Neuaufbau eines VORTEX CHAMP nach High-Speed-Crash bei Looping

Gast_37382

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Hallo zusammen!

Bei einem meiner ersten Flüge im Frühling passierte es: Bei einem Looping machte ich eine Bauchlandung
bei hoher Geschwindigkeit. Während ich mir ziemlich sicher war, dass es sich dabei um das seltene Phänomen
des Springbodens (in Bayern auch Hupfboden genannt) handelte, bei dem der Boden - wahrscheinlich durch
eine Unwucht des Planeten Erde um seine Rotationsachse - unvorhergesehen bis zu einem Meter nach oben
springt (daher der Name Springboden), meinten andere Zuschauer ich hätte mich wohl einfach verkalkuliert.

Glücklicherweise hat mein VORTEX den Boden nur gestreift - es hätte nicht viel gefehlt und mein Looping
wäre folgenlos geblieben. So aber ging der Rumpf kaputt und auch der rechte Aussenflügel. Der gesamte
RC-Einbau, der Mittelflügel und der linke Außenflügel blieben unbeschädigt, wie auch die Servos im beschädigten
rechten Außenflügel. Insgesamt also Glück im Unglück!

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Den Rumpf hätte man reparieren können, aber ich habe dann doch lieber einen neuen bestellt; der ist hier hinter
dem beschädigten Rumpf schon zu sehen.

Der Neuaufbau

Die Abstimmung mit den vorhandenen RC-Komponenten, Motor, Regler und Akkus war so optimal, dass der neue
Vortex auch wieder so aufgebaut werden soll. Es handelt sich um die Carbon Champ Edition, mit 5.000 mm Spann-
weite, ohne Störklappen.

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Zunächst einmal wurde die Schablone für das Absägen der Nase herausgesucht - die hatten wir nicht weggeworfen.
Dann wurde der Motorspant gefräst - auch diese CNC-Datei war noch vorhanden. Dadurch hielt sich der Aufwand für
den Einbau des Antriebsstrangs in Grenzen.

Zunächst wurde die Schablone angebracht . . .

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. . . und abgeschnitten:

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Dann wurde der Motorspant mit 24-Stunden-Epoxy eingeharzt. Hier die Ansicht von außen . . .

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. . . und von innen.

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In den nächsten Tagen folgen dann weitere Bilder vom Wiederaufbau . . .

Herzliche Fliegergrüße - Peter ;)
 

Gast_37382

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Weiter geht es mit dem RC-Einbau

Weiter geht es mit dem RC-Einbau

Hallo zusammen,

es geht weiter mit dem Neuaufbau:

Mein Bauservice hat vorgeschlagen die Einbauten mit Carbon-Look zu veredeln. Wenn der Flieger
schon neu aufgebaut wird, dann soll er nach dem Schaden doch wenigstens besser werden als er
vorher war. Dann hat sich der Crash wenigstens ein bißchen gelohnt . . .

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Der Carbon-Look ist gut gelungen; der vordere Teil ist für die Akkurutsche, der hintere lässt erkennen,
wo die Leitwerks-Servos eingebaut werden.

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Hier ist die Akkurutsche schon einmal lose zusammengesteckt, um die Passungen zu überprüfen.
Sitzt perfekt - die Software TURBO CAD lässt dreidimensionales Konstruieren zu.

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Die Einbauten können aber nicht schon vorher zusammengefügt werden, dann wäre kein Platz mehr
da, um die Konstruktion sauber einzuharzen. So muss jetzt erst einmal der Rahmen eingebaut und
die Teile dann im Rumpf zusammengefügt werden. Das wird ein bißchen eine Fummelei werden, aber
es ist machbar; war so ja auch schon im Vorgänger drin . . .

Ich melde mich dann bald mit der Fortsetzung des Bauberichts und neuen Bildern.

Herzliche Fliegergrüße - Peter;)
 

Gast_37382

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Hallo zusammen,

der Rahmen ist jetzt mit Kohle-Rowings fest im Rumpf verbaut.

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Hier kommen jetzt noch die Teile für den Akkuschacht hinein . . .

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. . . während das Servobrett jetzt schon fertig drin ist. Sieht edel aus so;
ganz hinten kommt dann noch ein T-Träger hinzu, auf dem das VARIO
verbaut wird.

cache_2428638274.jpg


Bei dem schönen Wetter ist jeder Baubericht naturgemäß nicht so reichhaltig,
aber bald habe ich wieder neue Bilder mit der Fortsetzung!

Herzliche Fliegergrüße - Peter ;)
 
Hallo, ist ja schick mit dem Carbonlook,aber warum hast du den Rumpf nicht repariert? Der sieht jetzt nicht wirklich schlimm aus. Empfinde ich als Geldverschwendung,aber ist deine Sache.
 

