Ein Kopfstand nach verpatzer Landung verursachte Brand, wie in Zukunft verhindern?

Roxx

User
Hallo zusammen,

leider ist mir gestern ein kleines Missgeschick passiert: Ich setze zu Landung an, Räder setzen auf, Platz geht langsam dem Ende entgegen, Räder verfangen sich im hohen Gras und bringen das Modell zum stoppen. Es folgt ein langsamer Kopfstand und das Modell fällt langsam auf den Rücken.
Es hätte eigentlich alles ganz harmlos sein können, aber nein: nach wenigen Sekunden steigen Rauchschwaden aus dem Modell und das Modell fängt an zu brennen.

Warum das Feuer ? -Ich hatte vergessen den Motor ganz abzustellen als der Kopfstand sich anbahnte. Der Regler betrieb den Motor mit ca. 10% der Maximalleistung bevor der Motor durch den Kopfstand blockiert wurde. Diese 10 % haben ausgereicht, das der Regler einen Kurzschluss erzeugt hat und dieser regelrecht „abrauchte“.

Die technischen Daten: Akku 6S 5000mAh, Regler: 125A Chinaproduktion.

Ich nutze in diesem Modell auch das Graupner EAM, die Steuerleitung vom Regler ist an dieses Modul angeschlossen und der maximale Strom per HOTT auf 120 Ampere begrenzt.
Leider hat das nicht geholfen, diesen Brand zu verhindern.

Jetzt die Frage: Wie könnte ich verhindern, das ein Regler, nach Blockierung des Motors, innerhalb von wenigen Sekunden abraucht?
Es beunruhigt mich, das ein eventueller Kopfstand nach einer Landung, oder eine Außenlandung im Getreidefeld einen Brand verursachen könnte.
Auch wenn in diesem Fall das Modell gerettet werden konnte, das Modell selber und die verbliebenen Innereien riechen abartig.

Der Tipp eines Vereinskollegen lautet:
Man nehme, in meinem Fall, 3 x40 Ampere KFZ-Stecksicherungen, und lötet diese parallel zusammen und schließt das Bündel mit 120 Ampere in Reihe der Reglerzuleitung.
Wäre der Strom deutlich höher als 120A, dann löst das Sicherungsbündel aus und die Spannungszufuhr zum Regler wäre unterbrochen. Die Gefahr, dass der Regler sich sekundenlang oder gar minutenlang immer weiter aufheizt wäre gebannt.

Was habt Ihr für Lösungsvorschläge? Oder vielleicht gibt Regler welche, auch bei blockiertem Motor, sich nicht selber zerstören?

Ich bin gespannt auf Eure Meinungen…
 
Einfach den Motor ganz abschalten. Dieser Reflex des Motor abstellens bei Prop Bodenberührung sollte von jedem Motorpiloten eintrainiert werden.

Sicherungen sind zusätzliche Fehlerquellen.
 
Hallo,

an sich sollte das die SW des Stellers hergeben, daß wenn der Anlauf nicht klappt, der Steller abschaltet. Sinngemäß sollte Überstrom, den man über den Spannungsabfall an den FETs erkennt, zu einem Abschalten des Stellers führen.

Ansonsten: Gasknüppel auf Leerlauf und Fail Safe auf Leerlauf wegen u.U. fehlendem 2,4 GHz Empfang am Boden klappt auch ganz gut.

Gernot
 
Hallo,

ich habe zur Sicherheit einen Hauptschalter programmiert.

Übernommen habe ich das vom E-Heli. Wenn dieser Schalter aus ist, ist die Autorotationsphase eingeschaltet und damit automatisch der Motor aus. Diese Art der 'Motorstilllegung' habe ich für alle Modelle mit Motor übernommen, egal ob E-Segler oder E-Motormodell. Steht dieser Schalter auf AUS, wird der entsprechende Festwert für Stopp an den Regler übertragen. Der zugewiesene Schalter ist natürlich immer derselbe und mit einem dicken roten Überzieher klar und deutlich zu sehen.

Auf diese Weise muss man bein Einschalten nur darauf achten, dass der Hauptschalter in AUS-Position steht. Dann ist es egal, wenn der Gasknüppel oder der Motorschalter nicht auf Stop steht. Im Falle einer Störung oder eines Unfalls wird der Schalter auf AUS gekickt und so der Motorstrom unterbrochen.

