Modell schäumen

Hallo leute,
ich plane als neues Projekt ein kleines Modell selbst zu schäumen.
Zunächst möchte ich meine, bisher leider nur theoretischen, Pläne vorstellen.
Ich will ein existierendes Modell abschäumen, damit ich eine Negativform erhalte in der ich dann ein Repklikat schäumen kann.
Ich stelle mir das Ganze so vor, dass ich eine Kiste baue, eine Lage Schaum einfülle, eine dünne Plastkfolie drüber lege, darauf das "Urmodell" noch eine Plastikfolie, wieder Schaum und dann aushärten lassen.
Wenn der Schaum trocken ist will ich das Urmodell entnehmen und in den nun vorhandenen Hohlraum den Schaum geben, der dann das neue Modell bilden soll. Als Schum habe ich mir Bauschaum vorgestellt.

Habt ihr vielleicht schon Erfahrungen mit soetwas, bzw. könnt ihr mir eventuell Tipps geban auf was ich achten sollte usw.


LG,
Super Erder
 

kioto

User
Schäume erzeugen hohe Drücke

Schäume erzeugen hohe Drücke

Hallo,
Bauschäume schäumen und härten mit Feuchtigkeit, das Aufschäumen lässt sich deshalb durch Feuchtigkeit und Wärme etwas steuern. Allerdings können die Drücke dabei sehr hoch werden. Die Förm müsste schon aus GFK oder Beton sein.
Ev. ginge offenes Schäumen in Halbschalen, wenn die Schaummasse so dünnflüssig wäre, dass sie aufgestrichen oder gespachtelt werden könnte und nach dem Schäumen eine halbwegs gleichmässige Schicht bildet.
Mal sehen, ob es schon jemand probiert hat.

mfg Werner am NO-Kanal
 
Wenn man in die Form Kanäle zur Entlüftung bohrt kann dadurch der Druck und etwas Schaum entweichen, diese "Schaumnasen" können dann nach dem härten abgetrennt werden.
 

EvoNic

User
Hi Erder,

ich hab mal probehalber Bauschaum in eine Getränkeflasche gefüllt. Brachte nicht das gewünschte Ergebnis. Aus irgendeinem Grund wurde der Schaum in der Flasche extrem grobporig. Regelrechte Blasen, die zur Innenwand der Flasche - wie natürlich zu jeder anderen angrenzenden Oberfläche hin - offen sind. Selbst wenn man den Schaum aus dieser "Form" heraus bekäme hätte er keine glatte Außenhaut.

Im Übrigen gibt es den Bauschaum, wie Du ihn Dir vorstellst (z.B. für 2,59 EUR pro Dose aus dem Baumarkt), dank übertrieben fürsorglicher Verbraucherschützer nicht mehr. Das Zeug kostet jetzt das 5-fache und damit etwa soviel wie der 2-komponentige Zargenschaum.

Gruß, Nic
 
Oke, was ist Zargenschaum? Und wäre es möglich, dass der schaum weniger Blasen zu den anliegenden Begrenzungsflächen, also auch der Form, entwickelt, wenn er unter Druck steht, sprich wenn einfach mehr Schaum in die Form gegeben wird?
 
Mehr Schaum = mehr Gas das nirgends hin kann = mehr Blasen = :mad:
Robbe versuchte schon vor .zig Jahren einmal Tragflächen in (Stahl?)Formen direkt zu schäumen.
Ergebnis = miserabel.
Gruss Jürgen
 

jmoors

Vereinsmitglied
Bis Du damit brauchbare Ergebnisse hast, d. h. eine formgetreue Abbildung der Fläche, brauchst Du mindestens 50 Versuche - wenn Du gut bist! Du musst sehr genau eine Menge Schaum bestimmen, die unter exakt definierten Bedingungen aushärtet. Kauf' dir lieber einen schönen Flieger für das Geld, was dich der Spaß kosten wird. Sicherlich ist dafür auch noch ein Cularis zusätlich drin...

Nicht umsonst haben Unternehmen wie Multiplex Anlagen, die ein Vermögen kosten und viel Forschung investiert, um ein marktfähiges Modell zu bekommen. Es gab vor längerer Zeit mal einen Bericht in einer Zeitschrift (FMT?) darüber.

