Cirrus am Hang -kaum zu steuern

Tillux

User
An Euch Cirrus Besitzer und andere:),

Wie sind bei Euch die Erfahrungen mit dem Cirrus oder anderen Oldieseglern bei mittlerem bis stärkerem Hangwind ?

Warum ? -Am Sonntag war ich mit meinem Cirrus das erste Mal seit über 15 Jahren wieder am Haushang bei stärkerem Süd-West Wind fliegen.
Obwohl er stark vergrösserte Querruder bei kaum V-Form hat war er fast nicht um die Kurven zu bewegen.
Nur mit viel Seitenrudereinsatz ging es, aber nur in Zeitlupe.

C3.jpg
-hier die vergrösserten Querruder (das neue Finish habe ich über den Winter gemacht)

-Nach einer Kurve richtung Hang liess er sich trotz Vollausschläge gar nicht mehr zurück nach vorne bewegen und driftete weit hinter den Hang ab (Flugrichtung von mir weg). Ich hatte keine Möglichkeit mehr ihn umzudrehen da keine Querruderreaktion mehr spürbar war.
Glücklicherweise landete er ganz gerade und ohne Beschädigung auf einer Wiese obwohl ich ihn dabei nicht mal mehr sehen konnte.

Nachher stellte ich fest dass beide Querruder halb nach oben ausgefahren waren. Ich muss wohl an die Landestellung gekommen sein. Trotz Landestellung ist der Steuerweg am Querruder aber immer noch bis Vollausschlag möglich. Trotzdem war der Cirrus nicht mehr zu lenken (ist das normal beim Cirrus?).

Welche Erfahrungen habt ihr nun mit der Wendigkeit des Cirrus oder ähnlichen Modellen? Oder bin ich mitlerweile einfach nur moderne Maschinen gewohnt ?

-Ich schreibe nochmal hier da sich im Retro -Thred keiner meldete.

Über Antworten wäre ich Euch dankbar:D
 
Hallo Tillux, mein Cirrus habe ich gerne am kuestenhang geflogen und zwar als zweiachser...
Mit der original V-form fliegt und steuert das teil prima.
Vielleicht ist deine (zu) geringe V-form eine verschlimmbesserung.
Wie sieht es aus mit deine ruder ausschlagen (querruder)?
Ist es mochlich der flieger etwas mehr V-form zu geben?

LG aus Holland, Maarten
 
Hallo Tillux,
es könnte an der Querruder-Differenzierung gelegen haben.
Wenn die Querruder zum landen nach oben angestellt sind und die Querruder-Differenzierung in dieser Flugphase nicht reduziert wird, schlägt, das "nach unten laufende" Querruder oft sehr wenig aus. Das hat zur Folge, dass ein Querruder weit nach oben steht und das andere aber auch (wenn auch weniger).
Wenn Du die Differenzierung in dieser Flugphase raus nimmst oder ev. negativ einstellst könnte das Dein Problem beheben.
Viele Grüsse
Martin
 
Wie torsionssteif ist der Flügel? Wenn ein Rippenflügel klassischer Konstruktion auf QR umgerüstet wird, kann sich im Extremfall die QR-Wirkung umkehren, weil das QR als Flettnerruder wirkt und den ganzen Flügel verdreht.

+1 zu zu wenig V-Form. So hat das SR wenig Chance, zu helfen.

Was mit Rückenwind auch gerne passiert, ist, dass man die Kiste zu langsam macht und sie dann kaum mehr steuerbar ist. Denn Abriss hat die starke Verwindung der Landestellung verhindert.
 

derJoe

User
Hallo Tillux,

du solltest die Kurven vom Hang weg fliegen. Kurvst du mit dem Wind in Richtung Hang, dann haben die Ruder u.U. zu wenig Anströmung und deshalb keine Wirkung.

Joachim
 

Merlin

User
beide Querruder halb nach oben ausgefahren

beide Querruder halb nach oben ausgefahren

Ich fass es nicht .. Mit Querrudern in Landestellung am Hang zu fliegen (und zum Hang hin zu kurven :( ) und dann zu fragen warum der Flieger so komisch geht??
Jeder Segler geht in Landekonfiguration komisch um die Kurve! Dafür ist das ja auch gar nicht gedacht. DIe letzen 50m geradeaus und leichtt Korrekturen vornehmen - ja ok. Aber nicht Kurven fliegen!

