Testbericht - Staufenbiel - Xaver Rietzler

ralf61

User
Auch als zufriedener Staufenbiel Kunde möchte ich niemanden zu nahe treten, aber dennoch eine Frage loswerden:

Tests von Fliegern der Firma Staufenbiel erfolgen auffällig oft unter dem Namen Xaver Rietzler und fallen stets sehr positiv aus. Ist ein Schelm, wer böses dabei denkt .....;)

Warum testet immer die gleiche Person?

Gruß
Ralf
 

Thomas Ebert

Moderator
Teammitglied
Hallo Ralf,
ich glaube mich zu erinnern, dass er z.B. auch für die Zeitschrift Modell die Excels von Simprop getestet hat. Soll heissen, er ist halt bekannt dafür, dass er testet, und das nicht nur für einen Auftraggeber.
Mal weg von der speziellen Situation:
Generell sind die "Testberichte" keine nach Kriterien von Warentest erstellten Prüfungen, sondern in vielen Teilbereichen subjektiv eingefärbte Erfahrungsberichte. Flugeigenschaften sind hier genauso objektiv beschrieben wie beim Angler die Größe des Hechtes :D

Ne bessere Informationsquelle ist halt wegen der Vielzahl der Tester - na?
Logisch: RC-Network

Gruß, Thomas
 

Ralph Stepper

Vereinsmitglied
Hallo allerseits!

Das Thema "Testberichte" ist wirklich ein etwas undurchsichtiges... :cool:
Man bekommt ja in den verschiedensten Branchen sehr häufig das Gefühl, dass große Hersteller oder Inverkehrbringer Testberichte und -Urteile bei den verschiedenen Fachjournalen reihenweise "kaufen" - bestes Beispiel hierfür scheint mir beispielsweise PCs von Medion/Aldi bei Computer-Blöd. Aber wohlgemerkt: das ist nur ein persönliches Gefühl und nicht bewiesen... ;)

Ich habe meinerseits nie verstanden, warum es auf MFI oder FMT keine Testberichte über F3xx-Maschinen von Euromodell/Jaro Müller gab, dafür genügend in AUFWIND. Kann mir das einer erklären?

Gruß Ralph
 

bie

Vereinsmitglied
Hi,

ich darf zu diesem Zitat

ralf61 schrieb:
Auch als zufriedener Staufenbiel Kunde möchte ich niemanden zu nahe treten, aber dennoch eine Frage loswerden:

Tests von Fliegern der Firma Staufenbiel erfolgen auffällig oft unter dem Namen Xaver Rietzler und fallen stets sehr positiv aus. Ist ein Schelm, wer böses dabei denkt .....;)

Warum testet immer die gleiche Person?

gleich mal dazwischen hauen:

Ralf,

dein Posting ist – wenn schon nicht als Frechheit gedacht - äußerst irritierend:

1.) Auch wenn du ein Smiley gesetzt hast, suggerierst du doch mit dem Satz "Ist ein Schelm...", dass hier irgendetwas nicht stimmt im Sinne von "da gibt es offensichtlich eine Abmachung".

2.) Pauschalisierst du unzulässig mit "Warum testet immer die gleiche Person?" und haust sinngemäß in die gleiche Kerbe wie unter 1.), wobei diese Aussage ja leicht widerlegbar ist (u. a. durch eigene Erfahrung, sprich: Ich habe auch schon ein Staufenbiel-Modell in der MFI vorgestellt).

Was willst du uns also sagen? Dass Xaver Rietzler ein gekaufter Lohnschreiber ohne Rückgrat ist, der auftragsgemäß die Modelle unzulässigerweise in den Himmel lobt? Was ist "auffällig oft"? Wie oft? Wie viele Modelle hat XR von Staufenbiel denn bisher vorgestellt? Belege, Zahlen, Daten, Fakten? Ist das objektiv nachweisbar oder ein subjektives Gefühl von dir?