LG, Jürgen
 

foobar

User
Moin,

ich habe vor einigen Tagen einen DLG-Rumpf von innen ausgeschaeumt. Dazu habe ich ca. 20 ml PU-Kleber (Fermacell) mit ca. 15 ml Wasser aufgeschuettelt. Schaeumt ohne Ende ohne allzuviel Druck zu erzeugen:

DSC03589-620x465.jpg


1 Liter Fermacell kosten im Fachhandel ca. 15 EUR und ergibt im Ergebnis wohl deutlich mehr Schaum als aus der "Fertigdose".

Auch noch gefunden: http://www.relax-pillow.de/index.html?d_228.htm. Ist halt die Frage, womit man die klebefertig vermischt.

Ob du Gewichts- und Festigkeitstechnisch gluecklich wirst, wage ich mal vorsichtig zu bezweifeln:D
 

spacy

User
Schaumwaffeln aus PU geschäumt
http://www.rc-network.de/forum/showthread.php/195292-Schaumwaffeln-aus-PU?highlight=he100

Ich habe auch mal die Aluformen dazu gesehen, da legst du vom Preis her die Ohren an (aber gaaanz flach), nur fürs Alu
für den Privatbereich sehr aufwendig und nur sinnvoll, wenn die Schaumtechnik an sich das Hobby ist.
Was auch mal einer gemacht hat und was auch nicht schlecht war:
Styrodurblock in die CNC Fräse und beide Rumpfhälften aus dem vollen gefräst
 
Ich glaube nicht, dass es bei der im Eingangspost beschriebenen Vorgehensweise funktioniert. Es gibt dabei mehrere Probleme verschiedenster Art, von denen jedes einzelne schon alleine ein Grund für das Scheitern des Vorhabens ist:
- Wenn das Urmodell nicht peinlichst genau bis zu jener Tiefe, an der der größte Querschnitt erreicht ist, eingedrückt wird, dann gibt es Hinterschneidungen, d.h. man kann dann schlicht geometrisch bedingt nicht mehr entformen.
- Beim Eindrücken des Urmodells wird die eingangs erwähnte Folie durch die sphärische Verformung in erheblichem Ausmaß Falten werfen, selbst wenn sie noch so weich und evt. erwärmt ist. -> schlechte Oberfläche
- Eine Entformung eines fertig geschäumten Modells aus einer solchen Form (also mit offenen Poren und Abdrücken von Falten der Folie) wird wohl kaum ohne Zerstörung entweder der Form oder des Modells möglich sein. Wahrscheinlich nicht einmal so, weil der Schaum des Modells sich in die Poren und Falten-Abdrücke in der Form drückt und darin verklebt. Der Einsatz von klassischen Trennmitteln ist auf der offenen, porigen Oberfläche auch nicht möglich und die Folie als Trennhilfe draufzulassen hilft auch nicht (Stichwort Falten).
- Je nach Art des verwendeten Schaums und Anzahl/ Größe von "Expansionsöffnungen" ist es durchaus denkbar, dass die Form durch Überdruck von innen sich zumindest deutlich biegt oder sogar bricht.
- Ein aus z.B. PU geschäumtes Modell wird ohne Verstärkungen in Form von z.B. CFK-Profilen nicht stabil genug sein und ist auch noch relativ schwer und das Gewicht nicht gleichmäßig verteilt, weil es nach dem Schäumen nicht überall gleich große Poren gibt.

Es ist sinnvoller, eine GFK-Form zu bauen und daraus Modelle zu laminieren. Das kommt noch am ehesten dem Grundgedanke nahe, der wahrscheinlich den Anstoß zu dieser Idee hier gab: Nämlich dass man sich salopp gesagt "mal eben" neue Teile oder sogar den ganzen Flieger nochmal aus der Form machen kann, wenn es mal einen Crash gab.
Oder eben die Geometrie vereinfachen und auf einfache Balsa- oder Depronbauweise umsatteln.


Gruß
Jochen
 
Nicht umsonst haben Unternehmen wie Multiplex Anlagen, die ein Vermögen kosten und viel Forschung investiert, um ein marktfähiges Modell zu bekommen. Es gab vor längerer Zeit mal einen Bericht in einer Zeitschrift (FMT?) darüber. LG, Jürgen

MPX lässt von einer Fachfirma schäumen...Name fällt mir gerade nicht ein, sitzt in Oberkirch bei Offenburg, Graupner lässt ebenso schäumen, soweit ich weiss im Raum Stuttgart...
Hier finden sich die Spezialoisten:http://www.google.de/search?q=Teile...&rls=org.mozilla:de:official&client=firefox-a
 
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