Probleme mit Blade 450 3D im Hughes Rumpf

Hallo liebe Heli-Flieger.
Ich habe ein großes Problem mit meinem Blade 450 3D in einem Hughes Rumpf.

Am Heli ist alles Original bis auf die 325 halbsymetrischen Spinblades.

Der Fehler schildert sich wie folgt:

Abfluggewicht ausgewogen mit 2600maH Akku 1150gramm

Ich starte den Heli bei 0 Grad Pitch über Schalter. Drehzahl gemessen 2600U/Min.
Sobald ich positiven Pitch gebe zum Starten bricht die Drehzahl hörbar ein, der Heli schüttelt sich auf und die Haube fliegt weg.

Erst bei einer Drehzahl über 2900U/min bleibt der Heli ruhig und lässt sich fliegen.

Nur in diesem Drehzahlbereich bräuchte ich auch keine Spinblades.

Ich habe es mit dem Original Regler und mit einem 40A Pichler Regler probiert, ohne Erfolg.

Kann es sein, dass der Motor dafür zu schwach ist.

Welche Maßnahmen könnt Ihr mir empfehlen.

Gruß

Franz-Josef
 
Das ist jetzt nicht ganz so einfach, speziell da der Heli sich aufschwingt. Das dürfte er nicht tun, zumindest nicht so stark. Der Reihe nach...

Der originale "Regler" ist ein einfacher Steller, hier muß die Gaskurve dem erhöhten Gewicht mit Rumpf angepaßt werden. Auch das Motorritzel sollte passen, es bringt nichts, einen mit zu großen Ritzel versehenen Motor über den Steller zu drosseln. Damit verliert der Motor seine Leistung, für die er eine gewisse Drehzahl erreichen muß. Ferner muß der Heli vor dem Einbau in einen Rumpf perfekt ausgewuchtet sein. Die Paddel und die Heckrotorblätter 100%ig gleich schwer, die Rotorblätter perfekt ausgewogen. Der Heli muß als Trainer vibrationsfrei fliegen.

Jetzt kommst du mit einer Hughes 500, einem der als Modell für Vibrationen und Eigenresonanzen anfälligsten Rümpfe überhaupt. Das beginnt mit den bscheidenen Lagerböcken für die Mechanik und endet mit der extrem schwingungsanfälligen Heckflosse. Dazu kommt, daß die Mechanik des Blade 450 aus Kunststoff ist und daher bei einem Rumpfeinbau im oberen Bereich ebenfalls zu Schwingungen neigen kann. Ich hatte ähnliche Probleme mit einem Belt CP und auch einem Blade 400 in einem Hughes 500 Rumpf, das war echt ein K(r)ampf. Erst ein weglassen der Lagerböcke und Tausch gegen einen Eigenbau-Ksten mit entsprechender Stabilität + eine Abstützung der Mechanik gegen den Rumpf oben hinter der Rotorwelle brachte den gewünschten Erfolg. Leider mußte ich dann trotzdem den Rotor auf 2600 Umdrehungen hochjagen, weil es sonst immer wieder Resonanzschwingungen gab, die die Heckflosse 3-fach sichtbar machten :rolleyes:

Etwas Abhilfe brachte der Tausch des hölzernen Spants hinten vor dem Heckrotor gegen einen aus Hartschaum, der das Heckrohr besser vom hinteren Rumpf entkoppelt hat. Richtig gut wurde es aber nie, so daß jetzt letztendlich die Kunststoffmechaniken wieder zu Trainern zurückgebaut bzw. verkauft wurden, mit einer sauber aufgebauten HK-450 Mechanik klappte die ganze Sache auf Anhieb besser. Aktuell ruht die Hughes aber, da ich auf das Ding momentan keinen Nerv mehr habe, irgendwann krame ich sie wieder vor und überarbeite das ganze Geraffel nochmal.

Falls bei deinem Rumpf die Heckflosse aus diesem elastischen Kunststoff ist - als Muster nehmen und aus hartem Balsa mit Sperrholzeinlagen für die Schrauben neu bauen. Bringt auch eine Menge weniger Schwingungen am Heck.

Immerhin - mit den Helitec S-Schlag Blättern konnte ich schon auf 1800 Umdrehungen runter und sie flog damit recht brauchbar. Leider hat sie dann im Flug die Haube verloren, beim Heliartist Rumpf sind nicht genug Magnete verbaut, um die Haube zuverlässig zu halten. Der Winter bringt ja wieder genug Zeit zum basteln, nächstes Jahr kann ich vielleicht von "der Widerspenstigen Zähmung" berichten.
 