Thomas trifft es mit dieser Aussage eventuell noch am ehesten, wobei auch dort bereits unterstellt wird, dass jeder Autor bei seinen Beschreibungen schummelt:

Generell sind die "Testberichte" keine nach Kriterien von Warentest erstellten Prüfungen, sondern in vielen Teilbereichen subjektiv eingefärbte Erfahrungsberichte. Flugeigenschaften sind hier genauso objektiv beschrieben wie beim Angler die Größe des Hechtes :D

Wichtig ist das Wort "subjektiv" (z.B. in der Beschreibung von Flugeigenschaften), denn es gibt nur wenige "objektiv" feststellbare Kriterien (Länge, Spannweite, Profil, Motorisierung, etc.). Schon bei der Feststellung der Qualität des gelieferten Materials kommt man schnell aus dem Bereich des Objektivierbaren ins Subjektive - je nachdem, was man gewohnt ist (hinzunehmen).

Wenn es also etwas über "Testberichte" und "Tester" oder "Autoren" zu sagen gibt, dann bitte mit belegbaren Argumenten - und nicht mit Pauschalaussagen (seien sie auch noch so sehr mit Smileys zugekleistert).

Edit @ Ralph (Stepper):

Vermutlich ist das reiner Zufall und liegt daran, dass AUFWIND innerhalb der Special-Interest-Segments "Modellfugzeitschriften" noch einmal ein separates Special-Interest-Untersegment "Segel- und Elektroflug" darstellt. Soll heißen: In AUFWIND sind die Chancen viel größer, etwas über F3X zu lesen, weil das Heft spezialisierter ist. In MODELL, MFI und FMT müssen sich diese Themen ja den knappen Platz noch mit Hubis, Verbrennern, etc. pp. teilen.

Außerdem: Du könntest vermutlich wahllos noch x andere Modelle oder Hersteller/Vertreiber nennen, die in dem einen oder anderen Heft noch nicht vorgekommen sind.

Zudem sind die AUFWIND-Macher in ihrem Segment halt einfach näher dran an diesen Themen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Thomas Ebert

Moderator
Teammitglied
Widerspruch

Widerspruch

bie schrieb:
... wobei auch dort bereits unterstellt wird, dass jeder Autor bei seinen Beschreibungen schummelt:
Nö, Andy,
"Schummeln" - genau das eben nicht, nur eben teilweise nicht objektiv messbar. Das weiss ich aber doch als Leser, und kann es bei meiner Beurteilung des "Testberichtes" berücksichtigen. Es mindert aus meiner Sicht weder den Wert des Berichtes, noch den Lesespass. Im Übrigen gab es vor nicht allzu langer Zeit ein großes Editorial (MFI/FMT? weiß ich nicht mehr), wo der Chefredakteur selber schrieb, dass es sich nicht um objektive Tests handelt. Es hatte wohl vorher eine Beschwerde eines Herstellers gegeben.

Was das zukleistern mit Smileys angeht - schuldig im Sinne der Anklage :D

Ich habe aber keine Lust, auf so agressive Weise angegangen zu werden, und verabschiede mich aus diesem Thread - Viel Spass noch!

Gruß, Thomas
 

Ralph Stepper

Vereinsmitglied
Ja, ja, die Fakten ...

Ja, ja, die Fakten ...

Hallo Andy!

Zum Thema XR von Ralf sage ich nichts. Nicht weil ich die Ausgangsfrage für so unmoralisch halte wie Du sie darstellst, sondern weil ich einerseits die genaue "Faktenlage" bezgl. XR und Staufenbiel nicht kenne und andererseits Du Dich durch das Thema wohl persönlich angegriffen fühlst und ich niemanden ohne Belege verurteilen möchte.
Wenn ich das richtig verstanden habe, bist Du selber Tester, der für MFI Beiträge schreibt. In diesem Fall siehst Du das natürlich (verständlicherweise) von der anderen und damit ebenso subjektiv beeinflussten Seite.

Zu Deinem Hinweis bezüglich meiner Frage: Deine Antwort ist mir nicht schlüssig genug, was ich aber auch nicht beweisen kann (Mangel an Fakten ... ;) ). Aber ich werde mal heute abend zu Hause die Archive von MFI und FMT (und wenn ich noch Zeit habe auch von MODELL) der letzten Monate abgrasen und die Testberichte von teuren F3x-Schönheiten von anderen Herstellern zählen. Die hab ich nämlich als nicht so selten in Erinnerung. Und bei den Urteilen aus den Aufwind-Beiträgen zu den EUROMODELL-Modellen sowie aus einigen Forum-Threads werden die Modelle von Jaro Müller nicht selten als "marktführend" in Bezug auf Verarbeitungsqualität und Vorfertigung in diesem Segment beschrieben. Warum dann kein einziger Bericht in den genannten Magazinen?
Also, melde mich später mit "Fakten" wieder.

