Q12 von Hořejší

excel102

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Hallo!

Seit ein paar Tagen hab ich einen Bausatz des neuen Q12 von Hořejší bei mir zu Hause liegen.
Den Vorgänger - den Q11 - kennen vielleicht einige, er ist auch unter dem Namen Sapphire 2m bekannt.
Eigentlich wollte ich einen Q11, der englische Web–Shop der ihn anbietet war mir allerdings zu teuer und so hab ich mich direkt an Hořejší gewandt. Nach ein paar Mails mit Ivan Hořejší war allerdings klar, dass es ein Q12 werden sollte, denn hier hat Ivan, wie er mir versicherte, einige Verbesserungen gegenüber dem Q11 verwirklicht. Zu meiner Überraschung bot Ivan an, mir einen Bausatz sofort zu schicken, obwohl der Q12 eigentlich nicht lieferbar ist.

Die Daten des Modells, Komponenten-Vorschläge, Anleitungen und Pläne zum download gibt es hier im Überblick: http://www.horejsi.cz/Pages/DetailProdukt.aspx?objcislo=1938

Den Q12 gibt es in zwei Ausführungen: mit 2 m oder 2,2 m Spannweite.
Ich habe mich für die kleinere Variante entschieden.

Hier soll eine kleine Dokumentation entstehen, Bausatzinhalt, Bau und Flugerfahrungen werden von mir festgehalten werden. Ich hoffe, euch damit diesen - aus meiner Sicht interessanten - Exoten eine wenig näher bringen zu können.

Bitte habt etwas Geduld! Ich bin nicht der schnellste Bauer und die Ausrüstungskomponenten muss ich auch erst besorgen.

Mein Ziel ist es, das angegebene fabelhafte Abfluggewicht (530 Gramm) zu erreichen (oder zu unterbieten – mal sehen ob das möglich ist…:cool:) und so ein relativ preiswertes, superleichtes, handliches und hoffentlich (hoch)leistungsfähiges 4 -Klappen F5J-Modell entstehen zu lassen. Dafür muss ich ev. für die Komponenten auch ein wenig tiefer in die Tasche greifen - das ist es mir wert.

Bald gibt es mehr….


Mit freundlichen Grüßen
Andreas


PB013645.JPG
 

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Gewichte

Gewichte

Hier mal die Gewichte der Teile, so wie sie aus meinem Bausatz kommen:


Rumpf: 50,4 g
Flächenverbinder: 9,4 g
Fläche links: 97,2 g
Fläche rechts: 97,1 g
Haube: 4,4 g
HLW: 12,1 g
SLW: 7,1 g
Heckrohr: 16,4 g
Kleinteile: 14 g
Bowdenzüge & Draht für Kabinenhaubenbefestigung: 4,5 g

Summe: 312,6 g

Die angegebenen 310 g sind also kein Phantasiewert. 2 Gramm darüber ist absolut ok. Vom Gefühl her meine ich, dass man den Rumpf noch etwas leichter bauen könnte.

Die Qualität der Teile überzeugt auf ganzer Linie. Sauberst gefertigt, die einzelnen Teile werde ich gesondert vorstellen....

so long

Andreas
 

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Paket & Inhalt

Paket & Inhalt

So kam das Paket bei mir an:

PA183513.JPG



Drinnen die eigentliche Verpackung:

PA183515.JPG



Und der Inhalt: Flügelhälften jeweils in einer Luftpolstertasche, Kleinteile im Sackerl, Stäbe und Rohre am Kartonboden mit Tixo festgezurrt....

PA183516.JPG
 

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Flächen

Flächen

Hier 2 Bilder von den beiden Tragflächenhälften:

PB013632.JPG


PB013633.JPG

Die Flächen sind in sog. Postivbauweise erstellt. Innen Schaum, außen dünnes Glasgewebe. Als Verstärkungen sind Nasenleiste und Schanierbereiche (doppelt?) mit Gewebe belegt, den "Holm" bilden 2 Kohlestreifen (oben und unten), die für die nötige Biegesteifigkeit sorgen sollen.
Bei der Wurzelrippe kommt Balsa zum Einsatz, genauso wie als Verstärkung im Bereich der Flächenbefestigung mittel 4 Nylonschrauben.

