Yak 54 EPO von Hobbyking

Mir gefiel sie eigentlich schon immer, sie hat den gewissen Niedlichkeitsfaktor und am Wochenende wurde meine Maus kriminell. Die Yak 54 war im Körbchen:

http://www.hobbyking.com/hobbyking/store/uh_viewitem.asp?idproduct=14780&aff=476814

Für Jemand wie mich, der beim Bau eines Modells aus einem Baukasten oder nach Plan Balsastaubwolken wegniest, ist eine Schaumwaffel schon ein wenig fremd. Aber ich will´s mal wissen, EPO ist nach dem, was ich bisher gesehen habe, sehr stabil und hat eine brauchbare Oberfläche. Da ich genug Lipos mit 2S von 800 - 1000 mAh habe und mir der Sinn nach ein wenig Kunstflug steht, fiel die Entscheidung leicht. Heute wurde sie versendet, morgen, spätestens übermorgen muß sie sich meinen kritischen Augen stellen.

Was erwarte ich?

Ein Modell mit allem drum und dran, bei dem ich sicherheitshalber eine Endkontrolle machen werde und eventuell ein paar Kleinigkeiten ändere. Ein Modell, das wegen seinem geringen Gewicht sehr gute Langsamflugeigenschaften haben sollte, obwohl es eher ein Winzling ist - jedenfalls im Vergleich zu meinen anderen Modellen. Für ca. 60 € erwarte ich keine Wunder, aber ein brauchbares Modell, das eventuell ein paar eigene Verbesserungen und Verschönerungen bekommen kann. Und mit dem ich viel Flugspaß haben kann. Ich erwarte nicht, daß sie senkrecht steigt, aber Loops, liegende Achten, Rollen und das ganze normale Kunstflugprogramm sollten nach ein paar Akkus zum eingewöhnen mit der kleinen Yak möglich sein. Mit etwas Glück und Geschick an den Knüppeln messert sie vielleicht sogar sauber.

Bisher hatte ich in ca. 35 Jahren Modellflug erst 2 Schaumwaffeln, 1979 eine elektrische Cessna 177 Cardinal von Graupner, vor einigen Jahren lief mir die kleine, gelbe Piper von Graupner zu. Beides sind Styropor-Modelle, entsprechend empfindlich und eher zum gemütlichen fliegen. Die Yak wird meine erste Schaumwaffel aus dem robusteren EPO sein. Als alter "Holzwurm" habe ich diese Modelle zwar immer als vollwertige Modellflugzeuge akzeptiert und auch öfter neugierig beäugt, die Skepsis hat aber immer den Kauf eines solchen Modells verhindert. Nun ist es bald soweit, ich bin mächtig neugierig und gespannt, was mich erwartet.

Und ich habe ein paar Fragen an die erfahrenen EPO-Piloten unter euch:

- womit kann ich das EPO überlackieren, Acryl-Spraylack?
- kleben mit normalem Sekundenkleber oder lieber andere Klebstoffe? Weißleim?
- wie wärmebeständig ist EPO?
- wie kann ich eventuell verzogene Teile richten?
- wie verträgt sich 5-Minuten Epoxy mit EPO und wie gut hält das?

Gebt mir einen Haufen Balsaholz, einen Plan und ich kenne mich aus :) aber jetzt komme ich mit einem mir unbekannten Werkstoff in engeren Kontakt. Und ich weiß so gut wie nix darüber. Bite klärt mich auf, aber übergeht das mit den Blumen und den Bienen, so weit bin ich schon ;)

Fliegt hier bereits Jemand dieses Modell und kann mir eventuelle Schwächen und Stärken nennen?
 

456-G

User
Epo und Balsa 2 Welten

Epo und Balsa 2 Welten

Hallo Schorsch,

ich wills mal so sagen, ich hoffe, dass du mit dem Teil glücklich wirst ..............

- womit kann ich das EPO überlackieren, Acryl-Spraylack?

mit allen WASSERlöslichem zb. Acrylfarben mit Pinsel und Wasser, spezielle Sprays (genau lesen) -etwas teurer

- kleben mit normalem Sekundenkleber oder lieber andere Klebstoffe? Weißleim?
ja kein normaler CA-Kleber!!!!!, selbst wenn du dir nicht gleich ein Loch "reinbrennst" verliert es jede Festigkeit. Was gut geht, aber schwer ist, ist Heißkleber und wieder: Leim auf WASSERbasis geht. Und es gibt natürlich speziellen Epo-Sekundenkleber, namentlich den Zacki- geht auch mit Aktivator

- wie wärmebeständig ist EPO?
ziemlich, (also im Auto auf der Hutablage kein Problem) lässt sich unter Hitze auch nicht so wie verformen wir Styro.


- wie kann ich eventuell verzogene Teile richten?
wegen der Hitzebeständigkei auch nicht so einfach, da gibt es aber unterschiede unter den EPOs. Am besten in Form ziehen und kleben. Evtl. Schnitt rein Balsabrettchen reinstecken und verkleben. Mit ein bischen Übung sieht keiner was.

- wie verträgt sich 5-Minuten Epoxy mit EPO und wie gut hält das?
Verträgt sich schon, hält aber nicht besonders, je rauer die Oberfläche um so schlechter. Hier würde ich auf jeden Fall Heißkleber vorziehen ,da vom Gewicht her ähnlich.