Gruß Ralph
 

ralf61

User
@Andy,

mir eine Frechheit, auch nur im Ansatz zu unterstellen: das verstehe wer will. Und warum gleich "dazwischen hauen"?
Ein derartiger Tenor überrascht und ist hier deplaziert.

Smilys hin und her: es ist doch eine berechtigte Frage, wie die "Zuordnung" von Testmodell und Tester zustande kommt. Nur darum geht es. Wer mehr hineininterpretiert, ist selber schuld.

Es ging mir auch nicht um die Tests als solche - ich habe mich ja als zufriedener Staufenbiel Kunde geoutet.

Aber vielleicht gibt es im Forum ja das eine oder andere Mitglied, das hierzu mal eine sachliche und konstruktive Auskunft aus eigener Erfahrung machen kann. Wie kommt der Tester zum Modell oder das Modell zum Tester?
 
Wie kommt der Tester zum Modell oder das Modell zum Tester?

Wie kommt der Tester zum Modell oder das Modell zum Tester?

(Dies alles ist rein hypothetisch und soll auf keine Fall Xaver Ritschler diskreditieren)


Vielleicht ganz einfach erklärbar, XY hat ein Modell bei Firma ZX bestellt ( kann sogar sein das er erwaehnter das dieses für eine Testbericht verwendet wird) kann gut sein das er daraufhin sogar einen Rabatt bekommen?


Nach positivem Test ( hab selten kritische Berichte gelesen, dies bezogen auf alle deutschsprachigem Modellbauzeitschriften) wird Firma ZX dies ganz toll finden und dem Redakteur oder Tester ein weiteres Modell zum testen anbieten.


Da fängt die Misere schon an, wenn man was verguenstigt oder gar umsonst bekommt wird man vermutlich sich mit Kritik zurückhalten, da man ja weiterhin beliefert werden moechte, oder??



Kritische Berichte werden meist gar nicht erst veröffentlicht, oder aber das Modell muss total fluguntauglich sein und zugleich die Herstellerfirma /der Importeur eh kein grosses Werbebudget haben sodass nicht mit Werbeeinnahmeverlusten fuer den Verlag zu rechnen ist.


Wer sich einzig und allein auf die sogennaten Testberichte in den Zeitschriften verlässt wird früher oder später manches Lehrgeld zahlen miesen. RCN bietet da schon eine Hilfe da man schon mitbekommt was der einzelne so in seinem Hangar hat und sich keiner verstecken muss wenn man mal was kritisches anmerkt.



Was nuetzt ein Test wenn man im unklaren gelassen wird nach welchen Standards der Tester Qualitaetsunterschiede / Flugleistungen einstuft.


Vergleichtest waren ganz gut sind aber eher selten in den Zeitschriften zu finden.

Eigentlich logisch bei vergleichbaren Modellen( gleiche Kategorie, Groesse, annähernd im Preis) wird ein Modell normalerweise schlechter abschneiden.


Beispiel: vor ein paar Monaten ein 2m Zweckseglervergleich in der FMT, da kam auch ein wenig St... bei raus.

Bie Bauqualitaet des Opus wurde runtergestuft da eine Harzraupe bei vorderer Tragflaechenlasche weggeschliffen werden musste (dauert vielleicht 1ne minute und da im Rumpf eh nicht sichtbar )

Das die Fläche dieses Modells aber wesentlich druckunempffindlicher und torsionsfester ist als die meisten seiner Mitbewerber, war kein Kriterium.

Das der Opus in verschieden Ausführungen erhältlich ist wurde auch nur beiläufig erwähnt usw

Viele Seiten mit relativ wenig Substanz.


Dies gilt selbstverständlich nicht allgemein für alle Tests und Tester, also braucht sich hier niemand direkt angesprochen zu fühlen.


Gruss

Thomas
 

bie

Vereinsmitglied
Wie kritisch darfs denn sein?

Wie kritisch darfs denn sein?

Hi,

die Debatten um die Testberichte gibt es ja immer wieder. Was haben wir dazu nicht schon alles bei RC-O und auch hier in RC-N diskutiert.