Worüber man beim Angreifen der Fläche erst mal "stolpert" sind die leicht erhöhten Übergänge bei den Kohleverstärkungen und den Gewebeaufdopplungen - die sind einfach auf den Schaum aufgebracht, ohne entsprechende Vertiefungen vorher einzuschleifen. Dadurch entstehen minimale Kanten (vielleicht 0,2 mm hoch - ich kann's nicht messen), die aerodynamisch nicht optimal sein könnnen, allerdings wird der Unterschied zu einer exakten Profilform - zumindest bei kleineren Geschwindigkeiten - kaum ins Gewicht fallen. Der Long Shot (ebenfalls von Hořejší) hat den gleichen Flächenaufbau und da funktioniert diese Bauweise lt. Berichten auch gut.

Der Q12 ist mit doppelter V- Form gebaut, beim Q11 war es noch eine dreifache - was laut Ivan dazu führte, dass der Flieger kaum ein paar Meter geradeaus flog und dauernd Steuerkorrekturen durchgeführt werden musste - nicht sehr hilfreich bei den Wettbewerben, wo man zwischendurch auch mal die Gegner beobachten muss und man will, dass das Modell ausreichend eigenstabil die Richtung beibehält.
Die Streckung ist sehr hoch, die Flächentiefe an der Wurzel nur 19 cm bei 2 Meter Spannweite. Der Gesamtflächeninhalt ist nicht angegeben, ich werde mir später die Mühe mache sie auszurechnen.

Das Profil ist laut Ivan ein AG40.

Die Klappen sind recht groß dimensioniert, und meiner Meinung nach auch ausreichend torsionsfest. Die Querruder sind unten, die Wölbklappen oben angeschlagen.

Bis auf den Servoeinbau ist alles fertig gebaut, da muss nichts mehr gemacht weden. Die Servoausschnitte sind fertig geschnitten, die Steckung fertig eingebaut.

Die Qualität ist beeindruckend: Die Endleiste ist super dünn aber doch stabil. Die Oberflächen ohne Fehler, die Lackierung sehr dünn und gleichmäßig ausgeführt.

Bezgl. Festigkeit werden erst die Flüge zeigen, ob hier alles richtig dimensioniert ist....
 

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Leitwerke

Leitwerke

Die profilierten Höhen- und Seitenleitwerke sind in der selben Bausweise gefertigt wie die Tragflächen, hier sind ebenfalls Gewebeaufdopplungen und Verstärkungen aus Balsa und Kohlegewebe zu finden.

Das Höhenleitwerk sitzt auf einem Pylon aus Balsa /CFK und wird mit 2 Stiften und einer Nylonschraube fixiert, es ist also abnehmbar - ist mir wichtig für den einfachen Transport.

PB013630-1.JPG

PB013629.JPG
 

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Rumpf

Rumpf

Der Rumpf ist mit rund 50 Gramm - wenn konsequenter Leichtbau die Prämisse ist - doch etwas schwer geraten. Andererseites muss er aber auch entsprechend stabil gebaut sein, da bei den Wettbewerben harte Landungen üblich sind - ich hoffe hier wurde ein guter Kompromiss gefunden, was die Praxis dann zeigen wird...
Aus GFK gefertigt, ziehen sich zusätzliche CFK-Gewebeeinlagen über den Kabinenhaubeneinschnitt bis zurück an die Anformung, wo das Heckrohr angefügt wird.

Was auffällt - und dem Q12 m.M. sein eigenwilliges Aussehen gibt - ist die kurze Rumpfspitze. Von der (noch nicht abgeschnittenen) Spitze bis zur Fläche sind es gerade mal 18,5 cm. Schwerpunktmäßig dürfte es trotz der kurzen Nase keine Probleme geben, weil die Konstruktion von Heckrohr und Leitwerken (à la DLG) sehr leicht ausfällt.

Finish und Qualitätsanmutung sind absolut top, der Mann weiß was er tut!

Die Haube ist aus CFK und passt exakt ohne nacharbeiten zu müssen.

PB013631.JPG
 

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Kleinteile

Kleinteile

Foto von den beiliegenden Kleinteilen:

PB013639.JPG

Der Reihe nach (von links oben nach rechts unten):

Sperrholzbretter für die Flächenbefestigung
Servobrettchen (Balsa)
Pylon für HLW
CFK-Stäbe zur Befestigung von HLW und SLW
GFK Ruderhörner
GFK Motorspant Durchmesser 32 mm
Flächenverbinder
Gabelköpfe micro
Nylonschrauben M4
Schrumpfschlauch

Der Flächenverbinder hat 5 mm Durchmesser. Hier dürfte es sich um einen Stahlstab mit 3,5 mm Durchmesser, der mit CFK auf 5 mm augedickt ist, handeln. Gewicht: 9,4 g...
 

