Fächensteckung

Flächensteckung
Hallo,
ich habe da mal eine Frage an die Großseglerspezialisten?

Fakt:
es handelt sich um die Steckung einer 4,80m spannenden LS8-18.
Die LS 8 wurde 3x mit einem Gummi über eine Rampe abgeschossen, beim 4x flog sie irgendwie komisch und lag als Bruch (hauptsächlich er Rumpf) im Dreck.
An einer Fläche war die Steckung nach hinten (zur Endleiste hin) in der Fläche herausgebrochen. Ansonsten sind Flächen und HLW ganz.
Ich habe dann die Fläche am ermittelten Ende der Steckung aufgemacht und folgendes vorgefunden ???
Keine Stützrippe mehr, die Kohlerovings fangen erst hinter dem Ende der Steckung an.
Das Steckungsrohr in der Fläche (dünnes GFK-Rohr) war nur in der Wurzelrippe und eben am Ende etwas verharzt, hatte keine Verbindung zum Holm.
Der Hersteller findet keinen Herstellerfehler, wäre so alles i. O.

Kann soetwas halten?

Christian
P1000968.JPGP1000970.JPG
 

Don

User
Kann das halten?

Kann das halten?

Hallo Christian,

die Frage ob es halten kann hast du dir selber beantwortet.

Das die Tasche nicht vollflächig mit dem Holm verbunden ist,
wundert mich schon ein wenig bei dieser Modellgröße. Wo ist
der Holm überhaupt ?

Wir bauen das anders - spez. bei den Belastungen die du
durch den Flitschenstart verursachst:
- keine reinen Glas-Taschen sondern Einsatz von Kevlarschlauch
- Kevlar Wicklung zu Beginn der Taschen um ein aufspleissen zu verhindern
- Integration der Tasche in den Holm durch Ummantelung mit Schlauch
oder Zumindest vollflächige Verklebung mit dem Holm (in beiden Fällen haben
wir dann keine Stützrippe zum Flächeninneren hin verarbeitet.

Ich wünsche dir, dass der Hersteller ein Erbarmen mit der hat - befürchte
jedoch das du da nicht viel Erfolg haben wirst :(

Gruß
Der Don
 

kurbel

User
Entweder der Verbinder ist zu kurz, oder er hatte flächenwärts keinen Anschlag in den Steckungsröhrchen.
Im letzteren Fall wird möglicherweise der Verbinder zu weit im einen und nicht weit genug im anderen Flügel gesteckt haben.
Bei schwimmend ausgeführter Steckung hätten dann Tesabandagen am Verbinder verhindern können, dass er in ein Röhrchen zu tief eintaucht.
Wenn ggf. der Hersteller dazu keine Hinweise gibt, dann hat er eben Mist gebaut.

edit: Man sieht, dass das Röhrchen nur aus mehreren 'Windungen' Interglas 90070 mit Faserrichtung 0°/90° (offenbar keine Fasern in +/- 45°), was vllt auch nicht gerade Stand der Technik ist.
Sonst wäre am Holmaufbau aber eigentlich nix auszusetzen, es sind Gurte vorhanden, das Rohr fungiert als Steg, ob Rohr und Gurte ordentlich verklebt waren kann man auf den Bildern allerdings nicht richtig sehen.

Kurbel
 
Melde mich noch mal,

die Steckung geht in beide Flächen gleich tief hinein, es ist also ein Anschlag da.
Ich habe extra den grünen Strich gemacht, damit man sieht wie weit die Steckung an die Kohlerovings geht.
Das Rohr war nur in der Wurzelrippe und eben am Ende in der Fläche verklebt, ansonsten auf der gesamten Länge nicht mehr.

Hätte der Hersteller die Kohle über das Ende der Steckung gelegt, hätte es wohl gehalten (glaube ich, oder?)

Christian
 

kurbel

User
die Steckung geht in beide Flächen gleich tief hinein, es ist also ein Anschlag da.
Ich habe extra den grünen Strich gemacht, damit man sieht wie weit die Steckung an die Kohlerovings geht.
Dann ist also der Verbinder zu kurz.
Wenn der so vom Hersteller kam, dann hat der Mist gebaut.