Gleichzeitig erhöht das die Sicherheit am Boden. Es kann immer mal vorkommen, dass man mit einem Teil (Ärmel, Gurtzeug, baumelnder Sender, etc.) an den Gasknüppel kommt und der Motor los läuft. Das ist in letzter Zeit dem einen oder anderen Vereinskameraden im Vorbereitungsraum passiert. Bei den heutigen kräftigen Antrieben sind Hände, Unterschenkel und andere Modelle ein gefundenes Fressen für den Propeller. Mit dem Hauptschalter ist die Gefahr deutlich reduziert und der Antrieb wird erst 'scharf' geschaltet, wenn ich auf dem eigentlichen Flugfeld bin.
 

Hupf

User
Die MPX Royal hat Standartmäßig einen Gas-Notaus-taster auf die Gasfunktion programmiert. Der ist an der Seite des Gehäuses und ein kleiner Stubbs reicht, und der Antrieb ist aus. Ist für mich absoluter reflex, den zu betätigen.
Auch bei jeglicher Vorbereitung/ beim warten auf das Flugfenster ist der Notaus aktiviert, wenn der Antrieb scharf ist.
 

Roxx

User
Diesen "Not-Ausschalter" am Sender habe ich natürlich auch programmiert. Leider hatte ich vergessen das der Motor, wenn der Gasknüppel auf leerlauf steht, noch langsam vor sich hintuckert. Ich hatte lediglich den Gasknüppel in die Leerlaufposition gebracht.
Diese kleine Grundleerlaufdrehzal reichte leider schon aus, damit sich der Regler verabschiedet.

Was ich Euren Meinungen bislang so entnehmen kann: Die Gefahr eines Brandes ist bekannt und von daher wird, bei drohender Blockierung des Motors, der Regler sofort per "Not-Aus" aussgeschaltet?
Mir war das Problem noch gar nicht bewusst. Ich ging bislang davon aus, das ein sich langsam drehender Motor, im Blockierungsfall keine so grosse Belastung des Reglers bedeutet.
Zwischen Blockade und Brand sind schätzungsweise nur 5 Sekunden vergangen, eine erstaunlich kurze Zeit wie ich finde...
 
Schon bei den Bürstenmotoren hat es zum rauchen lassen genügt, bei nur 10 - 20 % Leistung den Motor zu blockieren. Die Motorwickluingen sind verdammt niederohmig, bei Brushless kommt dazu, daß der Steller beim blockieren des Motors die Kommutierung verliert und umso schneller hochgehen kann. Wer denkt, daß im Leerlauf nix passieren kann, wurde und wird schnell eines Besseren belehrt. Ein Speed 600 ist einem Kollegen auf ca. 1/3 Gas nach nur 1 Sekunde aufgeraucht, weil er nach einer Stecklandung nicht sofort den Knüppel auf "Motor aus" gestellt hatte.

Meine "Rauchvermeidungstaktik" in solchen Fällen sieht so aus, daß Gas von 0 - 100 % laufen zu lassen, der Motor kann per Knüppel ausgeschaltet werden. Zusätzlich habe ich auf dem Schalter, der beim Heli die Auro einschaltet, einen festen Gaswert von 0 programmiert. Failsafe ist natürlich auch Motor aus ;) im Prinzip bräuchte ich einfach nur meinen Sender ausschalten. In Zeiten ohne Computertechnik in den Fernsteuerungen hat es genügt, den Gasknüppel auf die Leerlaufposition zu stellen. Damit war der Motor aus und das hat genügt, das würde mir sogar heute noch genügen. Aber wenn man schon die Möglichkeit hat, den Antrieb gegen ein versehentliches verstellen des Gasknüppels zu sichern, warum nicht? 1 Minute Programmieraufwand für die zusätzliche Sicherheit.
 
Hmm evtl auch einen etwas hochwertigeren Steller nehmen - ich hatte letzten einen Blockierer meines TJ100 Impellers (4,5KW Leistungsaufnahme im Stand) durch ein eingesaugtes Kunststoffteil bei Vollast. Stromaufnahme schoss von 120A auf knapp 300A hoch. Der Steller (Castle Creations 110 HV) hat sofort abgeregelt und blieb heil. Dito bei einem Pletti /42, der sich wegen Überlast bei Strömen jenseits der 400A entmagnetisiert hatte. Auch hier schaltete der Schulze 200.f Steller sofort und noch rechtzeitig ab.
In solchen Fällen nützt auch kein Not Aus Schalter mehr, da brauchts halt auch eine gute Schutzschaltung im Steller. Und da trennt sich die Spreu vom Weizen. :)
Gruss Stephan
 
Für leistungsfähige Antriebe nicht in die Budgetkiste greifen.... :rolleyes:

Das kann genau so mit einem teuren Regler passieren. :rolleyes:
Etwas Hirn und schlimmeres wird verhindert.
Bei einem Unfall sollte die erste Reaktion sein, den Gasknüppel auf aus zu reissen. Die Hand ist eh dran. Bis ein neuer Knopf oder Schalter in der Aufregung erfingert wurde ist es schon zu spät! Sich auf eine Abschaltung durch den Regler auszuruhen halte ich hier für fahrlässig.