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Weitere Teile...

Weitere Teile...

Heckrohr aus CFK und 2 Bowdenzüge (0,8 mm CFK), Bowdenzughülle, Stahldraht für Kabinenhaubenverschluss und Anlenkungen.

PB013643.JPG
 

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Bauanleitung

Bauanleitung

Dem Bausatz beiliegend noch 2 Blätter mit Konstruktionzeichnungen (handggestrickt :rolleyes:)

PB013644.JPG

Die 4-seitige Bauanleitung ist in Englisch, enthält einige gute Bautips, Komponentvorschläge für RC-Einbau, Antrieb und Akku, Ruderauschläge, Einstellungen für Flugphasen, Schwerpunktlage.

Alles in allem ein sehr komplett ausgestatteter Bausatz! Die Qualität der Teile würde ich durchgängig als sehr gut beschreiben.

Der Preis: 289 Euro + 13 Euro Versand. :p
 
Sieht sehr interessant aus. Hast du schon die passenden Komponenten gefunden oder suchst du die noch zusammen?
 

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Antriebskomponenten

Antriebskomponenten

Folgende werde ich verwenden...
(Gewichte der Teile in dem Zustand, wie sie hier abgebildet sind!)

PB273770.JPG


Akku: Dualsky GTs 1200 2s, 73,5 g

Externes BEC: Castle Creations BEC 10 Amp peak, 14,7 g

Regler: YGE 30, 23 g

Klappluftschraube: Aeronaut CAM Carbon 9x5", 7,6 g

Motor: Dualsky XM2826EA 10-10P, 2200 rpm/V, 42,8 g

PB273774.JPG

Den von Ivan Hořejší vorggeschlagenen Motor mit 1700 rpm/V habe ich leider nicht bekommen, mal sehen wie sich der Kollege macht...

Als Spinner habe ich einen Hyper Spinner Power 32/3,17/8 vorgesehen. Muss ich aber erst besorgen.
 

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Restliche Komponenten

Restliche Komponenten

Bilder und Daten von den restlichen zum Einsatz kommenden Komponenten:

Spinner: Hyper Spinner Power 32/3,17/8, 11,9 g

PC063777.JPG

PC063778.JPG


Servos:
Hitec HS-5035HD für Höhe, 4,2 g
FS 31 für Seite, 4,9 g

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MKS 6100 für Wölbklappen (2 Stück), je 9,5 g

PC063779.JPG


Dymond D60 für Querruder (2 Stück), je 9 g

PC063780.JPG


Empfänger: Jeti Duplex 2.4EX R9, 13 g

jeti r9.jpg
 

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Gewichte

Gewichte

Die Gewichte der Komponenten machen in Summe bis hierher 232,6 g aus. Das macht zusammen mit den Bausatzbauteilen 545,2 g. Leider zeigt sich schon hier, dass die angepeilten 530 g keinesfalls erreicht werden können. Es fehlen noch Stecker, Kabel, Klebstoff, Befestigungsmaterial....

Wo man noch etwas Gewicht einsparen könnte?

Vielleicht kann man auf das externe BEC verzichten (will ich aber nicht riskieren), das eine oder andere Gramm wäre mit leichteren Flächenservos raus zu quetschen. Hier habe ich aber auch bewusst eine etwas robustere Variante gewählt. Spinner gibt es wahrscheinlich auch geringfügig leichtere, aber dieser Hyper Spinner ist einfach genial!

Mal sehen was das Fliegerle dann startklar wiegt, eine Schwergewicht wird es wohl trotzdem nicht... ;)

Ich schätze hier mal, dass ich am Ende so bei um die 565 Gramm landen werde.
 

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Motoreinbau

Motoreinbau

Heute ging es der Rumpfspitze an den Kragen. Der Motoreinbau gestaltete sich soweit unspektakulär. Eine kleine Modifiation war allerdings erforderlich: Auf der Motorwelle sitzt eine Buchse (-> Pfeil), die mit dem Spinner kollidieren würde, wenn man den Motor nicht etwas rückwärts versetzt. Das habe ich mit kleinen Distanzstücken, die auf den Motorspant geklebt werden, erreicht.