Gast_37382

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Hallo Chris,

wegen der Rumpfreparatur:
Ich baue nur in Holz selber, GFK lasse ich bei einem Bauservice machen.
Da haben wir beraten und bei Graupner nach dem Preis für einen Ersatz-
rumpf angefragt; der war dann so moderat, dass das mit der Reparatur
ungefähr gleich teuer geworden wäre.

Als Graupner dann noch mitteilte, dass sie diesen VORTEX aus dem Pro-
gramm genommen haben, aber noch ein Rumpf auf Lager sei, habe ich
zugegriffen. Auch mit dem Gedanken, dass wenn mir nochmal was passiert,
was beim Rumpf nicht so glimpflich abläuft, ich dann meinen alten noch
in Reserve habe und reparieren lassen kann.

Herzliche Fliegergrüße - Peter ;)
 

Gast_37382

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Rumpfeinbauten & Flügelauflage

Rumpfeinbauten & Flügelauflage

Hallo zusammen,

weiter geht's mit dem Aufbau des Rumpfes, die Verstärkungen für die Verschraubungen
wurden angefertigt . . .

cache_2428956582.jpg


. . . und eingeharzt.

cache_2428956587.jpg


Nachdem die vordere Verschraubung provisorisch angebracht wurde, konnte der Flügel
ausgerichtet werden. Um den Winkel der Flügel zum Rumpf auszurichten, wird mit der
roten Schnur rechts und links eingemessen.

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Zum Abbohren der hinteren Verschraubungsposition wird ein entsprechender Bohrer in eine
6mm Hülse gesteckt, um die Durchführung am Flügel nicht zu beschädigen.

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Die werkseitig am Rumpf angebrachte Markierung war leider nicht korrekt (vordere Bohrung)
und musste deshalb nachbearbeitet werden.

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Nachdem die Verschraubungen nun an Ort und Stelle waren, konnte die Akkurutsche innerhalb
des Rahmens mit 24h - Harz montiert werden.

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Verkleben der Höhenleitwerkslager:
Wie sich beim probeweisen Aufstecken des Leitrwerks gezeigt hat, waren die Wangen des
Seitenleitwerks eingefallen. Deshalb musste vor dem Verkleben der Lager die Flosse von innen
mit einem Leistchen gespreizt werden. Dann konnten die Aufnahmeseiten mit UHU plus
verklebt werden.

cache_2428956628.jpg


Nach dem Ausrichten wurde das Leitwerk aufgesteckt und unterbaut. Die Leiste auf der Flächen-
auflage dient als Referenz zum Justieren der Längsachse.

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Auch die Seitenruderlager wurden nach sorgfältigem Einmessen an Hand des Ruders in den
Seitenruderspant eingeschraubt und ebenfalls mit UHU plus verklebt.

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Damit ist das Gröbste jetzt erledigt; jetzt kommen noch die Servos in die Flächen, demnächst
dann die Bilder vom fertigen Einbau.

Herzliche Fliegergrüße - Peter ;)
 

Gast_37382

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RC-Einbau

RC-Einbau

Hallo zusammen,

nach einer längeren Baupause ging es nun mit dem RC-Einbau weiter:

Zunächst wurde der Motor (DINATOR) von Plettenberg eingesetzt und mit dem Regler (YGE 120) verbunden.
Es war nicht ganz einfach die Kabel zum Regler unterzubringen, aber nach zweimaligem Motorausbau hat es
dann beim dritten Mal geklappt:

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Auch die Servos haben ihren Platz gefunden . . .

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. . . und der Schalter von EMCOTEC (DualBat) ist auch schon installiert.

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Mit dem Carbon sieht der Einbau jetzt sehr edel aus; wir geben uns viel Mühe diesen Einbau auch von den
Komponenten her schön zu gestalten. So hat sich der Absturz dann doch ein wenig "gelohnt"; die Freude über
den Neuausbau hat die mit dem Absturz verbundenen negativen Emotionen schon verdrängt . . .

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Jetzt kommen noch die Flügelservos dran, dann wird nur noch der Empfänger und das Vario engebaut.

Ich melde mich bald wieder mit der Fortsetzung . . .

Herzliche Fliegergrüße - Peter ;)
 
Turbo CAD

Turbo CAD

Hi!

Mit welcher TurboCAD Version arbeitest Du? Und in welchem Format übergibst Du die Daten ans CNC Programm? Da habe ich immer Qualitätsverluste und Nacharbeit.

