Motorsturz

Gibt es eigentlich annäherungsweise Standartwerte für Motorsturz und -zug?
Ich will einen Segler (Stratus 260 von T2M) elektrifizieren und finde in der Bauanleitung keinen Hinweis auf diese Werte.
 
Hallo
Seitenzug: gar nicht bis 1 Grad

Motorsturz läßt sich so einstellen: die Verbindungslinie von Schwerpunkt und Rumpfspitze ist die Verlägerung der Motorachse. Dies ergibt in den meisten Fällen ca 2 Grad Sturz.
 
Hi !

Ich stimme dem zu was Grhard gesagt hat. Ergänzend ist vielleicht zu sagen, dass der Sturz bei normalen E-Seglern nicht so wichtig ist. Einen E-Segler will man auf Höhe bringen. Der kann ruhig von selbst nach oben ziehen. Wenn der Antrieb zum Modell passt, dann tut er dass mit Null Sturz genau richtig - zur Not kann man etwas drücken. Muss man zuviel drücken, ist der Antrieb für den Segler nicht optimal ausgelegt. Bei Motormodellen will man bei Teillast und bei Vollast neutrale Flugbahn. Deshalb hier Sturz - im Gegensatz zum E-Segler also viel wichtiger.

Grüße TurboSchrögi
 

MikeG

User
Hallo miteinander !

Mein DRAGONFLY PRO bekommt dieser Tage E-Thermik verpasst, weshalb hab mich die Frage Motorsturz / Seitenzug bei einem E-Segler beschäftigt.

Die Suche hat mich hierher geführt:

Gerhard_Hanssmann schrieb:
Hallo
Seitenzug: gar nicht bis 1 Grad

Motorsturz läßt sich so einstellen: die Verbindungslinie von Schwerpunkt und Rumpfspitze ist die Verlägerung der Motorachse. Dies ergibt in den meisten Fällen ca 2 Grad Sturz.

Und genau das versteh ich nicht :confused:
Wie Verbindungslinie vom Schwerpunkt ?
Der Schwerpunkt ist doch von der Höhe her gesehen, gar nicht definiert.
Vielleicht plamiere ich mich jetzt ja fürchterlich, aber kann mir das jemand bitte erklären ?

Danke im voraus !

Michael
 

Gast_2222

User gesperrt
Wo kommt denn dieses Gerücht her:
Gerhard_Hanssmann schrieb:
Hallo
Seitenzug: gar nicht bis 1 Grad

Motorsturz läßt sich so einstellen: die Verbindungslinie von Schwerpunkt und Rumpfspitze ist die Verlägerung der Motorachse. Dies ergibt in den meisten Fällen ca 2 Grad Sturz.
Mororsturz hat nichts mit dieser Verbindungslinie zu tun. Gegenbeweis durch Beispiel sind Aufsatzmotorträger oben überm SP und Flügel sowie Tiefdecker. Bei letzteren müsste der Motor damit nach oben ziehen.

Mach den Motorsturz etwa gleich der EWD, dann passt's schon. Bei relativ schwachen Motoren mach den Motorsturz lieber zu groß!

Wolfgang
 

MikeG

User
Hallo Wolfgang !

Wolfgang Kouker schrieb:
Mach den Motorsturz etwa gleich der EWD, dann passt's schon. Bei relativ schwachen Motoren mach den Motorsturz lieber zu groß!

Danke für deine rasche Antwort. Ich werde mich an der EWD orentieren.

MfG
Michael
 
???

Ich habe bisher zwei schwach motorisierte E-Segler mit wenig Sturz "stark" motorisiert - mit der Folge, dass sie ungedrückt Loopings nach oben geflogen haben. Ich hatte bisher den Eindruck, wenn man ein älteres Modell, noch für Speed 600 oder so ausgelegt, mit einem fetzigen AXI ausrüstet, dass man dann den Sturz eher erhöhen muss. Ich hatte jedenfalls noch keinen E-Segler mit zuviel Sturz :cool:

Bertram
 
Moin Wolfgang,

Wolfgang Kouker schrieb:
Wo kommt denn dieses Gerücht her: Mororsturz hat nichts mit dieser Verbindungslinie zu tun. Gegenbeweis durch Beispiel sind Aufsatzmotorträger oben überm SP und Flügel sowie Tiefdecker. Bei letzteren müsste der Motor damit nach oben ziehen.

Mach den Motorsturz etwa gleich der EWD, dann passt's schon. Bei relativ schwachen Motoren mach den Motorsturz lieber zu groß!

Wolfgang

Deine Erklärung hier ist leider auch nur eine wage Ausformulierung von hören sagen, tschuldigung.

