Verguss von Harzen/Silikonen: Entfernen der Luftblasen

Hallo,

Würde in naher Zukunft gerne ein Gießharz (transparent!) vergießen und möchte die durch das Verrühren entstandenen Lufteinschlüsse entfernen.

Nun gibt's diese "Exsikkatoren" (kugelförmige Vakuumbehälter; alle >100 Euro) sowie die meist nicht sehr günstigen Vakuumpumen aus der Bucht (ebenfalls rund 100 Euro).

...die Frage wäre: geht das nicht etwas günstiger?
Ich brauch' kein Hochvakuum sondern nur soviel, dass mir
1.) das Gefäß nicht implodiert und
2.) ich die Blasen aus dem Verguss bekomme

Bitte um Tipps und Tricks :rolleyes:
 
Hallo namenloser,

das ist gar nicht schwer. Um Harz zu evakuieren, habe ich einen alten Kochtopf genommen. Aus einer 15mm starken PMMA-Platte (oder wenn die Sicht nach innen kein Muss ist, dann eben 5mm Alu o.ä.) wird einen Scheibe, etwas größer wie der Durchmesser des Topfes, ausgeschnitten. In die Scheibe kommt ein Loch, um einen Stutzen für den Vakuumschlauch einsetzen zu können. Im Durchmesser vom Topfrand wird auf den Deckel ein Dichtungsband aus Gummi geklebt. In den Kochtopf stellst du dein Harz, legst den Deckel drauf (natürlich Dichtung auf den Rand) und machst die Vakuumpumpe an. Der Deckel saugt sich dann meist von selbst fest, oder man macht an die Seiten Spannverschlüsse....
So oder so ähnlich kann man das machen, da gibt es viele Wege.

Achja: Als günstige Vakuumpumpe kannst du einen Kühlschrankkompressor verwenden, such mal danach!

Gruß,
Christian
 
das ist gar nicht schwer. Um Harz zu evakuieren, habe ich einen alten Kochtopf genommen.

Genau die selbe Idee mit dem Kochtopf hatte ich auch schon - aber nur solange bis ich via Google implodierte Kessel gesehen habe ;)
Vermutlich teste ich mal eine günstige Kochtopf/Deckel Kombi mit Dichtband und Anschluss direkt im Deckel - finanziell ist nicht viel verloren dabei...

...mit welchem Druck/Unterdruck evakuiere ich denn Harz/Silikon am besten?

Danke übrigens für die Antwort :-)

#####
EDIT: dieser Kochtopf ist doch de facto schon ein Exsikkator (zuminder der Form nach)
 
Keine Sorge, da implodiert dir so schnell nichts, du nimmst ja keine Coladose :) Ich weiß nicht mehr welchen Unterdruck ich anliegen hatte. Schätze mal, dass 700-500mbar ausreichen sollten, je nach Viskosität des Harzes. Aber da melden sich sicher noch ein paar Profis.

Gruß Christian
 
Ja, das ist definitiv zu wenig. Such mal hier im Forum nach Pumpen, da findest du schnell die bewährten Marken. Bekommt man auch für einen ähnlichen Kurs, wenn man etwas Geduld hat.

Christian
 
Ja, das ist definitiv zu wenig. Such mal hier im Forum nach Pumpen, da findest du schnell die bewährten Marken. Bekommt man auch für einen ähnlichen Kurs, wenn man etwas Geduld hat.

Hab ich schon gesucht nur leider alle etwas teuer außer man hat Glück.

Kann es nicht sein dass hier nicht ein Absolutwert (also 0,2 Bar Unterdruck) sondern ein Relativwert (die Pumpe saugt 0,8 Bar des normalen Umgebungsdruckes ab) gemeint ist? - wäre plausibler!
Eine solch "große" Pumpe mit nur 0,2 Bar Unterdruck wär' doch de facto unverkäuflich - ein Staubsauger bringt doch schon mehr!
Übrigens habe ich nachgefragt: der Wert 0,8xx Bar stammt von Hersteller.
 
