Warum ...

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...haben manche Leute das "Bedürfnis" Lotto mit Menschenleben zu spielen? Ich betreibe seit 12 Jahren den Modellsegelflugsport und fliege seit ca. 18 Jahre auch Gleitschirm. Am Samstag war ich mit dem Gleitschirm im Zürcher Oberland unterwegs, an einem Ort wo Modellsegelflieger und Gleitschirm oft und gerne fliegen, die Bedingungen waren sehr schön und es ging am Nachmittag ziemlich überall hoch. Auf ca. 1700m (ab 1700 ist Luftraum) hat sich am Nachmittag die Wolkenbasis gebildet, wo die meisten (es hat immer wenige die sich von den Regeln nicht angesprochen fühlen) dann auch brav rausgeflogen sind. Sehr bedenklich finde ich das dort oben an der Basis, 50 m oberhalb von mir schon halb in den Wolken verschwunden, 3 Schirme und ein 3m f3x Modell im gleichen Bart kreiste. Das Modell war ca. 500m horizontal vom Pilot versetzt und dann 500m über dem Startplatz. Es ist schlichtweg nicht möglich mit einem 3m Modell die Lage zwischen 3 Gleitschirm , in 700m Entfernung sicher einzuschätzen und erst recht nicht wenn das Modell noch kurz zwischendurch in die Wolke verschwindet. Warum muss das sein? es ging grossflächig hoch überall, muss wieder etwas schlimmes passieren, damit die Behörden uns den Spielraum noch mehr einschränken? Die 2 Gruppen kommen fast immer recht gut an einander vorbei und Platz für ein friedliches Beisammensein hat es genug. Solche Piloten sollen es auch von ihren Kollegen hören das ein der Art rücksichtloses Verhalten nicht Akzeptabel ist.

Hiermit spreche ich wahrscheinlich weniger als 1% der Modellflieger an, aber die ca.1 % haben einen grossen Einfluss über wie und wo die Hobbypiloten in die Zukunft fliegen dürfen.

Daniel
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo Daniel

Es wird sogar weniger als 1% der Modellflieger betreffen. So gut der allgemeine Hinweis ist, letztendlich muss so ein Fehlverhalten sofort vor Ort geklärt werden.
Du wirst ja kein Toplanding deswegen riskieren. Aber hattest Du wenigstens die Möglichkeit via Funk am Startplatz befindliche Gleitschirmflieger zu bitten den Piloten auf sein Verhalten hinzuweisen?
 

wenni

User
War der Modellflieger evtl als erster da und wollte sich von den Gleitschirmfliegern nicht vertreiben lassen?

Also Manntragend vor Modell, schön und recht, aber als Manntragend immer den vorzug zu kriegen fänd ich auch nicht fein.

Hatten bei uns an nem kleineren Hang auch schon "Waschlappenflieger", goldene Regel, Gleitschirme linker Teil, Modell rechter Teil.

Dreimal kannst raten wer des öfteren an einem Tag in geschätzten 10m Höhe zwischen Modell und Piloten rumflog. Es gibt immer zwei Seiten ;)
 
Hallo Claus

Nein leider nicht, ich fliege ohne Funk, aber ein von den 3 der sich mit dem Modell in der Wolke befand, machte kurz darauf eine Toplandung und evtl. hat er es gemacht. Ich bin weg geflogen und kam erst später wieder zurück zum Startplatz, ich wollte mich nicht länger dort aufhalten.

Daniel
 
War der Modellflieger evtl als erster da und wollte sich von den Gleitschirmfliegern nicht vertreiben lassen?

Also Manntragend vor Modell, schön und recht, aber als Manntragend immer den vorzug zu kriegen fänd ich auch nicht fein.

Hatten bei uns an nem kleineren Hang auch schon "Waschlappenflieger", goldene Regel, Gleitschirme linker Teil, Modell rechter Teil.

Dreimal kannst raten wer des öfteren an einem Tag in geschätzten 10m Höhe zwischen Modell und Piloten rumflog. Es gibt immer zwei Seiten ;)

Ich kann mir nicht helfen, aber wenn ich Ausdrücke wie "Waschlappenflieger, Fetzenflieger, Matratzenflieger usw höre, dann kommt mir die Galle hoch!
Wo bleibt der Respekt? Immerhin hängt da ein Menschenleben an den Seilen! Und nicht, dass mir jetzt einer daher kommt und meint, das ist ja nur als Scherz gemeint.
Ich kann an solchen Ausdrücken nichts lustiges finden. Schon gar nicht, wenn es um Diskussionen wegen der gemeinsamen Fliegerei gibt.