PC053775.JPG

PC053776.JPG


Die Form des Spinners passt sich zufriedenstellend an die des Rumpfes an... in einer Eben ist Übergang zwar perfekt, in der anderen aber nur so mau mau (siehe Fotos). Das liegt an der verschieden starken Krümmung des Rumpfes an dieser Stelle - und muss wohl so hingenommen werden. Der Motor hat im Rumpf gut Platz, allerdings geht es wegen der Stromkabeln die ganz nach vorne müssen dann doch recht eng zu. Mit dem beiliegenden 32 mm Motorspant und einem eben so großen Spinner ist eine gute Wahl vom Hersteller empfohlen, bzw, mitgeliefert.

PC063782.jpg

PC063783.jpg
 
F5J ?

F5J ?

Hi,

also auf das externe BEC kannst du verzichten, der YGE schafft dass bei 2S locker. Den theoretisch möglichen Blockierstrom wirst du garantiert nicht erreichen, den Sicherheitsvorteil sehe ich bei der Auslegung wirklich nicht!
Den Empfänger kann man übrigens problemlos "strippen" und in eine Schrumpfschlauch stecken, dass spart auch ein paar Gramm!
Wenn du tatsächlich F5J Wettbewerbe fliegen willst, musst du noch Platz für den Logger vorsehen!

Viel Spaß noch beim Bauen
Peter
 

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BEC

BEC

Hi,

also auf das externe BEC kannst du verzichten, der YGE schafft dass bei 2S locker. Den theoretisch möglichen Blockierstrom wirst du garantiert nicht erreichen, den Sicherheitsvorteil sehe ich bei der Auslegung wirklich nicht!
Den Empfänger kann man übrigens problemlos "strippen" und in eine Schrumpfschlauch stecken, dass spart auch ein paar Gramm!
Wenn du tatsächlich F5J Wettbewerbe fliegen willst, musst du noch Platz für den Logger vorsehen!

Viel Spaß noch beim Bauen
Peter

HAllo!

Danke für's Mitdenken! Das hat schon was mit dem Verzicht auf das externen BEC. Eigentlich würde ich liebend gerne ohne auskommen! Interessant dazu wäre für mich (als Elektronik Laie) folgende Information: Ist es tätsächlich so, dass ein getaktetes BEC (das der YGE ja hat) weniger belastet wird, wenn die Eingangsspannung niedrig ist? Diese Vermutung hört sich zwar logisch an (und stimmt beim linearen BEC auch ...), allerdings - es könnte ja sein, dass die Belastung beim getaktetem BEC für die Bauteile sowohl bei hoher als auch niedriger Eingangsspannung größer ist als bei mittleren Spannungen. Weiß wer mehr darüber? Oder gibt es einen Link?

Danke!

mfg
Andreas
 

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Nachtrag Tragflächeninhalt

Nachtrag Tragflächeninhalt

Mit Hilfe des A.C. Calculator (zu finden unter http://www.mh-aerotools.de) habe ich einen Tragflächeninhalt des Q12 von ca. 32 dm2 ermittelt.

Beim Vorgängermodell Q11 (Sapphire 2m) wird er auf http://www.hyperflight.co.uk mit 30,4 dm2 angegeben.
 

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HLW und SLW

HLW und SLW

Weitere Arbeiten:

Aufkleben des Seitenleitwerks auf den Heckausleger (mit CA).
Um den Pylon, der das HLW trägt, rechtwinkelig zum SLW anzubringen habe ich mir eine kleine Ausrichthilfe (man blickt entlang des Heckauslegers, dann werden Spalt und SLW zur Deckung gebracht) aus Depron gebaut...Verklebung auch hier mit CA.

PC123796.JPG


Danach Verstiften des SLW und des Pylons mit 1,5 mm CFK Stäben. Diese Art der Verstärkung ist fest und sehr leicht.

PC123800.JPG


Um das Verdrehen des HLW zu unterbinden sind zwei Bohrungen vorgesehen (siehe Pfeile im Bild), Durchmesser 2 mm. Hier fehlen die entsprechenden 2 mm CFK-Stäbe, die in den Pylon eingesetzt werden, im Bausatz....beiliegend sind nur vier mit 1,5 mm Durchmesser und die habe ich für die Verstiftungen verwendet. Die Stäbe sind allerdings lange genug um den gesamten Pylon zu durchqueren - man könnte also die Verstiftung und die Fixierung des HLW in einem machen, was allerdings nichts daran ändert, dass die Durchmessser nicht zusammen passen.

PC123799.JPG
 

Khorne

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Eigentlich wollte ich mir ja einen Taser zulegen aber dein Bericht hat mich überzeugt. Ich werd mir nächste Saison auch einen Q12 besorgen.:eek:
Danke für den Bericht soweit und den Geheimtipp.
 
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