Erfahrungsbericht Horten IX V3 M 1:8

Hallöle,

nachdem ich mich schon vor längerem für diese Maschine als neues Impellermodell entschieden habe, war es diese Woche soweit, der Karton von www.nurfluegel-modelltechnik.de kam an. Eigentlich hab ich ja noch genug anderes zu tun, aber heute musste ich einfach schon mal anfangen...

Da es über diese Maschine hier noch nichts zu lesen ist, werde ich in loser Folge meine Erfahrungen mit dem Bausatz posten. Einen vollständigen Baubericht werde ich nicht schreiben, ich gehe lieber auf die Besonderheiten des Modells ein und werde über meine eigenen Modifikationen berichten. Ich versuche auch die Informationen darzustellen, die man auf der Herstellerseite nicht erkennt. Vielleicht schaffe ich es ja auf diese Weise den ein oder anderen Modellbauer mit dem Hortenvirus zu infizieren.

Die Qualität der Frästeile ist Top und der Preis für das was man geboten bekommt sehr angemessen. Auf den ersten Blick ist der Frästeilsatz zwar kein Schnäppchen, wenn man aber sieht was für eine menge Holz man dafür bekommt und sich vorstellt wie lange der Fräser dafür laufen musste, wird man erkennen, dass der Preis in Ordnung ist.

Ich hatte vorab schon Informationen zu dem Modell eingeholt und dabei erfahren, dass das angegebene Abfluggewicht von 7kg deutlich unterboten werden kann und zugunsten eines leichteren Antriebs auch sollte. Von Oliver Wennmacher erhielt ich den Tip 4kg anzustreben und dann zwei leichte 69er Impeller einzubauen.
Dieses Ziel werde ich nun verfolgen und hab die ersten Frästeile ausgelöst und gewogen. Alles in allem sollten Spanten und Rippen des Mittelteils 450g wiegen. Grund sind die vielen Spanten, die für eine hohe Formtreue der Impellerverkleidung sorgen. Außerdem ist die riesige Wurzelrippe zweifach vorhanden, da man das Modell auch in zwei Hälften bauen kann. Da ich aber genug Platz habe, baue ich das Modell am Stück und spare mir schon mal eine der beiden Rippen. Einige Spanten habe ich auch gleich erleichtert. Natürlich nur da, wo es die Stabilität zulässt.

Hier mal ein paar Bilder vom Inhalt des Kartons:

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Hier ein Beispiel für die von mir vorgenommenen Erleichterungen:
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Und so sieht das Ergebnis aus, erstmal nur zusammengesteckt:
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Was hats gebracht? Von ursprünglich 450g konnte ich das Gewicht der Mittelsektion auf 347g senken. Diese Diät werde ich bei allen Teilen anwenden und auch die Balsateile werden mit der Briefwaage selektiert. Ob ich am Ende 4kg mit Ezfw schaffe bleibt abzuwarten, aber unter 7kg komme ich auf jeden Fall.

Sehr positiv ist mir aufgefallen, das beim Frästeilsatz der 1:8 H9 auch Frästeile zur Radverkleidung auf der Bauchseite beiliegen. Die kleine (1:10) hat das nicht, ich dachte schon ich müsste da selbst aktiv werden um auch die Unterseite vorbildgetreu zu gestalten. Die Arbeit wurde mir aber dankenswerterweise abgenommen.

Gruß, Tim
 
Hallo Heiner,

danke, werd ich haben :cool:

Heute hab ich die Heling gebaut. Hat den ganzen Tag gedauert (mit ausgiebiger Kaffeepause ;)) aber die Arbeit hat sich gelohnt. Mit dieser Heling ist wirklich ein absolut symetrischer Aufbau mit exaktem Schränkungsverlauf und V-Form möglich:

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Gruß, Tim
 
Hi Peter,

ja, ist alles dabei. Nicht nur die Negativrippen für die Helling, sondern auch die Brettchen an Nasen- und Endleiste. Alles sauber und sehr passgenau gefräst. Wenn ich den Bausatz nicht hätte erleichtern wollen, hätte ich bis dahin noch keine Säge gebraucht.

