Doppeldeckerproblematik

PB

User
Hallo zusammen,

ich habe bei diesem Doppeldecker:

IMG-20120709-00856.jpg

das folgenden Problem:

Fliege ich auf dem Rücken, muss ich sehr stark ZIEHEN!!!!.

Wie sollten die Flächen bei einem DD aus Sicht der EWD zum HLW am besten eingestellt werden?

Danke vorab und viele Grüße

Philip
 
Allgemein sollte bei einem Doppeldecker die obere Fläche ca. ein halbes Grad mehr positive EWD haben als die untere. Die untere Fläche hat meist 0 - 1 Grad positiv, die obere das entsprechende halbe Grad mehr. Eine negative EWD ist ebenso falsch wie oben eine geringere EWD als unten zu haben. Der Grund ist, daß die beiden Flächenströmungen sich hinter den Flächen vereinen. Durch die oben etwas höhere EWD wird dieser Effekt begünstigt und der Luftwiderstand verringert. Mit einer unten höheren EWD als oben "spreizt" man diese beiden Strömungen auseinander, die sich dann mit viel mehr Verwirbelungen vereinen. Mehr Verwirbelungen bedeuten mehr Luftwiderstand, im schlimmsten Fall fliegt das Modell wie ein Bagger und braucht eine hohe Motorleistung, um überhaupt fliegen zu können.

Bei einem Kunstflug-Doppeldecker ist unten 0 Grad EWD und oben 0.5 Grad gut, abhängig von Flugstil und den Vorlieben des Piloten. Dann braucht der DD im Rückenflug nur etwas Tiefenruder, um bolzengerade zu fliegen.

Bei deinem Modell würde ich folgende Punkte prüfen:

- Flächen ohne Verzug?
- EWD unten messen, die sollte bei ca. 0 - 0.5 Grad liegen
- mit den Flächenverstrebungen die obere Fläche auf den um 0.5 Grad höheren EWD-Wert justieren - hier dürfte das Hauptproblem liegen, nicht genau passende Streben - ich kenn das Maschinchen ;)

Dann ab auf den Modellflugplatz und Schwerpunkt erfliegen, immer in Normallage, mit allen Gaswerten von Motor aus bis Vollgas. Eventuell Motorsturz korrigieren. Paßt das, dann ab auf den Rücken. Jetzt sollte deine kleine Pitts mit leichtem Tiefenruder-Einsatz leicht auf seiner Flughöhe zu halten sein. Und dann kann der Kunstflugspaß beginnen :) die kleine Pitts macht recht viel mit. Achtung, die Klappe vom Akkufach sollte dafür bei Bedarf verstärkt und sicherer befestigt werden!
 
Nope. Wegen der gegenseitigen Beeinflussung der Flächenumströmung passt bei einem normal gestaffelten DD normalerweise etwas weniger Anstellung am Oberflügel. Wegen der meist kurzen Rümpfe und geringen Streckung herrscht am HLW dann kräftiger Abwind. Deswegen ergibt sich auch gern mal negative EWD. Das dürfte auch der Grund für das sonderbare Verhalten der Pitts des OP sein.
 

Spitfire

User
Hallo,

1. Eine allgemein gültige "Regel" gibt es nicht, ist je nach Maschine unterschiedlich.

2. Meine Ultimate, meine Pitts, meine Christen Eagle und sogar meine Hawk hatte von Haus aus an der oberen Tragfläche negative EWD. Und die flogen einwandfrei.

Kleiner Tip, rufe mal beim Toni Clark an.

Ich bin halt nur der Meinung, das man hier eigentlich "so gut wie nie", richtige antworten bekommt.

Aber mehr will ich dazu nicht schreiben, da ich noch genug zu bauen habe.

Grüssle!
 
### Zitat hinfällig wegen Moderation des Ursprungsbeitrags, daher entfernt ###

Die von mir genannte EWD-Differenz bewirkt ein gutmütiges Abrißverhalten, der DD sackt beim überziehen erstmal nur durch und wird weich in den Rudern. Zum trudeln sind große Ausschläge notwendig, um den Strömungsabriß zu erzwingen. Ist die EWD unten größer als oben, wird das Abrißverhalten giftiger, der DD kann mit verhältnismäßig kleinen Ausschlägen in´s trudeln gebracht werden. Mag bei manchen der heutigen 3D-Maschinen auch erwünscht sein. Hier geht es aber um eine kleine Pitts, die ist keine 3D-Maschine, sondern ein nettes Modell für den konventionellen, flüssigen Kunstflug bis hin zu gerissenen und gestoßenen Rollen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

ce.tom

User
Hallo,

die Clark Pitts hat 0 Grad an den Flächen , Leitwerk 2° +, also Endleiste 2° nach unten (ergibt somit zwei Grad negativ EWD)

meine beiden beiden Pilot Eagle 126 und 166cm haben 0 Grad an den Flächen und ebenso 2°+ am Höhenruder ( wiederum negativ EWD, eigene Einstellung orientiert an der Clark Pitts)

meine Wurm Bulldog hat an den Flächen 0 und 2°+ am Leitwerk ( wiederum negativ EWD)

meine Weiershäuser Challenger hat unten 0 oben 0,5- und am Leitwerk wiederum 1,5+ ( ergibt wiederum eine nagativ EWD im bereich 2°)

Bei der großen Pitts und Eagle vom Weiershäuser sind die Daten gleich.