Ich finde es weiters logisch, dass die Manntragenden den Vorzug haben!!! Was heißt "der Modellflieger wollte sich eventuell nicht vertreiben lassen"?
Was ist denn das für eine Rechtfertigung?
Heuer beim F3F Worldcup/Eurotour Contest in Rana ist auch ein Drachenflieger gestartet, dem die anwesenden Modellflieger, ob des straken Windes auch noch geholfen haben. Da wurde der Durchgang einfach unterbrochen und ich könnte mich nicht erinnern, dass sich jemand aufgeregt hätte.

Lg, Christian
 

smaug

User
.... in 700m Entfernung sicher einzuschätzen und erst recht nicht wenn das Modell noch kurz zwischendurch in die Wolke verschwindet.
Daniel

Hallo Daniel
Bist du dir da sicher das der Modellpilot sein Modell nicht mehr sah? Ich habe schon öfters beobachtet das Modelle hinter den Wolken verschwinden, auf Nachfrage behielt der Pilot das Modell jedoch immer im Auge. Es ist halt eben stark vom Betrachtungsstandort abhängig wie lange das Modell sichtbar bleibt.

Selber habe ich leider schon mehrmals erlebt das sich die Bemannten leichtsinnig in Gefahr begeben. Am Monte Lema durchpflügte ein bemanntes Segelflugzeug einen wilden Haufen von F3X Modellen. Was soll das? Wir verlieren höchsten ein Modellflugzeug, der Bemannte jedoch wird unter Umständen das letzte mal Machoalüren vorführen. Es ist ja nicht so das man Modelle aus einem Segelflugzeug oder Gleitschirm schlecht sehen würde, man sieht sie sogar sehr gut.

Ich pers. halte es so, ich verzieh mich wenn ein Gleitschirm unser offiz. Hanggelände 'benutzt' weil es gerade so schön nach oben 'liftet'. Auf 'Diskussionen hinterher' habe ich keine Lust.

Fliegen und fliegen lassen, mit etwas gsundem Menschenverstand eigentlich kein Problem.

Gruess
Martin
 

tomfi

User
...Ich finde es weiters logisch, dass die Manntragenden den Vorzug haben!!! ...
Hallo,
meiner Meinung nach sollten wir Modellflieger immer einen gebührenden Abstand zu den Manntragenden halten, weil eben Manntragend, und im Unglückfall "Mann" evtl. irreparabel kaputt.

Allerdings kann ich jetzt nicht ganz nachvollziehen, warum die Manntragenden den Vorzug haben sollten?
Ich fliege oft mit Gleitschirmen zusammen, und mache auch gerne Platz, wenn einer Starten will. Aber nur weil er "manntragend" ist sehe ich hier noch keinen Anspruch auf den guten Bart!!!
Gruass
T0M
 
@ Wenni

Wilst du das wirklich in der Luft "regeln"? Das sind meine Meinung nach 2 ganz verschiedene paar Schuh, ob 700m weg oder vor dem Startplatz. Ich behaupte das die meisten sich in so eine Situation recht unwohl am Knüppel fühlen würden und sich auf dem Weg zum nächste Bart machen werden.

Daniel
 
@Tomfi

Als Gleitschirmflieger muss ich davon ausgehen das der Modellflieger sein Gerät im Griff hat, ich bezweifele ob das bei den von mir geschilderte Bedingungen so waren, wie vernünftig ist es dann auf deine "Rechte/ ich war zuerst hier" zu bestehen?

Daniel
 
Da ich auch immer mal wieder hochalpin unterwegs bin habe ich schon so einige Erfahrung mit Gleitschirm- als auch mit bemannten Segelflugzeugen sammeln können.