Das Rohr war nur in der Wurzelrippe und eben am Ende in der Fläche verklebt, ansonsten auf der gesamten Länge nicht mehr.
Das ist nun totaler Pfusch und dann ist auch die Faserrichtung des Steckungsrohrs wurscht.
Es gibt dann keinen Holm an der Stelle, sondern zwei Gurte und dazwischen mangels Verklebung kein wirksamer Steg.

Hätte der Hersteller die Kohle über das Ende der Steckung gelegt, hätte es wohl gehalten (glaube ich, oder?)
Oder wäre irgendwann wegen fehlendem Steg/Stegverklebung im Bereich der Steckung gebrochen.

Kurbel
 

Tramp

User
Hallo Christian

Auf deinen foto's kan ich nicht sehen wo sich der Anschlag befindet.
Natürlich sehe ich den grünen Strich aber nicht ob der GFK Stab den Anschlag wirklich berührt.

Das Rohr nur in der Wurzelrippe und am Stabende verklebt ist nicht unbedingt ein Fehler.
Selber mache ich das auch so, aber dann muß der Rest von der konstruktion schon stimmen.

Johannes
 

Tramp

User
Der Hersteller wird einen Verbinder mit standard länge verwenden also kann ich mir schwer vorstellen das der Verbinder zu kurz ist.

Johannes
 
Auf dem ersten Foto habe ich den GFK-Stab bis an den Anschlag hinein geschoben.
Der grüne Strich soll nur verdeutlichen, wie weit der Stab hinein gegangen ist.
Das Ganze dann durch den Rumpf gesteckt, verbleibt auf der anderen Seite für die Fläche die gleiche Länge des Stabes übrig, also ist der Anschlag genau auf die Stablänge ins Rohr eingesetzt worden. Umgekehr auch, was also bedeutet, dass der Stab in die noch heile Fläche nicht zu weit in die Fläche geschoben werden kann. Allerdings sind die Rovings zu weit vom Ende weg, überdecken das Ende der Steckung nicht.

Ich möchte hier einfch noch ein paar Meinungen haben, ob ich mit meiner Einschätzung nicht allein stehe, bevor ich stärkere Geschütze gegenüber dem Hersteller auffahre.
Im Moment widerstrebt es mir, auch die andere Fläche zu öffnen, um nachzusehen, ob es da wohl auch so aussieht.

Christian
 

Hg

User
Hallo Christian
Darf man fragen welcher Hersteller das ist?
Die Umwicklung mit Kevlar bringt meiner Meinung nach bei so einem Aufbau auch nichts, dann hält das Rohr und bricht als ganzes aus der Fläche raus...
Ein rundes Rohr hat eh schon den Nachteil, dass die Kraft weniger gut in den Gurt geleitet wird, zumindest bei wenig Harz, darum sollte ein Stützholm vorne und hinter dem Rohr als Fixierung dienen, diese können dann am Ende der Steckung in den Holm übergehen, dann hast Du auch keine Schwachstelle.
Aber das Ganze würde ein bisschen mehr Aufwand und Geld kosten....
Gruss
Hg
 

Sebastian St.

Vereinsmitglied
Moin ,

nicht der Verbinder ist zu kurz , sondern der Holm ( Holmgurte ) . " Normalerweise " werden die Holmgurte bis an die Wurzelrippe geführt und dann die Steckung zwischen den Holmgurten im Steg eingelassen , wie z.B. hier wo eine Rechtecksteckung verbaut ist die die kpl Bauhöhe zwischen den Holmgurten ausnutzt , so ist im Steckungsbereich kein Holmsteg notwendig ;) :

attachment.php


Wo enden die Holmgurte genau ?
 

kurbel

User
Sebastian, mit den Kohlerovings, die erst außerhalb der Steckung anfangen, meinte Christian, nur die Anbindung des Röhrchens an die Schale, da, wo der Verbinder endet.

Die Holmgurte reichen also wahrscheinlich schon bis zur Wurzel.

Hilft aber alles nix, wenn es keinen schubsteifen Verbund zwischen den Gurten im Bereich der Steckung gibt.