Hallo Schorch,

vielen Dank für Deine Antwort.

Die Vermutung mit dem Motor hatte ich auch. Es ist ein 3800KV Motor, der mit einem 10er Ritzel runtergedrosselt wird.

In meinem Copter X fliege ich einen 2500KV Turnigy Motor mit einem 13er Ritzel und den Spinblades ohne Probleme.

Hast Du Deinen Rumpf mal gewogen, hätte mich mal interessiert wie schwer Dein Heli ist.

Gruß

Franz-Josef
 
Gewogen hatte ich ihn mal, war irgendwas um 1300 Gramm. Allerdings mit einem 3S 3000 mAh Akku wegen dem Schwerpunkt.

Den Turnigy 2500 KV fliege ich auch, ebenfalls mit 13er Ritzel. Konnte mit vollsymetrischen Blättern locker 2300 Umdrehungen fliegen bei 10 Minuten Flugzeit und 1700 mAh Verbrauch. Nach oben hin waren drehzahlmäßig noch Reserven vorhanden. Die hs Spinblades habe ich auf dem Belt CP als Trainer mit 1650 und 1800 Umdrehungen geflogen, dabei war ich mit dem kleinsten Ritzel (9 Zähne) schon ziemlich weit runter mit dem Gas. Ein Versuch mit dem Turnigy Motor brachte einen heißen Motor, da im Belt Chassis die Kühlluftzirkulation eher schlecht ist, der Turnigy wurde deutlich heißer als der e-sky Motor. Meine Belt CP-Sammlung habe und fliege ich noch, als Rumpfmechanik kommt davon aber nur noch einer mit dem e-sky F3C-Style Rumpf zum Einsatz. Ansonsten fliege ich fast nur noch HK-Helis, die ich sorgfältig aufbaue. Die haben eine vergleichsweise weiche Kopfdämpfung, die man für niedrige Drehzahlen braucht. Kombiniert mit den Helitec S-Schlag Blättern ergibt das bei 1800 Umdrehungen einen erstaunlich stabil und ruhig fliegenden Heli, der für Rümpfe besser geeignet ist als die "Plastikbomber".

Nimm den Blade 450 weiter als Trainer und bau den CopterX in den Rumpf ein. Sofern der schön rund läuft, hast du damit weniger Probleme.
 
Hallo Schorch,

ich werde mir einmal den Spass erlauben und einfach die Motoren tauschen.

Mit dem CopterX Chassis weiß ich nicht so genau, wie ich das Heckservo befestigen soll.

Beim Blade kann man es ins Chassis mit einbauen.

Was hälst Du eigentlich von dem HK 450 Pro mit Starrantrieb am Heck.

Hast Du den zufällig, wenn ja musstest Du teile austauschen?

Gruss

Franz-Josef
 
- Komplette Mechanik "bis in die Spitzen" wuchten (Die Probleme hattest du vorher auch schon, nur gesehen hast du sie nicht)
- Kleines Ritzel, Steller auf 60-70% in Schwebepos und dann Gaskurve anpassen, damit die DZ beim Pitchen halbwegs konstant bleibt
- Drehzahl bei Spinblades so weit runter wie's die Heckblätter zulassen, stattdessen mit mehr Pitch wie üblich schweben und ggf. etwas größere Heckblätter drauf
- falls die DZ mit oben gennanten Maßnahmen noch zu hoch ist, Motor mit weniger KV testen

Ich hab ne 250er und ne 600er Huges, beide Mechaniken sind superweich eingebaut. 250er geht, 600er nicht. Weil die noch nicht rund läuft.
Ergo versuche ich das Problem an der Wurzel (Vibrationen) zu packen und nicht die Symptome (Verstärkungen etc.). Hab ich spaßeshalber
probiert, dafür hat die Kiste dann eben gedröhnt wie Sau. Habs wieder ausgebaut.

Wegen dem Gewicht mach dir keine Sorgen, das ist alles noch im Grünen. Es kostet dich nur bei gleicher Drehzahl was. Senkst du die Drehzahl,
sparst du trotz höherem Gewicht was. Was ist der Preis? Du kannst mit der Karre kein 3D mehr fliegen. Aber das hattest du ja sowieso nicht vor. :)
 
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