Wer sollte für den Verlust eines Schlepp-Seiles aufkommen?

jagmag

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Hallo Modellbau-Kollegen,

als Schlepp-Pilot bin ich in letzter Zeit häufig Einladungen benachbarter Vereine nachgekommen, um als Gast-Pilot bei Schlepper-Mangel auszuhelfen. Das hat meist auch immer sehr viel Spaß gemacht und ich bin diesen Einladungen immer gerne nachgekommen.
Leider sind mir nun innerhalb kurzer Zeit beim Segler-schlepp zwei Schleppseile wegen nicht funktionierender Schleppkupplungen am Segelflieger verloren gegangen und mich interessiert nun mal Eure Meinung, wer in einem solchen Fall für den Verlust aufkommen sollte.

Der Ulf Reichman hat zu diesem Thema in seinem Forum ja auch schon mal einige Zeilen geschrieben. Das entspricht auch weitgehend meiner persönlichen Meinung, dass bei einem Verlust eines Seiles beide Parteien (Schlepp- und Segler-Pilot) gefordert sind.

Wenn ich dann allerdings sehe, dass ein „erfahrener“ Modellbauer in einem über 5-Meter spannenden und 11 -12 Kg schweren Segelflieger auf die Kupplung ein 10€-Servo verbaut, relativiert sich hier mein „Verständnis“ dann schon etwas – und wenn genau dieser Pilot dann den Verlust anscheinend ganz selbstverständlich dem Schlepp-Pilot überlasst und auf dieses Thema überhaupt nicht mehr eingeht, kann ich dann schon auch mal etwas „komisch“ werden.

Ich hab dieses Verhalten bei uns im Verein auch schon angesprochen und da ist es gar keine Frage, wer dabei für den Ersatz aufkommen sollte.
Bei ähnlichen Diskusionen auf diversen Segler- und Schlepp treffen hab ich allerdings auch schon ganz andere Meinungen vernommen. Da gibt’s dann Aussagen wie „da kommt einer mit einer Schlepp-Maschine im Wert von einigen Tausend Euronen und macht dann wegen 20 oder 30€ so ein „Theater“…“
-oder „der soll doch froh sein, dass sich da einer dran hängt und er dann auch seinen Spaß hat…“

Bin ich da so falsch „gestrickt“, wenn mich solche Aussagen an den Rand meiner Selbstbeherrschung bringen oder wo läuft da was verkehrt???
Meine Motivation für solche „Schlepp-Einsätze“ ist seitdem jedenfalls sehr „überschaubar“…

Wie seht Ihr das?

Viele Grüße,
Rainer
 

onki

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Hallo Namensvetter

Ich glaube das hier gehört eher in das Cafe aber ich antworte trotzdem mal.

1. Ist das Schleppkupplungsservo bei meinen Fliegern immer mit das kräftigste (und das was ganz kurz eingehängt wird).
2. Wenn es zu einem Verlust kommt, stehe ich als Seglerpilot selbstverständlich für den Verlust gerade. Das Teil ist nur wegen mir überhaupt am Flieger dran.
3. Mach ich es immer so, das ich meistens ein Schleppseil auf der Messe kaufe und dann meinem Stammschlepper schenke, als kleines Dankeschön.
4. Dann und wann geb ich meinem Schlepper nach dem Flugtag auch mal 1-2 Bier aus.

Mittlerweile bauen wir die Schleppseile selber (Schnur und Kunststoffrohr sind ja recht gut zu besorgen) und es gehen eigentlich nur noch ab und zu Nylonschlaufen an der Seglerseite verloren, wenn es mal etwas ruckt.

Traurig, das man über so etwas noch diskutieren muß.

Gruß
Onki
 

STB

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Hallo,

warum kommt es überhaupt zu einem Verlust? Ich hab das nicht so ganz verstanden...

Gibt es die Situation so oft, dass bei Gefahr in Verzug alle ausklinken müssen?