Alles meine Erfahrungen mit EPO-fliegern, ob das wissenschaftlich haltbar ist weiß ich nicht.
Doch Nichts geht über Balsaflieger (in Sonderfällen Schalentiere, aber bestimmt keine Schaumwaffel) Aber mal schnell was gut aussehendes in die Luft werfen, dafür ist es schon ok.

Gruß
Gerhard
 
Hi Grhard,

danke für die vielen Tips, das hilft mir wirklich sehr weiter :)

Bei verzogenen Teilen richten meinte ich keine Absturzschäden, sondern Verzüge durch die Verpackung. Und leider ist die Fläche meiner heute angekommenen Yak leicht verzogen. Sie hat noch andere kleine Mängel, die aber für einen Modellbauer eine Lachnummer darstellen. Die Halterung des Spornrads ist schief, die Höhenruderblätter haben etwas Spiel gegeneinander, weil eine der Kunststoffhalterungen für den Stahldraht nicht richtig zusammen ist. Die Servos haben ordentlich Spiel, mal schauen wie das unter Strom aussieht. Falls die Servos nix taugen, kommen einfach noch rumliegende e-sky Servos rein.

Insgesamt gefällt mir die Yak aber sehr gut und ich bereue den Kauf nicht. Vor allem, da ich 3 Akkus dafür habe und ein guter Freund auch noch 2 oder 3, die ich mit benutzen kann. Der komplette Flieger mit 75 cm Spannweite kostet ca. 60 €, da erwarte ich keine Super-Qualität. Was ich bekommen habe, sagt mir aber zu und wenn sie so fliegt wie sie aussieht, nämlich gut, bin ich zufrieden. Ich mache mal ein paar Bilder und schließe meinen kleinen Futaba 6106 HFC an. Den Flieger zu proggen ist sicher nur eine Sache von Minuten, obwohl ich keine Anleitung im Karton gefunden habe. Egal, mit dem Steller werde ich mich schon irgendwie einigen und wegen dem Schwerpunkt, da verlasse ich mich auf meine eigenen Erfahrungen.

Ehrlich gesagt, habe ich nach einigen der Reviews bei Hobbyking Schlimmeres erwartet.

Doch Nichts geht über Balsaflieger (in Sonderfällen Schalentiere, aber bestimmt keine Schaumwaffel) Aber mal schnell was gut aussehendes in die Luft werfen, dafür ist es schon ok.

Wie gesagt, ich bin eher Derjenige, der aus einer riesigen Balsastaubwolke auftaucht oder sie einfach wegniest ;) nun wollte ich halt wissen, wie so ein EPO-Modell ist. Alle schwärmen davon, ich sehe die Dinger oft fliegen und das teilweise richtig gut, also habe ich mir den Ruck gegeben und mich auf ein neues Abenteuer mit einem mir bisher fremden Material eingelassen. Ich habe eigentlich dauernd einen neuen Balsaflieger auf dem Baubrett, da ist ein fertiges Modell mit allem drum und dran doch mal ´ne Abwechslung. Wenn die Yak vernünftig fliegt, werden andere EPO-Modelle folgen. Gibt da ja schicke Semi-Scale Modelle von Durafly, die mir zusagen.

Ich geh dann mal etwas basteln, was in diesem Fall heißt: ein paar kleine Fehler beseitigen, die Servos und den Steller an einen Empfänger anstöpseln und den Sender proggen. Und Fotos machen ;)

Einen kleinen Tip könnte ich noch gebrauchen: die Kunststoffteile in Epo einkleben, wie mache ich das ohne Heißklebepistole am besten? Weißleim und Kunststoff = No Go, EPO und Weißleim sollte klappen. Aber Kunststoff in EPO ohne Heißkleber?
 

PlanB

User
- womit kann ich das EPO überlackieren, Acryl-Spraylack?
- kleben mit normalem Sekundenkleber oder lieber andere Klebstoffe? Weißleim?
- wie wärmebeständig ist EPO?
- wie kann ich eventuell verzogene Teile richten?
- wie verträgt sich 5-Minuten Epoxy mit EPO und wie gut hält das?
Wie immer im Forum gibt es unterschiedliche Meinungen/Antworten, hier mal meine.

Bei Schaum gibt es haufenweise Unterschiede! Was da aus der Chemieküche kommt kann die Unterschiedlichsten Eigenschaften besitzen und zwar in Bezug auf Stabilität, Lackierbarkeit und Verklebung. Hier eine Übersicht -> http://wiki.rc-network.de/index.php/Hartschaum

Das Lackieren ist so eine Sache, wirklich halten tut da nix. Zum Beispiel gibt es für das Multiplex Elapor einen MPX Primer, die Erfahrungen liegen zwischen funktioniert, bis vollkommen überflüssig. Die Kabinenhaube einer ParkMaster habe ich mit einer Mischung aus 3 Teilen Acteon und einem Teil UHU por grundiert und mit extrem dünn austrocknendem Auto-Nitrolack, bzw. das heutige äquivalent, lackiert. Die Lackierung ist damit Klebebandfest.
Du solltest unbedingt vorher testen was auf dem Zeug hält, gute Erfahrungen haben wir mit Sprühfarben der Haagebau Hausmarke gemacht(der Name will mir gerade nicht einfallen).

EPO ist kein Styropor und kann fast immer mit ganz normalen, auch für Styropor ungeeigneten Sekundenkleber verklebt werden. Epenfalls wie EPP, oder dem MPX Elapor, kann man das Zeug ganz wunderbar mit Epoxy kleben. Dafür muss es aber angeschliffen werden!

