NiMH Akkus - Laden, Fliegen, Entladen, Lagern.......(?)

Relaxr

User
Hallo - da ich erst vor ca. 5 jahren mit dem Modellflug mit Lipos begonnen habe, sind mir NiMHs irgendwie fremd. Jetzt haben wir seit zwei jahren einen RC-Car für die Kids, mit einem 6zelligen NiMH-Pack (4000er), der an sich gut läuft. Wir (meistens die Kids) fahren den RC-car, bis er gerade spürbar an Saft verliert. dann wird er (mit so ca. 6,5V) hingelegt bis zum nächsten Fahren. Dann lade ich direkt vor Nutzung mit 1C (4A) und Thermokontrolle bis ca. 35° C auf, das passt und klappt immer wieder.
Da ich gerade in reine Segler (F-schlepp) einsteige, habe ich nun auch da mit NiMH angefangen und mir nen 4zelligen, 2000er Eneloop geholt. Wenn ich den jedoch mit 1 C lade steigt die Voltzahl recht schnell, dann geht der lader immer wieder auf 0A runter und fängt irgendwann wider zu laden an. So geht das dann . . .seltsam. Nun möchte ich auch nen Grosssegler an NiMH betreiben, wollte mir also nen 4zeller mit viel Kapazität holen - doch ich ahne schon, dass mir das Wissen zum Handling fehlt.

Um dem Vorzubeugen - bitte keine Kommentare wie, lese halt mal was über NiMH, das habe ich, es gibt dazu zig Theorien. Als Lader nutze ich die Pichler P80 (einfach) und den Nachfolger, den Pichler mit 4 Akkuanschlüssen. Wie gehe ich am besten vor?

Ich wollte den Seglerakku wieder mit 1C volladen, Segeln/Schleppen lassen gehen. Doch was danach : liegen lassen, entladen, entladen/laden :confused::confused::confused:.

Mein Stand aktuell bzgl. NiMH:

-> max. 1,5 V/Zelle
-> min. 1,0 V/Zelle
-> max 35° C beim laden
-> Nie tiefentladen

Kann mir jemand eine recht einfache Anleitung für den Alltag geben, wie ich die Dinger behandele? Sind die Eneloops "Ausnahme-NiMHs"? Wie lagere ich die zellen am besten zwischen den Flügen, wie lade ich am besten, wie oft muss ich entladen, wann muss ich mit Fliegen etwa aufhören, bei ?V/Zelle. Bin irgendwie Lipo-Mensch, die Dinger sind mir fremd......

Würde mich über eine knappe(!!!!!!!!!) Anleitung freuen wie ich erkenne, was meine NiMHs gerade brauchen. Vorhandene Messgeräte sind: Multimeter und IR-Thermometer.

Gruss Markus
 

Yakler

User
Eneloops sollten nur mit 0,5C geladen werden, wobei das Deltapeak so niedrig wie möglich gehalten werden sollte (idealerweise 3mV).
Für einen Großsegler sind die Eneloops übrigens nicht die erste Wahl, da sie unter Last schnell mit der Spannung einbrechen.

Peter
 

Relaxr

User
Hallo Peter - also die Eneloops mit 0,5C und delta-peak Begrenzung - ok! Wobei der Pichler nur bis 5mV runter kann im Delta-Peak Verfahren. Muss ich die denn zusätzlich entladen, wenn ich nach dem Fliegen deutlich über 1,2 V / Zelle bin? Und klar - die Eneloops habe ich nur in kleinen Seglern nur bis ca. 2m SW. Ich hatte es so verstanden, dass die NiMHs auch am besten mit wenig V/Zelle lagern sollen? Andere sagen einfach immer mal die Verluste kurz nachladen.............

Wie muss ich denn die Grossseglerpacks (4zeller/hohe Kapazität) am besten behandeln? Ein Vereinskollege meinte das zyklische laden/Entladen wäre wichtig, allerdings ist die Anleitung des Pichler Laders wenig verständlich.........Was wäre denn hierfür ein leistungsfähiger 4-Zeller mit ca. 215 gr ?

Woran erkenn ich denn nen leistungsfähigen NiMH, bzw. wann ich Sonderbehandlungen oä starten muss?