Auffallend alle Modelle des Typs arbeiten mit einer negativ EWD im bereich 2° für einige Verwirrend ist die angabe + beim Leitwerk was in der Praxis aber nichts anderes als eine negative EWD ist.
Die zwei Grad kann man entweder am Leitwerk oder in Combination obere Fläche Leitwerk erreichen, siehe nächste Zeilen.



Jetzt zur Theorie mit Vorbehalt so hatts mir ein Profi erklärt: bei der Pitts liegt das Leitwerk im Abwindfeld des oberen Tragflügels was permanenten Druck am Höhenruder erzeugt , dem wird mit einem auf Tiefe angestellten Ruder entgegengewirkt, genauso Wirksam ist
die redutzierung des Anstellwinkels am oberen Flügel 0,5°- da hier der Druck auf das Höhenruder reduziert wird.




Gruß Tom
 
Hallo,

die Clark Pitts hat 0 Grad an den Flächen , Leitwerk 2° +, also Endleiste 2° nach unten (ergibt somit zwei Grad negativ EWD)

meine beiden beiden Pilot Eagle 126 und 166cm haben 0 Grad an den Flächen und ebenso 2°+ am Höhenruder ( wiederum negativ EWD, eigene Einstellung orientiert an der Clark Pitts)

meine Wurm Bulldog hat an den Flächen 0 und 2°+ am Leitwerk ( wiederum negativ EWD)

meine Weiershäuser Challenger hat unten 0 oben 0,5- und am Leitwerk wiederum 1,5+ ( ergibt wiederum eine nagativ EWD im bereich 2°)

Bei der großen Pitts und Eagle vom Weiershäuser sind die Daten gleich.


Auffallend alle Modelle des Typs arbeiten mit einer negativ EWD im bereich 2° für einige Verwirrend ist die angabe + beim Leitwerk was in der Praxis aber nichts anderes als eine negative EWD ist.
Die zwei Grad kann man entweder am Leitwerk oder in Combination obere Fläche Leitwerk erreichen, siehe nächste Zeilen.



Jetzt zur Theorie mit Vorbehalt so hatts mir ein Profi erklärt: bei der Pitts liegt das Leitwerk im Abwindfeld des oberen Tragflügels was permanenten Druck am Höhenruder erzeugt , dem wird mit einem auf Tiefe angestellten Ruder entgegengewirkt, genauso Wirksam ist
die redutzierung des Anstellwinkels am oberen Flügel 0,5°- da hier der Druck auf das Höhenruder reduziert wird.




Gruß Tom

Sauber erklärt!! Vielleicht noch eine kleine klugscheißerische Korrektur ;) :In der letzten Zeile müsste es "Einstellwinkel" heißen, da der Anstellwinkel des Fliegers gegenüber der anströmenden Luft gemessen wird.

Gruß, Robert
 

ce.tom

User
Hallo,

und was wir keinesfalls vergessen sollten .

Der Motorzug ist auch alles andere als normal 2° + nach oben , fliege ich bei all meinen Modellen so.

Die üblichen verdächtigen Clark und Exclusiv empfehlen das auch so.

Gruß Tom
 

PB

User
Danke Dominik!


Hallo zusammen,

ich habe gestern einmal den IST-Zustand vermessen:
- obere Fläche: -1,5°
- untere Fläche: 0°
- HLW: 0°

Dieser IST-Zustand entspricht exakt den Angaben von meinem Freund Paul (#2).

Nun zum IST-Motorsturz:
- dieser liegt bei -2°!

Lese ich nun die Antwort von Tom (#11) soll der Motorsturz bei +2° liegen. Das habe ich nun entsprechend
geändert und werde das Modell nun so einmal fliegen.

Ich melde mich mit dem Ergebnis.

Viele Grüße

Philip
 

ce.tom

User
Hallo,

noch eine kleine Anmerkung zum Motorzug:

Bei der Clark Pitts und meinen Modellen ist das Leitwerk mit 2°+ eingemessen ebenso der Motor. Zwischen Motor und Leitwerk ergibt sich somit eine Winkel Differenz von 0°

Auf dein Modell übertragen würde ich den Motorzug von 2°- auf 0° stellen und einen Probeflug machen.

Gruß Tom
 

PB

User
Hallo,

konnte endlich gestern den Testflug machen!

Nach der Veränderung des Motorsturzes Richtung positiv ist das Modell nicht wieder zu erkennen! Ich musste nach dem Start "kräftig" tief trimmen und dann flog er. Dann legte ich ihn auf den Rücken und siehe da, er flog wie an der Schnur gezogen - kein Wegsteigen nach oben mehr!

Danke für die Tipps!

Viele Grüße

Philip
 
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