Die Wärmebeständigkeit ist hoch genug um es relativ kalt zu bebügeln. Verzogene Teile lassen sich aber schlecht mit Wärme wieder richten.

Was auch immer damit gemacht werden soll, nimm ein kleines Stück und mache Tests, als erstes solltest Du herausfinden ob es nicht vielleicht doch ein EPS artiger Schaum ist und ein Reststück mit Acteon in Kontakt bringen. Elapor ähnliches Material ist vollkommen Acteon resistent, EPS löst sich sofort auf. Hält es dem Test stand kannst Du jede lösungsmittelhaltige Farbe benutzen und auch mit CA kleben.
 

456-G

User
EPO und CA

EPO und CA

Wie immer im Forum gibt es unterschiedliche Meinungen/Antworten, hier mal meine.

EPO ist kein Styropor und kann fast immer mit ganz normalen, auch für Styropor ungeeigneten Sekundenkleber verklebt werden. Epenfalls wie EPP, oder dem MPX Elapor, kann man das Zeug ganz wunderbar mit Epoxy kleben. Dafür muss es aber angeschliffen werden!

Ich habe auf das Material (Elapor) von meinem MPX Acro Master einige Tropfen normalen Sekundenkleber (no Name mit Aufschrift des Händler meines Vertrauens) gegeben. Erst wurde das Material wabblig, schmierig, dann knall hart und so ist es dann auch gebrochen - wie Glas. Aber ich kann PlanB nur zustimmen Epo ist nicht Epo und probieren ist das Beste. So ist das auch mit Epoxy. Es sieht zwar fest aus, aberrrr ... wenn es bei der Landung auseinander bricht dann war die Epoxy Klebestelle Schuld (oder der Pilot mit ner besch...... Landung) Lässt sich meist nicht wissenschaftlich nachweisen.

Aber wenn du schon ne Weile fliegst kennst du das ja. Die "Störung" sitzt meist zwischen den Ohren.

Gruß
Gerhard
 
Danke, Falko :)

Tja, Reststück? Ich könnte höchstens ein klitzekleines Stückchen aus dem Innenraum schnippeln und damit testen. Ist kein Problem.

Jetzt aber erstmal ein paar Bilder :D

Spornrad.jpg
Das Spornrad mit seiner schief eingesetzten Führung, das größte "Ärgernis" am Modell.

Haube zu.jpg
Cockpit geschlossen...

Innenleben.jpg
und offen, der Innenraum ist begrenzt, aber gut zugänglich.

Cockpit.jpg
Das Cockpit ist mit Klebefolie angedeutet, leider löst sich diese ganz hinten.

Leitwerke1.jpg
Die Leitwerke, beide Ruderhörner hatten einen Transportschutz wie beim Seitenruder.

Leitwerke2.jpg
der hier ab ist. Ein Stück festes Schaumstoffröhrchen kostet fast nix und verhindert, daß sich Ruderhörner irgendwo hinein bohren.

Propeller.jpg
2 Propeller, 2 Spinner aus EPO. Die Spinner werden mit dünnem Doppelklebeband an die Props geklebt, die Klebestreifen sind bereits auf dem Props aufgebracht. Die Spinner möchte ich farblich anders gestalten, mal schauen was da geht.

Werkzeug.jpg
Kleinteile. 2 Nylonschrauben für die Fläche, 1 Metallschraube für das Höhenleitwerk, ein Gabelschlüssel für die 3 mm Mutter des Props, ein Inbusschlüssel. Nicht schlecht.

Stromquelle.jpg
Die Stromquelle, 2S 1000 mAh laut Empfehlung, bei mir schon seit 1 Jahr für einen Reely Koax im Einsatz. Da am Steller ein BEC-Stecker ist, wird dort umgelötet auf meine bewährten 2 mm Goldis.

Die Servos sind etwas besser als befürchtet, unter Strom kompensieren sie das Getriebespiel recht gut. Die bleiben erstmal drin, auch wenn sie recht laut sind. Die Verständigung mit dem Steller war nun richtig einfach. Sender an, neues Motormodell angelegt, Sender auf 7-Kanal Modus für den kleinen 6-Kanal Empfänger gestellt, der schon längere Zeit an meinen T8FG Sender gebunden ist. Gaskanal auf Reverse, Knüppel auf Vollgas, Testakku mit BEC-Stecker dran, "diit", Gas auf Null, "düüüt", fertig, funktioniert. Der Motor läuft nun sauber mit einer gewissen Mindestdrehzahl an und folgt bis 1/4 Gas exakt dem Knüppel. Mehr Gas gebe ich ohne Prop grundsätzlich nie.

Zwischendurch habe ich ein kleines Stückchen Material aus dem Rumpfinnenraum geschnitten, etwas mittelflüssigen Sekundenkleber drauf. 30 Sekunden gewartet, Seku trocknet ohne das zeugs aufzulösen. Nochmal einen kleinen Klecks Seku und Aktivator hinterher, nix - der Seku trocknet und nix löst sich auf, das Material bleibt auch fest. dann das kleine Stückchen wieder in den Rumpf geklebt, geht wunderbar. Klasse :)

Die Programmierung des Sender mit Einstellung der Servomitten und Laufrichtungen war eine Sache von 2 Minuten, dann noch die Gestänge der Querruder etwas nachgestellt, paßt. Die hingen nämlich etwas nach unten, nicht gut für die FLugeigenschaften. Jetzt fluchten sie genau mit der Fläche. Jetzt bleibt nur noch der Anbau der Ruder, die Fehlerbehebung beim Spornrad und die Fixierung des Empfängers mit ein wenig Doppelklebeband. Heute bekommen, erst eine viertel Stunde gebastelt und schon fast flugfertig.