Wer seine unterste Gasposition natürlich mit weiter tuckerndem Antrieb einrichtet muß sich um das Lehrgeld nicht wundern.
Deswegen sollte das so eingerichtet sein, dass unten aus ist! Egal in welchem Modell und mit welcher Antriebsart.

Grüße, Bernd
 

Roxx

User
Hmm...

ich finde das die Betriebsart "Gasknüppel ganz unten = langsame Leerlaufdrehzahl" einem harmonischen Flugstil recht entgegen kommt, von daher möchte ich nicht darauf verzichten.
Außerdem werde ich es mir in den Kopf einhämmern: droht eine verpatze Landung? dann sofort den Not-Ausschalter betätigen. Mit dem Autorotationsschalter vom Heli klappt es ja auch.

Ich werde den Tipp meines Kollegen befolgen und sicherheitshalber so eine Sicherung in die Reglerzuleitung bauen:

http://kfzstecker.eshop.t-online.de/Japan-CS-Sicherung-120-A-weiss

Mein neuer Regler soll, laut Typenschild, mit 190A (200A Peak) belastet werden dürfen.
Sollte dieses noch einmal passieren, so dürfte dann -hoffentlich schnell genug- die Sicherung auslösen bevor der Regler das Modell samt Innereien übel zurichtet.
 
Normale KFZ Sicherungen sind zu träge. Dort muß sich der dünne Sicherungsdraht erst aufheizen um durchzuschmoren. Mir ist mal ein ganzer Kabelbaum im Auto verschmort ohne das die Sicherungen ausgelöst haben. Kaputt gingen eigentlich immer nur die kleinen für 5 Ampere.

Soweit ich mich erinnere hat Gerd Giese mal was zu Sicherungen geschrieben. Das ganze war glaube ich in Verbindung mit "Alternative Stromquelle gesucht" unter Akkus und Ladegeräte getestet. Dort war das Resümee so schwere, reversible Automatiksicherungen aus Schaltschränken, da diese schnell genug auslösen.

Aber wie gesagt, so weit ich mich erinnere! Suche macht kluch.;)

Grüße, Bernd
 
ich finde das die Betriebsart "Gasknüppel ganz unten = langsame Leerlaufdrehzahl" einem harmonischen Flugstil recht entgegen kommt, von daher möchte ich nicht darauf verzichten.
Außerdem werde ich es mir in den Kopf einhämmern: droht eine verpatze Landung? dann sofort den Not-Ausschalter betätigen. Mit dem Autorotationsschalter vom Heli klappt es ja auch.
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Du könntest dir auch 2 Flugphasen proggen. Eine mit Gas von 0 - 100 % und eine für den normalen Flug mit dem untersten von dir gewünschten Wert - 100 %. Vor der Landung könntest du dann umschalten auf die Flugphase mit den 0 - 100 %. Übrigens habe ich aus Gewohnheit kein Problem damit, bei einer 0 - 100 % Gasgeraden den Motor permanent eingeschaltet zu haben. Ist einfach eine Sache von Gewohnheit und Gefühl. Beim Verbrenner hat man das mit der mechanischen Trimmung geregelt und damit auch die gewünschte Leerlaufdrehzahl eingestellt. Mit den heutigen Möglichkeiten kommen als Nebenwirkung immer neue Fehlerquellen für menschliches Versagen hinzu.
 

rkopka

User
Wer seine unterste Gasposition natürlich mit weiter tuckerndem Antrieb einrichtet muß sich um das Lehrgeld nicht wundern.
Deswegen sollte das so eingerichtet sein, dass unten aus ist! Egal in welchem Modell und mit welcher Antriebsart.
Im idealen Fall schon. Ich habe aber ein Kunstflugmodell, dessen Regler etwas Zeit braucht um zu starten. Hab keinen Weg gefunden das zu ändern. Mit etwas Standgas geht es. Ist auch bei der Landung viel angenehmer.
Ein anderes (weniger wichtiges, langsames) Modell hat einen noch vorhandenen Heliregler, der fix einen langen Sanftanlauf hat. Mit Standgas kein Problem. Natürlich könnte man sagen, dann einfach einen neuen Regler ! Aber dieses Modell wird selten geflogen und bekommt daher keine weiteren großen Ausgaben. Da muß die Teilekiste reichen.