LG, Stefan
 

T-Bone

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hallorainer

hallorainer

Also bei uns früher hat immer der Segler Pilot für Ersatz gesorgt. Denn nur wegen ihm ist das seil dran. :rolleyes: auch haben wir dem schlepp Pilot den Sprit gezahlt.
Deine Reaktion kann ich voll verstehen.

L2F Jan decke
 
Hi,

ich finde die Diskussion in so einem Fall auch ziemlich daneben... Wenn ich als Seglerpilot für den Verlust des Seils verantwortlich bin, dann kaufe ich eben ein neues.

Eigentlich bleibt Dir bei "Gasteinsätzen" nur noch die Möglichkeit, in Zukunft von Anfang an klar zu stellen, was Du beim Verlust des Schleppseils (verursacht durch eine nicht funktionierende Kupplung am Segler usw.) erwartest. Wer damit dann nicht einverstanden ist, darf sich eben nicht dranhängen.

Im Gegenzug habe ich als Schleppilot auch schon mal ein Seil augeklinkt, weil mir die Sache zu Haarig wurde (Segler hat sich aufgebäumt, der Seglerpilot wollte aber nicht ausklinken, weil er dachte, die Situation ist noch zu retten). Das Seil habe ich auch nicht wiedergefunden, nehme es in so einem Fall aber auf meine Kappe. War ja kein Defekt am Segler, sonder mein subjektive Einschätzung der Flugsituation.

Einige Seglerpiloten haben ja auch ein eigenes Seil. Das wäre bei unbelehrbaren Typen vielleicht auch ne Option. Mal sehen, wie oft die dann über den Verlust von "läppischen 20 - 30 Euro" hinwegsehen. Bestimmt nicht all zu oft.

Gruß

Sven

PS: Davon abgesehen geht es auch nicht um den Wert des Seils, sondern um den Anstand, verursachten Schaden zu begleichen. Egal ob ein hochwertiges Schleppseil, oder eine Maurerschnur für 2 Euro verloren geht.
 

Knut

User
Also bei uns früher hat immer der Segler Pilot für Ersatz gesorgt. Denn nur wegen ihm ist das seil dran. :rolleyes: auch haben wir dem schlepp Pilot den Sprit gezahlt.
Deine Reaktion kann ich voll verstehen.

L2F Jan decke

Hallo,

Die Aussage sehe ich als Schlepppilot etwas. Auch wegen mir hängt da ein Seil dran und ich bin froh darüber. Ich habe mir eine Wilga zugelegt um damit schleppen zu können. Eben weil ich auch meinen Spaß daran habe. Deswegen käme ich auch nie auf die Idee, mir den Sprit bezahlen zu lassen. Gegen ein Bier zum Schleppende hat niemand was.
Das genannte Beipspiel ist natürlich ärgerlich. Wenn es eindeutig am Seglerpiloten liegt, sollte er schon so einsichtig sein und sich beteiligen.
Und wenn nicht, soll er sich einen anderen Schlepper suchen, bzw. sein eigenes Seil mitbringen. Wobei man keinen Segler hinten dran braucht, der in Gefahrensituationen nicht ausklinken kann oder will.
Bei uns im Verein, haben auch die Seglerpiloten ein Seil, auch weil sie teilweise selbst schleppen.

Tschüß
Knut
 

STB

User
Im Gegenzug habe ich als Schleppilot auch schon mal ein Seil augeklinkt, weil mir die Sache zu Haarig wurde (Segler hat sich aufgebäumt, der Seglerpilot wollte aber nicht ausklinken, weil er dachte, die Situation ist noch zu retten).

So kann ich das nachvollziehen...der Segler klingt dann das Seil aus, um den "Ballast" los zu werden.

Aber wenn der Segler ausklingt oder das Seil an der Schleppkuplung des Seglers reißt, dann hängt das Seil doch noch an der Motormaschine...oder hab ich da was falsch verstanden?

