Blue-Airlines Blue Spirit (XL) Erfahrungen?

schon merkwürdig...

schon merkwürdig...

...ein so tolles neues Modell und keiner hat es bisher gekauft (zumindest niemand aus dem Forum hier). Hab ich die negative Presse für BA verpasst oder was ist passiert?

Gruss,

ein verwirrter Bernd
 

I-Lexx

User
Bau Blue Spirit XL

Bau Blue Spirit XL

Hi!

Ich bin wohl der erste Besitzer des Modells? Anyway. Ich hatte den Bausatz vor ca. drei Wochen gekauft. Erstflug steht für diesen Samstag an.

Die Masse der Bauteile habe ich eben nicht parat. Jedoch war zu erkennen, daß der Rumpf mit dem GFK Höheruder recht schwer am Hintern ist. Die Flächen haben eine Gewichtsdifferenz von nur 2g.

Die Rumpfqualität würde ich mit 2-3 bewerten. Es sind einige nachgebesserte Stellen zu erkennen. Vermutlich wurde am Urmodell nachgebessert. Einige Lunker sind unter der Deckschicht versteckt. Die Passung zum aufgelegten HLW erfordert einige Feilerei. Die Hohlkehle des SLW musste am oberen Bogen, innen nachgearbeitet werden. Die Bowdenzüge liegen auf einer Seite des Rumpfes. Ich hätte mir einen Austritt des HLW-Bodenzuges mittig am Heck gewünscht. Das wäre in der Produktion jedoch schwer machbar. Die Montage des Motorspantes gelingt gut. Die Schnittmarke kann in der Seglerversion "wegpoliert" werden. Innen liegt Abreißgewebe, was einem die lästige Schmirgelei vor dem Verharzen erspart. Gute Idee. Es passen die Anformungen für die Flächen sehr, sehr genau, ebenso wie die Kabinenhaube.

Der Rumpf macht einen stabilen Eindruck. Die Kohlelagen beginnen ab dem hinteren Kabinenrand und ziehen sich bis in das SLW. Der SLW-Abschluss wurde leider mit tonnenweise Harz und einem paar Rovings eingebracht. Etwas viel des Guten. Warum? Siehe oben. Wenn man etwas
"qualitätsfanatisch" ist wie ich, kann man sich bessere Rümpfe vorstellen.
Aber es gab nichts, was man nicht mit etwas Geduld wieder hinbiegen konnte. Ich habe den Rumpf abgeschliffen und 2K lackiert. Bei einem Zielgewicht von ca. 2900g spielt der Lack keine Geige. :-)

Das HLW zeigt eine deutliche, dicke Naht. IMHO nicht stand der Technik. Ich habe andere HLWs welche exakter ausgeführt sind. Zudem musste die Naht nachgespachtel werden, da einige bis zu 2mm große Löcher zu sehen waren. Die Naht selbst ist ca. 2-3mm dick. Die Ruderfläche ist fertig "anscharniert". Sprich: Unten aufgefräßt und oben bildet die Deckschicht samt der oberen Halbschale das Scharnier. Maximale Schwergängigkeit ist die Folge. Ich habe deshalb das Ruder abgetrennt und mit einem "ordentlichen" E-Flap-Scharnier versehen. Jetzt kann man es mit einem Finger bewegen, ohne dass dieser blau anläuft. Zudem geht man mit den langen Bowdenzügen kein Risiko ein, was das Ruderspiel anbelangt.

Das Seitenruder ist etwas unglücklich angelenkt. Der Bowdenzug macht eine S-Kurve, was zu hoher Reibung und somit zu hohen Servokräften führt. Ein Einbau des Servos im Heck verbietet sich - dem CG zuliebe. Das Ruder musste ich um ca. 2mm unten und 1mm oben Anschleifen. Ebenso das Horn der SLW-Flosse über dem Seitenruder. Entweder geriet das Ruder zu groß oder die Deckschicht des Rumpfes zu dick. Das Problem war jedoch leicht lösbar.