Da bleibt noch mehr als genug Zeit, mein schönes elektrisches Taxi (nach dem alten Graupner Bauplan gebaut) wieder startbereit zu machen. Dann kann ich das auch mit zum Grill & Fly am Samstag mitnehmen :)

Bis jetzt bin ich recht angetan von meiner ersten EPO-Schaumwaffel. Die Qualität des Modells ist deutlich besser als bei meinen ersten beiden Styro-Schaumwaffeln, das Material ist schön druckfest und verträgt sich mit Sekundenkleber + Aktivator. Die Ruder ließen sich nach ein paar mal hin und her bewegen leichter betätigen als im Lieferzustand, die Schrauben sind nachgezogen und alles funktioniert bis jetzt gut.
 
Ich habe auf das Material (Elapor) von meinem MPX Acro Master einige Tropfen normalen Sekundenkleber (no Name mit Aufschrift des Händler meines Vertrauens) gegeben. Erst wurde das Material wabblig, schmierig, dann knall hart und so ist es dann auch gebrochen - wie Glas. Aber ich kann PlanB nur zustimmen Epo ist nicht Epo und probieren ist das Beste. So ist das auch mit Epoxy. Es sieht zwar fest aus, aberrrr ... wenn es bei der Landung auseinander bricht dann war die Epoxy Klebestelle Schuld (oder der Pilot mit ner besch...... Landung) Lässt sich meist nicht wissenschaftlich nachweisen.

Aber wenn du schon ne Weile fliegst kennst du das ja. Die "Störung" sitzt meist zwischen den Ohren.

Gruß
Gerhard

Wie du nachlesen kannst, ist das Material der Yak 54 Seku-verträglich :) und ich bin soweit zufrieden. Ich fliege übrigens seit 1977 oder 78, hatte auch RC-1 Modelle wie die Curare, an Flugerfahrung fehlt es wirklich nicht. Ich hatte nach etlichen Jahren auf der Retro-Schiene einfach Lust auf eine modernere Kunstflugmaschine und die Yak gefiel mir optisch gut. Dazu klein und handlich, Akkus und Empfänger passend vorhanden, da hat meine Maus einfach "klick" gemacht :D

Mit der Yak möchte ich ungefähr im RC-1 bzw. F3A-Stil fliegen. Mal schauen ob ich´s noch kann und was das Maschinchen kann ;)
 

PlanB

User
Auf die Flugeigenschaften von der Kleinen bin ich gespannt, hoffentlich berichtest Du noch davon.

Auf den schönen Dreiblatt Prop sollte man vielleicht verzichten und auf einen effizienteren Zweiblatt Slowfly umsteigen. Ich erwähne das hinsichtlich einer Umrüstung, die an meinem Parkmaster stattgefunden hat. Der Hacker A20-20L wurde von 21 auf 24 Windungen umgewickelt und damit kann eine APC 11x3,8 an 3S 1000mAh geflogen werden. Die Beherrschbarkeit bei fast stehenden 3D Figuren ist damit viel schöner geworden als mit der 10x4,7, besonders wenn es nicht vollkommen windstill ist.
Einen ganz so großen Prop wird der 2407 in der Yak evtl. nicht gedreht bekommen, aber ein 9 oder sogar 10 zölliger GWS würde sicher schon einige Vorteile bringen. Auch wenn es kein 3D sein soll :)

Wie schwer ist denn die flugfertige Yak?
 
Sicher könnte ich statt des 3-Blatt Props einen größeren und effektiveren 2-Blatt nehmen, aber sie soll auch am Boden schön aussehen. 2 verschiedene 2-Blatt Slowfly Props habe ich da und kann die sicherheitshalber zum fliegen mitnehmen. Dafür müßte ich aber wohl auf 3S umrüsten, da die Bodenfreiheit den Durchmesser des Props begrenzt. Der 3-Blatt ist ein 8x6 laut Hobbyking Webseite, 9 Zoll würde gerade so gehen. Ob damit an 2S noch genug Schub kommt, bezweifle ich ein wenig.

Sie wiegt jetzt ganz knapp unter 400 Gramm, sagt meine Digi-Küchenwaage. Inkl. 2S 1000 mAh 20C Zippy Lipo und Empfänger.

Schauen wir mal, wie sich die Yak in der Luft benimmt. Klar berichte ich darüber, ich denke, daß ich nicht der Einzige bin, dem diese kleine Yak gefällt.

Für´s komplette flugfertig machen inkl. Behebung der Fehler habe ich bis jetzt ca. 50 Minuten gebraucht. Nur den leichten Verzug der Fläche habe ich noch nicht bearbeitet, ich fliege sie erstmal so. Ist auch nicht viel Verzug, ich habe schon Schaumwaffeln mit mehr gesehen und die flogen damit nicht schlecht. Das Hauptfahrwerk kommt mir etwas schwach vor, dürfte aber meinen Landungen standhalten. Ich komme immer mit etwas Schleppgas sehr flach auf die Piste oder den Rasen.
 
