Rumpfspanten straken

Hallo zusammen.
Ich stehe vor einem zeichnerischem Problem.
Ich muß aus zwei rumpfspannten mehrere Zwischenspanten zeichnen.
Irgendwo habe ich im Netz schon mal eine Zeichnerische Lösung gefunden.
Wer kann mir weiterhelfen.
Es handelt sich von einem Strak eines dreieckigen, zu einem ovalen spant

Gruß
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Hermann
 

Eckart Müller

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Im Prinzip so ein Übergang?:

2012-11-09_Überblendung-400.jpg
 
Um die fehlenden Rumpfspanten zu zeichnen (straken) braucht man die Seitenansicht des Rumpfes und die Draufsicht. In die Seitenansicht wird im gewünschten Abstand der Spanten zueinander die Position der fehlenden mit einer Linie eingezeichnet.
Die Seitenansicht des Rumpfes zeichnet man am besten zuerst und legt in einem kleinen Abstand die Draufsicht genau darunter, so das die Lage der neuen Spanten oder besser gesagt Schnitte von der Seitenansicht senkrecht nach unten übertragen werden kann.
Jetzt kommt der entscheidende Teil:
Die Vorderansicht soll uns ja die Spanten zeigen und die wird rechts neben der Seitenansicht gezeichnet. Wir brauchen dazu die Mittellinie der Draufsicht an der wir rechts in einem Abstand eine 45°-Linie zeichnen. Diese Linie ist der Trick an dem ganzen Straken. Wir können nun von der Seitenansicht Schnittpunkte durch parallele Linien zur Mittellinie sowohl von der Seitenansicht als auch von der Draufsicht über die 45°-Linie auf die Vorderansicht übertragen. Die Schnittpunkte dieser Linien von der Seitenansicht und von der Draufsicht in dieser zu zeichnenden Vorderansicht sind die Eckpunkte des neuen Querschnitts/Spants.
Ich füge hier mal eine Prinzipzeichnung bei bei der man sieht was ich meine. Hier im Beispiel ist umgekehrt in der Seitenansicht die gebogene Linie eines Bohrlochs in einem Rundstab gezeichnet.

Regel: Man benötigt zwei der drei Seiten um die dritte konstruieren/straken zu können.
Straken.jpg
 

Eckart Müller

Moderator
Teammitglied
Die beschriebene Art der Konstruktion halte ich bezogen auf die Eingangsproblematik für ungeeignet. Das ist eine Methode, um Durchdringungskurven zu konstruieren...aber darum geht es ja hier nicht. Das Thema heißt eigentlich Übergangskörper und seine Querschnitte und dem ist mit Durchdringungskurven nicht beizukommen... :rolleyes:

@ Hermann

Schick' mir mal die beiden Spanten und die Anzahl der Schnitte als Anhang an em@rc-network.de! Dann mach' ich Dir die fehlenden Spanten. Mit noch so gut gemeinten Ratschlägen ist Dir ja doch nicht viel geholfen...;)
 
Zuletzt bearbeitet:

RWA

User
Moin, bildlich gesprochen also den bekannten ovalen Spant vorne dran, den bekannten dreieckigen hinten dran, dann mit einer Art "morphing" verbinden, und den so entstandenen virtuellen Körper an den gewünschten Stellen "schneiden", und schon hat man die gewünschten "Übergangsformen".

ich hab sowas mal vor Jahren praktisch gemacht, mit zwei Spanten, einer Menge Styroscheiben dazwischen und einem Heissdraht.

so, wie man früher einen Rippenblock machte, Wurzelrippe an einer, Endrippe an der anderen Seite, soviele Rippen dazwischen wie man haben muss, und los gehts.

old school zeichnerisch ohne CAD geht das irgendwie auch, mit Schnitte durchlegen/konstruieren, da war was.........



