Petrus ist Modellflieger! (Zitat Moderator Winfried Ohlgart)
Ergänzung:
Petrus ist wohl außerdem Graupner Mitarbeiter!
Das Wetter war großartig, präsentiert haben sich die besten der Besten mit einer umwerfenden Häufung anspruchsvollster Modelle.
Die Veranstaltung beeindruckte vor allem durch das gezeigte fliegerische Niveau. Bis auf die Kleinigkeit der etwas verunglückten Landung eines F3AX-Piloten mit seinem Wettbewerbsmodell fielen mir keine fliegerischen Unzulänglichkeiten oder gar Abstürze auf. (Ich kann das allerdings nur bis 15.00 Uhr behaupten, da ich dann weg musste.) Mich hat besonders der Auftritt des amtierenden Jet-Weltmeisters T. Gleissner beeindruckt, der eine große ASK21 mit Aufsatz-Turbine vorführte. Mir lief es eiskalt den Rücken runter, als er am Schluss mit Minimalfahrt aus niedriger Höhe auf das Publikum zukreiste. Ich hätte nie gedacht, dass er die Landung heile hinbekommt. Er vollendete allerdings seinen Landeanflug mit Vmin, kurvte mit wenigen Zentimetern Luft unter dem Randbogen in den Endanflug und setzte die große Maschine butterweich auf. Ganz großes Kompliment!
(Er soll später noch seinen WM-Jet vorgeführt und dabei mit eingezogenem Fahrwerk absichtliche Touch-and-Gos ohne Totalschaden geschafft haben - da war ich leider schon weg).
Schön war die kleine Nostalgie-Einlage. Es gab Oldie-Segler zu sehen. Und es stimmte richtig wehmütig, das Delta X-1200 mit hoch drehendem Wankel über den Himmel schleichen zu sehen. Wie Winnie so schön sagte: DAS war mal richtig schnell...
Was mich ein traurig stimmt, ist die Perspektive, dass es zukünftig anscheinend kaum noch Segler im Graupner-Programm geben wird. Ich bilde mir ein, dass man das auch bei der Zusammenstellung des Flugtagprogramms bereits berücksichtigt hat. Der Schwerpunkt lag jedenfalls eindeutig auf Kunstflug und Jets. Zwar war einer der ersten Flüge der von Marc Hauss mit dem von manch Einem "Schwingolino" genannten großen Nimbus. Und es gab auch noch mehr Segler-Highlights wie der Schlepp des Duo Discus von T. Arnold hinter einer Original-Husky (von dem man mir aber auch nur erzählt hat). Aber sonst? MIR kamen die Segler zu knapp weg.
Etwas offtopic, aber mir in diesem Zusammenhang trotzdem ein Anliegen: Es ist ein Jammer, dass so wunderschöne Modelle wie der große Ventus, der Soarmaster, der Soaring Star und viele andere Segelflugmodelle wohl keine Nachfolger mehr finden und auslaufen werden - oder schon ausgelaufen sind.
Eine Frage an alle Hersteller: Wenn solche Modelle nicht mehr von den Großen der Branche angeboten werden, dann besteht doch das Risiko, dass es sowas bald nicht mehr gibt. Wer braucht dann eigentlich noch Servos, Empfänger, Sender und Zubehör? Einige Jets kommen mit 3 Servos aus!! Unabhängig davon gehören solche Segler einfach ins Programm. Manche Produkte muss man sich meiner Meinung nach als Marktführer einfach leisten, auch wenn damit anscheinend kaum Profit gemacht werden kann.
Abschließend:
Wenn man sich vergegenwärtigt, wie sehr sich unser Hobby in den letzten 25 Jahren verändert hat, gerät man ins Grübeln, wenn man sich überlegt, was beim 100-jährigen Jubiläum gezeigt werden wird. Wahrscheinlich gibt es dann kaum noch Modelle mit weniger als 20 kg zu sehen.