Kurbel
 

Tramp

User
Die LS 8 wurde 3x mit einem Gummi über eine Rampe abgeschossen, beim 4x flog sie irgendwie komisch und lag als Bruch

Christian, die Enttäuschung wahr sicher groß nach so einen Bruch.

Frage, ist das Steckungsrohr gebrochen beim wegschießen?
Wie schwer ist eine Tragfläche?
Wie stark war die Beschleunigung beim start?
Wie ist die Tragfläche befestigt?


Johannes
 
Frage, ist das Steckungsrohr gebrochen beim wegschießen?
kann ich nicht sagen, ging alles zu schnell

Wie schwer ist eine Tragfläche?
etwa 1350g

Wie stark war die Beschleunigung beim start?
so, dass die LS 8 etwa auf 10m Höhe kommt. Da haben wir sehr viel Erfahrung, da an unserem Hang alle Großsegler auf die Rampe kommen, damit wir etwas Höhe haben, um bis an die Hangkante fliegen zu können.

Wie ist die Tragfläche befestigt?
geklemmt werden die Tragflächen mit einer Inbusschraube, die auf den GFK-Stab drückt. Alles herstellerseitig so vorgesehen.

Christian
 
...Das Steckungsrohr in der Fläche (dünnes GFK-Rohr) war nur in der Wurzelrippe und eben am Ende etwas verharzt, hatte keine Verbindung zum Holm.

Ich sehen auf dem Bild eigentlich nicht wirklich einen Holm, also Ober- und Untergurt, dazwischen den Querkraftsteg?

Wenn, wie Du schreibst---> Das Steckungsrohr...hatte keine Verbindung zum Holm... dann kann die Kraft aus der Steckung auch nicht in den Holm abgeleitet werden ---> Murks³.

Gruß Rolf
 

Meine ich auch, aber der Hersteller ist da noch anderer Meinung.

Der Holm besteht ober- und unterhalb des Steckungsrohres aus einer rohen Balsaleiste (der Balsaholm hinter der Steckung ist auch nicht mit Glas belegt, nur rohes Balsaholz), auf der sich an den Klebestellen zur Ober- und Unterschale Kohlerovings befinden, sonst nichts.
Ich konnte die am Ende gebrochene Steckungshülse nach dem Trennen von der Wurzelrippe einfach komplett heraus ziehen.

Christian
 

Tramp

User
Frage, ist das Steckungsrohr gebrochen beim wegschießen?
kann ich nicht sagen, ging alles zu schnell


Die Frage habe ich gestellt weil du schreibst: beim 4x flog sie irgendwie komisch

Es bleibt die Frage ob das Steckungsrohr beim start oder bei der Landung gebrochen ist.

Oder war es ein Absturz?


Johannes
 
Wie schon geschrieben, nach dem wegflitschen flog sie nicht mehr wie ich wollte und schlug dann ein.

Ich "vermute", dass sich die Steckung verabschiedet hat und die Fläche dadurch nicht mehr richtig fest saß.

Ich möchte eigentlich auch nur wissen, ob so eine Steckung für einen 4,80m Voll-GFK-Segler passend ist. Ich hätte ja den, meiner Meinung nach "Murks" nicht gesehen, wenn ich die Fläche nicht geöffnet hätte.
Werde wohl die andere Fläche auch einmal öffnen, um vergleichen zu können und um etwaige Beschädigungen feststellen zu können.

Diese Meinung würde mich mal interessieren!
damit halte ich mich noch etwas zurück.

Christian
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Hallo Christian,

noch nicht den „Knopf“ für's komfortable und blitzschnelle Zitieren entdeckt? :D
Nun, den findest Du rechts unter jedem Posting!
Versuch's mal, dann sieht Dein Zitat in Zukunft nämlich so aus (Anleitung):

Diese Meinung würde mich mal interessieren!

Kernsatz des Urheberrechtgesetzes: Nach deutschem Recht darf nur dann zitiert werden, wenn die Quelle deutlich angegeben wird (§ 63 UrhG).

Ein freundlicher Hinweis des Moderators!

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