2€-Servo hat sich verabschiedet

Ron Dep · 3. Mai 2012

So, nun ist es mir auch erstmals gelungen, ein China-Servo im Wert von 2€50 zum Aufgeben zu bringen. Es hat einfach aufgehört zu arbeiten, mitten im Flug, ohne ersichtlichen mechanischen Defekt!

Habe es nun zerlegt, und der Motor läuft häufig nicht mehr an. Was kann das für Gründe haben, Bürsten leer (da sind echt noch Bürstenmotoren drinnen!)? Wenn der Motor aber läuft, geht er super, da braucht er doch auch die Bürsten dafür, oder?

Außerdem wird der Schaltbaustein extrem heiß, das spricht eher gegen einen Motordefekt.

Ron Dep · 3. Mai 2012

Hmm, habe jetzt den Motor abgezwickt und stattdessen ein Voltmeter angehängt. Das funktioniert perfekt, nichts wird heiß.
Wird also doch der Motor defekt sein. Aber welcher Art kann ein Defekt sein, wenn der Motor "eigentlich" gut läuft, bloß der Anlauf nicht mehr klappt?

FamZim · 3. Mai 2012

Hi

Billige Bürstenmotoren haben meist keine " Kole"bürsten, sondern nur ein dünnes Metallblech welches seitlich am Kolektor anliegt.
Das ist dann, besonders bei hoher Last MIT Bürstenfeuer schnell durchgeschlissen und kann bei Drehrichtungswechsel zwischen die Lamelle einrasten und den Anker blockieren, oder wird durchgedreht oder umgeknickt.
Dann blockiert auch der Motor meist.
Wenn dieses Blech nur verschleist läst die Federspannung nach, (auch durch ausglühen) und der Kontakt geht verloren.
Wenn man Ihn andreht läuft er dann meistens noch, das sind die letzten Zukungen

.

Gruß Aloys.

Ron Dep · 3. Mai 2012

FamZim schrieb:
Wenn dieses Blech nur verschleist läst die Federspannung nach, (auch durch ausglühen) und der Kontakt geht verloren.

Super erklärt! Das Zitierte ist dann wohl der Knackpunkt! Besten Dank!

Dann werde ich gleich das nächste 2€50-Servo einbauen, ich habe ja noch zwei.

Wenn es wieder drei Jahre hält, bin ich zufrieden. Der Flieger ist auch schon repariert, er sieht jetzt bloß anders aus als vorher.

VOBO · 4. Mai 2012

Liegt dir wirklich so wenig an deinem Flieger, das du ihm diesen Schrott zumutest?

Ich kann es nicht fassen welche Risiken für Flieger, sowie Leib und Leben mancher hier aus reinem Geiz eingeht.

Bei dir ist wohl dein Nickname Programm.

Julez · 4. Mai 2012

Ich hatte mal so Servos, bei denen war der Glockenanker scheiße gewickelt, und schliff am Motorgehäuse, was auf die Dauer einen Kurzschluss verursachte.

Ron Dep · 4. Mai 2012

VOBO schrieb:
Liegt dir wirklich so wenig an deinem Flieger, das du ihm diesen Schrott zumutest?
Ich kann es nicht fassen welche Risiken für Flieger, sowie Leib und Leben mancher hier aus reinem Geiz eingeht.
Bei dir ist wohl dein Nickname Programm.

Vobo, es ist doch nur ein Styrobomber. Markenservos würden mehr kosten als das Styropor.

Aber was mich interessiert: Ab welcher Kosten- oder Qualitätsklasse haben denn die Servomotoren richtige Bürsten statt der einfachen Schleifkontakte?

spacy · 4. Mai 2012

VOBO schrieb:
Liegt dir wirklich so wenig an deinem Flieger, das du ihm diesen Schrott zumutest?

Ich kann es nicht fassen welche Risiken für Flieger, sowie Leib und Leben mancher hier aus reinem Geiz eingeht.

Bei dir ist wohl dein Nickname Programm.

Bitte das Hyperventilieren einstellen, danke.

Schrippe · 5. Mai 2012

Vor 30 Jahren haben sich die Japaner mit Qualitätsprodukten im RC-Hobby bei uns durchgesetzt (Enya, O.S., JR etc.). Damals gab es auch ziemlich viel Lowtech aus Europa und Amerika. Die sind bekanntlich fast alle weg. Jetzt glauben wohl einige, man kann bewährte Qualität mit neuem Lowtech unbekannter chinesischer Handelsmarken ersetzen. Na, einer glaubt es jetzt sicher nicht mehr.

Meyerflyer · 5. Mai 2012

*Ironie an*

Macht doch nix, kauf doch für den Preis einfach 5 Billigservos und tausche immer, wenn eins kaputt ist.

*Ironie aus*

Ron Dep · 5. Mai 2012

In der Funjet-Klasse tuns die Billigservos allemal. Mein (funjetähnlicher) Flieger hat durch andere Ursachen (z.B. der Apparat zwischen den Ohren) jedenfalls mehr Defekte als durch das Chinaservo erlitten. Werde aber trotzdem diesmal ein besseres Servo einbauen.

Aber die Frage von weiter oben hätte ich noch gerne beantwortet, ab welcher Preisklasse man mit besseren Servomotoren rechnen darf, und eventuell ein Poti mit Mehrfachschleifer wäre auch nicht schlecht.

