Strömungsabriss bei engem Abfangen

ohaack

User
Hallo Kunstfluggemeinde.

Da ich im Netz nur wenig Aussagekräftiges finden kann, hier mal meine Frage /Problem:

Ich fliege seit einiger Zeit die Sebart 30E (vormals Sebach) mir einem 4s Hacker-Antrieb.
Angespornt durch einige Videos und einen Beitrag auf der DVD von " Elektro-Modell" habe ich
mir das Modell fürs 3D- üben gekauft. Jedoch kippt mir der Flieger bei starken HR Ausschlägen
immer wieder über die Rechte Flache ab.

Der Flieger hat ein identisches Setup zu den Modellen in den diversen Berichten, auch ist das
Gewicht bis auf ein paar Gramm gleich (bei mir 1657g).

Was kann ich tun? Der Schwerpunkt ist rel. weit hinten , aber noch im angegebenen Limit,
die Flächen habe ich gewogen, die differieren um 3 Gramm. die Komponenten sind auch relativ
mittig im Rumpf eingebaut.

Wer weiß Rat...?
 
Weniger hart abfangen, am HR ziehen. Ernsthaft. So ein Kunstflugmodell soll mit vollem HR-Ausschlag abreissen. Das es das immer zur gleichen Seite tut, ist unschön und lässt auf Asymmetrien schliessen, aber an und für sich ist an dem Verhalten nichts ungewöhnliches.
 

Zisko

User
Es kommt ein wenig darauf an, was du als große Ausschläge bezeichnest. Im Bereich von 10° bis ca. 25° Ausschlag (Werte geschätzt) ist es nicht so ungewöhnlich, dass der Flieger seitlich ausbüchst, noch dazu wenn er Speed drauf hat. Bei Ausschlägen von 45° und mehr dürfte es das seitliche Ausbrechen nicht mehr geben, da sollte der Flieger nach unten durchsacken.
Also:
1. Ausschläge checken (sollten min. 45° sein)
2. Flieger senkrecht nach oben (Rücken zu dir) - 180° drehen (Bauch zu dir) - Gas raus und voll Höhenruder (mit Gefühl). Jetzt sollte der Flieger im Sackflug herunterkommen ohne groß auszubrechen (ein bisschen nachsteuern ist natürlich schon erforderlich). Wenn er sich dabei jetzt rausdreht ein wenig Pendeln ist hier nicht ungewöhnlich) , gehen mir die guten Ideen aus.
Probier's mal und berichte.

Gruß
Wolfgang
 

thomasr

User
Auch für mich eindeutig: Hr Ausschlag führt zum Strömungsbariss.
Ich bin eher der (Hang)segler, hatte aber kürzlich ein kleines schnelleres Teil mit Vlw. Hier hatte ich die Ausschläge zunächst mal auf das max. mögliche eingestellt. Das Ding war unfliegbar! Man brauchte das VlW nur angucken und schon schmierte die Kiste mit den tollsten Figuren ab. Also Ausschläge auf ca. 20% des möglichen reduziert und schon geht's ab wie Schmitz Katze.
Evtl. ist ja Expo 'ne Idee, aber wie gesgt, ob man das bei den Kisten macht, weiß ich nicht.

Gruß
Thomas
 

Jey

User
Also erstmal sollten hier keine Hangsegler mit Kunstflug-Motormodellen verglichen werden. Das sind 2 föllig verschiedene Welten! Expo ändert außerdem an der Aerodynamik nichts also bringt das auch nix.

Die Frage ist erst einmal wann dir der Flieger abkippt. Starker Ausschlag ist klar. Aber erfolgt der Abriss wenn du die Maschine langsam aushungerst bis zum max. Ausschlag? Erfolgt er wenn du aus dem senkrechten Fallen oder vllt. mit Speed schlagartig durchziehst?? Das sollte erstmal geklärt werden dann kann man dir auch helfen!

Ein "Abriss" aus hohem Speed kann z.b. an ungleich verteilem Gewicht entlang der Längsachse (Tragflächen unterschiedlich schwer) oder an ungleich ausschlagenden Höhenrudern liegen. Bei den kleineren Modellen ist das leider öfters der Fall wenn die Verbindung der Höhenruderhälften nicht stabil genug ausgeführt ist.

Das eine Maschine bei starkem Anstellwinkel lammfromm seine Bahnen zieht, davon sollte man natürlich auch nicht ausgehen! Korrektur am Querruder ist i.d.R. immer notwendig!


Gruß Jochen
 
Hi!
Strömungsabriß am HLW. Ev hilft ein Turbulator am HR oder, was ein Versuch wert wäre,
Haarspray auf das Höhenleitwerk/-ruder, damit die Oberfläche leicht angerauht wird.