Das ist wie Auto fahren mit angezogener Handbremse und dann fragen "riecht euer Auto auch beim Fahren?" :D

Fliegt Dein Cirrus denn mit Querrudern in "Normalstellung" denn wenigstens gescheit?

Gruß,
Bernd
 

Tramp

User
Ruderwirkung

Ruderwirkung

Die Ruder wirken ganz normal!

Das Problem ist der Pilot der falsch reagiert.
Warum haben die Ruder keine Wirkung wenn du mit dem Wind Richtung Hang fliegst?

Ganz einfach, der Pilot lässt sich täuschen!
Das kommt weil der Pilot auf dem Boden steht und unbedingt eine von seinem Standort aus gesehen saubern kreis fliegen will.

Das geht ja gar nicht ohne Antrieb!

Wenn aber kein Antrieb vorhanden ist wird unbewusst am Höhenruder gezogen und dadurch überzogen.

Also die Ruder wirken mit dem Wind genauso gut wie gegen de Wind.

Das Flugzeug in der Luft kennt keinen Wind!

Johannes
 

Maggi

User
Also Merlin hat eigentlich alles gesagt, was gesagt werden muss...
Mit Wind niemals landestellung der Ruder fahren, dass ist wie Rückenwind beim Segelboot mit spinnaker unterwegs sind. Das Modell gibt dem Rückenwind sogar noch mehr angriffsfläche und somit wird die in Air Speed verringert...Wirksamkeit der Ruder dadurch verringert
 

Tillux

User
Erst mal danke für die (auch) sinnreichen Antworten,

Aber:

@Merlin:
hättest Du genau gelesen wüsstest Du dass er überhaupt sehr träge reagiert. Die Klappenstellung bemerkte ich erst am Boden, klar? (motzt Du gerne?;))

@Tramp:
Der Segler lässt sich definitv nicht wie andere steuern, ich habe genug Vergleiche und fliege seit ca. 35 Jahren. Hätte ich falsch reagiert würde der Flieger heute nicht mehr existieren. Ich schaffte es wenigstens ihn beim Landen gerade zu halten. -Entschuldigung, Dein Post hört sich ein bisschen nach wenig Hang-Erfahrung an...;)

@der Joe:
Ich bin mit höherem Speed (soweit man das beim Cirrus sagen kann) hinter den Hang um zum Überflug nach vorne anzusetzen. Natürlich fliege ich normalerweise vom Hang weg.

@MarkusN:
Was Du sagst macht Sinn, jedoch ist der Flügel viel stabiler und Torsionssteifer aufgebaut wie das Original. Seitenruderwirkung ist suboptimal bei der V-Form, klar. Zu langsam am Abriss war er nie. Es geht egentlich nur um die Querwirkung.

@DasSpeed:
Wieso Schwanzlastig? Er ist gut eingeflogen und hat eine sanfte Abfangkurve wie alle meine Segler eingestellt sid.

@Chandrayaan:
Das mit der Differenzierung werde ich überprüfen und hier schreiben...

@MaartenX:
Wenig V-Form ist eigentlich für Querruderwirkung gut, für Seitenruder natürlich nicht. Da hast Du Recht. Es geht mir hier speziell um die Quer-Wirkung.

@Maggi:
Das war nicht Absicht -ist ja erst am Schluss passiert, das Thema ist die grundsätzlich schlechte Ruderwirkung.

-Danke an alle gut gemeinten Antworten:), auf aggressive Posts würde ich gerne verzichten:p.
 

Maggi

User
Was mir noch spontan einfällt...du hast ein neues Finish....was war vorher für eins drauf, bzw. Welche Folie? Ältere Segler hatten meist ne relativ raue oberfläche....damit lag die Strömung länger an und ruderwirksamkeit war höher. Soll ja Cracks geben, die sich hier mit Haarspray zu helfen wissen
 
Probier mal eine Turbulator....

Probier mal eine Turbulator....

vor dem Querruder auf der UNTERSEITE. Das hat bei einigen Modellen schon erstaunliche Wirkung gezeigt.
Ich verwende dafür D-C-Fix Klebefolie und die Zackenschere, damit kannst Du auch unterschiedliche Dicken (2 Lagen aufeinender geklebt vor dem Schneiden) herstellen.

Und wenn's nichts hilft, ist der Turbulator schnell wieder abgezogen.
 

Tillux

User
@Maggi:

Danke:), ich kenn die Wirkung von rauheren Oberflächen -da hast Du schon Recht. Er hat aber die selbe Folie (sogar die selbe Rolle) Supermonokote wie vor 15 Jahren drauf. Keine unkontrollierte Ablöseblasen oder sowas. Das grundsätzliche Flugverhalten ist sehr gut. Nur um die Querachse total träge.