Was meine erste Reaktion oben angeht, so ist deren Ursprung darin begründet, dass - zumindest mit Augenzwinkern - in vielen Threads allgemein und pauschalisierend unterstellt wird (ich pauschalisiere jetzt mal):

"Tests" und "Berichte" in Modellflugzeitschriften können grundsätzlich nicht stimmen, weil

a) der Autor lügt,

b) der Verlag einen Werbekunden nicht mit einem schlechten Test verprellen will und

c) sowieso alles "gekauft" ist (mit Ausnahme der Modelle, die gibt es immer kostenlos)...

Da ich 1.) von Beruf Journalist bin und 2.) gelegentlich Berichte über Flugmodelle in Fachblättern publiziere / publiziert habe (RC-Freizeit, Aufwind, Modellflug International, Silent Flight International und demnächst Der Modellflieger) kann ich diese Verallgemeinerung nicht akzeptieren.

Ich debattiere gerne über konkrete Dinge (Namen, Zahlen, Daten, Fakten) und auch subjektive Eindrücke (fliegt toll, Qualität ist mies) und stelle mich da gerne jeder Diskussion.

Wenn also die Thread-Frage lauten würde (Achtung: Konjunktiv):

Mir ist aufgefallen, dass in den letzten 12 Ausgaben der Zeitschrift XYZ der Autor ABC 9 Tests von Modellen der Firma NOP geschrieben hat und dabei jedesmal ein super Ergebnis herauskam. Wie kann das sein, wo doch die Erfahrungsberichte hier in RC-N eine ganz andere Sprache sprechen?

Dann könnte man darüber wirklich diskutieren.

Was nun "kritische" Berichte angeht: Wann ist ein Bericht kritisch?

Ein Beispiel: In der MODELL war letzens (ich glaube in der Ausgabe 9/2005) ein Test einer kleinen Turbine drin. Die ist von vorne bis hinten über drei Seiten komplett zerrissen worden als total untaugliches Produkt. Gut so!

Damit ist doch zumindest mal widerlegt, dass man nur "Gutes" schreibt.

Ein Beispiel aus meinem bisherigen Schaffen:

In der MFI 8/2005 war mein Artikel über den Staufenbiel-Lunak drin. Darin beschreibe ich, dass sich der Flächenstahl bei einem Looping so deutlich verbogen hat, dass das Modell anschließend eine ganz neue V-Form (ich glaube, es waren 15 Grad auf der einen und 8 Grad auf der anderen Seite) hatte. Ist das "kritisch" genug? Es gab noch mehr zu bemängeln (Teile des Zubehörs, verzogene Ruder, etc.), das auch so aufgeführt wurde. Letztlich hat das Modell auch nicht die (angekündigte) Eignung als "Kunstflugsegler" beweisen können. Aber als "Allrounder" macht es mir sehr viel Spaß und ich bin - bis auf die genannten Abstriche - ganz zufrieden damit.

Also nochmal: Bei konkreten Inhalten kann man über alles diskutieren. Wenn es pauschal wird, kann man sich das Debattieren schenken.
 

ralf61

User
Hallo user,
hallo bie,

ich denke, wir haben das jetzt geklärt!

Sicher war meine Frage mit einem Augenzwinkern/Smily unterlegt, aber keinesfalls in böser Absicht. Ich finde, ein solches Augenzwinkern muss in einem solchen Forum auch möglich sein.

Kritisch find ich auch gut, solange dabei (noch) sachlich.

Deinen Lunak-Test fand ich auch gut, getrade weil er sagte was paßt und wo es Schwächen gibt. So sollen halt Test sein. Denn wo Licht ist, ist auch (meist auch) Schatten.

Gleichen sich Qualität und Preis immer weiter an, wird es sicher für Tester auch schwierig, für den Leser spannende Unterschiede herauszuarbeiten.

Die pauschale Schelte von Berufsgruppen etc. find ich auch unangemessen. Aber leider springt einem oft ins Auge, dass bestimmte Tests gehäuft positiv ausfallen. Nehmen wir mal die HiFi-Branche. Boxen von B&W schneiden fast ausnahmslos überdurchschnittlich ab, belegen stets die vorderen Plätze. Nun wissen wir alle, das die objektivierbaren Unterschiede im mittleren und erst recht im oberen Qualitäts-/Preissegment eher gering und daher zunehmend subjektiver Natur sind. Da kommen einen bisweilen Überlegungen in den Sinn, die aber schlichtweg falsch sind / sein mögen. Meist ist Ursache die schlichte Unkenntnis!!!