Jetzt steht die kleine Yak flugfertig bereit, morgen soll es soweit sein. Trotz der kleinen Mängel hat die gesamte Fertigstellung inkl. Props wuchten, 2 mm Goldis an den Steller löten, Sender proggen inkl. sauberer Einstellung der Servomitten und Justierung der Gestänge insgesamt nur 75 Minuten gedauert. Die beiden Props ausbalancieren hat alleine fast 10 Minuten gedauert, da ich das sehr sorgfältig mache. Das Ergebnis ist ein vibrationsfrei laufender Antrieb. Die Fotos schießen, aussortieren und forumsgerecht aufarbeiten hat mehr Zeit gekostet als den Flieger startklar zu machen :D

Was von mir steht ist ein hübsches kleines Kunstflugmodell, das richtig niedlich ist. Nur der Spalt zwischen Rumpf und Flächenoberseite stört den guten Gesamteindruck, den der Flieger vermittelt. Dem Spinner fehlt es noch an Farbe, weiß paßt für meinen Geschmack nicht so gut. Aber bevor ich den Flieger optisch aufwerte, muß er morgen beweisen, was er kann.

Ich danke nochmals allen, die mir mit Tips für die Behandlung des mir fremden EPO geholfen haben.
 
Klebstoffe..

Klebstoffe..

Belizell ist wunderbar geeignet zum EPO-kleben, Epoxy geht aber auch und mit CA habe ich noch keine solch negativen Erfahrungen gemacht, würde ich aber auch nur zur Not oder je nach Schaden einsetzen.
UHU-Por ist je nach Anwendung auch sehr zu empfehlen und einfach wieder lösbar.

EPO ist nicht gleich EPO ist nett gesagt und stimmt. Da gibt es ziemliche Unterschiede in der Verarbeitung des Polypropylens und in der Konstruktion solcher Flugzeuge.

Genau wie manch simpler Balsaflieger '3D'-Flieger von Hobbyking im Leben nicht mit einer hochwertigen PA-Addiction mithalten kann. Da kann man auch nicht pauschal sagen, alle Balsaflieger sind so und so. Das Material macht es da wirklich nicht.
 
Eigentlich sollte ich jetzt beruhigt sein, da alles funktioniert. Mir geht aber ein Gedanke nicht aus dem Kopf: sind die Ruderausschläge vielleicht zu groß? Ich habe mir deshalb 3 verschiedene Ausschläge für alle Ruder programmiert, Dual-Rate ist was feines. Ein Rest Unsicherheit bleibt dennoch, da die Yak für meine Gewohnheiten ein extremes Leichtgewicht ist. Nun, morgen um diese Zeit bin ich wahrscheinlich schlauer, Flugwetter vorausgesetzt. Das ist jetzt wahrscheinlich nur die leichte Nervosität vor dem ersten Flug mit etwas Unbekanntem. Ging mir beim ersten Impeller so, beim ersten Modell mit Druckpropeller, beim ersten Doppeldecker. Heil runter gebracht habe ich sie alle :D nach dem Start und der ersten Kurve ist die Nervosität immer komplett weg.
 
Sie fliegt und sie lebt noch :D

Die mittleren Ruderausschläge sind schon so heftig, daß ich damit sehr enge Loopings mit ca. 2 Meter Durchmesser fliegen kann. Ich war mit mit all meiner Flugerfahrung nicht zu schade, Jemand mit Erfahrung mit kleinen Schaumwaffeln um Rat zu fragen und das hat sich ausgezahlt. Allerdings bin ich wegen des Windes nicht wirklich zum fliegen gekommen, 400 Gramm Fluggewicht haben nicht viel Durchsetzungsvermögen gegen Böen. Einmal hat´s mir die Yak zu Bodengedrückt, was sie aber bestens überstanden hat.

Zur Antriebsleistung kann ich sagen, daß sie für mich mehr als ausreichend ist. Aus dem Normalflug mit Halbgas einfach Vollgas geben und gleichzeitig Höhe ziehen ist der Beginn eines schönen Loopings, die kleine Yak zieht einwandfrei rum.

Jetzt muß ich Windstille abwarten und sie dann richtig einfliegen. Die genaue Schwerpunktlage und Ruderausschläge für Kunstflug erfliegen dürfte nun kein Problem mehr darstellen, sobald ich die verzogene Fläche gerichtet habe.

verzogene Fläche.jpg
Die leicht verzogene Fläche ist hier erkannbar

verzogene Fläche 2.jpg
und hier ebenfalls, außen ist die EWD größer

nach Erstflug.jpg
Trotzdem hat sie ihren Erstflug gut überstanden
 
Dank der Tips im Bereich Werkstoffe & Bearbeitung läßt die kleine Yak jetzt nicht mehr die Flügel hängen. Jetzt hoffe ich für Samstag auf ruhiges Flugwetter, dann kann ich wahrscheinlich mehr zu den Flugeigenschaften dieses Modells Berichten. Ich bin in dieser Hinsicht optimistisch. Wenn ein so kleines Modell bei mittlerem Wind noch steuerbar bleibt und sicher gelandet werden kann, können die Flugeigenschaften so verkehrt nicht sein :)
 

Jasmir

User
Erst wurde das Material wabblig, schmierig, dann knall hart und so ist es dann auch gebrochen - wie Glas.
Das hatte ich bis dato nur bei Styropor + CA-Klebstoff.