Hallo,
ich stehe jetzt auch vor dem Problem die Luft aus dem Formenharz zu ziehen. Habt Ihr eine preiswerte Lösung gefunden?
Ich hatte die Idee diese Box umzubauen, ist aber nur aus Plaste. Ein Versuch heut bei ca. 0,3-0,4 bar hat gezeigt, dass es anfängt zu knacken. Ob der Unterdruck ausreicht weis ich noch nicht, da kein Harz drinnen stand. Ich habe aber keine Lust auf eine Knallbox, deshalb suche ich noch nach einer besseren Lösung, auch preiswert.
Gruß
Matthias
 

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Na die Antwort steht doch oben. Ein stabiles Behältnis mit Deckel kostet nix. Aber um eine Vakuumpumpe kommt man halt nicht vorbei, wenn man Vakuum haben möchte ;) Aber da habe ich den Tip mit dem Kühlschrankkompressor gegeben. Mit dem laminiere ich seit Jahren, den gibts von 0-15€ je nach Geschick...
Also kostet eure Entgasereinheit 0-15€ + Schlauch und Anschlussnippel....

@3dprint: Hast du nicht gleich gefragt welcher Wert gemeint ist? Normalerweise wird der Absolutwert angegeben, demnach wär die Pumpe zu lasch. Kann ich mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen, deswegen frag lieber noch einmal nach.

Christian
 
@3dprint: Hast du nicht gleich gefragt welcher Wert gemeint ist? Normalerweise wird der Absolutwert angegeben, demnach wär die Pumpe zu lasch. Kann ich mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen, deswegen frag lieber noch einmal nach.

Die Kompetenz dieses Verkäufers zweifle ich an da ich nur die Info erhalten habe dass es sich um eine Herstellerangabe handelt. :confused:
Alle Pumpen dieses Typs werden bei allen Shops mit genau dieser Angabe verkauft wobei teilweise ähnliche gebrauchte mit 0,8 Unterdruck (also 0,2 abs) beworben werden.
 

FamZim

User
Moin

Als Behälter mit Sichtfenster kann doch auch ein normales Einweckglas genommen werden.
Die wurden durch Dampfkondensation Vakuumiert und sollten das locker aushalten.

Zum Unterdruck zur Entgasung ein paar Gedanken ;) .
Wenn im Vakuum mit 0,5 Bar gearbeitet wird, haben die Bläschen das doppelte Volumen wie vorher, und auch doppelten Auftrieb im Harz.
So viel mehr ist das ja nicht ! (Das kann man mit dem Mund machen, nicht mit der Lunge).
Bei 0,8 Bar miese steht es schon 1 zu 4 ( 0,2 Bar vorhanden und 0,8 weniger), also 4 faches Volumen.
Bei 0,9 Bar Unterdruck ist das Verhältnis dann 1 zu 9 und schon 9 facher Auftrieb.
Bei 0,95 Bar sind die Bläschen schon 19 mal grösser !!!!
Das bedeutet da geht das Entgasen erst richtig loß.
Man braucht darum schon eine richtig gute Pumpe, sonst ist es nur Beschäftigungsterapi und der Glaube man hat was erreicht .
Noch weiter runter beginnt das dann plötzlich an zu schäumen ;) . Die Angaben sind auch nicht in Bar sondern in Toor so viel ich weiß.

Gruß Aloys.
 
Alles was geht!!!

Alles was geht!!!

Zum Entgasen solltest Du soviel Vakuum erzeugen wie eben geht!

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass ein Druck von mehr als 60mBar Restdruck nicht wirklich ausreichend ist.
Die Gasblasen müssen ja nicht nur groß werden und aufsteigen, die müssen auch kollabieren!!!

Ab 20mBar Restdruck geht es gut und jedes mBar weniger Druck ist deutlich sichtbar!

