Biegefester Flächenverbinder

Hallo,

ich suche einen möglichst biegefesten Flächenverbinder:

In einem 4m Segler mit knapp 4 Kg Abfluggewicht sind Steckungsrohre für einen 8mm Rundstab eingebaut.
Ich bin schon öfter mit einem 8mm Kohlestab geflogen, der hält das zwar problemlos aus, die Tragflächen biegen sich in der Mitte jedoch fallweise durch.
Auch ein 8mm Silberstahl biegt sich ähnlich und war nach der Landung sogar etwas verbogen.

Da ich nicht die ganze Flächensteckung umbauen will, gibts da was biegefesteres ?

Danke und viele Grüsse
Ernst
 
das ist ja au total unterdimensioniert....
Wenigstens ein Federstahl oder gehaerteter Stahl. Gehaerteter Stahl hat den Nachteil, dass er sproede ist und bricht.
Aber Kohle wuerde ich in der Dimension nie und nimmer nehmen.,,,,,
Gruss
 
Was sich biegt, bricht nicht. Bis zu einem gewissen Grad...
Kohle ist hier riskant, 8mm etwas schwach, bricht ohne Vorwarnung..
Ich würde Federstahl nehmen. Schlimmstenfalls wird er verbogen.
Dann einfach etwas zahmer fliegen.
Bin die 4m Graupner Liberta selig elektrisch mit 10mm Kohle geflogen. Allein der Akku wog über 600 Gramm.
Gruss Jürgen
 

kurbel

User
Du willst einen möglichst festen Stahl, der nicht ständig verbiegt.
(Kohle ist weniger biegesteif als Stahl und auch weniger fest.)

Silberstahl da aber schon gar nicht so schlecht.
Wenn selbst der schon verbiegt, würde ich entweder mindestens eine weitere Steckung direkt vor oder hinter der bestehenden einbauen, oder gleich die alte durch eine ausreichend dicke ersetzen.
8 mm sind bei 4 m Spannweite echt dünn, ich würde da eher Richtung 12 mm (oder mehr) denken.

Kurbel
 
Und da Du die sichtbare Durchbiegung unter Last, also Elastizität ansprichst: die ist bei allen Stählen gleich. Also auch der hochfeste Federstahl wird sich sichtbar durchbiegen (das aber aushalten und unbelastet gerade bleiben.)

Aber wie meine Vorredner schon gesagt haben: D8 ist bei 4 m SPW seeeehr Grenzwertig.
 
Da kann ich mich nur anschließen. 8mm Kohle ist zu dünn!!!
Das da noch nichts passiert ist liegt an einem sachten Flugstil und sauberen Landungen, spricht gewissermaßen für den Piloten.

Bei mir ist der Verbinder (8mm Kohle) regelmäßig gebrochen und jetzt durch ein mit Rundstahl gefülltes Kohlerohr ersetzt.
Bei 4m Spannweite würde ich aber ausschließlich Stahl verwenden und wenn´s sich durchbiegt eben wieder zurück biegen oder einen neuen einsetzen.
Alte Ingenieursweisheit: "Was sich biegt das bricht nicht!"
 
Für eine konventionelle lösung ist Federstahl das beste, als alternative könnte mann ein titanium stab im einsatz bringen.
 
Hi,

wäre vielleicht ein Umbau auf Rechteckige CFK Verbinder mit Taschen aus GFK etwas für Dich?
Allerdings musst Du dafür alles umbauen, was Du ja nicht gerade möchtest...

Die gibt es auch für die 4Meter Klasse und da biegt sicht nicht mehr viel durch.
http://www.emc-vega.de/de/Staebe/Rohre-CFK/GFK/CFK-Teile/Holmverbinder

Geht aber glaube ich nur, wenn die Flächen direkt zusammengesteckt sind und nicht rechts und links an den Rumpf gesteckt werden.