Die Flächen sind bretthart und von guter Qualität. Servokabel sind eingezogen (verdrillt). Ich selbst habe die runden Servoschächte zu rechteckigen umgebaut, da ich die Robbe-Servolocks (rund, klobig) absolut hässlich finde. Das ist aber immer Geschmacksache. Zumindest hat mich diese Arbeit fast vier Abende aufgehalten. Das Ergebnis stimmt jedoch. Die Ruder sind ebenfalls als E-Flaps ausgeführt. Es bedarf noch ein wenig Feilerei um diese leichtgängig zu machen. Durch den massiven Einsatz von Kohle kann man jedoch eine "verzugfreie" Karriere dieser erwarten. Die Flächen sind sauber verschliffen. Ich habe die Flächen mit CLOU in Verbindung mit Talkum-Puder vorbehandelt und mit 280er und 800er Papier nachgeschliffen. Die Bespannung erfolgte mit Orastick. Die Oberfläche sieht bis auf weniger Zentimeter Blickabstand wie GFK aus. Für die Flächen gibts eine 1-2.

Insgesamt versteckt sich in diesem Bausatz einiges an Arbeit, zumindest wenn man ein, der schönen Rumpfform würdiges, Modell bauen will.

Als Setup habe ich gewählt:

Kontronik FUN 500/27 mit KPG27, 5,2:1, ACC 14x10
JAZZ 80 BEC (für einen E-Akku ist beim besten Willen kein Platz mehr)
Kokam 3200 als 5S

MPX DS-Synth
MPX Micro-Digi auf Höhe, Seite
MPX Digi-FLI auf Quer, Wölb

Es war ein nettes Gefummel bis eine gute Einbaulage für den klobigen Akku gefunden war. Ich habe die Servos für S/H auf eine Art Schlitten zwischen die Flächen gepackt, dahinter den Empfänger. Ansonsten wär's Essig gewesen. Der Akku liegt mittig im Kabinenausschnitt. Mit diesem Setup stimmte das CG ohne Blei auf Anhieb. Ich war selbst erstaunt und habe es als große Rechenkunst verkauft. :-)

Ich wollte den Flieger mit Absicht schwer bauen. Der Antrieb hat mit dem Zielgewicht leichtes Spiel. Nach meiner Einschätzung sollte das Kerlchen den Vogel senkrecht nach oben befördern. Und das Gewicht trotzt hoffentlich dem starken Seewind in Dänemark (wird ein Flieger für den Herbsturlaub).

Mein Fazit. Ich hätte mir für diesen Preis etwas mehr Liebe zum Detail und was den Rumpf angeht, eine bessere Qualität gewünscht. Da der Flieger sicherlich einer der ersten der Serie war, konnte ich jedoch darüber hinwegsehen. Den optionalen Spantensatz (für das Setup als E-Segler) kann man sich sparen. Er zwingt eine ungünstige Einbaulage der Servos auf und kann, wenn überhaupt, nur bei Standardzellen (4/5-Sub-C, Sub-C) sinnvoll eingesetzt werden.

Soweit, so subjektiv. Ich hoffe geholfen zu haben. Bei Interesse kann ich ein paar Fotos posten.

Gruß aus Stuttgart,

Jens
 
sorry

sorry

hallo,
habe deine antwort erst jetzt mitbekommen.
Vielen Dank für die ausführliche Beschreibung!
Klingt nach einem guten Modell und einer lohnenden Winterbeschäftigung!
Jetzt muss ich nur noch meinen Finanzminister überzeugen :-(

Gruss,

Bernd
 

Timo

User
Hallo I-Lexx,

berichte doch bitte von dem Erstflug, und über ein paar Bilder würde ich (und sicher auch andere) mich freuen.
Da die Saison zu Ende geht, kann man ja mal drüber nachdenken was man so im Winter macht.
Auf der HP von Blue-Airlines bleibe ich öfter mal hängen und der Spirit ist schon schön....