Roland
 
Danke Eckart für deine Hilfe, auf dein angebot komme ich gerne zurück!
Trotzdem ist es gut zu wissen wie man das zeichnerisch umsetzt!
ich hab heut nachmittag die seitenansicht ausgeschnitten, und die dazugehörigen Spanten.
Heute abend zeichne ich noch die Draufsicht fertig, und überarbeite nochmals die Seitenansicht mit dem schleifklotz, der ist vorne noch zu rund.
wie sicher zueraten ist wird das ein Sagittarumpf im XXL Format, da ich dazu meine Flächen von meiner gestreckten Mü28 mit 3500mm verwenden werde.
Auf den Fotos sieht man den aktuellen zustand, mit den aufgeklebten Spanten an den jeweiligen Positionen!
Beim anderen Bild sieht man den eingescannten Spant, und die schwarz angemalten schnitt des Spanntes hinter der Fläche
Gruß
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Hermann
 

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Eckart,
einen Querschnitt an einer beliebigen Stelle an einem Körper zu zeichnen ist eine Durchdringung!
Ich habe vor 40Jahren mal zeichnen gelernt und das ist die einfachste Methode um ohne CAD die Spanten zu zeichnen.
Probiere es erst aus bevor du behauptest das dies nicht geeignet ist.:(
 
Bitte keine streitereien!
ich kann zwar auch ein wenig technisches zeichnen, und diese metode verwende ich öfters, aber wie um gotteswillen kommst du zu den Zwischenspanten, siehe Fotos........
Ich lern ja gerne dazu.
Gruß
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Hermann
 

Eckart Müller

Moderator
Teammitglied
Hermann,
zuerst zeichnest du die Seitenansicht auf ein großes Blatt (Tapete geht auch) und wichtig eine Mittellinie in die Seitenansicht.
Jetzt machst du unter die Seitenansicht im Abstand von sagen wir 20cm eine parallele Linie die als Mittellinie der Draufsicht verwendet wird.
Rechts neben die Seitenansicht zeichnest du jetzt die schon vorhandenen Querschnitte exakt auf die verlängerte Mittellinie, das ist dann die Vorderansicht der Zeichnung.
Jetzt zeichnest du die Draufsicht mit dem herunterziehen der Linien an denen du schon Querschnitte hast.
Von den vorhandenen Querschnitten in der Vorderansicht überträgst du die breiten über die Vorderansicht und mit der 45°-Linie (siehe meine Zeichnung weiter oben) auf die Draufsicht.
Du kannst am besten alle 10mm Hilfslinien parallel zur Mittellinie durch die Vorderansicht zeichnen und die Schnittpunkte dieser Hilfslinien ebenfalls über die 45°-Linie zur Draufsicht übertragen.
Die Schnittpunkte in der Draufsicht der von der Seitenansicht senkrecht herunterkommenden Linien der Querschnittstellen und die Linien die von der 45°-Linie kommen sind miteinander an den Stellen wo schon Querschnitte sind zu verbinden.
Fang am besten mal mit zwei Querschnitten an und verbinde die Schnittpunkte.
Du kannst jetzt in der Draufsicht die gewünschten Umrisse mit den wenigen Schnittpunkten der vorhandenen Querschnitte zeichnen.
Nimm ein Kurvenlineal oder eine dünne Kieferleiste um harmonische Konturen zu bekommen.
An der Stelle in der Seitenansicht an der ein weiterer neuer Querschnitt gewünscht ist, zeichnest du eine neue Linie die alle Linien in der Draufsicht schneidet.
Die Schnittpunkte wieder über die 45°-Linie zur Vorderansicht übertragen und dort die Schnittpunkte miteinander verbinden.

Klingt vielleicht kompliziert, ist es aber nicht wenn man mal beginnt und sieht wie es funktioniert.
Wirklich genaue Querschnitte bekommt man indem man in der Seitenansicht und der Vorderansicht sagen wir alle 10mm eine parallele Linie zur Mittellinie als Hilfslinien zeichnet. Dadurch hat man viele Schnittpunkte an den Umrisslinien des vorhandenen Querschnitte und kann diese in die Draufsicht übertragen. Man kann dadurch die Konturen des Rumpfes in Höhenlinien in der Draufsicht und auch in der Seitenansicht erzeugen wie z.B. die Wasserlinie eines Schiffsrumpfes.
 