Meine Erfahrungen mit EPO/Elapor:

Kleben:
- _immer_ vorher anschleifen und abstauben. Mit nem Acetonlappen rüber schadet auch nicht.
- Kleben mit Sekundi -> geht, aber bei grösseren Flächen oft unpraktisch
- Kleben mit Epoxi -> geht, und ist billig. Unbedingt andicken! -> meine Empfehlung für grössere Flächen. (24h Epoxi dann nehmen)
- Kleben mit Belizell -> geht super, ist bei grossen Flächen aber teuer
- Heißkleber -> geht super, insb. bei punktuellen Stellen wie z.Bsp. Servoeinbau, Kabelbefestigungen usw. Das Elapor quillt an dieser Stelle durch die Hitze leicht auf.
- UHU-Por -> geht auch, aber nicht so gut wie Belizell
- Finger weg von Weißleim o.ä.

Lackieren:
- Nur 1x versucht, hat nicht richtig gehalten.

Richten von Stauchungen:
- Kochendes Wasser hilft i.d.R.
 
Flugspaß pur

Flugspaß pur

Diesen Samstag war endlich Flugwetter, und die kleine Yak durfte zeigen, wo ihre Stärken, aber auch, wo ihre Schwächen liegen. Zuerst mit den günstigen Zippy 2S 1000 mAh 20C geflogen, die bei mir schon seit 1 Jahr gute Dienste leisten. Erstmal 5 Minuten lang an die Ausschläge herangetastet, mehrmals mein 3-stufiges Dual-Rate umgeschaltet, die Maschine ins Gefühl bekommen. Einige einfache Kunstflugfiguren ausprobiert, Loopings und Aufschwünge gehen nicht ganz so weiträumig wie gewünscht. Messerflug mag sie so noch gar nicht. Trotzdem schon gut, ich war fürs erste zufrieden und habe dann am Sender meine Dual-Rate Einstellungen verbessert. Pause, was getrunken, zwischendurch Taxi geflogen. Wieder einen Zippy rein in die Yak und hoch damit, Kunstflugfiguren nochmal durchexerziert. Messerflug trotz fast vollem Seitenruderausschlag und Vollgas schlecht, sie verliert zuviel Höhe. Normalflug ohne trimmen, also ab auf den Rücken und automatisch etwas Tiefe gedrückt - die Yak steigt. Aha. Rückenflug ohne Tiefenruder klappt wunderbar, hier paßt die Abstimmung, ganz geringe oder Null EWD. Innenloops, Außenloops, Rollen, Aufschwünge, die ersten gerissenen und gestoßenen Rollen, alles prima. Langsamflug testen, hoppla, das mag sie sowas von gar nicht... sie wird zuerst unruhig und kippelig, um anschließend über eine Fläche abzuschmieren. Etwas Gas verhindert das abschmieren zuverlässig. Landung, die Yak mit ein wenig Schleppgas auf den perfekt gemähten Rasen gesetzt, sie rollt trotz der winzigen Rädchen sauber aus.

Zwischenfazit: die Yak 54 benimmt sich ungefähr wie ein RC-1 oder F3A Modell, ist aber kritischer im Flug und mag es nicht, wenn sie überzogen wird. Hält man sie unter Gas, fliegt sie sauber, wobei man teilweise die nicht so tolle Qualität der Servos auf Quer und Höhe spürt. Das läßt sich mit entsprechender Flugerfahrung leicht aussteuern, schön ist es nicht. Aber - für den Preis kann ich hier keine Mecker verteilen.

Jetzt wollte ich wissen, wie sich der mylipo.de 2S 1000 mAh 25C in dieser Maschine macht. Start normal, die Yak ist nicht schneller als mit den Zippy, also rein in die Kunstflugfiguren. Looping, hups, die zieht ja richtig anständig rum, also nochmal weiträumiger. Jaaaaaa, wunderbar, jetzt 2 Aufschwünge hintereinander, auch super. Nochmal weiträumiger, die Yak zieht durch. Der Antrieb ist gut genug für Kunstflug. Jetzt senkrecht hoch, mit den Zippy ist sie mir dabei nach 1 Rolle verreckt. Jetzt zieht sie wacker durch und wird erst nach 2 Rollen senkrecht hoch müde, ich bringe sie in den Horizontalflug und sofort hat sie wieder ihre normale Geschwindigkeit. Nach gut 5 Minuten lande ich zufrieden.

Das Flugbild der Yak ist schön, sie ist dank des von mir ausgewuchteten Props herrlich leise. Sie möchte immer etwas schnell geflogen werden, nie zu langsam, dann zickt sie rum. Sie will richtig geflogen werden, über alle 3 Achsen. Fehler verzeiht sie nicht, sie kommt schneller runter als einem lieb ist. Habe das mit einem fortgeschrittenen Anfänger probiert, der aktuell koordiniertes fliegen über alle 3 Achsen lernt, er kam mit der kleinen Zicke überhaupt nicht zurecht. Mit größeren Tiefdeckern und Warbirds kann er umgehen, die kleine Yak aber hat er nicht in den Griff bekommen. Sie möchte einen Piloten haben, der ihr genau zeigt, wo es lang geht, der sie gefühlvoll steuert und auf Kurs halten kann. Sie ist absolut untauglich als Trainer oder erstes Querrudermodell. Sie ist mit ihren 75 cm Spannweite und 400 Gramm Fluggewicht etwas windanfällig, sie mag es ruhiger und fliegt dann auch sauber.