VG
Gunnar
 

HFK

User
CFK hat ein Biegefestigkeitvon ca. 600 N/mm²
GFK von ca. 400 N/mm²
Stahl von 400N/mm²
Hochfeste Stähle liegen auch über 600N/mm²
Titan liegt auch irgendwo hier, ist aber vor allem wegen des Gewichtes von Interesse.

CFK Stäbe sind steifer und spröder als Stähle. 8mm CFK reichen bei flotter Gangart für ca. 2,5 mSpw. und 2,5 kg Flieger (nach SwissComposite von Prof. Dr. Funke gerechnet). Ein hochfester Stahl, außen hart, hat Festigkeiten wie CFK, biegt sich ähnlich wie Silberstahl aber mehr als CFK. Das Gewicht des Rumpfes spielt eine große Rolle und die geforderte Belastung in g. Mit 6 sollte man schon mind. rechnen. Meine 4m Alpina mit 4kg Rumpfgewicht habe ich mal mit 8g gerechnet und da reicht der 12mm Stahlstab (VA in hoher Festigkeit) gerade so aus.

Man muss streng Unterscheiden nach Festigkeit (wann verbiegt sich etwas dauerhaft bzw. bricht) und Elastizität (wie weit biegt es sich ohne zu verformen oder zu brechen).

Sehr gute Erfahrung habe ich mit Ausstoßern von Kunststoffformen gemacht, außen hart und innen weicher dadurch zäher. Formenbauer gibt es sicher überall, aber persönliche Beziehungen sind hilfreich.
 
Flächenbolzen

Flächenbolzen

Falls Du nix findest, was noch biegesteifer ist (gibt es auch nicht). vielleicht doch ein Umbau, der rund eine Stunde kostet?

Versuche es mal mit folgender Methode, vorausgeseltzt das Röhrchen ist im Holm oder einem Vollstück verankert:

Mi einem 1 mm Bohrer rings um das Flächenröhrchen viele Löcher bohren. Dann ein 10mm Messingrohr anspitzen auf einer Schleifscheibe, in die Bohrmaschinen einspannen und mit leichtem Druck in die ringsum verteilte Perforierung eindringen. Sobald das Rohr greift, mit mittlerer Drehgeschwindigkeit das Rohr immer weiter eindrehen, bis das Ende des alten Rohres erreicht ist. Jetzt ist das 8 mm Rohr frei, denn es hatte nur noch den Sinn der genauen Bohrführung. Das alte Rohr mit einer Spitzzange rausziehen. Jetzt ist ein 11 mm Loch vorhanden. Bei 4 m sollten es schon 12er Bolzen als Minimum sein. Ein Schleifpapier um einen Stahl, Kohlebolzen oder Rohr legen, so daß kapp 12 mm daraus werden.Kann befestigt werden durch Doppelklebeband oder einfach am Ende mit Tesakrepp. Mit langsamer Geschwindigkeit in das ausgefräste Loch einführen. Das Schleifpapier öffnet nun auf mindestens 12 mm, wahrscheinlich sogar auf 13mm oder Vorgang wiederholen mit noch etwas mehr Durchmesser. Fertig ist das neue Lager für das größere Rohr.

Diese Methode hat den Vorteil , daß die Passung wieder einwandfrei stimmt, also auch der Winkel oder die V-Form. Ja nicht mit Bohrer versuchen, der kann auswandern und im schlimmsten Fall die gesamte Aufhängung vernichten.

Am Ende des neuen Rohres einen Pfropfen von max. 2mm einleimen, damit das Klebeharz nicht ins Rohr kommt. Wenn dann noch mit Endfest 300 verklebt wird, hat endlich das Wippen und Durchbiegen ein Ende. Ich verweise aber ausdrücklich nochmal auf meinen Einführungssatz der Volleinbettlung, sonst unterlassen.
 