@Michael,

Die Einflüsse der Motorzugachse auf den Schwerpunkt hat schon einen Einfluss. Dazu kommen aber noch aerodynamische Punkte die mindestens genau so wichtig sind.

Ich will hier so ein altes Thema nicht von vorne durchkauen, wenn du die Suchfunktion bemühst, wirst du viele Artikel dazu finden in denen du auch teils sehr wissenschaftlich fundierte Ausführungen findest. Also wenn du lust hast schau mal nach.

Dragonfly kenne ich jetzt gerade nicht, hast du vielleicht ein Bild davon? Am besten von der Seite.

Um mal wild pauschal eine Aussage zu treffen, folgendes:

Bei E-Seglern liegt der Motorsturz bezogen auf die Rumpfachse meist über 2-3°. Das hängt von den stark tragenden Profilen ab. Extrem starke Antriebe verlangen einen noch stärkeren Motorsturz nach unten. Warum?
Ganz einfach, je schneller der Segler wird um so stärker trägt das Profil. Neigung zum Looping. Dem wird mit einem starken Sturz Rechnung getragen. Der E-Segler steigt noch immer zügig, aber beherrschbar.
Senkrecht steigende Raketen mal ausgenommen. Also wie Bertram schon geschrieben hat!

Bei schwachen Antrieben ist der Sturz geringer zu wählen. Der Flieger arbeitet in der Nähe des Minimumauftriebs, braucht also jede Unterstützung oben zu bleiben. Ein starker Sturz hätte einen gegenteiligen Effekt. Die geringe Antriebsleistung würde regelrecht vergeudet werden. Der Flieger könnte nur noch geradeaus fliegen, aber nicht steigen. Du müßtest mehr Höhenruder geben um gegen den Sturz anzukämpfen, das bedeutet wieder viel mehr Widerstand und der Flieger könnte sogar in einen Strömungsabriss durch die geringer werdende Fluggeschwindigkeit kommen.

Letztendlich mußt du den Sturz erfliegen. Hierbei ist ein zu großer wie ein zu kleiner Sturz hinderlich.
Sag mal etwas zu der geplanten Motorisierung, dann kann dir zumindest ein konkreterer Anhaltspunkt genannt werden.

Die Ansicht von TurboSchrögi kann ich auch nicht teilen. So eine Aussage passte vielleicht mal bei einfachen Speed-Antrieben vor 10-15 Jahren.
Im Zeitalter von fast schon brachialer Motorleistung auf engstem Raum und Hochstromakkus mit geringstem Gewicht muß man einfach vorsichtiger an die Sache heran gehen. Die Aussage ist aber ja schon eine Weile her.

Falls ich dich nun verwirrt habe, lieber nochmal deinen Antrieb konkretisieren. Wäre doch zu schade den Flieger durch einen sofortigen Looping aus dem Stand mit Einschlag zu verlieren.

Grüße, Bernd
 

MikeG

User
Hallo miteinander !

Also, zum Einsatz kommt ein KONTRONIK 430-33 5,2:1 iVm 15x10 Klapp,
Stromquelle sind 2 x 3 KONION 1100.
Das entspricht der Empfehlung von KONTRONIK für den DRAGONFLY.

MfG
Michael
 

Gast_2222

User gesperrt
Tach Bernd,

ich habe gar keine Erklärung gegeben, sondern nur enen Erfahrungswert gepostet. Aber der Grund für den verschwindend kleinen Anteil der Motorzugachse am Motorsturz ist der kleine Hebelarm zum Flugzeugschwerpunkt dieser Achse und dem damit kleinen Nickmoment.

Meine Begründung, auch schwachbrüstige Motorisierung mit zunächst zu großem Sturz zu versehen, geht so und beruht auf schmerzhafter Erfahrung: Der zu schlappe Motor mit zu wenig Sturz wird versuchen, das Flugzeug nach oben zu ziehen. Das Fliegerle wird langsam -> schwer steuerbar -> langsamer -> Strömungsabriss -> touch down.

Umgekehrt der schlappe Motor mit zu viel Sturz: Flieger wird nach unten gezogen -> wird schneller -> gut steuerbar -> leicht mit HR abfangbar.

