Hans,
Zitat:
Und geringer Profilwiderstand bei kleinen Auftriebsbeiwerten ist doch eines der Parameter die ein gutes Profil ausmachen, oder?
Es ist ein Parameter für die Beurteilung eines Profils.
Hab ich das nicht schon geschrieben, "eines" der Parameter?
Deiner Argumentation betreffs der Spannweitenbegrenzung auf 2,5 Meter kann ich überhaupt nicht folgen. Das Thema DS ist doch völlig aussen vor. Bitte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.
Dass man generell mit einer Pfeilung spielen sollte um die Torsionsbelastung in den Griff zu bekommen ist doch trivial. Unter anderem kann man so auf wundersame Weise das "Abknicken" der Ohren im Schnellflug in den Griff bekommen...
Im übrigen bezweifle ich dass die Probleme bei grösseren DS-Fliegern auf eine Überschreitung der Torsionsbelastbarkeit des Flügels zurückzuführen sind. Anhand der Bruchbilder von dem was dabei übriggeblieben ist kann man das jedenfalls nicht zweifelsfrei schließen. Der Schwachpunkt eines jeden Schalenflügels in Bezug auf Torsionsbelastung sind die Verklebungen der Bauteile, vor allem weil es in diesen Bereichen bauartbedingte Steifigkeitssprünge gibt die den Schubfluss lokal sehr überhöhen können. Ausserdem ist nicht auszuschließen das die Desintegration eines DS-Flügels durch Flattern erzeugt wird. Lasse mich gerne durch stichhaltige Beweise überzeugen.
Im übrigen würde ich gerne wissen wo die von dir erwähnten Probleme bei SAL-Flügeln mit Drelaprofilen in Bezug auf die Klappendicke und Flattern aufgetreten sind. Ich habe damit noch nie ein Problem gehabt, habe etliche Flügel gebaut mit Gewichten um die 110 Gramm; ohne Einsatz von Aramid und sonstigen Gimmicks. Wohlgemerkt in der von Drela empfohlenen Bauweise. Allerdings habe ich nur Erfahrungen mit dem Straak des SuperGee 2. Die Profile des ersten SG waren im Klappenbereich dünner.
Ja, ich lese auch die Aufwind und das angesprochene Verfahren zur Änderung der Dickenvorlage bei kleinen Rezahlen ist mir schon seit geraumer Zeit bekannt und ich habe dies auch schon mit gutem Erfolg umsetzen können. In diesem Zusammenhang sprichst du pauschal davon dass die Drelaprofile eine weit vorne liegende Dicke haben und dass dadurch im Schnellflug Nachteile entstehen. Ich schlage vor statt Pauschalisierung etwas spezifischer von " Profilstraaks" zu sprechen.
Das AG 40d (Supra Wurzelprofil) hat eine Dicke von 7,96% bei 30 % der Profiltiefe; vergleichsweise hat das MH06 eine Dicke von 7,4% bei 24 %. Und was man vom MG06 in Bezug auf Schnellflug mitbekommt soll das nicht die schlechteste Profilierung sein. Der Suprastraak hat stufenweise eine Voverlagerung auf 25 und 20 %.
Es geht hier nicht darum sich in Zahlen zu verlieren, einzig gilt hier die Darstellungsweise an die Realität anzupassen. Dass die Streckenleistung eine Funktion der Flächenbelastung ist setze ich ebenfalls als fundamental voraus. Trick an der Sache ist aber dass man eine Supra aufballastieren kann angefangen von 21 gr/qdm auf durchaus F3J-übgliche Werte um 35-40 gr/qdm. Abballastieren von käuflichen F3j Modellen funktioniert nicht und über Standardprofile, Rezahlen und Flächenbelastungen um die 20 Gramm wollen wir dann auch nicht weiter diskutieren, mehr davon später.
Und dass ein Supraflügel mit höherer Flächenbelastung schlechter gleitet und sinkt wie ein Flügel mit herkömmlicher Profilierung muss erst noch bewiesen werden.
Robustheid: ich weiss ja nicht wie du darauf kommst dass ein SAL-Flügel punktuell soviel weniger belastet wird wie ein 4,2 Meter Flügel. Natürlich ist die Bewegungsenergie eines grossen Modelles höher im Vergleich zu einem SAL. Hast du mal gesehen wie ein misslungenes Auffangen eines SALs aussieht? Ich jedenfalls fliege SAL auch ausgiebig am Hang, an Schuttkippen, in Weinbergen etc. Da muss der Flügel schon recht gute Nehmerqualitäten haben.
Im übrigen ist ein bewährtes Verfahren wenn man nicht aufs letzte Gramm dimensionieren muss erstens einen Schaum mit höherer Dichte zu verwenden und zweitens auf den Schaumkern im Nasenbereich eine Lage unbedrucktes Zeitungspapier mit Weissleim aufzubringen. Nach vollständiger Trocknung des Weissleimes kommt dann eine schmale Aramidlage um die Nase(für ganz harten Hangeinsatz mit 300 gr/qm) und anschließend erst die normale Decklagenbelegung. Ist um Dimensionen leichter wie Styro / Holzbauweise und waffenscheinpflichtig. Extrem Druckfest im Nasenbereich.
Kohle auf Styropor ist ausserordentlich druckempfindlich, man mache einfach mal eine Steifigkeitsbetrachtung...
Damit wir nicht immer über spekulative Behauptungen reden einfach mal ein paar hardcopies von xfoil...
Man beachte dass bei Rezahl 60000 das Aussenprofil AG43 aus dem Supra Straak eingesetzt wurde. Diese Rezahl kann weiter innen am Flügel garnicht erreicht werden.
Über die Auswahl der Vergleichsprofile können wir gerne streiten.
Ich denke anhand der Profilpolaren hat sich eine weitere Diskussion über die universelle Einsetzbarkeit von Drelaprofilen erübrigt; würde auch das Thema des Beitrages noch weiter sprengen.
Gruss
Mike