Gruß
Heiko-L
 
Hallo

Hallo

Ich weiß wo das Problem ist.
ICh habe sie selbst und du hast einen so genannten Querrudereffekt auf dem Höhenruder.
Wenn ich richtig liege fliegst du sie mit 1 Höhenruderservo und die hat von grund auf einen Querrudereffekt mit drin.
Methode 1:

Höhenruder Teilen(2 Servos)

Methode 2:

Mit dem Querrudermischer rausmischen.

Mfg.:Dominik
 
Guck mal auf den stand deiner Höhenruder seiten.
So ist es bei mir aus

Höhe links 2mm Höher als rechts .
Einfach Quer rechts(bei dir links) beigemischt und se fliegt wunderbar.
Aber mess sie einfach mal nach
 

spacy

User
wenn ein Flieger sich gewaltsam bei hartem Höhe ziehen über einen Flügel herausdreht, reißt meines Erachtens die Strömung am Flügel aufgrund zu hohen Anstellwinkels/zu hohem Gewicht ab.
Ist noch keine Schränkung vorhanden und man erzeugt eine, kommt der Abriß später.
Reißt die Strömung am HLW ab, wobbelt der Flieger mit dem Heck eher horizontal etwas herum und dreht sich vielleicht ein wenig heraus. Aber das HLW hat einen zu kleinen Hebel, um ein Modell in eine plötzliche, gewaltsame Rolle zu zwingen. Ich kenne beides an meinen Fliegern. Wenn man beim Aircombat z.B. die HLW Steuerfläche auf einer Seite abgeflogen bekommt, kann man noch ganz gut weiterfliegen.
 

steve

User
Hallo,
irgendwas stimmt da wirklich nicht. An sich sollte das Modell bei Vollgas bei einem rechtsdrehenden Prop/Antrieb beim Abriss nach links wegdrehen (wenn es von einem wegfliegt!). Um bei Vollgas nach rechts wegzudrehen, muss man schon fast richtig gegensteuern. Kommt allerdings immer auf die Leistung an. Denkbar wäre allerdings, dass der Seitenzug zu stark ist. Dann schiebt das Modell beim Abriss aber eher nach Rechts, dreht aber nach links. Eine zu schwer gebaute Pitts ist z.b. sehr anfällig für solche verdrehten Effekte.

Sind die Flächen genau in der Mitte und wirklich gleich schwer? Liegt das Modell bei montieren Flächen in der Waage? Nachgebende Steuergestänge können natürlich auch allerlei Effekte zaubern.

Ich würde evtl auch systematischer Vorgehen und schauen, auf welche Seite das Modell beim Aushungern ohne Leistung eindreht. Wenns an den Gewichten/Ausmessen liegt, sollte sich diese Effekt auch dort einstellen. Wenn nicht, würde ich mich über die Steuergestänge (sowieso) hermachen und mir den Seitenzug ansehen (an sich auch gleich kontrollieren).

Grüsse
 
Hallo

Ich denke, dass er genauso wie ich einen Höhenruder effekt drinne hat.
Müsste sich im Rückenflug deutlich bemerkbar machen.
wenn man es rausmischt dreht sie sich nicht mehr weg.
Aber das mischen ist ne menge Testerei. 2 tes Hlw Servo mitte gleich einstellen ausschläge gleich und es dürfte sauber fliegen

Mfg.:Dominik
 

ohaack

User
Danke erstmal an alle für Eure Kommentare und Tipps.

Also, dass mit dem senkrecht fallen lassen und dann hart abfangen ist der Punkt, hier hauts den
Flieger drastisch nach rechts. Der Ausschlag am HR ist dann etwa 40-45 Grad. Die HR Blätter sind
nicht getrennt angelenkt. aber wer die Sebart Modelle kennt. der weiß, dass die Verbindung sehr torsionsfest ist.
Ich glaube auch nicht, dass es etwas mit einem Abriss am HR zu tun hat, sondern an der rechten Fläche selbst
der Strömungsabriss erfolgt. Eine genaue Inspektion hat bei mir jetzt folgendes ergeben:

Die rechte Nasenleiste ist minimal ( aber deutlich sichtbar) spitzer zugeschliffen, als die rechte.
Ich habe jetzt mal nur den rechten QR Spalt mit Tesa zugeklebt. Mal sehen ob es einen Einfluss
hat. Was ich auch noch eimal probieren werde, ist das Verhalten beim Drücken zu testen.

Wenn der Wind hier im Norden irgendwann mal weniger wird, werde ich fliegen und berichten, ob es was gebracht hat.
 