Grüße
Thorsten
 

Gast_37382

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CNC Software

CNC Software

@ Christian
Nächsten Freitag geht es weiter, dann treffe ich mich wieder mit meinem Bauservice
in meiner Werkstatt. Ist aber jetzt im Wesentlichen schon fertig. War ja nur noch
die Servos reinschubsen, Vario & Empfänger anschließen und 2,4 GHz Antennen
aus dem Rumpf nach außen legen.

@ Thorsten
Ich habe als CAD-Programm den Turbo CAD Professional in einer etwas veralteten
Version (V12.1) und dann noch das Programm WinPC-NC Pro zum Umsetzen auf
meiner Fräse. Die Fräse steht bei mir in einer Schallkabine, der PC steht außerhalb.
In der Kabine habe ich dann noch einen zweiten Bildschirm, Tastatur & Maus, um
drinnen die Fräse einstellen zu können (0-Punkt etc.).

Kannst Du hier sehen >>>

cache_2415176195.jpg


Damit werden die gefrästen Teile sehr exakt hergestellt; was hast Du denn für ein
Fräsprogramm? Fixierst Du Deine Hölzer mit Spax oder hast Du Saugluft? Wie
machen sich bei Dir die Qualitätsverluste denn bemerkbar?

Herzliche Fliegergrüße - Peter? ;)
 

Gast_37382

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Reparatur ist fertig . . .

Reparatur ist fertig . . .

Hallo zusammen,

jetzt hat es doch noch ein wenig länger gedauert bis zur abschließenden Bau-Session,
aber jetzt ist der VORTEX fertig und wieder voll flugbereit. Hier noch die abschließenden
Schritte:

Hier sieht man jetzt den flugfertigen RC-Einbau. Die zwei blauen 4-Zeller Lipos für den
Antrieb und außen die beiden gelben 2-Zeller Lipos für die Doppelversorgung des Empfängers.
Hat jetzt alles schön Platz und die Akkus kann man auch gut wechseln.

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Den Schwerpunkt gibt TANGENT mit 110 mm an; in meinem ersten VORTEX bin ich den
Schwerpunkt sicherheitshalber mit etwas mehr Gewicht vorne geflogen, dieses Mal habe ich
ihn genau eingestellt. Praktischerweise hatte ich noch Bleikügelchen im Fundus, von denen
mit 75 Gramm auch gerade soviel noch unter dem Seitenruder Platz hatten, dass der
Schwerpunkt genau bei 110 mm im Gleichgewicht war. Im Seitenruder sind noch einmal
20 Gramm untergebracht.

cache_2430561720.jpg


Hier das Bild mit dem genau austarierten Segler bei 110 mm Wurzeltiefe.

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Jetzt ist der VORTEX wieder heil und im Winterlager unter der Decke. Ich freue mich schon
auf den Frühling, wenn es dann wieder ans Fliegen geht . . .

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Es ist sehr schade, dass TANGENT diesen VORTEX so nicht mehr baut. Der Nachfolger ist
nämlich nur noch mit 4.400 mm Spannweite zu haben. Ich habe für meinen VORTEX auch
die kurzen Flügel (die haben 4.300 mm - sonst fliege ich ihn immer mit den 5.000 mm) und
finde nicht, dass er durch die kürzere Spannweite wendiger und agiler wird. Durch die 6
Klappen fliegt er sich auch in der 5 m - Ausführung wie deutlich kleinere Segler, er ist
unglaublich wendig.

Den Durchzug dieses Seglers habe ich so auch noch bei keinem anderen Segler erlebt und
dabei wiegt er gerade einmal 6,5 kg flugfertig. Kein Wunder dass dieser Segler die deutschen
Meisterschaften gleich in Serie viele Jahre nacheinander gewonnen hat.

Ein weiterer Nachteil des neuen VORTEX Mach 1 - so der komplette Name - ist dass TANGENT
hier auf einen Mitteldecker (Flügel in Rumpfmitte) gewechselt hat. Bei meinem RC-Einbau
haben wir schon ziemlich tricksen müssen, um das alles verbaut zu bekommen. Für einen
Segler ist das natürlich o.k., aber mit Elektroantrieb geht durch das Konzept des Mitteldeckers
aus meiner Sicht zu viel Platz verloren. Das Konzept des Hochdeckers wie bei meinem VORTEX
finde ich eindeutig besser.

Vielleicht muss man als Hersteller nach ein paar Jahren einen neuen Flieger auf den Markt bringen;
im Falle des VORTEX ist es aber sehr schade, dass er so nicht mehr hergestellt wird. Wenn Ihr
einen gebraucht bekommen könnt, dann ist dieser Segler wirklich eine Empfehlung. Ich bin
sehr froh, dass ich meinen wieder neu aufbauen konnte.

Herzliche Fliegergrüße - Peter ;)
 
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