Landeklappen Scharnier frage an die Aerodynamiker

Landeklappen Scharnier frage an die Aerodynamiker


Ich baue gerade eine Jepe f-86 und habe mich dazu entschieden den Flieger auch mit Flaps auszustatten, gefällt mir einfach gut auch wenn es bei dem Modell eigentlich nicht so sinnvoll ist. Meine Frage nun an die Aerodynamiker hier im Forum, welche Variante ist günstiger zur Positionierung der Mylar Scharniere. Variante 1 (grau im Bild) unten und einen geraden Schnitt zwischen Klappe und Fläche oder Variante 2 (im Bild rot) oben das Scharnier und unten einen Phase an Klappe und Fläche um die Bewegungsfreiheit zu gewährleisten (so sind die Querruder angebracht.

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Landeklappe Varianten.jpg

Landeklappe Varianten2.jpg
 

Hotellima

User gesperrt
Ich bin zwar kein Aerodynamiker aber rein von meiner Intuition als Modellflieger sollte dir eigentlich klar sein, wie man die Scharniere für die Klappen an bringt. So wenig Luft wie möglich zwischen der Haupfläche und den Rudern Klappen. Deine Idee mit dem Winkelausschnitt in der 1. roten Zeichnung ist sicherlich nicht schlecht aaaber .. du hast durch den Keilausschnitt immer einen Bereich wo sich die die angeströmte Luft fängt... und das ständig. Wobei dieser Effekt nur bei der 1. grauen Zeichnung beim betätigen der Klappen auftritt.
Ist in der realen Luftfahrt auch so. Die Klappen liegen eingefahren an der Hauptfläche gerade an. So als ob sie zur Hauptfläche mit dazu gehören. Da ist unter den Hauptflächen kein Zwischenraum zu den Klappen.

gruss
Hartmut
 

vort3x

User
Guten Abend.

Ich kenne Landeklappen eig. nur mit "geradem Schnitt" und angeschlagen mit Offset-Scharnieren. Eingefahren ist es wie in der Grauen Zeichnung bei dir, ausgefahren entsteht zwischen der Klappe und der Fläche ein Spalt.

Wenn die Klappe ausgefahren an der fläche anliegt, ist es doch eher eine Art Wölbklappe - oder lieg ich da jetzt Falsch?
 
Die Klappe mit dem Scharnier unten ist im Normalflug sicher vorteilhafter. Ausgeschlagen wird die Strömung am Spalt aber relativ rasch abreissen (nur hinten, über die Klappe) mit der Konsequenz, dass der Auftrieb nicht so hoch geht, wie mit der umgekehrten Konfiguration möglich.

Mit dem Scharnier oben hast Du den Nachteil der ständig etwas gestörten Strömung. Dafür haftet sie oben bis zu etwas grösseren Ausschlägen.

Eine solche (Wölb-) Landeklappe hat drei Effekte:

  • Sie erhöht den Auftrieb und reduziert damit etwas die Aufsetzgeschwindigkeit.
  • Sie sorgt für eine "variable Schränkung", die den Aussenflügel entlastet und das Modell damit im Landanflug abkippsicherer macht. Den Vorteil würde ich bei einem Semi-Scaler ziemlich hoch gewichten.
  • Sie erhöht den Widerstand und macht damit den Landanflug steiler, was es einfacher macht, den Aufsetzpunkt exakt zu treffen.

Von diesen Effekten wird nur der erste mit dem obenliegenden Spalt etwas abgeschwächt. Ich würde als Kompromiss deshalb das Scharnier unten einbauen. Der Vorteil des ungestörten Flügels im Normalflug wäre mir wichtiger.


@vort3x: Den Vorteil einer Spaltklappe mit tiefergelegtem Scharnier kann man mit der geraden Klappenvorderkante nicht wirklich nutzen. Da müsste man die Klappe vollständig profilieren. Wir haben das hier vor Kurzem diskutiert. In der einfachen Ausführung führt der Spalt eher dazu, dass sich die Strömung oben noch eher von der Klappe ablöst als bei der dichten Klappe.
 
@ Markus

deine Ausführungen klingen sehr einleuchtend, ich tendiere inzwischen auch zu der ersten Variante. HH baut bei der neuen Habu 32 DF die Klappen auch so, scheint also ein verkraftbarer Kompromiss zu sein.
 
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