Bei Segelfliegern und einer guten Löststation, irrelevant.
- Länge. irrelevant.

Wiso mache ich eigentlich diesen Threat auf, wenn es eh wurst ist was ich mache ???

Nix für ungut, aber ich finde das irgendwie sehr enttäuschend...

Grüße Tobi



P.S.:
Armageddon schrieb:
...solange die Verschiebungsströme auf der Antenne die Antenne selbst nicht überlastet bist Du im grünen Bereich.
Was soll das bedeuten ?
 
Länge irrelevant?

Länge irrelevant?

Hallo Tobi,

es mag ja alles irrelevant sein, was Du so aufgezählt hast - die Länge jedoch bestimmt nicht !!!

Suche doch mal unter "Antennen" - und Du wirst mehr als fündig.

Einen massiven Kupferdraht würde ich deswegen schon nicht nehmen, weil er durch Schwingungen im Modell brechen kann, eine Litze eher wohl nicht.

Wo ist eigentlich Dein Problem? Kai hat Dir doch schon alles erklärt. Was spricht gegen Litzendraht? Auf die Idee, einen massiven Draht zu nehmen, würde ich überhaupt nicht kommen.
 

Armageddon

Vereinsmitglied
Hallo Tobi,

1) Die Länge ist mit Sicherheit nicht irrelevant!
2) Das Material ist auch nicht irrelevant, CFK leitet es wird aber mit Sicherheit schon eine merkliche Dämpfung aufweisen. Das heist nicht, daß es nicht funktioniert aber eine Kupferantenne wird im Zweifelsfall weniger dämpfen als eine CFK-Antenne.
3) Warum bei Segelfliegern und einer guten Lötstation die Verbindung der Antenne unwichtig sein soll ist mir auch nicht klar.

In jeden Fall vor dem Erstflug Reichweitetest durchführen.

Suche einfach mal hier im Forum (CFK als Antenne, Antennelänge usw.), das wurde alles schon ausreichend abgehandelt.

Gruß Kai
 

Dennis Schulte Renger

Vereinsmitglied
Moin Dieter!!

Auch die Antennenlänge ist in gewissen Bereichen unkritisch. Google mal nach "elektrisch lose angekoppelter Antenne". Dann solltest du fündig werden ;)

Im Pylon wird öfters Stahldraht als Antenne verwendet, da die nicht so schwingt und damit wesentlich weniger aerodynamischen Widerstand hat. Ist gängige Praxis.
 

Tobias Reik

Moderator
Teammitglied
Hmmm, jetzt bin ich mir nicht sicher wer wen falsch verstanden hat...

Also zum Thema Länge:
Die antenne ist lose an den Empfänger gekoppelt und, da ja ofmalt die Antenne leicht abgeschirmt ist, wird die Antenne "praktisch" verlängert, so daß sie bspw. hinten am Rumpf noch 25cm übersteht -> also ist die länge irrelevant (sonst würde sie bspw. nur bei 24 cm überstand gut funktionieren)

Thema Kohle als Leiter:
Ich habe nicht vor einen Kohleholm als Leiter einzusetzen - solche experimente überlasse ich anderen...

Thema Verbindung:
Ich denke, wenn ich in der lage bin eine Kraft- und Stromschlüssige verbindung zwischen dem Antennenkabel und dem Empfänger herzustellen (und das bin ich) ist das Thema für mich auch uninteressant. Ob ich jetzt eine Litze oder ein Kabel mit der Kupplung verbinde kommt Elektrisch auf das selbe heraus - die Übergangswiederstände dürften gleich liegen - einziger unterschied wäre die Mechanische Belastbarkeit der Verbindung, welche ich aber für vernachlässigbar halte...


Noch kurz etwas zu einem Vorfall von Gestern, weshalb ich diesen Threat eröffnet habe:
Ein Reichweitentest an meinem "Standardplatz" verlief excellent.
ca. 100m -> kein anzeichen von Problemen (Flieger geschwenkt, gerüttelt, ...)
Auf dem Rückweg bei ca. 30m zucken die Servos auf einmal sehr stark und hören dann wieder auf...
Ich mache mich also noch einmal auf den weg.
wieder bis ca. 100m -> Nichts.
Auf dem Rückweg auch nichts mehr...

Ich starte also meinen Erstflug mit Entfernungen bis ca. 600m - ca. 15 min -> keine Probleme !
Einige einstellungen geändert und das Teil wieder raus - nach ca. 150m auf einmal kurze ausschläge an den Rudern... Das ganze dann sporadisch für ca. 30 sec. dann wieder ruhe... ???