Ich kenn nur zwei Fälle ein Seil zu verlieren: Entweder eine haarige Situation in Folge dessen beide ausklinken, oder eben nur die Motormaschine und anschließend der Segler...

Ich hab das Seil auch schon mal als Segler nach Hause geflogen ;)

Na, egal. Ist hier auch nicht zielführend.

LG, Stefan
 
Darf ich einmal fragen, um welche Beträge hier diskutiert wird?
Ehrlich, habe keine Ahnung! Lasse mich seit ..zig Jahren hochschleppen und wegen mir ging noch nie eine Schleppleine verloren.
Soll aber kein Eigenlob sein! Nur Begründung meiner Frage.
Natürlich beteilige ich mich an den Spritkosten, so wie im Verein üblich.
Gruss Jürgen
 

STB

User
Darf ich einmal fragen, um welche Beträge hier diskutiert wird?
Ehrlich, habe keine Ahnung! Lasse mich seit ..zig Jahren hochschleppen und wegen mir ging noch nie eine Schleppleine verloren.
Soll aber kein Eigenlob sein! Nur Begründung meiner Frage.
Natürlich beteilige ich mich an den Spritkosten, so wie im Verein üblich.
Gruss Jürgen

Danke. Das meinte ich...
 

COOLMOVE

User gesperrt
Ich kenn nur zwei Fälle ein Seil zu verlieren: Entweder eine haarige Situation in Folge dessen beide ausklinken, oder eben nur die Motormaschine und anschließend der Segler...

LG, Stefan

Und der/ein 3ter Fall ist oben beschrieben. Die SK vom Segler versagt was auch eine haarige Situation ist. Da muss der Schlepper ausklinken.
 

STB

User
Ok. Gehört bei mir zur Kategorie "haarigen Situation" :D
 
Vielleicht habe ich eine etwas andere Einstellung zum Hobby, aber irgendwie verstehe ich hier einiges nicht.
Wenn die SK am Segler versagt, der also nicht ausklinken kann: Wie kann dann das Seil weg sein...? Verstehe ich nicht.
Und bei uns ist das noch immer so, dass wir alle zum Spaß fliegen gehen. Wenn ich gezottelt werde, dann doch auch, weil mein Schlepperpilot das so will. Warum sollte ich dem Sprit bezahlen? Das ist doch haarstäubend. Und wenn unsere Seile im Acker versenkt werden (kommt ja doch mal vor), dann besorgen wir eben neue Stricke. Die paar Euro haben wir schon noch übrig. Da fragt aber niemand, wer jetzt das letzte Seil besorgt hatte.
Oder bezahlt ihr euch gegenseitig auch den Kaffee, der mitgebracht wird?

Gruß Mirko
 

Everything that flies

Vereinsmitglied
Schleppseil.....

Schleppseil.....

Wir schleppen sehr häufig.....Bei uns bringen die Seglerpiloten immer ein Seil mit, der "Schleppi" braucht keines. Den ersten beißen dann die Hunde, und da dies häufig ich bin, beißen sie halt mich:D. Sollte aber wirklich kein Problem darstellen. Bei uns klappt das recht gut. Und Notabwürfe gibt´s zum Glück gaaanz selten.
 

onki

User
Vielleicht habe ich eine etwas andere Einstellung zum Hobby, aber irgendwie verstehe ich hier einiges nicht.
Wenn die SK am Segler versagt, der also nicht ausklinken kann: Wie kann dann das Seil weg sein...? Verstehe ich nicht.
Gruß Mirko

Hallo Mirko

Das ist recht einfach erklärt. In einer brenzligen Situation (warum auch immer) greifen schon mal ordentliche Kräfte auf das Schleppseil. Wenn das Servo dann unterdimensioniert ist, dann klinkt es in dem Moment nicht aus, sodass der Schlepppilot dann seinerseits ausklinkt.
Nun haben viele die SK auf einen Schalter und nicht auf einem Taster sodass das Servo danach permanent auf "offen" steht.
Ist die Kraft nun durch das Assklinken des Schleppers weg, geht dann am Segler plötzlich die Kupplung wieder und das noch am Segler hängende Seil klinkt dort ebenfalls aus was i.d.R. zum Verlust führt.

