Vario sensor Graupner mit TEK nachrüsten .

Ich wollte es nicht für mich behalten.
ich habe mir eine neue fersteuerung mit telemetrie gekauft (Graupner mx.16 hott).
beim ersten flug mit dem Vario Sensor ist mir unangenehm aufgefallen das die knüppelthermik doch sehr störend ist.

deshalb habe ich das gehäuse des sensors geöffnet und die position des sensors vermessen
um eine 3 mm bohrung direkt über der öffnung des sensors zu platzieren.
in diese bohrung habe ich einen anschlusstutzen eingesetzt und verklebt.
den stutzen habe ich mit 2k dichmasse luftdicht mit dem sensor verbunden.

eine tek düse habe ich aus 2 mm messingrohr mit einer 0,7 mm bohrung hergestellt.
die düse habe ich mittels schlauch mit kleinstmöglichem durchmesser verbunden (volumenverminderung)

am wochenende konnte ich bei ruhiger luft testen .
die kompensation ist ca 90 %
das vario reagiert jetzt nicht mehr auf knüppelthermik.
die beste düse der vier erprobten düse ist die mit einer 0,7 mm bohrung und dem 2 mm messingrohr um ca. 20 grad schräg angeströmt.
das ende des rohrs ist verschlossen. die bohrung liegt im lee der strömung

bei schwacher thermik ein großer vorteil wie ich denke.

beim manntragenden segelfliegen sind varios unkompensiert nicht fliegbar.
 

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RWA

User
Moin, und das geht mit nur einem Sensor ?

Misst nicht der zweite Sensor sonst mittels TEK-Düse eine Geschwindigkeitsänderung, die dann aus der Absolutdruckänderung herausgerechnet wird ?

Wenn ich das richtig sehe, hast du eine Dämpfung gebaut, aber keine Totalenergiekompensation.

Ich erinnere mich sehr gut "in echt" mit nicht kompensierten Varios geflogen zu sein, schlicht weil es da noch keine gab.


Roland
 
...
deshalb habe ich das gehäuse des sensors geöffnet und die position des sensors vermessen
um eine 3 mm bohrung direkt über der öffnung des sensors zu platzieren.
die kompensation ist ca 90 %
das vario reagiert jetzt nicht mehr auf knüppelthermik.

Servus Bursche!

Das ist ja echt innovativ :) !

Wenn ich das Prinzip richtig verstehe, wird durch Grösse und Anordnung
der Bohrung, der statische Druck am Sensor, bei Geschwindigkeitsänderungen
konstant gehalten ......... ?

Kann ich nicht glauben!

Was macht übrigens dabei die Höhenmessung?
 
tek

tek

die sache ist ein uralter hut.

die düse erzeugt einen unterdruck,
(dieser verfälscht natürlich geringfügig die höhe aber eben nur um den unterdruck (8 meter ca 1 millibar))
der unterdruck an der düse ist abhängig von der fluggeschwindigkeit.

steigt das flugzeug fällt der statische druck ab, bei gleichzeitig geringer werdendem unterdruck an der düse.
(der druck an der düse steigt also wenn die geschwindigkeit geringer wird)
dieser sich verändernde düsendruck gleicht den statischen druckabfall durch steigen aus.

solange ich die geschwindigkeit richtung schneller fliegen verändere
fällt auch der druck an der düse( der unterdruck steigt)
der steigende statisch druck durch das absinken des flugzeugs
würde ein sinken am vario anzeigen.
das wird aber durch den druckabfall an de düse ausgeglichen.

es geht hier darum die steig und sinkwerte herauszukompensieren,
die durch fahrtänderung und die damit verbundenen steig und sinkflüge erzeugt werden.
es ist eben eine "total energie kompensation" TEK . (google danach)

das machen die segelflieger seit jahrzehnten mit ganz ähnlichen düsen.
mit dämpfung hat das nichts zu tun.
das vario reagiert auf steigen und sinken durch äußere einflüsse genauso sensibel wie vorher.
die sensibilität ist voll gegeben.

die bohrung im sensor auf der platine ist übrigens deutlich kleiner als die an der düse.
ca 0,4 mm
es fließen keine großen luftmengen . die druckänerungen setzen sich durch die zuleitungen
zwischen düse und sensor nahezu hydraulich durch.

in diesen dimensionen kann man luft als ein inkompressibles medium betracheten
genauso wie bei der berechnung in der aerodynamik
in unterschallbereich die strömungsmodelle als inkompressibel betrachtet werden.
das ist allerdings ein ganz anderes thema.
 

RWA

User
Moin, und was ist mit der dann angezeigten/gemessenen Höhe?