Nun ist mein einfacher gedankengang, daß evtl. meine Empfängerantenne einen Wackelkontakt hat, und ich farge mich ob es nicht sinnvoller wäre eine einzelne Litze in den Rumpf zu legen...

Freue mich auf eure Antworten !

Grüße Tobi
 

Armageddon

Vereinsmitglied
Hallo Tobi,

es ist einfach ein Unterschied, ob man eine Antenne gefahrlos ein wenig verlängern oder auch verkürzen darf oder ob die Länge irrelevant, also ohne Bedeutung ist. Das würde nämlich heißen, daß man die Antenne abschneiden könnte. Und sowas kann man einfach nicht unkommentiert stehen lassen, sonst liest es jemand und baut sich ne "Kurzantenne" ;) .

Genauso verhält es sich mit der Verbindungstechnik, denn es ist wichtig eine gute Verbindung zwischen den einzelnen Antennensegmenten zu haben.

Zum Rest ist eigentlich alles bereits gesagt.

Gruß Kai
 
wenig Störstellen

wenig Störstellen

Hallo Tobi,

eine einzelne Litze hat die geringsten Störstellen - also kann eine solche zu verwenden nicht unsinnig sein. Schraub- und Lötverbindungen können sich lösen und Störimpulse verursachen. Aber, wenn gelötet wird, peinlichst genau auf eine gute Lötverbindung achten.
 

WU

User
nochmals zur Antennenlänge

nochmals zur Antennenlänge

Hallo,

bei einer Frequenz von 35 MHz ergibt sich mit den üblichen Formeln der HF-Technik eine optimale Antennenlänge (optimal ist die Lambda-Viertel-Antenne) von ca. 2 m. Da dies nicht so gut praktikabel ist, greift man im Modellflug zur zweitbesten Lösung, nämlich der Lambda-Achtel-Antenne, die dann eben ca. 1 m lang ist. Und wenn man diese Antenne am Empfänger nur 80 cm oder z.B. 1,30 m lang macht, dann hat das schon einen messbaren (negativen) Einfluss auf die Empfangsleistung. Was ich damit sagen will ist dasselbe wie einige meiner Vorredner: Die Antennenlänge muss stimmen, sie ist keinesfalls wurscht!!!

Es ist allenfalls möglich, dass in einem gewissen Entfernungsbereich die Antennenlänge deshalb keine Rolle spielt, weil die Sende- bzw. Empfangsleistung trotz "falscher" Antenne für einen ordentlichen Betrieb ausreichend ist. Aber je näher man an die möglichen Grenzen kommt (d.h. wenn aufgrund der Entfernung keine überschüssige Leistung mehr vorhanden ist), desto schwerwiegender wird der Einfluss der falschen Antennenlänge.

Gruß
Wolfgang
 

Julez

User
Hi!

Ich habe hier mal gelesen, dass sich eine Antenne im Bereich unter Lamba/4 nicht mehr vernünftig abstimmen lässt und somit unter diesem Wert die Empfangsleistung ungefähr proportional zur Länge abnimmt.
Dies wurde durch ein Experiment belegt: Der Graupner C17 Empfänger hat eine geregelte Eingangsstufe, also verbraucht er weniger Strom je stärker das Eingangssignal ist. Tatsächlich konnte mit feinen Messgeräten ein Rückgang des Stromes entdeckt werden, als die Antenne schrittweise von 1 auf 2m verlängert wurde. Bei etwas über 2m stieg der Strombedarf dann wieder.
Fazit: Je länger desto besser, solange man unter 2m bleibt.

http://www.rc-network.de/forum/showthread.php?t=17606&highlight=antennenl%E4nge

Ciao,
Julez
 

groto

User
Hallo besammen,

aus den drei Seiten Diskussion habe ich jetzt folgenden Schluss für mich gezogen.
Ich werde die Antennenlänge verdoppeln, dann ist mir das Lambda egal und
die Antenne als ein "L" ins Seitenleitwerk legen.
Getrennt wird die Antenne über einen 2mm- Goldkontakt direkt am Empfänger.
Als Material werde ich eine Kupferlitze nehmen.

Kann mir bitte noch jemand sagen, wie stark der Querschnitt des Kabels sein darf. Ist es egal oder soll man ein dickeres Kabel nehmen? Und kann ich den Querschnitt vom dünnem Orginalantennenstummel auf eine dickere Verlängerung ändern?

Danke für euere für mich dann abschliessende Tipps.