Grüsse

Timo
 
Baubericht Blue SpiritXL Competition DS

Baubericht Blue SpiritXL Competition DS

Hallo zusammen,
Ich möchte an dieser Stelle ausführlich vom Bau dieses tollen Flugmodells berichten.
Ich habe folgendes vor mir liegen und werde in den nächsten Tagen stets die Baufortschritte dokumentieren:

Inhalt.jpg

Die linke Reihe (Servos, Spantensatz für Elektroausbau, Robbe-Servolocks) ist nicht Teil des Baukastens.
Im Gegensatz zu diesem Zubehörbeutel:

Kleinteile.jpg

HLW komplett fertig in GFK-Schalenbauweise:

HLW unten.jpg
HlW.jpg


Das Seitenleitwerk ist ebenfalls in GFK-Schalenbauweise ausgeführt.
 
Anpassen der Flächensteckung:

Anpassen der Flächensteckung:

Vorgefertigte Sacklochbohrung mit 10mm Bohrer durchbohren:

01_Bohren_Fächenstahl.jpg

Diese recht grobe Bohrung kann man noch etwas aufschleifen:
(Zufällig passte der Schleifstift genau)

02_Passung aufreiben.jpg

Jetzt passt der Flächenstahl stramm durch die vorgefertigten Bohrungen:
03_Flächenstahl_passt.jpg

Soweit so gut, Morgen gehts weiter.
 

Timo

User
@ Joerg,

prima, wie lange hast Du auf den Bausatz gewartet?
Möchtest Du (wg. der Übersichtlichkeit) nicht lieber einen eigenen Thread starten.

Grüsse

Timo
 

I-Lexx

User
Bilder vom Bau, Innenraumkonzept (E-Version)

Bilder vom Bau, Innenraumkonzept (E-Version)

Hi!

Mal sehen ob das mit den Bilderchen so klappt.
Vorab: Ich habe den Segler in der E-Version aufgebaut, bin also insofern im falschen Forum. Eventuell können die Kollegen von der Hangfraktion doch noch etwas Inspiration finden.

Dies sind die "neuen" Servoschächte für die MPX DIGI Fli:
fl-roh-servo.jpg

Und so sieht dann das Ergebnis aus:
fl-fert-servo.jpg

Die Innereien habe ich unter dem Flächstahl verstaut. Ich habe hierfür einen Schlitten gebaut, der es erlaubt die Servos recht weit hinten zu platzieren, ohne diese dort für immer verschwinden zu lassen.

Hier sind der Servoschlitten und das Akkubrett (noch ohne Bohrungen für die Spannlaschen). Die CFK Auflagen sind eigentlich nicht notwendig. Aber zum einen hatte ich den Luxus mit Gewicht nicht geizen zu müssen und zum anderen schauts besser aus:
bretter.jpg

Der Servoschlitten nach dem Einpassen:
rumpf-innen-schlitten.jpg

Hier der Steg für die Bowdenzüge und der Kabelbaum für die Flächenservos.
Im Rumpf sind MPX-Buchsen (grau) verbaut. Vorne ist der Träger für das Akkubrett zu sehen. Warum der Flächenstahl auf dem Foto so schrecklich schief aussieht ist mir noch ein Rätsel:
rumpf-innen-roh.jpg

Montiert im Detail. Der Empfänger befindet sich hinten im Rumpf. Er ist unter dem Servoschlitten befestigt und kann so jederzeit recht leicht ausgebaut werden (wofür auch immer) :-)
rumpf-innen-detail.jpg

Hier noch die Draufsicht. Alles schön aufgeräumt und an seinem Platz. Der Regler liegt frei unter dem Akkubrett und wird somit auch mit Kühlluft versorgt:
rumpf-innen-draufsicht.jpg

So schaut die Sache von der Seite aus. Vor dem Fräsen wurde der Rumpf im Bereich der vorderen Lufteinlässe noch von innen mit einer Lage Glasgewebe verstärkt. Das stabilisiert und unterbindet Ermüdungsrisse im Gelcoat:
rumpf-aussen.jpg
 
Hallo Jörg,

schöne Bilder. Die Fläche im Rohbau, ist das auch Deine? Am Anfang sah man ja die Flächen schon bespannt?

Kannst Du mal ein Bild von der Rohbauflächen Nasenleiste machen? Würd mich interessieren, wie BA das macht. Sieht aus, als würde die komplett verpressen...