Wenn ich sehe, dass sich ein manntragender nähert haue ich ab oder lande, mir ist das einfach zu gefährlich und ich will nicht in einen Unfall verwickelt werden.
Auf der anderen Seite verstehe ich aber die manntragenden auch nicht. An einem sehr stark beflogenen Hang von hinten mit einem Discus durch zu ballern ohne Rücksicht auf Verluste.....ich mein hallo?! gehts noch? Genau so die Sackhüpfer, obwohl es total unnötig ist immer schön an der Kante lang braten und den Modellfliegern schön den Flugtag verschönern...Hauptsache man zeigt wie cool und toll man doch ist. Sorry aber ich habe bisher mehr verantwortungslose lebensmüde Gleitschirmflieger als rücksichtslose Modellflieger gesehen.


Just my 2 cents
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo

Bevor der Kampf um den Bart hier entbrandet und sich gegenseitig Regelwerke, "Bart-Entdecker-Ansprüche" und individuelle Erlebnisse im Stile "ich habe auch schon mal..." um die Ohren gehauen werden.

Es gibt nur eine einzige Regel die immer gilt:
Hirn einschalten und sofort weg aus der Situation ein Menschenleben zu gefährden!

Alles andere ist unverantwortlich.
 
Fliegen und fliegen lassen, mit etwas gsundem Menschenverstand eigentlich kein Problem.

Alles andere ist unverantwortlich.

Meine Rede! Die Manntragende Segelflieger und die Gleitschirm/Drachen Piloten haben leider auch ihren 1%ler, die missbrauchen auch vom Claus erwähnte Regel, vorher diskutieren bleibt viel vernünftiger als nachher.


@Martin
Ich war zweimal zwischen Pilot und seinem Modell und hab es Kurz nicht mehr gesehen. Ob es bei ihm so war kann ich nicht 100% sagen, aber am Limit muss es gewesen sein.
Ich hoffe das es nicht wieder vorkommt.

Daniel
 

micbu

User
Hm, ich gehöre ebenfalls zu den modellfliegenden Fetzen-, Matratzen-, Sonstwasfliegern (ich kann dabei ausser einer scherzhaften Bemerkung übrigens nichts respektloses erkennen, siehe z.B. www.Fetzenflieger.at).
Es sollte jedem klar sein, dass ein Menschenleben mehr zählt als ein Flugmodell. Wie kann es überhaupt nur eine Diskusson darüber geben, wer den Vorrang haben sollte? Ich verstehe das nicht!
Dort wo Menschen in Gefahr gebracht werden hat kein Modell etwas verloren, fertig. Darüber braucht man nicht zu diskutieren. Klar gibt es bei den manntragenden auch Idioten die sich durch ihr Verhalten in Gefahr bringen, aber diese Personen sollte man vor sich selbst schützen und den Luftraum von Modellen befreien. Wollt ihr als Modellflieger wirklich daran Schuld sein, einen anderen Menschen in den Rollstuhl zu zwingen oder diesen zu töten? Da hängen ganze Familien mit dran, es geht nicht nur um den Piloten selber.
Es darf einfach keine Zweifel darüber geben wer da oben den Vorang hat auch wenn der manntragende sich selbst in Gefahr gebracht und unverantwortlich gehandelt hat.
Das Modell muss weg!


Michael
 
.... Warum muss das sein? es ging grossflächig hoch überall,

Daniel



Wenn das so war, warum sind dann die Gleitschirme nicht ein wenig weiter weggeflogen? Der Modellflieger kann ja nicht anders als in Sichtweite fliegen, oder eben landen.

Aber wenns überall "geht", dann kann man auch von den Gleitschirmen erwarten dass sie dem Modell seinen Platz in der Luft lassen, oder?
 
Wenn das so war, warum sind dann die Gleitschirme nicht ein wenig weiter weggeflogen? Der Modellflieger kann ja nicht anders als in Sichtweite fliegen, oder eben landen.

Aber wenns überall "geht", dann kann man auch von den Gleitschirmen erwarten dass sie dem Modell seinen Platz in der Luft lassen, oder?

Genau diese Frage stellt sich mir nach lesen des Eingangsbeitrags auch, zudem bin ich mir nicht sicher, ob Daniel das ganze richtig beurteilen konnte.
Wissen wir, ob die beiden Matrazenflieger mit dem Flugmodell nicht ganz gut klar kamen? warum auch sonst sollten sie sich dort aufhalten?

- Auf ca. 1700m (ab 1700 ist Luftraum)...