Gruß,
Tobi
 

Jan

Moderator
tobi,
ich habe von Udo abgeschaut und löte seitdem die Empfängerantenne an die Stahldrähte zum Leitwerke. Verlängerung der Antenne dadurch um ca. 40 cm.

Wohlgemerkt an beide, diese werden leitend verbunden.

Reichweite - wie Du selbst am Brennkopf erlebt hast - mehr als (für meine Äuglein) nötig. ;)

Reichweitentest ist in jedem Fall wichtig.

Deine Wackler könnten auch eine andere Ursache haben. Empfänger? :rolleyes:
Empfänger tauschen und noch mal versuchen...
 

Gast_7088

User gesperrt
Antennen : Mytos und Legenden

Antennen : Mytos und Legenden

Ich glaube kaum ein anderes Theama ist derart mit Legenden und Myten belastet wie das Thema Empfänger und deren Antennenlänge...

Also eigentlich ist es garnicht schwer. wenn man eine Antenne mit einer Pfeife vergleicht, die eben nur klingt (Fall des optimalen Empfangs) wenn bestimmt Bedingungen erfüllt sind. Ein Pfeife kann auf den Grundton (Grundwelle ) gestimmt sein oder auf ein der Oberwellen. Dieses muss aber sehr genau geschehen, weil sie sonst nicht sauber klingt. (nicht optimaler Empfang)

Ein Ton hat, wie auch unsere Sendefrequenzen, eine Wellenlänge, diese muss sich in der Pfeife, so auch auf der Antenne, auf besondere weise ausbreiten.
(feinheiten der stehenden Welle überspringen wir mal)
Die Wellenlänge errechnet sich recht einfach
lamda = C0/f Einheiten => [(m/s)/(1/s)]=m
wobei C0 die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Mediums ist. Für den Ton in Luft die Schallgeschwindigkeit, für die Funkwelle in Luft die Lichtgeschwindigkeit.
f ist die Frequenz in Herz (1/s)

Damit wissen wir die Länge der Grundwelle in Metern . Würde eine Antenne dieser Länge optimal in das Feld eines Senders diese Frequenz, gehalten so wäre der Empfang optimal. Die Energie die diese Antenne aufnimmt ist maxmal, man spricht auch von Anpassung.

Nun ist es oft so das man für die gewünschte Übertragung nicht wirklich die 1/1 Lamda Antenne bauen kann. Zu lang zu schwer was auch immer uns hindert.
Damit haben wir die Lamda-halbe, -viertel, -achtel Antenne auf dem Plan.
Wie oben schon erwähnt ist das Ziel einer jeden Empfangstanlage soviel Energie zu erhaschen und diese dan dem Empfangskreis zu kommen zulassen . Die Kennzahl heisst Antennengewinn.
Dieser ist bei einer Lamda-halben nicht so gross wie bei einer 1/1 Antenne und jekürzer ich sie baue, umso geringer wird der Antennegewinn.

Das besondere ist das ich eben (Herleitung ist nicht ganz einfach und würde hier zu weit führen) immer geradzahlige Teiler(2,4,8,16..) der 1/1Lamda Antenne baue um sie im angepassten Zustand zu bringen.
Dieses erklärt wieso der mit dem kurzen Stummel keine Störungne hat (hatte der Glückspilz doch L/8 getroffen ) und ich der ich einfach nur ein Stückchen abgeschnitten habe, habe die tollsten Störungen (weil ich Depp natürlich die Antenne verstimmt habe) :o

Dann gibt es noch ein ganz wichtiges Kapitel das beachtet werden soll will man nicht komisch Überraschungen erleben : die Verlegung der Antennenleitung.

kunstvolle Schlaufen, Knoten, parallel zu Servoleitungen, Metallgestängen, an Zuletungen zu Motoren und Akkuspacks oder in Metallrohren haben Antenne keinen Sinn.

aber bevor ich euch noch weiter langeweile mit diesen Grundlagen empfehle ich euch ein kleines sehr gutes Dokument. Das ist von ACT Europe das kleine Empfänger ABC. Es beinhaltet einige Spielregeln zum Thema Empfänger und Antennen, die Fundiert beschrieben sind. Es wird jedoch wird auf hochtrabende Herleitungen verzichtet.

In der Hoffnung Licht ins Dunkel , oder Singnal in die Empfänger gebracht zu haben ....


@alle oberlehrer, Besserwissen und Klugscheisser:
ich weis das ich oben sehr vereinfacht habe. Und das die Analogie nicht perfekt ist, aber sie hilft dem Unkundigen erststmal zu verstehen...
 
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