Für mich bleibt daher die Frage, wie kommt der Tester zum Modell bzw. das Modell zum Tester? Das Tester oder Verlage den Inserenten / Herstellern "hörig" sind, halte ich für unrealistisch. Ich denke, das hat hier auch keiner behauptet oder behaupten wollen.
 

bie

Vereinsmitglied
Wie kommen Modell und Autor zusammen?

Wie kommen Modell und Autor zusammen?

Hallo Ralf,

wie kommt der Tester zum Modell?

Da gibt es die ganze Palette an Möglichkeiten:

1.) Der "Tester" ist ein "normaler Modellbauer", der sich ein Modell gekauft hat und einer Redaktion anbietet, darüber einen Bericht zu schreiben.

2.) Redaktion wendet sich an Hersteller/Vertreiber mit der Bitte um Teststellung eines Modells, das es dann an einen Autor weiter gibt.

3.) Autor wendet sich an einen Hersteller/Vertreiber mit dem Vorschlag, das Modell X in der Zeitschrift Y vorzustellen.

4.) Hersteller/Vertreiber wendet sich an Redaktion...

5.) Hersteller/Vertreiber wendet sich an Autor...

PS.: Hersteller/Vertreiber sind mitunter gar nicht mal vorrangig daran interessiert, dass ihr Modell "gut geschrieben" wird (oder "besser" als es wirklich ist), sondern dass es fair bewertet wird. Es hat nämlich ein "Kistenschieber" (Firma, die die Modelle nur vertreibt und noch nicht eines davon selbst gebaut und geflogen hat) nichts davon, wenn sein Modell "super" in der Presse wegkommt und anschließend die Beschwerden/Retouren der Kunden auflaufen und in den Internet-Foren darüber geschimpft wird. Soviel zum Regulativ der Presse.
 

Ralph Stepper

Vereinsmitglied
Fragen an Andy:

Fragen an Andy:

Hallo Andy!

1.) Kommt es vor, dass Autoren oder Magazine Modelle testen, ohne dass der Hersteller oder Inverkehrbringer etwas davon weiß?
2.) Könnten Hersteller/Inverkehrbringer die Veröffentlichung eines Tests (egal wie er ausfällt) sogar (nachträglich) untersagen?
3.) In den vergangenen 18 Monaten gab es in FMT, Modell und Aufwind jeweils einen Test vom Sport-Wing von Conzelmann/Icon Modelldesign. Für mich als Leser und mittlerweile erfreuten Besitzer eines Wings :rolleyes: waren diese gehäuften Tests sehr nützlich. Aber warum so viel auf einmal? Für ein Magazin bedeutet es doch eher einen Imageverlust, wenn der Mitbewerber den gleichen Test ein halbes Jahr später (bei manchen Fällen sind das ja sogar nur ein bis zwei Ausgaben später!) nochmal bringt, oder?
Kann es da auch damit zu tun haben, dass ein Hersteller/Inverkehrbringer absichtlich versucht, als Marketingstrategie möglichst viele (positive) Tests zu fahren, um bei möglichst vielen Lesern bekannt zu werden?
Das soll jetzt nicht negativ wertend gemeint sein (die Vorgehensweise ist ja sicherlich auch legal), ich würd's einfach nur gerne wissen...

Gruß Ralph
 

ralf61

User
Hallo Ralph, hallo Andy,

@Andy: zunächst danke für Deine Erläuterungen.

@Ralph: Test zu untersagen dürfte rechtlich nicht möglich sein (Pressefreiheit / Meinungsfreiheit). Solange kritische Testaussagen belegbar sind (etwa Materialmängel, offensichtliche Konstruktionsmängel, etc.), droht auch keine Gefahr.

Subjektiv abwertende Aussagen sind das eigentliche Problem oder Tests, die geschützte Produktionstechniken (know how, Patente) für Dritte offenlegen; bei Fluzeugmodellen eher unwahrscheinlich (das wäre etwa der Fall, wenn die Zeitschrift CHIXX etwa den neuesten IntXX-Chip öffnet und in samt ermittelter Fertigungsabläufe der Öffentlichkeit präsentiert).