Gibts nen kompakten Link dazu ? Wie gesagt, aus den ganzen Infos im Netz werde ich nicht schlau (genug)....
Markus
 
Relaxr schrieb:
Wir (meistens die Kids) fahren den RC-car, bis er gerade spürbar an Saft verliert. dann wird er (mit so ca. 6,5V) hingelegt bis zum nächsten Fahren. Dann lade ich direkt vor Nutzung mit 1C
Würde ich nicht machen, denn NiMh-Akkus soll man voll lagern. Leer lagern war bei den alten NiCd-Akkus angesagt.
 

Yakler

User
Die Eneloops kann man auf jeden Fall immer voll Lagern, hier wird ja auch die niedrige Selbstentladung beworben.
Meine Eneloops haben nach dem Fliegen noch immer über 1,2V je Zelle, die lasse ich dann meist bis zum nächsten mal so liegen, und lade sie vor dem nächsten mal noch einmal voll.
Die 5mV Deltapeak bringen die auch nicht um, tiefer können meine Lader auch nicht.
Wie mit herkömmlichen NiMh's umzugehen ist kannst du auch leicht hier im Forum über die Sufu raus finden, die Meinungen unterscheiden sich aber auch hier.
In einem Großsegler würde ich heutzutage wohl eher Lipos oder LiFepos mit einem Powerbox Sensor oder einem Digiswitch einsetzen.
Ich finde unter anderem auch die konstante Spannung unabhängig vom Ladezustand des Akkus als Vorteil.

Peter
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
Um dem Vorzubeugen - bitte keine Kommentare wie, lese halt mal was über NiMH, das habe ich, es gibt dazu zig Theorien.
...
Würde mich über eine knappe(!!!!!!!!!) Anleitung freuen wie ich erkenne, was meine NiMHs gerade brauchen. Vorhandene Messgeräte sind: Multimeter und IR-Thermometer.
Gruss Markus

Okay, dann wollen wir mal:
  • voll lagern
  • Tempertur kann kühl, kann auch normale Zimmertemperatur betragen!
  • nicht über 45°C
  • möglichst im Frost NICHT zu hoch belasten
  • nicht unter 1V/Z fallen lassen, sowohl unter Last als auch beim Lagern
  • möglichst kleines dP, NiMh-5mV sind okay
  • max. 1C, besser 0,5C (ich nehme 0,6C - 1,2Ampere für AA, und fahre gut damit)
 

Relaxr

User
Guten Morgen - wenn ich euch nicht hätte. Danke an alle, besonders an Gerd für die Stichpunkte, die werden auf nem kleinen Zettel übern Lader gepinnt.

Also nach Nutzung doch eher voll Laden und Lagern, ok!

Gruss Markus :)
 
Hallo Markus,

die Tipps von Gerd bezogen sich mit ziemlicher Sicherheit auf Eneloops.
...ohne dass das explizit erwähnt wurde.

Bei Hochstrom NimHs in den Größen SubC und 2/3 A habe ich immer leer
gelagert, weil das Lagern in vollem Zustand immer zu Kapazitätseinbußen
geführt hat.

Aber jeder wie er will.
 

Relaxr

User
.......wäre ja auch zu klar gewesen........ich habs geahnt :rolleyes:

Hab mir gestern nen 4-Zeller NiMH mit 4300mAH für meine neue "alte" 3,75 m B4 geholt, ein "GP-irgendwas" (Name gerade nicht parat), wie will der es wohl haben? Wollte ihn heute mal mit 0,4A volltuckern

Gruss Markus
 
Leer lagern kann ich mir bei NiMh nicht vorstellen (ohne Links oder sonstiger Quellen), den Lazy Battery Effekt gilt es allerdings schon zu vermeiden (durch Entladen etc.).
 
Hallo Achim,

Teilzitat:

max. 1C, besser 0,5C (ich nehme 0,6C - 1,2Ampere für AA, und fahre gut damit)

Das ist Standardanwendung bei Eneloops. ;)

@ Markus: Volltuckern (formieren) ist nie schlecht, wenn mans nicht übertreibt.
Danach kann man höher laden, damit mehr rauskommt.