Erstmal vielen Dank für die zahlreichen Tipps,

es ist mir schon klar dass ein 8mm Flächenverbinder für einen 4m Segler zu schwach dimensioniert ist, ich habe jedoch das Modell rohbaufertig erworben und da war die Flächensteckung eben schon eingebaut.

Den Tipp von Clemens finde ich genial, werde das wahrscheinlich so probieren.

VG
Ernst
 
Flächenbolzen

Flächenbolzen

Hallo Ernst,
ein Angebot. Falls Du Dich nicht drübertraust, kann ich das vielleicht für Dich machen. Entscheidend wäre, wo Du wohnst, denn das Versenden kostet Dich rund 17 Euro und zurück noch mal das gleiche. Kommt darauf an, ob Dir der Flügel das wert ist. Allerdings ist meine Methode relativ narrensicher. Auf jeden Fall würde ich die Flächen mal mit einer spitzen Nadel anspicken, ob da ein massiver Unterbau vorhanden ist oder ob immer noch die unseelige Methode der Gegenrippe herhalten mußte. Wenn letzteres der Fall wäre, dann hilft sowieso nur noch, nachträgelich eine Holmkonstlruktion vorzusehen. Kannst Dich ja mal bei mir melden unter Benachrichtigung privat.

Clemens
 
Hallo Clemens, vielen Dank für Dein Angebot,
ich probiers doch selbst, ich muss ja auch die Flächenaufnahme im Rumpf ändern.

Habe jetzt einmal ein Stück der Beplankung aufgeschnitten um nachzusehen:
Oben und unten ein Kieferholm, dazwischen ist das Messingrohr (0,5mm Wandstärke) durch beidseitige Sperrholz-Verkastung fixiert.

Werde versuchen das Messingrohr durch eine in die Bohrmaschine eingespannte Rundfeile auszuschleifen,
für die neue Aufnahme brauche ich sowieso 14mm für das Führungsrohr (12mm Cfk-Stab).

VG
Ernst
 
Hallo Ernst,
es gibt durchaus noch ne andere Moeglichkeit:
Spann ein 8mm Stab in die Bohrmaschine und versuche durch verkanten
noch mehr Reibung zu generieren. Normalerweise wird das MS Rohr so heiss,
dass sich Verklebungen loesen.
Probier es einfach mal, kostet nix und schnell:-)
Gruss
Juergen
 

Hendrik Schneider

Vereinsmitglied
Teammitglied
Wie seiht denn der weitere Holm aus?

Wie seiht denn der weitere Holm aus?

seiht --> sieht

...ob da ein massiver Unterbau vorhanden ist oder ob immer noch die unseelige Methode der Gegenrippe herhalten mußte...

Diesen Aspekt würde ich dann doch noch etwas betonen:
Eine schöne steife Flächensteckung nutzt nicht viel, wenn man damit gleich einen Steifigkeitssprung einbaut oder (weniger schlimm) der weiterführende Holm die Kräfte nicht aufnehmen kann. Zum Steifigkeitssprung: der kann, sauber ausgeführt, die Festigkeit des Flügelaufbaues auf ein Bruchteil reduzieren.

Gruss
Hendrik
 
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Hendrik Schneider

Vereinsmitglied
Teammitglied
... 2/3 ist auch ein Bruch...

ja, und selbst wenn er bei 80% landet, wird das die Stelle sein, die man nachher offen bestaunen kann.
Ich muss ja zugeben, dass ich da vielleicht paranoid bin, aber diese Methode des "Schwachstellen verhärten" lässt halt das Gesamtsystem so wunderbar menschlich außer acht.

Gruss
Hendrik
 

PIK 20

User
So in einem "blinden" Verfahren eine Holmsteckung im Gottvertrauen einzubauen finde ich falsch.

Besser ist, wie Ernst auch schon angefangen hat, die Beplankung öffnen, schauen was Sache ist und dann korrekt mit der richtigen Methode und "bei Sicht" die passende Steckung einbauen.

Gruß Heinz
 
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