Unsere Idee für einen neuen Segelflugwettbewerb

Guten Morgen miteinander!

Ab und an nehmen wir an Zeit-Zielflugwettbewerben teil. Gestartet wird dort an einer Winde, 6 Minuten Zeitflug und Ziellandung am Strich oder Punkt.
Was mich daran stört ist, dass diese Wettbewerbe mehr oder weniger zum reinen Landewettbewerb ausarten. (Soll jetzt keine Kritik sein! Jeder so, wie er
will.)

Unser Hauptaugenmerk liegt eigentlich mehr auf dem gekonnten "oben bleiben".

Also haben wir das gestern bei uns auf dem Platz mal folgendermaßen durchgespielt:


Start: Am 7 Meter Bungee-Gummi mit 30 Metern Seil ( Das ist ein "kleiner" Hochstart mit anschließendem Schuß...60-80 Meter sind immer drin!)

Zeitflug: 4 Minuten (Die Zeit ist so bemessen,so dass man die Aufgabe nicht durch reines Abgleiten erfüllen kann)
Evtl. vorhandene Hangflugmöglichkeiten werden durch Limitierung des Flugraumes ausgeschlossen.

Landung: In einem 2 Meter Kreis. (Ein Teil vom Flieger muss innerhalb des Kreises liegen.)




Gestartet wird der Reihe nach. Nächster Start frühestens 15 Sekunden, spätestens 30 Sekunden danach.
Gewertet wird die reine Flugzeit in Sekunden. Unter- oder überflogene Zeit zählt jeweils 1 Punkt runter. Also max. Punkte : 240

Anfänglich wollten wir das Verfehlen des Landezieles mit kompletter Anullierung des jeweiligen Durchganges bestrafen,
was aber der Angängerfreundlichkeit komplett entgegen sprach.
Deshalb einigten wir uns auf 50 Minuspunkte.

Peer und ich haben gestern mal 3 Duchgänge abgespult. Endlich war mal wieder reines Thermikgefühl gefragt und kleinste Blasen,
selbst in Bodennähe, wurden gerne angenommen.

Wir werden das Ganze jetzt erstmal "intern" weiter testen (auch mit mehreren Teilnehmern pro Durchgang) und mal einen kleinen
Vereins internen Wettkampf abhalten.
Sollte sich daraus mal mehr entwickeln, müßten wir uns noch Gedanken über gleichwertige Hachstartgummis machen. Evtl. schaffen wir uns
ja auch 3 gleiche "Flitschen" an. Damit könnten man auf Grund der Startzeitabstände, schon jede Menge Flieger zeitnah nach oben befördern.

Geflogen wird dann immer mit Helferlein, der zum Einen die Zeit nimmt und sich auch um das Seil kümmert.
F3K getreu wird er natürlich auch die taktische Beratung während des Fluges übernehmen, so dass sich der Pilot ganz auf das Fliegen
konzentrieren kann.

Teilnehmen kann eigentlich jeder, der ein hochstartfähiges Segelflugzeug hat!!

So..schauen wir mal, wie sich das entwickelt....

Gruß

Günter
 
Liest sich interessant! :)

Frage beim Landen: Ist das auch reglementiert oder
kommt da dann irgendwann auch der erste, der sein
Modell in den Landekreis "steckt"?
Ich vermute mal ja....oder hab ich's nur überlesen?

Nachtrag: Mir gefällt die Idee auch deswegen gut,
weil ich nie der "Ziellander" war und bin, aber das Oben-
bleiben habe ich stets als Herausforderung genommen.
 

Peer

User
Beim Landen ist alles erlaubt: Stecken, rutschen, drehen, schleudern - Hauptsache ein Teil des Flugzeugs
ragt in den Landekreis.

Hier mal unsere Startanordnung im Bild, als Standard-Hochstartvorrichtung werden
EMC-Vega Bungee-Gummis + 25-30 m Nylonleine (bei uns Mega-Line 1,0mm) verwendet
und ein kleiner F3B-Fallschirm drangehängt.

Gummi_F3J_Skizze.jpg

Wichtig: Es müssen drei gleiche Starteinrichtungen sein, die auch nur definiert ausgezogen
werden dürfen - also z.B. 20 m, oder bis zu einer Linie, bzw. bis zu einem Radius. Damit haben alle
die gleiche technische Hochstartchance.