Im übrigen dürfte jeder Hersteller im Interesse langfristiger Kundenbindung daran interessiert sein, berechtigte Kritik aufzunehmen und abzustellen (siehe Lunak).

Gruß
Ralf
.
 

Gast_7088

User gesperrt
modell tester berichte und benutzer

modell tester berichte und benutzer

also ich halte diese debatte für ziemlich gefährlich, wenn immer alle gleich gemachte werden und damit pauschal urteile gefällt werden.

Es gibt für jeder dieser Thesen sicher Beweise. In die eine oder andere Richtung. zum beispiel ist es doch verwunderlich das in der AMS immer deutsche fahrzeuge "testsieger" werden. selbst wenn sie im Text zum test verrissen werden...

nun zu uns fliegern. Ich habe noch keine bericht gelesen in dem steht, dieser Flieger ist von vorne bis hinten mist und sein Geld nicht wert.
Zum einen wird daran liegen das sich kein hersteller so etwas leisten kann und will. Zum anderen wird keiner einen solchen bericht veröffendlichen, da er sicher gegen die eigene Interessenlage verstösst.(werbung)

Nur sollten die herren tester auch sich mal vielleicht die Mühe machen und schreiben was ihre Kriterien sind, was sie erwarten. Denn schon aus Kindertagen wissen wird das das testergebniss immer auch eine frage der messlatte ist die man gelegt bekommt oder anlegt.
Zum anderen finde ich es zum beispiel sinnlos, wenn ein erfahrenener Pilot ein Trainer testet und erzählt wie einfach der doch zu fliegen ist und jemand der kaum oder keine erfahrung im fliegen hat, empfindet das ganz anders....
Natürlich liegt es am Können des Piloten, aber es wäre doch da sinnvoll einfach mal ne Horde anfänger mit der kiste zu versorgen und zu schauen wie die damit klar kommen.
es gibt eben Piloten die landen da, wo sie landen sollen und manche sind jedes mal froh wenn sie den Platz treffen...

Also ein wenig glaube, ein wenig zurückhaltung und gesunde Skepsis sind, glaube ich, hier ein guter weg für alle seiten... denn tester sind auch nur Menschen.
 
Hier im Forum gibt's übrigens auch einen Xaver Rietzler, User-Name xari2202...und der nimmt mir das hoffentlich nicht übel das ich ihn hier verpetze...wenn er's denn ist.
 

Ralph Stepper

Vereinsmitglied
Tja Andi,

genau die subjektiven Einschätzungen, die Du für so gefährlich hälst, könnten doch aber genauso bewirken, dass ein Tester einem Modell eine schlechte Note bei den Flugeigenschaften gibt, der Hersteller/Inverkehrbringer damit aber überhaupt nicht einverstanden ist, weil seine Erfahrungen vielleicht ganz andere sind. Sowas kann ja schließlich zu Rufschädigung und Umsatzverlust führen, was dann für ihn nicht mehr lustig wäre ... :rolleyes:
Thomas (flightlevelzero) hatte gestern dazu geschrieben:
Im Übrigen gab es vor nicht allzu langer Zeit ein großes Editorial (MFI/FMT? weiß ich nicht mehr), wo der Chefredakteur selber schrieb, dass es sich nicht um objektive Tests handelt. Es hatte wohl vorher eine Beschwerde eines Herstellers gegeben.
Also anscheinend wehren sich wohl auch manche gegen "schlechte" Testurteile.

Aber Du hast schon recht, dass die meisten Hersteller/Inverkehrbringer wohl eher konstruktiv mit solchen Kritiken umgehen. Man sieht das ja sehr häufig, wenn bei einem mehr oder weniger "vernichtenden" Test gleich die entsprechende Stellungnahme des erstgenannten angefügt wird, was ich übrigens für sehr informativ und kundenfreundlich halte.


@ landebahnpflug:
Ich glaube nicht, dass hier pauschalisiert wird. Das ganze Thema ist für den Nicht-Insider aber recht undurchschaubar und sollte in der Tat mal etwas gelüftet werden.
Denn ich finde es sollte für Journalisten und verantwortliche Redaktionen genauso ein Anliegen sein, offen und glaubwürdig zu bleiben und mit Kritik von Lesern und Kunden ebenso konstruktiv umzugehen (auch wenn diese Kritik manchmal etwas platt und pauschal rüberkommen sollte), wie wir uns das von Herstllern und Inverkehrbringern von Modellen wünschen.