Also alles was geht.

Gruß

Tobias

PS.: Es ist übrigens sehr hilfreich in den Exsikkator schauen zu können - nur so siehst Du auch ob das Harz richtig entlüftet ist!
PPS.: Es hängt auch extrem von dem Harzsystem ab. Es gibt Harzsysteme die sind binnen Sekunden entlüftet und es gibt einige die lassen sich gar nicht entlüften...
 
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass ein Druck von mehr als 60mBar Restdruck nicht wirklich ausreichend ist.
Die Gasblasen müssen ja nicht nur groß werden und aufsteigen, die müssen auch kollabieren!!!

Ich hab' das NOCH nicht wirklich probiert, aber kann ich denn nicht auch beim Verguss mit einem sehr dünnen Strahl Becher -> Form noch etwas Verbesserung erreichen (ergo: langsam eingießen)?
...oder Trichter mit einem relativ dünnen Auslass? - jemand Erfahrung damit?
 

FamZim

User
Hi

Harz zum vergießen kann man ja 15 min stehen lassen, dann bildet sich oben eine Schicht, die ,zumindest die sichtbaren Bläschen beinhaltet.
Das Harz darunter ist schon blasenfreier. (Auf keinen Fall wieder rühren ;) ) .
Harze oder Materialien mit Wasseranteilen verdampfen das Wasser unter Vakuum.
Dazu benötigen sie Wärme, oder sie werden dann je nach Wassermenge kälter. (Verdunstungskälte).
Das kann bis zu Vereisungen füren. (Gefrier getrocknet).
Es gast dabei sehr heftig!

Gruß Aloys.
 

Relaxr

User
Moin
Als Behälter mit Sichtfenster kann doch auch ein normales Einweckglas genommen werden.
Die wurden durch Dampfkondensation Vakuumiert und sollten das locker aushalten.

Dann aber bitte, wie auch bei Exsikkatoren üblich, mit einer dicken selbtsklebenden Klarsichtfolie umwickeln, als Berst- bzw. Implosionsschutz. . . :rolleyes:
 
done!

done!

Hab nun einen günstigen "Exxikator" gebaut, denke es könnte für andere auch sinnvoll sein...

Einfach einen € 10 Kochtopf von Ikea und das 3mm Dampfloch mit Stufenbohrer auf 12mm aufgebohren

Silikon:
# beim Einschrauben des Nippels auf das Gewinde sowie im eingeschraubten Zustand nochmal ordentlich dicht machen
# im Deckelrand rundherum gleichmäßig verteilen damit Deckel dicht
# bei diesem Kochtopf ist der Henkel am Deckel geschraubt - auch hier Silikon verteilen

Beim ersten Mal drückt es die Wölbung des Deckels nach unten und das wars - absolut kein Druckverlust auch wenn die Pumpe steht - und kostet nur € 10 + € 2 für den Nippel!
 

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Just in case: - 867 mbar (oder - 0,867 bar) = 133 mbar Restdruck

Weiß ich, danke.
ABER: es ist bei dieser Angabe nicht klar ob die Pumpe 867 mBar vom aktuellen Umgebungsluftdruck absaugt (dann brauchbar weil 133 Rest) oder es nur auf 867mbar Druck (-133; man schafft mit dem Mund ansaugen mehr!) bringt.
Sicher wird es wohl absolut 133 sein, dennoch finde ich die Formulierung nicht klar - hab auch mitlerweile eine Thomas Pumpe ;)
 

Rab

User
Lasches Ding.

Hier ist 867mbar Restdruck gemeint, weil 650mm Quecksilbersäule noch mit bei steht (Normaldruck = ca. 760 mm).

Grüße Michael
 

Gideon

Vereinsmitglied
Du hast natürlich Recht. Hab mich zu sehr vom Tiefvakuum beeinflussen lassen


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Quelle: Onlineconversion.com
 
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