Julez · 5. Mai 2012

ab welcher Preisklasse man mit besseren Servomotoren rechnen darf

Das lässt sich am Preis nicht festmachen. Ich habe in meinem F3B 2 Ausfälle von "guten" Volz Markenservos wegen kaputter Schleifer gehabt. Jetzt sind da billige Servos drin, und die tuns eigentlich viel besser...

Claas · 5. Mai 2012

Ron Dep

In der Funjet-Klasse tuns die Billigservos allemal. Mein (funjetähnlicher) Flieger hat durch andere Ursachen (z.B. der Apparat zwischen den Ohren) jedenfalls mehr Defekte als durch das Chinaservo erlitten. Werde aber trotzdem diesmal ein besseres Servo einbauen.

Ron,

gut, daß du bessere Servos einsetzen willst.
Denk doch mal drüber nach, so nen Funjet vor die Birne ist ganz schön Aua! :confused:

Solche Servos haben maximal was in unmotorisierten Leichtwaffeln was zu suchen...

Buy cheap buy twice und safety first, würde der geneigte Anglophile sagen, oder?

VG Claas

Julez · 6. Mai 2012

In meinem Dogfighter sind diese drin:

http://www.hobbyking.com/hobbyking/store/uh_viewItem.asp?idproduct=10346
Das sollte für nen Funjet auch gut passen...

Peter Maissinger · 6. Mai 2012

Frage:
Wenn man statt 2,50€ Servos, solche zu 7,50€ einbaut, um wieviel % steigt dann die Sicherheit? :confused:

Schrippe · 6. Mai 2012

Gefühlt um den Faktor 1000

Wobei ein gutes Servo der Einsteigerklasse doch wenigstens 12-14EUR kostet. Ich sage mal Graupner/JR C507 oder die anderen japanischen Markenservos der Einsteigerklasse. Mir ist in 30 Jahren Modellbau keines davon ausgestiegen.

Warum soll ich also zu Noname-Servos wechseln? Das Interent ist doch voll mit Klagen darüber. Erfunden sind die sicher nicht.

hoellchen · 6. Mai 2012

Schrippe schrieb:
...

Wobei ein gutes Servo der Einsteigerklasse doch wenigstens 12-14EUR kostet. Ich sage mal Graupner/JR C507 oder die anderen japanischen Markenservos der Einsteigerklasse. Mir ist in 30 Jahren Modellbau keines davon ausgestiegen.

...

wie soll er bitte ein über 40Gramm schweres Servo in einen Funjet oder ähnliches einbauen? Das würde die Tragfläche soweit schwächen das er erst recht abstürzt.

Abgesehen davon wird zur Zeit soviel Fertigschrott verkauft und da sind auch sicher keine 12-14€ Servos drinnen. Wenn das Komplettset z.B.99€ kostet, also 2m Segler mit Motor, Regler und 6Servos. Das kauft dann ein Anfänger der noch nichtmal beurteilen kann ob die Geräusche der Servos ok sind oder nicht.

Da habe ich noch mehr Vertrauen wenn Ron Dep ein Modell mit Billig Komponeneten selber aufbaut.

Andreas

Julez · 11. Mai 2012

Ich sags mal so: Die einzigen Servos, die mir in meiner Modellflugkarriere seit `93 schlagartig ausgestiegen sind, waren teure Volz und ein teures (naja) Graupner C261 Markenservo. Letzteres dann aber anständig direkt mit internem Kurzschluss und Absturz.

Bei meinen ganzen Billigservos ist noch kein anständiges (d.h. über Shockflyergröße) ausgestiegen, und die im Shockflyer wurde über einen vorhersehbaren Zeitraum unpräziser.
Also bis jetzt keine Gefahr durch schlagartiges Aussetzen hier.

Ich muss dazu aber auch sagen, dass ich jedes Servo, egal von welchem Hersteller, einer persönlichen Qualitätskontrolle unterziehe. Seit ich im Kontrollwesen arbeite, glaub ich niemandem mehr irgendwas.

Gerade die HXT500/HXT900 werden in Amerika zu zigtausenden verbaut. Wenn da ein systematisches Problem existieren würde, hätte man davon gehört. Aber anstatt dessen werden sie nur überall gelobt.

Jürgen Heilig · 12. Mai 2012

Julian Holtz schrieb:
...
Gerade die HXT500/HXT900 werden in Amerika zu zigtausenden verbaut. Wenn da ein systematisches Problem existieren würde, hätte man davon gehört. Aber anstatt dessen werden sie nur überall gelobt.

Von mir nicht. Meine HXT900 sind schwerer als angeben, haben weniger Drehmoment als angegeben, haben nur eine geringe Auflösung und arbeiten recht ineffizient (hohe Stromaufnahme).

Messwerte hier: http://www.rcgroups.com/forums/showpost.php?p=11993302&postcount=5613

Wer auf Präzision keinen großen Wert legt und ein getaktetes BEC oder UBEC verwendet, kann allerdings durchaus glücklich mit diesen Servos sein.

Jürgen

snoggle · 12. Mai 2012

ist immer eine frage vom einsatzzweck denke ich. für ne schaumwaffel mit kit-anschaffungskosten von 50€ brauche ich sicher keine servos wo der stückpreis die hälfte vom modellpreis ausmacht. für einen voll-cfk flieger der ein paar hundert euros kostet sieht das sicher schon was anders aus.

so handhabe ich das jedenfalls. habe sowohl billig servos ala hxt 900 wie auch teures material im einsatz und hatte weder mit den einen noch den anderen bei sachgemäßem umgang bisher keine probleme/ausfälle/karies, ...

2€-Servo hat sich verabschiedet

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