Eckart Müller

Moderator
Teammitglied
Um es anschaulicher zu machen:

2012-11-09_Zwischenspant-400.jpg


Was fehlt hier noch, um zur richtigen Kontur zu kommen? Oder vielleicht ist auch was völlig falsch?

Edit: Nach vorstehender Skizze wäre die Kontur zwischen Punkt A und D eine Gerade!:eek: Das kann ja nun nicht richtig sein!
Daher taugt diese Methode für dieses Problem nicht!
 
Zuletzt bearbeitet:
Wow welch harter Stoff, aber ich glaub in etwa hab ich es kapiert, ich werd heut mal einen versuch zeichnen!, bevor es dann ins detail geht muß ich eh die Seitenkontur überarbeiten, die größte wölbung muß ich etwas nach hinten ziehen damit die Sagitta carakteristik nicht verloren geht... ich möcht nur etwas mehr Rumpf haben! und unter den Flächen soll er griffig sein.
also nicht wie das Orginal...
Gruß Hermann
 

RWA

User
Eckart,
einen Querschnitt an einer beliebigen Stelle an einem Körper zu zeichnen ist eine Durchdringung!
Ich habe vor 40Jahren mal zeichnen gelernt und das ist die einfachste Methode um ohne CAD die Spanten zu zeichnen.
Probiere es erst aus bevor du behauptest das dies nicht geeignet ist.:(

Moin, off topic und nur der Vollständigkeit halber, eine Durchdringung ist das DURCHDRINGEN eines Körpers mit einem anderen, bzw. das konstruieren der durch die Durchdringung entstehenden Schnittkanten/linien/kurven.

Einen Schnitt durch einen beliebigen Körper legen ist ein Schnitt, sonst nix.

Bei mir zwar auch sehr lange her, aber das habe ich nicht vergessen.


Roland
 

RWA

User
Warum denn so kompliziert ?

Wie schon gesagt, ich würde es ganz klassisch machen wie bei einem Rippenblock, zwischen die beiden vorhandenen Spanten die gewünschte Anzahl Brettchen legen, zusammenspannen und zurechthobeln/schleifen, dabei entsteht ein sphärischer Körper, der von der einen Seite betrachtet oval, von der anderen Seite dreieckig ist, und alle Brettchen dazwischen stellen die jeweiligen Übergangsformen dar. Der einzige Nachteil dabei ist, das alle Spanten im späteren Rumpf den gleichen Abstand zueinander haben müssen, und der Körper keine Abweichung in Form einer Wölbung haben darf.



Roland
 
Hallo Roland,
wenn zwischen den zwei Spanten eine gerade wäre, dann hätte ich nicht nachgefragt.
wenn du den Rumpf mal genauer anschauen würdest, wirst du sehen das da diese methode nicht funktionieren kann!!!
die Kontur ist eine gebogene Linie!!!!
Gruß Hermann
 

RWA

User
....ich merk grad selbst, natürlich kann der Körper auch eine Wölbung haben !

Dazu muss ich nur die Abstände der erzeugten Spanten passend variieren!

Wenn ich eine komplette Seitenansicht des Rumpfes habe, dann muss ich die erzeugten Spanten nur so einsetzen, das sie in der Höhe in die Seitenansicht passen, so ergeben sich unterschiedliche Abstände und dadurch eine Wölbung und dennoch geht das Oval fliessend in ein Dreieck über.

in deinem Fall vom Oval her beginnend stehen die Spanten dichter beieinander, der Rumpf verjüngt sich schnell, zum Ende hin weiter auseinander, er wird schlanker

Roland
 

RWA

User
....wenn ich einen Kegel aus Holzscheiben habe, ist der in der Seitenansicht dreieckig, da kann ich doch auch durch das Anordnen der Scheiben in verschiedenen Abständen eine beliebige Kurve als Seitenansicht erzeugen.

