Silikonhaltige Politur = Gift?

hi,

im R&G-Handbuch wird darauf hingewiesen, dass Silikonhaltige Poliermittel eine ZU GLATTE Oberfläche mit vorzeitigem Strömungsabriss verursachen.

Echt?

Ja wenn das so ist, trenne ich mich halt von meiner geliebten Spiegel-Oberfläche. Was soll ich denn für ein Schleifpapier nehmen? 1000er, 2000er, 6000er oder gar 240er???

Oder ist das für Segler 3-6 m SpW nicht so relevant. Bei kleineren Modellen (und Re-Zahlen) soll es wohl helfen.

Bertram

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Steht jetzt in der GFK-Rubrik .
mfg
C.Brändle
 
Hallo Bertram,

das stimmt tatsächlich. Bei verschiedenen Modellen wird für die Fläche, der Einsatz von Zackenband empfohlen. (z.B. kleine Nuris wie Projeti uvm.)

Boeing und die anderen Großen experimentieren schon mit schuppenartiger Oberfläche.

Bei einem aktuellen Formel 1 Auto habe ich am Heckflügel Zackenband gesehen. Der Mathematiker von Mc Laren hat es mir erklärt, auch warum es nur den mittlere Teil eines dreiteiligen Heckflügel betrifft.

...........(ähm, selbstverständlich habe ich aaaaaalles verstanden :confused: )

Grüße
Jörg Peter
 
Das ist gaaaaaanz einfach. :-) Ne im Ernst ist es nicht!

Seht euch die Haut eines Hais an. Rauh wie Sandpapier und hat weitaus weniger Widerstand. Erklärt wird das mit Microwirbel, welche einen kleinen Polster bilden und so den Widerstand senken.
 
Bertram Radelow schrieb:
im R&G-Handbuch wird darauf hingewiesen, dass Silikonhaltige Poliermittel eine ZU GLATTE Oberfläche mit vorzeitigem Strömungsabriss verursachen.
Silikonhaltige Poliermittel führen in jedem Fall nur zu einer einzigen Sache: zu Reparaturproblemen! Und R&G ist nunmal ein Vertrieb von Klebezeug.

Was die Aerodynamik angeht, ist es nicht ansatzweise so einfach, wie es hier dargestellt wird. Es gibt Bereiche, in denen Rauhigkeit Vorteile bringt, genauso gibt es Bereiche, in denen es sehr erhebliche Nachteile bringt. Vergleiche zwischen Wasser und Luft hinken so, wie Vergleiche zwischen Haien und Vögeln. Beide "fliegen" zwar, aber doch irgendwie anders. Warum haben Vögel keine Haischuppen und Haie keine Federn? Turbulatoren sind nur in bestimmten Bereichen von Vorteil, im Rest des Einsatzbereiches wünscht man sich die meist woanders hin.

Eine spiegelblanke Oberfläche bringt bei den meisten Profilen exzellente Flugleistungen, keineswegs einen "vorzeitigen" Strömungsabriss, eher umgekehrt. Lediglich das Wiederanlegen der Strömung dauert bei geringerer Rauhigkeit länger. Man verliert deswegen mehr Höhe beim Strömungsabriss, spürt einen deutlicheren Verlust, dem aber im Normalflug beim typischen RC-Modell ein erheblicher Vorteil gegenübersteht. Allein an der Grenze zum unterkritischen Einsatzbereich bringt Rauhigkeit grundsätzlich Vorteile, denn die macht aus unterkritischer eine überkritische Strömung. Bei F3K Modellen macht es Sinn, mit Rauhigkeit zu experimentieren. Im Freiflug bauen sie deswegen auch Kuhfangzäune vor die Nasenleiste. Aber schon beim F3K wäre der Kuhfangzaun mehr als hinderlich, würde jeden SAL-Start vermasseln.

Rauhigkeit per se ist genau so schlecht oder gut wie eine spiegelblanke Oberfläche. Kommt immer auf den Einsatzbereich an, bei uns im Modellflug speziell die Re-Zahl, wann was von Vorteil ist. Und im üblichen RC-Allroundbereich ist eine spiegelblanke Oberfläche sehr viel mehr von Vorteil als von Nachteil.
Siggi
 
Natürlich hinkt der Vergleich Hai im Wasser zu Vogel in der Luft. Komischerweise interessiert sich die Ingenieurswelt für solche Oberflächen und testet fleisig im Windkanal. Diese Sparte hat sogar schon einen eigenen Namen. Leider fällt er mir zu Zeit nicht ein.
 
Hallo Kollegens, hallo Siggi,

gibt es ein Buchtip, der uns einfach gehalten, den Einblick in dieses Thema vermitteln kann?

Viele Grüße
Jörg Peter
 
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