Gruß, Tim
 
Moin,

Die Rippen aus Flugzeugsperrholz sind sehr schwer und können m.E. noch an einigen Stellen erleichtert werden. Hier hab ich wieder 2x10g rausgeholt. Probleme mit der Stabilität wird es trotzdem nicht geben. Ich habe mir bei Petrausch eine Strongal-Steckung in 16mm bestellt. Ein solches Steckungsrohr hatte ich auch schon in einem 12 kg schweren Turbinenjet, das ist in diesem Modell mehr als ausreichend.

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Im Plan sind als Gurte für die Triebwerksgondeln aus 4x4mm Kiefer. Die Radien sind aber ziemlich eng, die Leisten müssten also lange gewässert werden und könnten dennoch brechen. Daher habe ich je zwei Stück 2x4mm Balsa hart gewässert, zusammengeleimt und eingesetzt, damit gings gut.

Ich möchte auch noch ausprobieren, ob der Antrieb gut reinpasst (ich hab noch nen arbeitslosen Minifan zuhause). Dazu muss ich die Gondeln in diesem Bereich beplanken um einen Deckel ausschneiden zu können.

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heiner

User
@ Tim,

Gewicht sparen ist immer gut.

Dennoch brauchst du es bei einer Ho IX nicht übertreiben, die verträgt auch ein höheres Gewicht.

Gruß

Heiner
 
Hallo Heiner,

keine Angst, ich werde es bestimmt nicht soweit treiben, dass es zu Lasten der Stabilität geht. Ich säge nur raus, was wirklich unnötig ist. Meine H9 wird immer noch genug Gewicht haben, um satt in der Luft zu liegen, aber 7 Kg werde ich wohl deutlich unterbieten.

Gruß, Tim
 
Hi,

solange ich noch gut an alles rankomme, habe ich mir mal Gedanken ums Fahrwerk gemacht. Eigentlich wollte ich ein schlichtes, "unscales" el. Einziehfahrwerk. Auf der CD waren aber einige Beispiele von gut gemachten semiscale Fahrwerken. Skeptisch war ich lediglich, ob das lange Gestänge des Hauptfahrwerks im "Rumpf" genug Platz hat, denn direkt darüber sind die Schubröhren.

Lange Rede, kurzer Sinn, ich hab schnell einen Dummy mit den tatsächlichen Hebellängen gebaut und siehe da: es passt alles und funktioniert einwandfrei. (Eigentlich kein Wunder, denn beim Original hats ja auch funktioniert)

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Somit steht dem semiscale Fahrwerk nichts mehr im Weg. Als Federbein nehme ich handelsübliche Teleskopbeine, die Gestänge entstehen aus Kohlerohren. Die Kulissen mache ich aus Alu L-Profilen selbst.

Gruß, Tim
 

heiner

User
Tim,

der Unterboden hat eine Aufdoppelung wo die Hauptfahrwerke drin zum liegen kommen, das kann deine Kanäle gar nicht tangieren.

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Anbei ein Bild meiner Ho IX, angelehnt am Original, bzw an den Zeichnungen von A. Bentley.

Heiner
 
Hallo Heiner,

die Aufdopplung liegt auch meinem Frässatz bei. Ich hab mir auch keine Sorgen um die eigentlichen Teleskopbeine gemacht. Mir gings um das Gestänge, dass den Fahrwerksschenkel aus- und einfährt und verriegelt.

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Das möchte ich so ähnlich auch realisieren und damit ich sehe obs passt hab ich den Dummy gebaut.

Gruß, Tim
 
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Hallo,

Dein projekt sieht auch nach viel arbeit aus:D, bin schon sehr gespannt wie der Bau voranschreitet bei so einen aussergewöhnlichen Modell.


Ich wünsche dir auf jeden fall gutes gelingen.