Wir würden das gerne mal mit 8-10 Teilnehmern demnächst bei uns in Minden ausprobieren.
Die Terminabstimmung soll hier im Forum passieren….. Toll fände ich, wenn das als Serie à la
F3K- D-Tour laufen würde, so kleine Wettbewerbe über ganz Deutschland verteilt.

Peer
 
Zur Landung:
Das Modell darf bei der Landung kein Teil verlieren.
Damit wird vielleicht die absolut brutale Stecklandung verhindert.
 

Peer

User
Richtig, Engelbert !

Der Flieger darf auch während des Fluges keine Teile verlieren,
der Passant findet es nicht witzig, wenn er von Gegenständen
getroffen wird.

Wir könnten den Landekreis auch auf sagen wir 4 m Durchmesser
vergrößern, dann sind auch RES Flieger (wenn sie denn die Flitsche
überleben) bei der Landung nicht überfordert. Soll aber ausdrücklich
keine Aufforderung sein, die Hochstarteinrichtung regelment-
mäßig zu schwächen - die 4-Klappen Bomber wollen ja schließlich
auch hochkommen. Das Reglement ist schon am ehesten auf den
klassischen Querruder-Segler oder auch F3X-Flieger ausgelegt.

Aber ohne gezielte Landung artet das aus - dann wird irgendwo
gelandet, nur damit die Zeit voll wird....das ist keine Flugzeugbe-
herrschung !

Das Angebot richtet sich vor allem an fortgeschrittene Piloten, die
mal schauen wollen, was so geht in der Thermik - aber nicht den
ganzen Zauber von Windenstart und Bullenschlepp machen wollen
und auch keine Lust haben ihren Flieger bei Seitenwind am Strich zu
landen (F3B-E) oder hart zu stecken (F3J).

Peer
 
Nochmal Landung

Nochmal Landung

Nochmal etwas zur Landung:

vielleicht bieten sich innerhalb der Landekreis Sektoren an, also z.B. nen 2m-Kreis in einem 4m-Kreis, oder in einem kleineren Maßstab einen 1m-Kreis in dem ursprünglichen 2m-Kreis und dann eine Abstufung, z.B. im großen Kreis landen = 50 Punkte, im kleinen Kreis landen = 100 Punkte, sodass bei bester Flugzeit 290 oder 340 Punkte drin sind.

Aber eines sollte ja klar sein: egal ob die von euch beschriebene Regelung zur Landung oder meine Idee genutzt wird, das Landen haut jeweils "richtig" in die Punkte. Man sollte vielleicht den Maßstab kleiner machen, also z.B. bei eurer Version nur 10 Minuspunkte; bei meiner Version vielleicht 10 bzw. 20 Pluspunkte.

Ich hoffe, man konnte mir folgen :)

Viele Grüße,
Tibor
 
Noch mal mein Senf dazu:

Wir wollen keine Landewertung im Sinne der ansonsten üblichen Wettbewerbe. Sonst können wir ja gleich wieder Windenstart machen. Unser Hauptaugenmerk soll das Thermikfliegen sein!


Gruß

Günter
 
Wir wollen keine Landewertung im Sinne der ansonsten üblichen Wettbewerbe. Sonst können wir ja gleich wieder Windenstart machen. Unser Hauptaugenmerk soll das Thermikfliegen sein!

Jupp, das habe ich auch vorhin schon verstanden :-)
Jetzt kommt das aaaaber: wenn ihr die Landung mit 50 Minuspunkten wertet - sprich das Flugzeug landet außerhalb des 2-oder-weiß-der-Geier-wie-viel-Meter-Druchmesser-Kreises - entspricht das einer "Fehlzeit" von eben 50 Sekunden. Mit einer richtig guten Landung kann man also mehr Strafpunkte vermeiden als man durch gezieltes Zeitfliegen erhalten kann.

Mein Vorschlag war und ist daher: Nehmt doch statt 50 nur 25 Punkte Strafe bei einer Landung außerhalb des Kreises, dann ist die Landung nicht überbetont und genau das ist ja eure Absicht.