Solche Diskussionen haben wir hier immer wieder, die bringen nur hohen Blutdruck, in Wirklichkeit müssen wir uns in jeder Situation unseres Lebens mit dem jeweiligen Partner arrangieren. Ausreisser, ob gewollt, oder nicht, gibts immer...

Kürzlich gab es wo anders einen Thread: die Sackhüpfer fallen einfach aus den Wolken...

- Das Modell war ca. 500m horizontal vom Pilot versetzt und dann 500m über dem Startplatz. Daniel

Luftraum beginnt am Boden...;)
 
Genau! sehe ich auch so, wie viel Platz ist dann genug? Ich habe gehofft das ein halbe Kilometer seitlich und einen halben Kilometer über dem Platz ausreichen sollte, angeblich ist das noch zu wenig, bin auch der Meinung das ich die Lage viel besser beurteilen konnte als der Pilot, ich wollte sofort weg dort.
 

micbu

User
500m Abstand können genug sein, müssen aber nicht.
Beispiel 1: Der GS fliegt im Rücken des Modellfliegers, das Modell befindet sich auf Augenhöhe des Modellfliegers in einer Entfernung von 500m vom GS abgewand. Das reicht sicherlich, da gibt es keinerlei Bedenken!
Beispiel 2: Der GS fliegt vor dem Modellflieger in 200m Entfernung und 300m Höhe, Das Modell fliegt in 300m Entfernung und in 700m Höhe. Abgesehen davon, dass das von der Sichtbarkeit, je nach Modell, schon mehr als Grenzwertig ist (das muss schon ein Grossmodell sein), kann der Modellflieger die Entfernung zum GS gar nicht abschätzen. Ich würde solch ein Verhalten als grob fahrlässig bezeichnen.
Je nachdem wo der Modellpilot gestanden hat hätte ich dann meine Konsequenzen gezogen.
Modell im gleichen Bart geht aber gar nicht! Die vertikale Entfernung ist noch viel schwieriger abzuschätzen als die horizontale, da würde ich direkt reissaus nehmen, egal ob ich ein Modell oder einen GS steuern würde.

Michael
 

Chrima

User
Hallo Alle

Wie bereits von einigen erwähnt, gibts überall schwarze Schafe und den fliegenden Männern muss man aus dem Weg gehen !

Allerdings ist es unnütz über Distanzen oder Höhenunterschiede zu werweisen, da diese ja wie alle wissen und sich hier auch einig sind, nicht abschätzbar sind.

Dafür gibt es aber den Blickwinkel, oder wäre der richtige Begriff Vektor ?

Also behalte ich meinen Flieger immer im oberen Winkelsegment ist eine Kollision ausgeschlossen.
Kommt der GS in die selbe Höhe, muss der Modellflieger näher zum Piloten oder seitlich ausweichen.
Seitlich und auch unter dem Gleitschirm sind ebenso freie Flugräume.

Es dürfen einfach absolut niemals 2 Lfz vom Piloten aus gesehen deckungsgleich am Himmel erscheinen. Da passieren ja auch die Kollisionen unter Modellflugzeugen, weil man darauf zählt dass da noch ein Unterschied in der Distanz sei und manchmal dann eben nicht ist.

Natürlich könnt Ihr jetzt wieder losschreien, dass das immer noch zu gefährlich sei. Ich wollte nur aufzeigen, dass mit dieser Grundregel auch unter uns weniger Kleinholz gäbe.

Grüsse
Chrima

Blickwinkel.jpg
 

Marcus M

User
Schonmal vorne an der Kante gestanden, und dann zieht einer hinter dir den Schirm auf und startet über dich weg ohne ein Wort zusagen ? Blöd nur, dass der böse Modellflieger dann sein Modell nicht mehr sieht. Sorry nach so einem Erlebnis denkt man anderst über die Gleitschirmflieger. Achja der bemannte Discus der von hinten ohne Vorwarnung an der Hangkante vorbeikommt, beinahe schon ein Klassiker.
Sorry ich springe als Fußgänger auch nicht auf die Strasse nach dem Motto, die Autofahrer müssen ja für mich bremsen.
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Verantwortungslose Idioten gibt es an großen und kleinen Steuerknüppeln genau so wie an Steuerleinen. Daran werden auch die vielen gegenseitigen Beispiele nichts ändern, es sei denn man spricht das Fehlverhalten direkt bei dem Betreffenden an.
 
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