Beim 4. Flug mit einem Zippy habe ich dann einen Fehler gemacht, Rückenflug mit dem Wind in ca. 1 Meter Höhe, aber etwas zu langsam, da gerade windstill. Leichte Bö von hinten, Strömungsabriß, halbe Rolle, Einschlag. Ein Balsaholz-Modell wäre hier richtig kaputt gewesen und würde Stunden an Reparaturzeit verschlingen. Die Schäden an der Yak halten sich in sehr engen Grenzen:

- Propeller hat jetzt 2 statt 3 Blätter
- Fahrwerksaufnahme aus dem Rumpf gebrochen
- Rumpf bei der Fahrwerksaufnahme unterhalb der Fläche gebrochen, der Bruch paßt aber ganz genau zusammen
- eventuell Motorwelle krumm

Mehr Schäden hat sie nicht abbekommen. Ungefähr 1 Stunden basteln und sie fliegt wieder :) dieses EPO ist wirklich verdammt zäh und kein bißchen zerbröselt. Ich bin beeindruckt von diesem Material!

Ob ich mir die Yak 54 nochmal kaufen würde? Jederzeit wieder! Sie fliegt sich so, wie ich es mir vorgestellt habe, etwas zickiger als erhofft, weniger zickig als befürchtet. Trotz mehrerer kleiner Mängel und der etwas klapperigen Servos bereue ich den Kauf nicht und werde sie in den nächsten Monaten so oft wie möglich fliegen. Der Motor ist kein Kraftprotz, der den Flieger endlos senkrecht wegzieht, hat aber genug Leistung für konventionellen Kunstflug im F3A-Stil. Der Steller läßt feinfühliges Gas dosieren zu und harmoniert wunderbar mit dem Motor. Egal wie schnell oder langsam ich Gas gegeben oder weggenommen habe, er hat sich kein einziges mal verschluckt. Der Antrieb wird warm, läuft aber nicht heiß, das paßt also auch.

Geplantes Tuning: bei den Servos für Quer und Höhe werde ich die Gestänge je ein Loch weiter innen einhängen, um eine bessere Auflösung aus den Servos herauszukitzeln. Die Tragfläche benötigt nochmal eine Behandlung mit Wasserdampf, sie hat sich wieder leicht auf negative V-Form zurück gezogen. Nicht so stark wie aus der Packung, aber mich stört es. Und das war es auch schon mit Tuning, also Feinabstimmung.

Wer ein flottes, kleines und gut aussehendes Kunstflugmodell sucht und gut fliegen kann, bereit ist, etwas Nacharbeit zu investieren - der kann mit der kleinen Yak 54 von Hobbyking glücklich werden. Meine gebe ich nicht mehr her :D
 
Im Verhältnis zum Preis ist der Flieger ein prima Päckchen mit viel Inhalt :)

Trotz der kleinen Mängel würde ich mir die Yak 54 jederzeit wieder kaufen und kann sie jedem erfahrenen Querruder-Piloten als "immer-dabei-Spaßflieger" empfehlen.

Verzogene Tragflächen scheinen bei EPO nicht unbekannt zu sein und daß die Servos keine High-End Produkte sind, ist auch zu verschmerzen. Propeller auswuchten ist Standard, die schief in das Rumpfende eingeklebte Spornradhalterung war einfach zu richten und sitzt jetzt fest. Insgesamt flog sie bis jetzt sehr gut und hat mir schon viel Freude bereitet. Habe meine kleine Yak jetzt repariert und die Ausschläge mechanisch angepaßt. An den Servos für Querruder und Höhenruder habe ich die Gestänge je 1 Loch weiter innen eingehängt und hoffe, damit noch ein bißchen Flugpräzison zu bekommen. Ansonsten liebäugel ich schon mit anderen Servos:

http://stein-webshop.de/Shop/product_info.php?cPath=22_13_1097&products_id=1035

Den Spinner werde ich diesmal vielleicht mit 3 Tröpfchen weißen Acryl-Silikon ankleben. Die 3 winzigen Stücke Doppelklebeband halten gerissenen Rollen nicht stand, der Spinner hat sich dabei im Flug verabschiedet. Für Start und Landung braucht sie einen gepflegten Modellflugplatz mit kurz gemähtem Rasen oder eine Hartpiste. Sie will aufmerksam geflogen werden, je nach Flugstil schafft sie 6 - 8 Minuten mit 2S 1000 mAh. Unter 20C sollte der Lipo dabei nicht haben, die Yak braucht eine gute Spannungslage des Flugakkus, um die richtigen Flugleistungen aufbieten zu können. Der mylipo.de 2S 1000 mAh 25C hat genau die richtige Power für die Yak, damit geht sie schon einige Meter senkrecht. Hier wäre der Vergleich mit einem Nano-Tech mit ebenfalls 25C oder auch mehr interessant.

Nächste Woche gibt es nochmal neue Bilder, diesmal mit hoffentlich gerade gebliebener Tragfläche. Die hatte sich in der Sommerwärme wieder leicht zurück gebogen, diesmal sollte sie halten.
 