Was sagen denn eure Erfahrungen...?

Viele Grüße,
Tibor
 

DETA

User
Wird wohl wie die F3K D-Tour eine entspannte Angelegenheit!
Da ich selber kein Landespezist bin, würde ich es gerne versuchen.
Das Ziel, einen 2-3m Kreis zu treffen, ist für einen "Anfänger" wie mich
schon nicht einfach. Ander, die schon Jahrzehnte fliegen, werder wohl
darüber lächeln. Wie ich aber verstanden habe, ist es halt auch für
Jugendliche und Einsteiger gedacht und bei guter Leistung
können sie dann auf den anderen Wttbewerben weiter machen.
Mit dem Helfer wie bei den F3K Wettbewerben finde ich sehr gut,
da diese einem sehr gute Tips geben und ich habe da sehr gute
Erfahrungen gesammelt.
Noch eine Frage zu den Modellen.
Da ich selber mit einem 2,2m oder 3m Segler teilnehmen könnte.

Ich hoffe, dass hieraus auch etwas interessantes wie die D-Tour wird
und sich einige hier mit einbringen.
Eure Meinung ist gefragt, denn dann kann es wohl weiter gehen.
Fliegend Grüße
 
Sehr gute Idee das ganze!

Ich finde, wir sollten das ganze ruhig weiter in der Rubrik WETTBEWERBE F3B/J/F diskutieren. Denn da gehört das meiner Meinung nach hin.

Ruß,
Arie
 

Peer

User
Der erste Gummi-F3J-Wettbewerb ist gelaufen !

Am Vatertag wurden bei anspruchsvollem Wetter - zumindest was Steigen und Saufen anbelangte,
3 parallele Hochstarteinrchtungen aufgebaut.

Diese bestanden aus:
- 7,5 m Mega-Rubber Bungee
- 25 m 1,0 Mega-Line (orange)
- F3B-Fallschirm

Dazu 3 Landekreise - mit 4 m Durchmesser (2m war uns dann doch zu klein,
man will ja nicht "stecken" müssen)

Wir sind dann nach diesen Regeln geflogen:

1. feste Ausziehlänge für das Gummi (bis in den Landekreis)
2. Start zeitversetzt, jedoch nicht mehr als 15 Sekunden hintereinander
3. 4 min Fliegen (klingt einfach, gell ?)
4. Landung so, das mind. 1 Teil des Fliegers den Kreis berührt
5. Landekreis verfehlt: minus 25 Sekunden
6. Der Pilot hat einen Helfer (gleichzeitig Zeitnehmer)

Gruppenbezogene Wertung, der beste bekommt den Tausender....
Nach 4 Durchgängen, die vom Grillen kurz unterbrochen wurden, hatten wir
dann unsere Vorrunde beendet. Die 3 besten gehen in's Fly-Off.
Da dann doppelte Flugzeit (8 Min.)

Wir hatten viel Spass und es war ordentlich Betrieb am Boden und in der Luft !

Diese Bilder sind von der Generalprobe am Sonntag vorher......
.
K800_P1120546.JPG
.
K800_P1120555.JPG
.
K800_P1120559.JPG
.
K800_P1120552.JPG.
.
K800_P1120564.JPG
.
.
Gruß
Peer
 

Pano

User
Hochstarteinrichtung

Hochstarteinrichtung

Ich bin bis 2010 auch immer mit einem F3B-Gummi (7,5m) und 50 Meter Seil (1mm) geflogen, bis mir irgendwann der Gummi gerissen ist und um die Ohren flog.

Nun starte ich nur noch mit zwei dünneren Gummis an zwei Erdankern parallel. Die Erdanker sind nur ca. 20cm auseinander und die Gummis an ihren Enden mit der Neilonschnur verbunden und durch eine Kevlarschnur gesichert. Wenn nun einer reisst, wird er automatisch durch den anderen gestoppt und durch 50 Meter Seil - kann auch weniger sein - ist man noch in sicherem Abstand.

Diese Art zu strarten ist einfach und günstig, doch auf Sicherheit zu achten kann nie schaden vor allem wenn mehrere Teilnehmer und Zuschauer anwesend sind.

Schöne Grüße,

Pano
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten