lameniertes Fahrwerk nachbessern?

Hallo Leute,

ich habe gestern mein Fahrwerk ausgeschalt, leider habe ich es nicht vakumieren können (zu große Sauerei am Rand, Zeit zu knapp), es sind zum Teil die Ränder nicht ordentlich geworden, die Luftblasen sind hartneckig.. Was meint Ihr, kann man dünne Stellen nachträglich ausbessern..oder lieber gleich ein neues Fahrwerk anfertigen... Von der Belastung sollte das Fahrwerk überdiminsioniert sein.. ist für die Pitts PV (17,5kg).. wie hoch sollte ein Belastungstest eines Fahrwerks gehen, das Doppelte an Gewicht.. also 35kg ... was meint Ihr?

Gruß
Jürgen
 
Hallo

bei Sicherheitsrelevanten Bauteilen...und dazu zählt auch ein Fahrwerk ( Landestöße etc)...würde ich das lieber neu bauen und durch Vorbereitung versuchen Zeit zu sparen...und die dann für dein Vakuumwunsch einzusetzen.....

Du weißt ja nicht ob das Fahrwerk im Inneren deinen Vorstellungen entspricht..und eine harte Landung oder Schiebelandung..und es ist mehr defekt als jetzt.....

Rat eines Fluggerätemechanikers/Fluggerätebauers FVK und Rotorblätter : Spare niemals an der Sicherheit, den Schluddelei kann viel mehr kosten....

MfG M.Gross
 
Hallo,

danke für Deine Worte, sowas hab ich mir schon gedacht...immerhin ist es kein EPP Modell... Das erste Fahrwerk passt schon ganz prima, ein Belastunsgstest ergab 32kg ohne Probleme.. die Form habe ich mir jetzt vorbereitet und werde diesmal richtige 'dicke' 600-1000g Matten nutzen. Damit bekomme ich schön schnell die gewünschte Stärke des Fahrwerks. Lochfolie,Fließhilfe,Folie etc habe ich hier schon liegen, der Rest Injektionsharz,Abreisgewebe,Fließ kommt heute :-)

Gruss
Juergen
 
Hallo Juergen,
normalerweise nehme ich fuer Fahrwerke Gelege, kein Gewebe. Wenn irgendmoegl. auch keine Kohle. Kohle ist zu hart und federt nicht. Gelege haelt Deine Fahrweksbelastungen deutlich besser stand.
Gruss
Juergen
 
Hey Jürgen,

ich würde deine Lastannahmen nochmal ein bischen höher setzen.
5-10g halte ich da für angebrachter, ne Landung kann auch mal nicht so weich sein ;)

Lg Jakob
 
Hi Leute,

danke für die Tipps, hab gerade nochmal nachgeschaut, ich hatte dickes Gelege bei HP-Tex.. bestellt. Das Fahrwerk, was ich mit der Hand lameniert hatte, hat nur 75% der Stärke, was ich ursprünglich machen wollte... Das Modell (Pitts PV ) wiegt 17,5kg, der Belastungstest ergab >32kg OK... sollte das Fahrwerk die Stärke bekommen, was ich geplant habe, komme ich an die Grenze ... so bisschen federn sollte es schon :-)

Gruß
Jürgen
 
also für ein Fahrwerk dicke Matten zu nehmen würde ich nicht empfehlen.....

Ich würde sagen : Aussen eine 163 g Glas 45 grad Anschnitt, danach Unidirektionalgewebe......in der Mitte in der neutralen Faser eine 45 Grad Glasgewebe und dann retour.........

Die Lagen sollten auch abgestuft sein ...und die Anzahl der Lagen aussen wie innen gleich.....

als Gewebelage unidirektional würde ich 220 g glasgewebe nehmen..gibts von mehreren Anbietern.

MfG M.Gross

Fluggerätemechaniker/Fluggerätebauer FVK
 

Gideon

Vereinsmitglied
und werde diesmal richtige 'dicke' 600-1000g Matten nutzen

Schau mal hier: http://www.rc-network.de/forum/showthread.php/309273-Epoxyharz-mit-Glasfasermatte


Richtig dicke Gewebe (Stapelfaser-) haben eine zu große Ondulation, zumal hier, wie Michael schon richtig bemerkt hat, nur unidirektionale Gewebe (richtiger: kettverstärkte Gewebe) wirklich Sinn ergeben. Unidirektionale Glasgelege sind meines Wissens nach nicht unter 400 g/m² erhältlich
 
erste Vakuuminfusion

erste Vakuuminfusion

Hab meine erste Vakuuminfusion hinter mir...., dass nächste Mal 'muss' ich eine Harzfalle nutzen.. mein Kühlschrankkompressor ist jetzt 'epoxyiert' :-)


Material:
- PET Folie
- Tankrücklauf Nippel zum Absaugen
- 6mm Schlauch
- Kotflügeldichtband
- Sprühkleber zum befestigen der Lagen
- dünnes Epoxy Harz (Injektionsharzsystem,besonders niedrige Viskosität)

Schichten:
- 160g schwarzes GFK Gewebe (innen/außen)
- mehrfach Unidirektional Glasgelege 0° - 600g/m²
- 2x Triax Glasgelege 1150g/m² (innen/außen)
-Abreißgewebe
-Lochfolie
-Fließhilfe
-PET Folie


-dickste Stelle ca. 10mm
-dünnste Stelle ca. 5mm

Das Verfahren hat sich bewehrt, es ist sauber, keine großen Sauereien mit dem Gewebe, Kontakt zu Epoxy hält sich in Grenzen.. *Raum sollte belüftet sein*..wie ich es schon geschrieben habe, sollte man an die Harzfalle denken, ansonsten saugt der Kompressor das Harz an...damit 100% Ausfall der Technik

Ein Harzfalle brauch nur ein vakuumfestes Gefäß ( Marmeladenglas ) sein, wo das überschüßige Harz gesammelt/gefangen wird...

Jetzt liegt das Fahrwerk schön in einer 60-70° Grad warmen Box zum tempern..

Gruß
Jürgen
 

Gideon

Vereinsmitglied
Da blubbert´s aber ganz schön im Harzeinlass. Evakuier mal Dein Harzansatz vorher

Mit einer MTI®-Leitung entfällt die Harzfalle. Sinnvoll sind auch Bremszonen aus Abreißgewebe
 
Hallo Stefan,

ja, ich muss das nächste mal auf einige Sachen achten...aber für das 'erste mal' ist es ganz prima gelaufen :-)

Gruß
Juergen
 

Gideon

Vereinsmitglied
Das war nur konstruktiv und weniger kritisch gemeint. Die Tendenz ist erkennbar



Für die Vakuuminfusion sind folgende Punkte sehr wichtig:

- die Form, auf der gearbeitet wird, muss aus diffusionsdichtem Material gefertigt sein oder vorher entsprechend versiegelt werden

- nur für RI geeignete Folien verwenden (PA oder Mehrschicht-Verbundfolien)

- der Aufbau muss sehr sorgfältig abgedichtet werden

- Fließfrontenverlauf über die kürzeste Strecke wählen (Harzeinlass entsprechend platzieren)

- Bremszone aus Abreißgewebe saugseitig vorsehen (kann Harzfalle ersetzen)

- Vakuumpumpe mit 20 mbar Restdruck

- Harzansatz vorher entgasen (Exsikkator)

- saugseitig mit Spiralschlauch arbeiten oder aber MTI®-Leitung verwenden (macht Harzfalle unnötig)
 
Warum denn?




Das ist ein rechter Widerspruch


tja jeder so wie er es mag....

die neutrale Faser ist für mich so ein Anhalt....