Bellert

User
Hallo zusammen,

du hast es erfasst:

Ich glaube auch nicht, dass es etwas mit einem Abriss am HR zu tun hat, sondern an der rechten Fläche selbst
der Strömungsabriss erfolgt. Eine genaue Inspektion hat bei mir jetzt folgendes ergeben:

und das hat mit der Sache gar nix zu tun,

An sich sollte das Modell bei Vollgas bei einem rechtsdrehenden Prop/Antrieb beim Abriss nach links wegdrehen (wenn es von einem wegfliegt!). Grüsse

Wenn ein Flugzeug über die eine oder andere Fläche abkippt, nachdem man durch Betätigung des Höhenruders den Anstellwinkel erhöht hat, dann ist das ein Strömungsabriss, Punkt.
Das dies an einer Seite zuerst auftritt, liegt an den Unsymmetrien i.B. auf den Bau und die jeweilige Umströmung der relevanten Bereiche.

Nochmal zum Verstnändnis. Jedes Profil hat einen bestimmten Anstellwinkel, bei dem sich bei einer bestimmten Geschwindigkeit die Strömung ablöst.
Hat man nun zwei gleiche Modelle mit unterschiedlichem Gewicht, wird sich dieser Winkel beim schwereren Modell eben früher einstellen, als beim leichteren. Dieser Grenzwinkel bleibt bei einer festgelegten Geschwindigkeit immer gleich. Ein schweres Modell bzw. eines mit einer hohen Flächenbelastung hat eben weniger Lut zum Stall als eines mit geringer Flächenbelastung. Das muss man erst mal so verstehen und akzeptieren.

Sollte der Fall eintreten, das ein Stall am Höhenruder auftritt, dann reagiert ein Flugzeug normalerweise so, das dieses einfach die Nase runternimmt, den dann kann das HLW den notwendigen Abtrieb ja nicht mehr bereit stellen ;-)) Das macht oft auch Sinn, da ein Wingstall wesentlich gefährlicher ist als ein Tailstall. Ist im manntragenden Bereich jedenfalls so ;-)

Wenn ich von Auschlägen um die 45° lese, dann wundert mich nix mehr. Das ist vielleicht fürs Torquen und 3D-Gehampel geeignet, aber nicht zum Abfangen aus den Senkrechten. Dabei ist schnell besagter Antstellwinkel überschritten,womit der Flieger genau das macht, was die aerodynamische Konsequenz ist, nämlich abschmieren.

Als Lösung für dein Problem kommt also entweder Gewichtsreduktion ( damit hat man zum kritischen Winkel mehr Luft ) oder andere RC-Einstellungen z.B. für normales Fliegen und 3D oder eben ein andere Flieger, was die schlechteste aller Lösungen wäre.
Man muss die Grenzen, die einem durch einen bestimmten Flieger in einem festgelegten Setup gemacht werden, eben respektieren und nicht mit Gewalt und irgendwelchen haarsträubenden Theorien über HLW-Aerodynamik zu lösen versuchen.

Viel Erfolg,

Dominik
 

ohaack

User
Ja, ist alles verstanden, vielen Dank.

Ursprünglich war die Sebart 30E auch nur für 3S Antriebe entworfen, was lt. Fachmagazin-Berichten ca. 120g
weniger Gewicht bedeutet gegenüber der 4S Variante. Evtl. ist das ja schon das Zünglein an der Waage, zumindest bei meinem Flieger. Für´s 3D üben hat man nun mal große Ausschläge. Lt. Modell-Bericht solls gerade mit dem 4s Hacker Setup sehr gut gehen, gerade und besonders der Harrier wurde gelobt, was ich ja nicht gerade behaupten kann. Falls das Problem nicht lösbar ist, dann muss ich im Rahmen des Möglichen bleiben,
aber schaun wir mal, das Wetter ist im hohen Norden jedenfalls heute gut zum weiteren Testen ;.)
 

ohaack

User
Ja, ist alles verstanden, vielen Dank.

Ursprünglich war die Sebart 30E auch nur für 3S Antriebe entworfen, was lt. Fachmagazin-Berichten ca. 120g
weniger Gewicht bedeutet gegenüber der 4S Variante. Evtl. ist das ja schon das Zünglein an der Waage, zumindest bei meinem Flieger. Für´s 3D üben hat man nun mal große Ausschläge. Lt. Modell-Bericht solls gerade mit dem 4s Hacker Setup sehr gut gehen, gerade und besonders der Harrier wurde gelobt, was ich ja nicht gerade behaupten kann. Falls das Problem nicht lösbar ist, dann muss ich im Rahmen des Möglichen bleiben,
aber schaun wir mal, das Wetter ist im hohen Norden jedenfalls heute gut zum weiteren Testen ;.)
 

ohaack

User
So, Lösung ist gefunden.

Der Querruderspalt der rechten Fläche ist jetzt mit Tesa abgeklebt.
Jetzt geht sie in einen stabilen Sackflug über, kein Strömungsabriss mehr
zu erkennen, ich bin begeistert.

Viele Grüße und danke für Eure Tipps

Olaf
 
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