Gruß Ralph
 

bie

Vereinsmitglied
Es funktioniert ungefähr so...

Es funktioniert ungefähr so...

Hallo Ralph,

Ralph Stepper schrieb:
1.) Kommt es vor, dass Autoren oder Magazine Modelle testen, ohne dass der Hersteller oder Inverkehrbringer etwas davon weiß?

Ja, kommt vor. Aktuelles Beispiel: Thermoflügel B4 in der Zeitschrift Segelflug Modell-Praxis

Dank der Pressefreiheit muss man ja niemanden fragen, ob man darüber schreiben darf.

2.) Könnten Hersteller/Inverkehrbringer die Veröffentlichung eines Tests (egal wie er ausfällt) sogar (nachträglich) untersagen?

Kann ich mir nicht vorstellen! Eine Gegendarstellung ist da sicher näherliegend, wenn sich jemand völlig zu Unrecht kritisiert oder falsch dargestellt sieht.

3.) In den vergangenen 18 Monaten gab es in FMT, Modell und Aufwind jeweils einen Test vom Sport-Wing von Conzelmann/Icon Modelldesign. Für mich als Leser und mittlerweile erfreuten Besitzer eines Wings :rolleyes: waren diese gehäuften Tests sehr nützlich. Aber warum so viel auf einmal? Für ein Magazin bedeutet es doch eher einen Imageverlust, wenn der Mitbewerber den gleichen Test ein halbes Jahr später (bei manchen Fällen sind das ja sogar nur ein bis zwei Ausgaben später!) nochmal bringt, oder?
Kann es da auch damit zu tun haben, dass ein Hersteller/Inverkehrbringer absichtlich versucht, als Marketingstrategie möglichst viele (positive) Tests zu fahren, um bei möglichst vielen Lesern bekannt zu werden?
Das soll jetzt nicht negativ wertend gemeint sein (die Vorgehensweise ist ja sicherlich auch legal), ich würd's einfach nur gerne wissen...

1.) Es gibt (Mode-) Trends. Und wenn halt alle Welt den Sportwing kauft...

2.) Ja, klar, gibt es Vertreiber, die erkannt haben, dass man möglichst gute PR macht, um viel zu verkaufen. So funktioniert Wirtschaft (ganz allgemein). Also werden alle Publikationen mit Modellen versorgt, wobei das bei einem preiswerten Modell wie dem Sportwing sehr einfach geht. Aber was macht eine Ein-Mann-Edelschmiede mit einem 6-Meter-Scale-Segler?

3.) Warum sollte es einen Image-Verlust für irgendeine Fachzeitschrift bedeuten, nur weil der Mitbewerber irgendwann - möglicherweise zum gleichen Erscheinungstermin - das gleiche Modell vorstellt? Autos/Stereoanlagen/Fernseher/Handys werden ja auch in verschiedenen Publikationen vorgestellt. Zudem liest sicher nicht jeder, der das Objekt A kauft auch das Objekt B, C und D.

Zu diesem Thema:

...genau die subjektiven Einschätzungen, die Du für so gefährlich hälst, könnten doch aber genauso bewirken, dass ein Tester einem Modell eine schlechte Note bei den Flugeigenschaften gibt...

Das ist richtig. Da sollte erstens die Redaktion schon mal darauf schauen, wem sie was zum Testen anvertraut. Und zweitens sollte man als Tester versuchen, seine eigenen Eindrücke durch andere gegenchecken zu lassen, sprich: Man gibt das Modell auch mal einem Kollegen in die Hand oder diskutiert beim Fliegen darüber, warum es sich jetzt so und nicht anders verhält.

Es gibt ja die Forderung, die Kriterien, nach denen man ein Modell beurteilt, offenzulegen. Das kann man bei objektivierbaren Kriterien machen, aber wie soll ein Modellflieger sich selbst nach Kriterien einteilen?

Soll er sagen, er ist Profi-Modellflieger, fliegt durchschnittlich fünf Stunden pro Tag und hat schon 200 Modelle gebaut?

Ich glaube, dass es sich in den meisten Fällen ganz gut herauslesen lässt, wie jemand an die Sache herangegangen ist. Und gerade in den Fällen, in denen etwas überhaupt nicht funktioniert oder fliegt, wird oft bis ins Detail gehend beschrieben, wie man versucht hat, den Ursachen dafür genauestens auf den Grund zu gehen. Da merkt man sehr schnell, ob jemand sich der Materie mit der gebotenen Kompetenz und Sorgfalt genähert hat.

...der Hersteller/Inverkehrbringer damit aber überhaupt nicht einverstanden ist, weil seine Erfahrungen vielleicht ganz andere sind. Sowas kann ja schließlich zu Rufschädigung und Umsatzverlust führen, was dann für ihn nicht mehr lustig wäre ...

Aus diesem Grunde bekommen zum Beispiel diejenigen, die mir ein Modell zur Verfügung stellen, meinen Bericht vor der Abgabe bei der Redaktion zum Gegenlesen, um sich darauf einzulassen (siehe die Stellungnahme von Staufenbiel zu meinem Lunak-Artikel). Dabei geht es nicht darum, dass ich mir sagen lasse, was ich schreiben soll/darf, sondern um ein Abklären etwaiger Unstimmigkeiten (z.B. die Produktion hat sich während des Testzeitraumes verändert bzw. am Modell wurde etwas geändert, etc. pp).

Überdies: Der Einfluss von Testberichten in den Fachzeitschriften auf den Umsatz der Hersteller ist sicher vorhanden, wird im Einzelfall aber wohl (grob) überschätzt. Ich kenne die Aussage eines bekannten deutschen Vertreibers, der längere Zeit (ein paar Monate) nach einem mehrseitigen, gut ausgefallenen Bericht über ein gängiges Modell dem Tester sagte: "Genau zwei Modelle habe ich auf Grund des Berichts (mehr) verkauft."
 

ralf61

User
@Andy,

find ich klasse, dass Du dich dem so ausführlich annimmst. Ich denke, das man an den Beiträgen erkennen kann, das die meisten von uns hier Wissenslücken haben und diese schließen möchten. Und dazu können natürlich am besten Flieger beitragen, die wie Du in der "Szene" drin sind!

Was die Umsatzauswirkkungen angeht, würde ich das differenzierter sehen: Nischenmodelle oder exklusive/teure Modelle - nun, da mag es so sein. Bei Modellen, die für viele in Betracht kommen könnten, dürfte es anders sein. Ich persönlich "reagiere" schon auf einen Test. Ist er positiv und betrifft ein Modell aus der Kategorie "potentielles nächstes Bauprojekt", kann es meine Entscheidung schon beeinflussen. Dabei lese ich Tests aber eher - wie wahrscheinlich die meisten - individuell: was sagt der Test zu den Kriterien, die mir wichtig sind? Gibt es k.o. Aussagen?

Gruß Ralf

Gruß
Ralf
 

Gast_5778

User gesperrt
Ne Ne ich halte nichts von Test weil alle Modelle die ich mir gekauft habe die Sie getest haben habe lange nicht das gehalten was der Test ergab.Darum kann ich auf diese Test verzichten.....


Mfg Manuel
 

Ralph Stepper

Vereinsmitglied
Danke Andy!

Danke Andy!

Hallo Andy!

Kann mich Ralf nur anschließen: es ist super, wenn man von einem Insider die entsprechenden Informationen aus erster Hand bekommt, vor allem, wenn man als Laie Wissenslücken hat, die dann auch schnell zu Missinterpretationen und Missverständnissen führen können.
Deshalb danke für Deine Ausführungen!

@ Ralf:
Mit der Beeinflussung des Umsatzes eines getesteten Modells möchte ich Dir recht geben. Ich lasse mich jedenfalls - neben dem Forum natürlich ;) - oft bei meinen Kaufentscheidungen von Testberichten in Magazinen direkt beeinflussen. Wie schon gesagt, in der großen Mehrheit der Fälle wissen die Tester nämlich ganz sicherlich, was sie tun.

Und hier nochmals ein Aufruf an alle Tester in unserem schönen Hobby:
Dieser Thread darf nicht suggerieren, dass Ihr schlechte Arbeit macht!
Also bitte weiter so, und zukünftig lieber noch mehr Tests als zu wenig!


Grüße Ralph
 
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