Bei Problemschlepps klinkt der Schlepper aus, nachdem der Segler gescheitert ist und der Segler landet dann mit dem Schleppseil oder er wirft es beim Überflug über dem Platz ab. Dazu gehört aber die Absprache, das der Segler bei Problemen sofort wieder die Kupplung loslässt.
Ist gestern erst wieder bei uns passiert weil der Schlepper vmtl. wegen eines Failsafe selbstständig ausgeklinkt hat.

Vorbildliche Seglerpiloten haben schon ausgeklinkt, bevor der Schlepper überhaupt darüber nachdenkt.

Gruß
Onki
 

T-Bone

User
Hallo

Hallo

Sollt nicht so böse rüber kommen ;). Es gab da bei uns keine Vorschrift oder so. War alles auf freiwilliger Basis. Hat auch nie einer gemeckert oder so. Zum Verlust des Seiles kam es auch recht selten. Ein bis Zwei Seile im Jahr. Und die Sprit kosten, warum sollt sich der Segler Pilot nicht dran beteiligen? Aber wie gesagt, war alles freiwillig. Ne Wurst oder ein Bier war auch ok :D

LG Jan
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo

Schleppseile gehören bei uns zum Vereinsequipement. Weil schleppen das Miteinander im Verein fördert.
Im Fall von Rainer wäre es daher richtig, wenn der Verein bei dem er aushilft, die Schleppleinen bereitstellen würde.
 
hallo reiner!
zunächst mal mein rat an dich: halte dich von vereinen die derartige aussagen tätigen fern. dann die antwort auf die frage: der der das seil verbockt sollte es wieder hohlen oder ein neues besorgen. lg
marin
 
Bei uns ist es letztens passiert das der Schlepper Raus brüllte. Daraufhin habe ich sofort geklingt er aber auch. Schleppseile fliegen recht gut und war nie wieder gesehen. Da es eh mein Seil war, nicht weiter schlimm.
Ich vertrete die Meinung, dass der Segler für das Schleppseil zu sorgen hat, denn er will hoch. Der Schlepper kann auch ohne Segler fliegen...
Oder eben der Verein bezahlt ein neues Seil, denn im sollte daran gelegen sein, das es am Platz aufwärts geht.
 

Pico3

User
Also da verstehe ich einiges nicht. Bei mir ist fliegen ein Hobby und ich mache es, weil es mir freude macht. Da zucke ich sicherlich nicht bei jeder Situation den Rechner aus. Wenn ein Schleppsei verloren geht, versuche ich es wenn möglich zu bergen. Wenn ein Auffinden nicht möglich ist, ist die Sache vergessen. Zum Kollegen rennen und ihm eine Rechnung vorzeigen wäre für mich das Letzte, ebenso würde ich so ein Angebot nie und nimmer annehmen. Mich graust der Gedanke fliegen zu gehen, immer mit dem Hintergedanken, nach dem Flugtag nie ein Nachteil für mich mit nach Hause zu nehmen. Das würde mir die Freude am Hobby nehmen. Und weiter, die Kosten fürs Flugbenzin für den Schlepppiloten zu ersetzen ist - entschundigung - Blödsinn. Man schleppt, wel es freude macht, nicht um einen Ausgleich für die Hobbykosten zu erwirtschaften. Könnt ihr euch die Horrorsituazion vorstellen wo ein Elektroschlepper die Watt aurechten, die er verbraucht, damit er die Batterien wieder aufladen kann und diese dem Seglerpiloten verrechnet ......

Gruss, Mirco
 
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