Ich mein, ich hab sie halt leer gelagert, weil sie bei mir so weniger Kapazität
verloren haben, erhebe da aber keinen Absolutheitsanspruch. ;)
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
Moin, ich meine alle NIMH, die Daten bezogen auf die AA-Eneloop.
Das leer Lagern birgt zu hohe Gefahren, das eine Zelle nur mal unter 1V fällt und schon kann
man zusehen wie die Kapazität schwindet!:cry:

Als guter Kompromiss haben sich auch eine Lagerspannung um die 1,2V/Z (Leerlauf) herausgestellt.

Aber - NiMH sind "Zicken", das bedeutet - ständig auf der Hut sein und fast wöchentlich prüfen!
Da funktioniert VOLL-Lagern viel entspannter ohne (mir) bekannte Nachteile!
 

Relaxr

User
Ja - nochmals Danke, ich werde das alles mal berücksichtigen.

Noch ne letzte(?) Frage: woran würde ich einen schlechten/schlechter werdenden NiMH erkennen? Irgendwas typisches, was zB beim Routineladen (0,5-1C) dann auffällt?

Gruss Markus
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
mmmmh - allenfalls an der max. Ladeschlussspannung! Die steigt an bei schlechter werden NiMh-Zellen. Es steigt die
Temperatur nach&nach an bei gleichen Ladebedingungen bis der Lader wegen erreichen des dP-Wertes abschaltet.
d.H.: der Innenwiderstand steigt, die Nutzkapazität sinkt => die Spannung bricht tiefer ein bei gleicher Belastung!
 
An der Zelldrift (in allen Betriebszuständen des Akkus) oder am Innenwiderstand der Zellen erkennt man auch Problemzellen, außerdem merkt man, dass das Delta-Peak-Verfahren bei schlecht gepflegten Akkupacks nicht gut geht.
 

Relaxr

User
Hi - ich fahre jetzt "doppelt", delta peak 5mV und Temperatur bis 35° C (Sensor mit Gummiring eng auf Zelle), damit schaltet der Lader bei etwa 1,45 V/Zelle ab. Bisher schaltet delta Peak vor dem Temp.Limit ab.

Gruss Markus
 

Relaxr

User
...gestern habe ich mich auf delta Peak verlassen und der Pichler hat nicht abgeschaltet :mad:. Die 4 Zellen hatten ca. 45° C und 6,4 V - da habe ich sofort(!) abgeschaltet. Das war sicher nicht planmässig, geht das noch durch - oder war das kritisch?

Danke Markus (der NiMH-Lehrling....)
 
Relaxr schrieb:
der Pichler hat nicht abgeschaltet
Versteh ich nicht, du hast doch schon ein Posting vorher erkannt, dass man aus Sicherheitsgründen den Temperatursensor auch anschließen muss! Delta Peak geht nur bei bestens gepflegten Akkupacks.
 

FamZim

User
Grundverhalten.

Grundverhalten.

Hi

Bei allen meinen Versuchen und Beobachtungen an und mit NIxx Zellen (35 Jahre), sind mir sehr unterschiedliche Verhaltensweisen aufgefallen.
Die besten sind nach ein paar Monaten noch voll (fast) und sofort einsatzbereit.
Die nächst schlechteren haben eine hohe Selbstendladung und sind geladen immer wärmer wie die Umgebung, etwa 2 Grad.
Die Spannung sinkt bis um 1 V herum ab.
Diese Spannung behalten sie aber bei und die Temperatur passt sich an.
Nächste Kategorie entläd sich auch mit gleichem Verhalten, aber bis auf O V .
Sie sind mit normalem Ladestrom, auch 1/10 C aufladbar.
Die schlechtesten lassen sich dann nicht mehr normal laden, auch 1 C ist zu niedrig, da muß man schon mit 20 bis 50 A kurz rann ;) .
Dann verhalten sie sich bei andauerndem Gebrauch, mit hohen Strömen, fast normal.

Hat man nun ungleiche Zellen in einem Pack, ist es besser sie lehr zu lagern, damit sie nicht auseinanderdriften und auch noch balanciert werden müßen ;) .

Gruß Aloys.
 
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