RK
 

shoggun

User gesperrt
Das verstehe ich nicht ganz...
Was ist an einem Kunstflugmodell so besonders das der Antrieb nicht langsam anlaufen darf?!
Sobald der prop mal läuft gibt es ja keine Einschränkungen mehr und der Motor reagiert ganz normal aufs Gas.
Und in der Luft kommt der Prop eh nicht zum stehen, also auch keine Anlaufverzögerung - oder hast du etwa die Bremse aktiviert?!

Gruss Mathias
 

rkopka

User
Das verstehe ich nicht ganz...
Was ist an einem Kunstflugmodell so besonders das der Antrieb nicht langsam anlaufen darf?!
Sobald der prop mal läuft gibt es ja keine Einschränkungen mehr und der Motor reagiert ganz normal aufs Gas.
Und in der Luft kommt der Prop eh nicht zum stehen, also auch keine Anlaufverzögerung - oder hast du etwa die Bremse aktiviert?!
Natürlich nicht. Aber bei manchen Figuren nehme ich das Gas ganz zurück. Danach braucht der Regler wieder eine Weile, bis er auf Drehzahl ist, obwohl ich die Leistung gleich bräuchte. Ist einfach eine Sache der SW nicht der Propellerdrehung. Bei einem Trainer in normaler Fluglage wäre das egal, bei einem Kunstflugmodell weniger. Man könnte ja immer nur bis knapp über Nullgas steuern, aber das tue ich mir nicht an. Natürlich gibt es Regler, die das besser können, aber solange es keine triftigeren Gründe gibt, bleibt der.

RK
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo

Ehrlich gesagt habe ich noch nie von so einem "freiwilligen Sicherheitsverlust" gehört. Auch nicht, dass Hobby- oder Spitzenpiloten in der Leerlaufstellung ihren E-Motor mitlaufen lassen müssen, damit der Regler schneller reagiert.
Naja, wenn Du anders nicht fliegen kannst oder willst, musst Du zwangsläufig Deine Notfallabläufe anpassen.
Die vorgeschlagene Flugphasenregelung könnte Dir helfen.

Kommst Du ursprünglich aus der "Verbrennerfraktion"?
 

rkopka

User
Naja, wenn Du anders nicht fliegen kannst oder willst, musst Du zwangsläufig Deine Notfallabläufe anpassen.
Die vorgeschlagene Flugphasenregelung könnte Dir helfen.

Kommst Du ursprünglich aus der "Verbrennerfraktion"?
Nein. Mein einziges geflogenes Verbrennermodell war ein Fesselflug mit COX :-)

Die vorgeschlagenen Flugphasen könnten helfen. Allerdings ist es auch bei der Landung angenehm etwas Standgas zu haben und auch da könnte man aus Versehen im falschen Moment das Gas ganz raus nehmen und dann etwas warten müssen.

Da das Modell sehr einfach zu landen ist und normalerweise keine Anstalten zum Kopfstand macht, nehme ich das Risiko in kauf.

RK
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Naja, dann mache eine Flugphase "Save". Bei Leerlauf "Null" ist Motor aus. Nach dem Start umschalten auf Flugphase "Normal", der Motor läuft in Leerlauf "Null" leicht mit. Nach der Landung schaltest Du wieder auf "Save".
 

Roxx

User
Wie wäre es denn mit so einem Regler als Beispiel:

http://www.modellhobby-shop.de/Elektronik/E-Regler/Flugregler/DYMOND-brushless/DYMOND-Smart-PROFI-100-BEC.htm?shop=k_staufenb&SessionId=&a=article&ProdNr=03121573&t=9&c=525&p=525

Als Feature wird unter anderem geschrieben:
Überstrom – Lastabsicherung

Kann man sich darauf im Ernstfall verlassen oder nicht?
Ich stelle mir die Funktion so simpel vor, fließt ein Strom größer als beispielsweise 120A dann werden die FET's nicht mehr angesteuert und alles ist schön.
Ist es denn so schwer einen Regler wirkungsvoll zu schützen?
 
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