Gruß, Wolfgang
 
Ich habe die gleiche Erfahrung gemacht:
ein schwacher Motor mit zu wenig Sturz versucht das Modell nach oben zu ziehen. Er "verhungert" dabei. Das Modell hängt am Prop und kommt auch nicht vorwärts.
Mit reichlich Sturz wird Tempo aufgebaut und die Flächen beginnen zu tragen.
Nun aber ja nicht (stark) ziehen!
Auch starke Motoren mit zu wenig Sturz sind unangenehm.
Beim Handstart ist fast ein halber Looping gemacht bis die Hand am Knüppel ist.
Bei der Landung, wenn "hereingehungert" wird und trotzdem nochmals der Motor eingeschaltet werden muss, reisst fast sicher die Strömung ab. So habe ich schon ein Modell verloren.
Meine Erfahrung: lieber zuviel Sturz als zuwenig. Ich gehe jetzt soweit dass ich eine Linie von der Oberseite des Profils beim Schwerpunkt zur Rumpfnase ziehe.
Gruss Jürgen
 

MikeG

User
Hallo Jürgen, hallo miteinander !

Jürgen N. schrieb:
Meine Erfahrung: lieber zuviel Sturz als zuwenig. Ich gehe jetzt soweit dass ich eine Linie von der Oberseite des Profils beim Schwerpunkt zur Rumpfnase ziehe.
Gruss Jürgen

Hmmm ... jetzt habt ihr mich aber ein wenig verwirrt ;)

Ich gehe jetzt einmal davon aus, dass der von mir gewählte Antrieb weder extrem stark noch ganz schwach ist.
Kann ich da mit Jürgens Variante etwas falsch machen ?

Danke für eure rege Beteiligung.

MfG
Michael
 
Michael,
du kannst nicht viel falsch machen. Keine Bange!
Es ist ja nicht so, dass der Motorsturz über "fliegen" oder "nicht fliegen" entscheidet.
Er bestimmt nur eine Eigenschaft während der Motor "an" ist.
"Ziehen" kann man immer, dauernd "stossen" ist unangenehm.
Wenn du einen Helfer beim Erststart hast, kann sowieso kaum etwas passieren.
Wähle einen mittleren Wert und sammle Erfahrung.
Gruss Jürgen
 

FamZim

User
Hallo zusammen

Noch was zum Nachdenken.
Sturz und Seitenzug wird doch eingestellt da der Lufstrom hinter dem Prop haubtsächlich das Leitwerk beeinflußt.
Dadurch erreicht man eine Neutralere Anströmung des Leitwerks.
Fliegt man mit übertriebenem Sicherheitsschwerpunkt, wie bei fielen Anfängermodellen (die sollen im Notfall alleine fliegen) hat das Modell auch viel EWD.
Wird der Motor gestartet wird das Leitwerk mit mindesten der doppelten Geschwindigkeit angeblasen und das heist 4 facher Abtrieb am Höhenruder.
Dann muß eben gedrückt werden oder mehr Motorsturz rein.
Durch mehr Sturz wird das Leitwerk auch zunehmend von unten angeblasen und die provozierte Höhenruderwirkung hört auf.
Also Sturz dem Höhenruder anpassen!
Durch "EINFLIEGEN" das heist Schwerpunkt ; Höhenrudertrimmen und Motorsturz verändern kann nach und nach die beste Flugleistung ermittelt werden.
Später wundert man sich was ein , auch schwacher Antrieb, zu leisten vermag.

Gruß Aloys.
 
Hallo Leit,
den oben angeführten Antworten ist im Grunde nicht auszusetzen.
Aber bei den hier genannten Modellen sich ernsthafte Gedanken zu machen
ob jetzt Sturzt 1,2 oder 3 Grad Haarspalterei. Bei Wind und Böen, was ja meistens vorherrscht, sind solche Kleinigkeiten, meiner Erfahrung nach gogolores. Da ist mit Trimmung zb. mit Mehrfachschalter das Problem mit relativ wenig Aufwand leicht in den Griff zu bringen.

Gruß Alwin
 
hi Alwin,
erst Mal Willkommen!

Davon abgesehen neige ich nicht zu Deiner Ansicht:
Nimm irgendeinen E-Segler und mische mal Tiefe in 2%-Schritten dazu: jedesmal ein anderer Segler!

Die eingebauten Motorstürze der älteren E-Segler (Speed600 etc. und "Bleiakku") passen überhaupt nicht zu modernen Hochleistungsantrieben mit LiPos.

Gerade bei Böen hilft ein sauber von alleine fliegendes Modell ungemein!!!

Sorry

Bertram
 
Servus Bertram,

Du hast absolut Recht, das ist ja genau was ich sagen wollte.
Anderer Wind, andere Trimmung nötig.
Angepasste Trimmung, zb. 0,5 - 1 mm am Höhenruder, je nach Speed, hat mehr Wirkung als 1 Grad Delta Sturz, meiner Meinung und Erfahrung nach 35 Jahren Modellflug.

Gruß Alwin
 
ich redete von Windstille. Und mit Mischern kann man (fast) alle Baufehler kompensieren. Ein "ungemischtes" Modell fliegt aber sicher besser...
B.
 
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