Abstufungen...warum nicht =?? diese Art ergibt leichtere Fahrwerke, weil ich im unteren Bereich weniger Biegemomente habe als in der Nähe vom Rumpf....natürlich ist die Modellfliegerei gottseidank noch nicht so reglementiert wie die echte Fliegerei.....dort habe ich genug Fahrwerke bei der Extra 300 Serie mitlaminiert und die liefen unten immer schmaler aus als in der Rumpfaufnahme...bis jetzt ist keines meiner Fahrwerke durch diese Bauweise kollabiert...und ich bin keine Landebahnstreichler.....ab und zu werden meine Fahrwerke dem jährlichen Belastungstest(Plumpslandung) ausgesetzt....

gut das meine Fahrwerke deine Anmerkungen nicht lesen können....


M.Gross
 

Gideon

Vereinsmitglied
Ich habe mich hier primär an der Definition Innen und Aussen gestört, die höchstwahrscheinlich für Mißverständnisse sorgt

Grundsätzlich habe ich auch nichts gegen abgestufte Laminate hier

Das mit der neutralen Faser habe ich nicht verstanden. Kannst Du mal näher erklären, was Du darunter verstehst
 
Maiden

Maiden

Hallo Stefan, M.Gross,

hab heute meinen Erstflug (Video) gemacht, das neue Fahrwerk konnte ich vorher mit >35kg ohne Probleme belasten....

Danke Euch beiden für die guten Tipps

gruss
Jürgen
 
Ich habe mich hier primär an der Definition Innen und Aussen gestört, die höchstwahrscheinlich für Mißverständnisse sorgt

Grundsätzlich habe ich auch nichts gegen abgestufte Laminate hier

Das mit der neutralen Faser habe ich nicht verstanden. Kannst Du mal näher erklären, was Du darunter verstehst

...ich fange mit der ersten (Außen)lage an...arbeite mich dann bis zur letzten Lage vor der Neutralen Faserlage vor ...dann habe ich die Mitte erreicht und laminiere nun nach gleichem Lagenplan bis zur letzten (Inne)lage wieder zurück...

so kann ich sicher sein das ich genau von jeder Seite gesehen die gleichen Lagen und ihre Anzahl habe....

Die Abstufungen schneide ich immer vorher zu..hier bei beschränke ich mich auf gerade schnitte...normalerweise schräg (ich weiß) aber das sähe dann von der seite sehr ungleichmäßig aus.......bis jetzt hatte ich keine Probleme damit..liegt vielleicht auch daran , das ich Fahrwerke bei 125 Grad tempere.....

MfG M.Gross
 

Gideon

Vereinsmitglied
...ich fange mit der ersten (Außen)lage an...arbeite mich dann bis zur letzten Lage vor der Neutralen Faserlage vor ...dann habe ich die Mitte erreicht und laminiere nun nach gleichem Lagenplan bis zur letzten (Inne)lage wieder zurück...

so kann ich sicher sein das ich genau von jeder Seite gesehen die gleichen Lagen und ihre Anzahl habe....

Die Abstufungen schneide ich immer vorher zu..hier bei beschränke ich mich auf gerade schnitte...normalerweise schräg (ich weiß) aber das sähe dann von der seite sehr ungleichmäßig aus.......bis jetzt hatte ich keine Probleme damit..liegt vielleicht auch daran , das ich Fahrwerke bei 125 Grad tempere.....


Lieber Michael,

so weit, so gut. Die Torsionslage in der "Mitte" verstehe ich in diesem Zusammenhang nur nicht so ganz
 

Gast_8039

User gesperrt
Servus!
Habe ich auch nicht kapiert bzw. auch nicht rauslesen können. Wo und wieso Torsionslage in der Mitte?
"Neutrale" Faser müsste hier eher eine schubfeste Lage sein (wobei sich hier imho Gewebe eher ungünstig verhält...)
Grüße!
 
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