Roland
 

Eckart Müller

Moderator
Teammitglied
Zeig' mal 'ne Skizze, damit eindeutig klar wird, was Du meinst. Anders kommen wir nicht weiter!
 
Eckart, freut mich das du die Skizze erstellt hast.
Ich habe sie mal ein wenig erweitert in zwei schritten um den Vorgang mit zwei Punkten für den neuen Querschnitt aufzuzeigen.
Es ist so wie ich weiter oben beschrieben habe notwendig Straklinien wie die Wasserlinie beim Schiff zu konstruieren. Hat man mehr als zwei Querschnitte ist das etwas einfacher als mit nur zwei. Man variiert hier etwas die Kontur der Draufsicht zwischen den Schnittpunkten der alten Querschnitte (Bild1).
Jetzt hat man mit der Linie des neuen Querschnitts in der Draufsicht die neuen Schnittpunkte mit den Straklinien, die man wieder zur Vorderansicht überträgt (Bild2).
Ich hoffe, das durch die freundliche Mithilfe von Eckart jetzt etwas mehr Klarheit besteht.
Straken2.jpg
Straken3.jpg
 

Tillux

User
Hallo Hermann,

ich denke es geht Dir vor allem darum eine ansprechende Form festzulegen. Das kann auf rein zeichnerisches Straken nicht funktionieren.

Du solltest zuerst ALLE 3 Ansichten zeichnerisch festlegen bis sie Deiner Zufriedenheit entsprechen. Nicht mal dann ist ein reines Straken sinnvoll da Wölbungen im dreidimensionalen Raum nicht stur linear dem Strak folgen. Dabei hättest Du nur eine Gerade. -Das wird oft nicht beachtet, darum brauchst Du unbedingt noch eine Draufsicht mit ALLEN Wölbungen. Und Du must festlegen in welcher Höhe (die Flucht längs des Rumpfes) die breitesten Stellen der Schnitte (oder Spante) sein sollen (Bei meiner Zeichnung die dünne Linie längs des Rumpfes).

Wenn Du nur stur linear strakst wirst Du vom Ergebnis enttäuscht sein.

Durch Erfahrung UND Konstruktion kann man jedoch abschätzen wie sich die Festlegung der einzelnen Spanten auf die Gesamtform auswirkt. (Ich bin übrigens gelernter Techn. Zeichner und Modell-Designer)

Die 2D Spantenrisse legte ich mit Corel Draw fest. Es gibt dort eine automatische (lineare) Strakfunktion. Trotzdem musste ich die Spanten noch manuell anpassen.

Mit diesen Spantenrissen wurde dann ein 3D Modell mit Rhino von einem Kollegen erstellt und nochmals weiter angepasst.

Ein paar Beispiele von 2 auf 3D

2D:

bionic spanten.jpg

01 BIONIC .jpg

3D:

02 BIONIC.jpg

05 Bionic Fake.jpg

-Du solltest eine genaue Vorstellung vom Gesamteindruck haben, und wissen welche Form du an welcher Stelle haben willst.

Deine Seitenansicht weist (nach meiner Meinung) im Gegensatz zur Original-Sagitta schon einige Form-Schwachstellen auf.
Da gäbe es für mich noch eine Menge zu feilen, nur den Querschnitt der Sagitta grob nachzuahmen reicht nicht unbedingt.

Formschöne Erfolgsmodelle wie Sagitta, Alpina, Flamingo usw. wurden von Leuten mit wirklich gutem Formgefühl entworfen.
Das kriegt man nicht alleine mit sturem Konstruieren hin.

Alles, wie gesagt nur meine Meinung.

Trotzdem -Viel Erfolg !!!
 
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