Leider nicht mehr zum fotografieren gekommen, der einsetzende Regen hat uns vom Platz vertrieben :rolleyes:

Kann jetzt etwas mehr zu den Flugeigenschaften der kleinen Yak 54 berichten. Die Änderung der Einhängepunkte der Gestänge an den Servos um ein Loch weiter nach innen für Querruder und Höhenruder war eine erfolgreiche Maßnahme. Die Yak fliegt jetzt etwas präziser, da ich Dual-Rate jetzt zurück nehmen konnte und dadurch die Servos besser auflösen. Auf Seitenruder braucht sie die großen Ausschläge, um in einer langsameren Rolle nicht zuviel Höhe zu verlieren. Dann habe ich in Sicherheitshöhe das Überziehverhalten getestet, normal und Rückenlage. Sie wird zuerst etwas unwillig auf kleine Korrekturen, bevor sie schlagartig über die Fläche abkippt. Gibt man vor dem abkippen schlagartig Gas, wird sie vom Drehmoment in eine viertel bis halbe Rolle gezwungen. Gibt man etwas gefühlvoller Gas, beschleunigt sie einfach und alles ist gut. Abfangen geht ganz einfach, solange genug Geschwindigkeit anliegt. Trudeln geht auch prima, man muß sie zuerst ein wenig hinein zwingen und dann kommt sie auch verhältnismäßig schnell runter. Abfangen geht mit Gas geben und vorsichtigem korrigieren der Fluglage, sie dreht bei mir ca. eine achtel - viertel Umdrehung nach.

Solange die Yak 54 schnell genug geflogen wird, hat sie keine überraschenden Zickereien auf Lager, sondern macht genau das, was gesteuert wird. Der Start gelingt trotz der kleinen Räder von einem gepflegtem Rasen mit etwas Höhenruder promlemlos. Die Steuerbarkeit am Boden ist gut, der Anlauf zum Start bei richtig justiertem Spornrad bolzengerade. Lieber anfangs flach wegsteigen lassen, damit sie Fahrt aufbaut, dann kann man sie anschließend mit einem Aufschwung auf Gegenkurs bringen. Besonders schön finde ich eine halbe Rolle in ca. einem Meter Höhe mit anschließendem, halben Negativlooping. Zur Landung darf sie nicht ausgehungert werden, sondern sollte zügig mit etwas Stützgas ganz flach bis zum aufsetzen geflogen werden. Vorsicht beim aufsetzen auf einer Hartpiste, durch das vorne liegende und etwas federnde Fahrwerk neigt sie zum springen. Auf Rasen funktioniert das deutlich besser. Ist der Rasen kurz genug gemäht, sogar ohne Kopfstand und sie kann danach noch "bei Fuß" gefahren werden, sofern der Akku noch genug Energie liefert. Der Prop hatte dieses Wochenende bei 6 oder 7 Flügen keine einzige Bodenberührung, es geht ohne Kopfstand.

Den Timer im Sender habe ich auf Alarm nach 7 Minuten gestellt, dann bleibt genug Zeit für die Landung mit zurückfahren. Die meiste Zeit fliege ich dabei mit ca. Halbgas, in den Abwärtspassagen im Kunstflug wird der Motor weit gedrosselt, aber nicht abgeschaltet. Senkrecht runter Rollen drehend schalte ich den Motor aber aus, damit der Prop den Flieger ein wenig bremst, und gebe zum Beginn des abfangens wieder langsam Gas. Zum sicheren fliegen ist Halbgas das Minimum, lieber einen Tick mehr als zuwenig und einen Strömungsabriß provozieren.

Vor der Yak war ich Kunstflugmodelle mit 2 kg oder mehr Gewicht gewöhnt, die Umstellung auf den "Floh" war bis auf den einen Absturz durch zu geringe Geschwindigkeit aber recht schmerzfrei. Der Antrieb arbeitet sehr zuverlässig und bietet mit potenten Akkus genug Kraft für jede Menge Kunstflug-Spaß. Die Servos tun ihren Job, hohe Präzision sollte man von ihnen aber nicht erwarten. mit meiner mechanischen Anpassung der Auschläge habe ich ein gut fliegbares Setup gefunden. Ich benutze 2 Dual-Rate Einstellungen, eine zum weiträumigen fliegen, starten und landen, die andere mit mehr Ausschlägen für engeren Kunstflug, gerissene Rollen und Trudeln. Expo ist hier für viele Piloten sicher eine sinnvolle Sache, für mich ist´s aber nix, ich kann damit nicht gut fliegen, ich brauche über den gesamten Knüppelweg die lineare Reaktion.

Die Yak 54 war für mich ein preislich sehr günstiger "Versuchsballon", um mich an das für mich neue Material EPO zu gewöhnen. Das Material hat schon seine Vorteile, aber auch Nachteile. Die Farbe hält nicht so gut wie erhofft, beim hantieren bin ich vorsichtig, um die Farbe nicht "abzugrabbeln". Der Akku arbeitet im "Schwitzkasten", was bei der Auswahl berücksichtigt werden muß. Ein 2S 1000 mAh 15C Zippy wird heiß und bringt nicht ganz die erforderliche Leistung, der 20C Tp ist in meinen Augen das absolute Minimum für Spaß am Kunstflug. Meine Empfehlung geht in Richtung 30C oder mehr für Turnigy oder Zippy, oder 25C beim mylipo.de Akku. Letzterer ist besonders empfehlenswert, da er eine konstant sehr gute Spannungslage bietet und weniger Wärme entwickelt als meine Zippy 20C. 30 oder 40C Akkus mit Turnigy oder Zippy Label habe ich keine. Interessant wäre der Einasatz von Nano-Tech Lipos mit 25C oder mehr.

Ich freu mich schon auf´s nächste Flugwochenende mit der Yak 54 :)
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten