Bedruckte Bespannfolie

Hallo,


besitze zwei Modelle von Pichler mit einer Folienbespannung mit aufgedrucktem Dekor (Pilatus Porter mit "Tiger" Dekor und Stick 1500 mit "Losenge" Dekor)
Bei dem Stick 1500 wollte ich nun die stellenweise schlaff herunterhängende Folie mit einem Heißluftfön in gewohnter Manier straffen, doch das funzt nicht!
Gehe ich mit der Heißluft drüber, dann hängt die Folie noch schlaffer und spannt sich kaum/nicht.
Vermute, daß diese Folie keine gewöhnliche Bügelfolie ist, wohl eher eine Selbstklebefolie, zumindest klebt die Rückseite der Folie ohne Erwärmung.
Würde am Liebsten die Folie komplett entfernen und nach guter alter Sitte mit Gewebe bespannen.

Wisst ihr welches bedruckte Material dort als Bespannung benutzt wurde?


Gruß
Monti
 
Hallo,

ich vermute, daß ist die gleiche Folie wie sie auch im Werbebereich verwendet wird. Nimm dein Folienbügeleisen, stelle es auf ca. 150Grad ein und wickle eventuell noch ein Stück Leinen über die Gleitfläche.
Folie langsam und vorsichtig erwärmen. Wird erst ganz schlaff und beginnt dann zu spannen, Viel Geduld ist angesagt. Temperatur vorsichtig austesten, sonst bleibst du kleben. Du kannst es auch mit dem Heisluftfön versuchen.
Vorsicht an den Folienkanten. Manchmal schrumpft die Folie dann so stark, daß sie nicht mehr überlappt.
Solltest du die Folie ganz entfernen, bleibt meist ein großer Teil des Klebers zurück. Den kann man nur sehr schwer wegschleifen. Nach dem Folie entfernen das ganze Modell mit Spannlach oder Porenfüller streichen. Hierdurch wird der Kleber gebunden und hart, Lässt sich dann wunderbar weiterbearbeiten.

Gruß Christian
 
Die Werbetechnik-Folien spannen eigentlich überhaupt nicht (im Sinne von Schrumpfen). Sie gehen bestenfalls in ihre Normalgröße zurück, wenn sie zuvor gedehnt wurden.
Somit haben wir hier zwei völlig gegensätzliche Verarbeitungstechniken.
Zum Beispiel gibt es da 2 Firmen, deren Produkte heissen ähnlich, haben aber nix miteinander zu tun:

Oracover/stick: Wird mit leichter Spannnung angebügelt/geklebt, dann heißgefönt und zieht sich dann zusammen. Ist perfekt für Holz/Rippenbauweise

Oracal: Wird auf Flächen einfach nur aufgerieben. Bei sphärischen Rundungen mit dem Haarfön erwärmt, und dabei faltenfrei um die Kanten und Rundungen gezogen. Muss beim Aufziehen gedeht werden. Das Zeug ist perfekt für Schaumwaffeln, Vollbeplankte Teile und Klebedekor für GFK. Empfehlenswert Serie 751C oder 951 Premium (noch leichter).

Die bedruckten Folien sind eigentlich immer Werbetechnik Folien. Das geht meines Wissens auch nicht anders, weil bei Schrumpffolien der Druck kaputt gehen würde. Es gibt sogar selbst bedruckbares Zeug zu kaufen. Muss aber bei Tinte eine Deckfolie (Laminat) bekommen. In Profi-Druckmaschinen wird in der Regel einfach das weisse oder transparente Basismaterial verarbeitet.


Claus
 
Hallo,

da sieht man es wieder:" Grau,- ist jede Theorie"
Eigentlich tun sie es nicht, aber uneigentlich dann doch.
Gestern noch habe ich die Querruder und Spreizklappen meiner neuen Schleppmaschine mit Oracal Folie beklebt. Die freien Rippenfelder habe ich gespannt, wie vorher schon gesagt.

Etliche Fertigmodelle der Flugschule wurden jeden Winter auf die gleiche Art aufgefrischt.

Das nennt man den Unterschied zwischen Theorie und Praxis. :)
Versuch macht Kluch :D

Gruß Christian
 
Das nennt man den Unterschied zwischen Theorie und Praxis. :)
Versuch macht Kluch :D
Ich habs jetzt wissen wollen, und gerade eine kleine Versuchsreihe mit Oracal 951 gemacht. :) Einfach einen breiten Streifen mehr oder weniger schlaff über zwei Stege geklebt, ähnlich einer Rippenfläche.
Erkenntnisse:
1. So schlaff wie Oracover darf man das nicht kleben. Die Schrumpfwirkung ist nicht ansatzweise so groß, und Falten gehen mit dem Fön nicht raus.
2. Mit etwas Zugspannung aufkleben funktioniert dann aber ganz gut. Das Zeug ist unglaublich leidensfähig elastisch und macht alles mit. Unregelmäßig überdehnte Stellen lassen sich mit dem normalen Haarfön zurückstellen.
3. Jetzt der Nachteil. Bespannte Hohlkammern geben bei Fingerdruck schnell nach und es gibt Dellen in der Folie. Das ist der Haken an der Dauerelastizität. Da ist Oracover viel stabiler.
4. Allerdings gehen diese Dellen mit dem Fön sofort wieder raus, gerade weil es Rückführung der Überdehnung ist, und keine Schrumpfung! Ich habe mehrmals richtig tiefe Löcher mit der ganzen Hand reingedrückt, 2cm tief bei 6cm Spantenabstand. Das sieht danach wie ein Totalschaden aus. Dann nichtmal 3 Sekunden mit dem Fön drüber, und alles ist wieder glatt.

Aber wie gesagt, das 951er. Die dickeren Sorten sind bestimmt nicht ganz gleich.

Grüße,
Claus
 
Diese, gegossenen, Folien dürfen nicht schrumpfen, daraus geschnittene Schriften haben dann immer diesen hässlichen Kleberand.
Tangent verwendet Oracal 641.
 
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