Nochmal zu Verdeutlichung:

Anfangs im Flug waren alle Klappen auf normal. Erst die letzten 20 sek. standen die Querruder halb hoch wodurch er sich gar nicht mehr in die Kurve bewegen lassen wollte.


Man sieht es auf dem Log.
 

kos

User
Stell mal deine Querruder wieder richtig beim Fliegen (natürlich keine Landestellung!!!) . Etwas Differenzierung einstellen und erstmal gut.
Und dann schließe ich mich der Meinung von " das speed" an. Probiers mit etwas mehr Blei vorne. Kaum bis keine Wirkung auf die Ruder hört sich einfach auch nach Schwanzlastigkeit an. Den Abfangbogen bestimmt ja eigentlich die EWD, die kannst du je erst mal lassen. Ich würde in 10 bis 20g Schritten anfangen Blei vorne reinzutun bis der Segler erstmal eine ausgeglichene Ruderwirkung zeigt. Danach kannst du weiter optimieren (EWD), wenn du es für sinnvoll hälst.
Hatte das Problem bei einem älteren Segler auch.
Ich bin jetzt davon ausgegangen, dass der Vogel grundsätzlich schlecht auf die Ruder reagiert. Nicht nur bei hochgestellten Querrudern, das ist ja eigentlich eh klar.
Mit modernen Voll GFK F3J und F3B Geräten kannst du solche Oldies nicht vergleichen und auch das Einfliegen von solchen Dingern ist uns mittlerweile wohl etwas fremd geworden.
Gruß Martin
 

Tramp

User
@Tramp:
Der Segler lässt sich definitv nicht wie andere steuern, ich habe genug Vergleiche und fliege seit ca. 35 Jahren. Hätte ich falsch reagiert würde der Flieger heute nicht mehr existieren. Ich schaffte es wenigstens ihn beim Landen gerade zu halten. -Entschuldigung, Dein Post hört sich ein bisschen nach wenig Hang-Erfahrung an...;)

Ich verzeihe deine Einschätzung über meine Hang-Erfahrung.
Man kann sich ja mal täuschen.
Aber ich bin enttäuscht das du überhaupt nicht hast begriffen was ich probiere zu erklären.

Lese mal genau was ich habe geschrieben vielleicht geht dann der Knopf auf.

Johannes
 
Da kann schon ein bisserl ein Strömungsabriss m itgespielt haben

Da kann schon ein bisserl ein Strömungsabriss m itgespielt haben

Stellen wir uns vor, das Flugzeug ist in Richtung Hang unterwegs und die Quer sind leicht hochgestellt. Da bremst sich die Fuhre auch etwas ein, mit den "Rückenwind" wirds für den armen Flieger gegenüber der Luft ja auch noch langsamer. UNd jetz will der VOgel absolut nicht reagieren - Quer geht auf Vollausschlag. In dieser Situation wird wahrscheinlich ein Querruder auf Max. nach Oben gehen (und weil wir schon so langsam sind, ist die Reaktion sehr gering) und das andere Ruder geht seinen Weganteil nach Unten--und steht im Strak. Also ist das nach Unten ausschlagende Ruder ohne Wirkung. Und wenn jetzt auch noch der WInd von der falsche Seite kommt und den Flieger drehen will, dann ist die Ruderwirkung fast Null.

Ich habe solch träge Ruderwirkung auch manchmal, wenn ich mit dem leichten Hangsegler (1,8m Quer / Höhe, 450g) bei etwas stärkerem WInd stark gezogen durch böiges Gebiet fliege. Da reagiert das Quer manchmal gar nicht oder erst nach 3-4 Sekunden (und das ist im Flug sehr lange, wenn man auf die Ruderwirkung wartet). Wenn ich dann den Vogel gegen den WInd gedreht habe, liegt er wieder sehr direkt am Ruder.
Ist nicht lustig, ist aber so.

LG
Robert
 

Tramp

User
Hier auf diesem Foto mein Cirrus mit Querruder, T- Leitwerk und ohne V-Form.
Das ist schon ein sehr Altes Foto.
Mit diesem Cirrus habe ich sehr viel am Hang geflogen.
Ohne V-Form ist der Cirrus schwieriger zu steuern das ist meine Erfahrung.
Aber mit genug Airspeed ist das kein Problem.

Cirrus.jpg

Johannes
 
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