Danke
 
Hallo zusammen,
@Timo: hast recht, ich mach gegen 22:00 Uhr einen neuen Thread auf.Ich hatte den Baukasten abgeholt, da ich in der Gegend wohne (Stuttgart).

@Modellbobby : Die Flächen kann man auch schon fertig bespannt kaufen.(wie auf dem Bild). Die Nasenleisten sind fertig verschliffene Intro-nasenleisten.

@I-lexx: Mit 5s Lipo gehts sicher schnell rauf.Viel Spass damit!

Jetzt fang ich an, mal sehen wie weit ich heute komme...
 

I-Lexx

User
Moin!

@modellhobby: Sorry. Die Flächen sind inzwischen bespannt. Aber sie scheinen komplett verpresst zu sein. Es war zumindest keine Introleiste oder ein Aufsatz sichtbar. Die Endleiste ist recht scharf, dafür könnte der Randbogen etwas dünner auslaufen (Bsp. MPX-Tangent bei Alpina oder E-Master).

@joerg: Wie schaut Dein HLW aus? Ist die Naht ebenso dick? Ansonsten viel Spaß beim Bau. Du machst einen Segler daraus?


Gruß aus Stuttgart,

Jens
 
Ja, wird ein Segler werden.
Die Nähte sind eigentlich alle in Ordnung bei mir, ich werde in meinem Baubericht nochmal ein paar Bilder vom HLW machen.
Gruß aus Stuttgart,
Jörg
 

I-Lexx

User
Erstflug Blue Spirit (E-Version)

Erstflug Blue Spirit (E-Version)

Hi!

So. Heute war's soweit. Der blaue Sprit durfte sich in der Luft austoben.
Vorab: es waren noch ganze 140g Blei im Bug notwendig um den Schwerpunkt auf 77mm zu bekommen. Ich dachte zuerst (siehe erstes Posting) ich hätte ihn ohne alles erwischt. Aber wenn man inches auf der Waage nicht ordentlich in cm umrechnet... Anyway.

Die Kiste hatte nun ein Abfluggewicht von 3300g und eine mittlere Flächenbelastung von ca. 66g/dm². Als LS wurde eine 14x9,5 auserkoren der Rest blieb wie vorgesehen.

Um es kurz zu machen. Alle Checks gemacht, Motor an, Frisur vom Werfer neu gerichtet und ab. Steigen mit 90 Grad bis dem Flieger an der Sichtgrenze etwas die Puste ausging (werde wohl ein etwas größeres Mittelstück probieren). Und Fliegen OHNE einen Zacken Trimmung auf einem der Ruder! Alles im Strack, alles passt. Unglaublich. Die Fuhre geht flott, sehr flott sogar, ist aber vom klassischen "Hotliner" noch etwas entfernt.

Recht leidenschaftslos wurde dann in die Knüppel gegriffen und Rollen ohne WK-Zumischung (geht gut) und mit (geht wie ein Quirl) getestet. Rückenflug geht ohne nennenswertes Drücken. Der Spirit liegt stabil in der Luft. Der Langsamflug (mit gesetzten Klappen) ist ebenso unspektakulär. Die Strömung reisst erstaunlich spät ab - und wenn: kurz abkippen und weiter gehts.

Die Landung geht mit Butterlfy sehr ordentlich. Wenn man den Fleilauf beim JAZZ ausnutzt, kann man die Kiste fast auf den Kopf stellen, 5m über Grund die LS-Bremse aktivieren und den rest beinahe ausschweben. Überfahrt brauchte ich bei den heutigen 5 Flügen nicht.

Ich würde auch ungern, auf nur ein Gramm Gewicht verzichten wollen. Was micht sehr erstaunte, war das Ansprechen auf unsere schwache Thermik heute. Ich konnte zwar nicht steigen - aber mit minimalem Sinken gleiten.

Fazit: würd ich wieder Kaufen. Beim nächsten evtl. einen FUN 600 als Motor und dafür weniger Blei. Achso: das Ding heult mit minimal verwölbten Flächen wie ein Copcar im Film. :-) Die gassilatschenden Hunde waren völlig hin und weg von dem Sound.

Gruß,

Jens
 
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