Lg Peter
 
Hallo,

mal ne Frage an die Hortenprofis:

Ich würde gerne alle sechs Klappen anlenken. Hier im Forum hab ich auch schon Vorschläge für Klappenstellungen gesehen, die bezogen sich aber alle auf vier Klappen.

Mich würde vor allem interessieren:

1. Mit welchen Auschlägen für Querruder ist die Gefahr des Gierens am geringsten und lassen sich trotzdem vernünftige Rollen fliegen?

2. Welche Klappenstellung zum Landen?

Zur zweiten Frage noch die Zusatzmasterfrage ;) : Gibt es eine Möglichkeit den Anstellwinkel mittels der sechs Klappen so zu beeinflussen, das ein mechanisches Kürzen des Bugrades überflüssig wird?

Ich weiß, die Fragen sind nicht neu, aber bisher wurden wie gesagt nur Vierklapper diskutiert. Wär schön die ein oder andere Meinung zu hören. Vielleicht gibts auch nen Thread, der mir bisher entgangen ist, in dem Fall wäre ein Link super.

Gruß, Tim
 

heiner

User
6 Klappen sind die optimale Konfiguration!

Dann kannst du die Höhe getrennt von den Querrudern ansteuern.

Wenn du zB die Höhe mit den inneren Klappen organisierst, dann kannst du die Querruder als Friseklappen machen mit deutlich besserer Wirkung. Dabei ist auch die Strömung unterhalb der Fläche bei größeren Anstellungen noch wirksam. Ohne Frisenase kann auch mal das Querruder im Strömungsschatten liegen und kaum bis gar keine Wirkung zeigen.

John Wright aus England hat Querruder und Landeklappen an seiner Ho-IX, er benutzt die Bugradverkürzung gar nicht mehr. Das funktioniert dann also auch ohne.

Das Management von 3 Klappen je Seite hat Uwe schon x-Mal beschrieben, musst nur die Beiträge der Foren durchsehen, oder Uwe freundlich fragen. :)

Heiner
 
Hallo Heiner,

Danke für den Hinweis!

Ich hab mal das Forum ein wenig durchkämmt und hab auch eine schöne Abhandlung von Uwe zur Rudersimulation eines 6 Klappen Flügels gefunden. Einige Fragen sind aber noch offen, ich hab ihn deshalb mal angemailt.

Wenn alle Fragen geklärt sind, schreibe ich was über meine Klappenkonfiguration...

Gruß, Tim
 
Hallo Tim,
bin durch Zufall auf deinen Baubericht gestossen und freue mich sehr das du so ausführlich über die Gewichtseinsparung schreibst. Habe selbst zwei Bausätze bei Raimund bestellt und muss leider noch bis Januar warten:(, bis dahin lerne ich noch ein wenig bei dir dazu. Bin schon sehr gespannt wie es weiter geht, Gruß Ralf
 
Horten IX M1:10

Horten IX M1:10

Hallo Hortenfreunde

Das gibt ja ein Gebastel im Januar.;)

Freue mich auch schon auf den Start, wenn der Bausatz eintrifft.

Hoffe auf Gedankenaustausch wenn möglich.

Gruss Volker
 
Hi,

ich hab mich mal um die Luftführung gekümmert, hier die Ergebnisse:

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Auf die Pappröhre habe ich Balsastreifen bis zum gewünschten Durchmesser aufgewickelt. Davor liegt ein fertiger, aber noch unbehandelter Strang

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Blick in die Schubdüse von der Impellerseite.

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Blick in den Ansaugkanal

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Nochmal der Ansaugkanal in Stimmungsvollem Licht ;)

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Alle Einzelteile

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Schubdüsen und Ansaugkanäle

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Schubdüsen

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Das was aussieht wie Zahnpasta ist Leichtspachtel. Damit werden die ohnehin kaum spürbaren Klebekanten vollends beseitigt. Nach dem Lackieren werden die Kanäle spiegelglatt werden

Die Vorgehensweise zum Erstellen der Schubröhren ist übrigens auf der dem Bausatz beiliegenden CD mit Bildern gut und nachvollziehbar dokumentiert.

Gruß, Tim
 
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