Mit einem Sensor ohne Düse hab ich die Knüppelthermik mit dabei, aber auch eine korrekte Flughöhe, mit Düse ist es aber umgekehrt, also habe ich dann doch auch nicht die korrekte Lageenergie gemessen, oder nur verzögert bzw. nur dann richtig, wenn das Flugzeug weder Fahrt noch Höhe ändert, deswegen Dämpfung.

Beim echten Segelflugzeug habe ich ja auch für den statischen Druck einen Höhenmesser, separat vom Vario.

Ich fliege in manchen Modellen ohne Kompensation, in manchen mit, mit dem Effekt, das ich mich ohne Düse mehr bemühe ruhiger zu fliegen.

Roland
 
auch moin gut das mit der Höhenansage wird dann wohl nichtsmehr das ist richtig ich für meinen teil würde auch keine Höhenansage gebrauchen,
hat jmd eine Ahnung ob man den Multiplex Vario-Höhensensor so umbauen könnte das er auch ohne den Höhenquatsch geht?
 

Harm

User
Ich fliege schon ewig meine Picolarios mit TEK-Düse. Bei normale Fluggeschwindigkeiten von meine Grosssegler wird die Höhe so 25 bis 40 Meter zu hoch angesagt.
Für mich ist die Höhenansage total nicht wichtig. Für Wettbewerbe (Schlepphöhe, GPS-Wettbewerbe) oder Aussenlandungen am Hang kann es wichtig sein.

Es gibt übrigens Varios mit zwei Druckmessungen integriert, die Eine für genaue Höhenbestimmung und die Andere für Variomessung mit TEK-Anschlüss.
 

haschenk

User †
Hallo,

die Erklärung der Funktionsweise eines TEK-Varios steht z.B. hier:
Helmut Reichmann, "Streckensegelflug", Motorbuch Verlag Stuttgart, 1993

Die in den Varios verbauten Drucksensoren gibt´s auch mit Schlauchanschluß, oder man kann das bei der Konstruktion mit berücksichtigen. Wenn sich die Hersteller da etwas mehr Mühe geben würden, müsste man nicht nachträglich einen solchen dran machen.

Gruß,
Helmut
 

RWA

User
...wenn ich mir die aufgezeichneten Daten dann in Logview anschaue, hätte ich schon gern einen brauchbaren Höhengraphen,deshalb der zweite Sensor.

Roland
 

Thommy

User †
Hallo zusammen,

also beim Thema TEK sollte man das eingesetzte Modell dringend in die Überlegungen mit einbeziehen.
Bei Oldtimern und allen Modellen, die beider Thermiksuche sehr langsam sind, ist der Unterschied zwischen
mit TEK und ohne TEK sehr gering. Bei F3J/F3B sollte man den Widerstand der Düsen nicht vergessen,
der verschlechtert die Gesamtperformance oft mehr, als man durch das geänderte Variosignal gewinnen kann.

Das eigentliche Thema ist bei den Billigsensoren auch nicht TEK oder nicht, sondern das Rauschen des Drucksensors
und daran ändert sich duch einen TEK-Umbau leider nichts. Unter Rauschen versteht man hierbai die vom Drucksensor ausgegebenen
Druckschwankungen bei eigentlich gleichbleibendem Druck.
Die Billigsensoren rauschen meist mit ca 30 cm/s, qualitativ hochwertige Sensoren rauschen mit 1-3 cm/s, also zehn mal weniger.

Ich habe auf meinem Youtubekanal mal stellvertretend den Billigsensor von Robbe mit dem Pico2 unter gleichen Bedingungen im
Video dokumentiert. Mit der Telemetriebox läßt sich das Rauschen sehr schön zeigen.
Gleiches gilt auch für die < 50 Euro Sensoren der anderen Hersteller.

Auch mit TEK-Umbau sind solche Sensoren weiterhin nicht für das nutzen schwacher Thermik geeignet, denn der Aufwind
bis zu 30 cm/s geht leider im Rauschen des Drucksensors unter. Solche Sensoren sind also meist erst für Steigen
jenseits der 0,5m/s geeignet, womit ein großer Teil der nutzbaren Thermik in der Ebene verborgen bleibt.

Wie steht es so schön sinngemäß im Thermikbuch für Modellflieger, starke Thermik ist sehr selten (zeitlich wie örtlich),
aber schwache Thermik gibt es fast immer und an vielen Stellen.

gruß
Thommy
 
Danke, Thommy, für den erhelldenen Beitrag. :) Ich persönlich habe mit den Billigen Sensoren (bei mir Jeti) in der Praxis auch die von dir beschriebenen Erfahrungen gemacht.

Grüße, Oli
 
ich fasse mal zusammen

ich fasse mal zusammen

Meine vorgeschlagene kompensation funktioniert.
siehe sch "reichmann"
die kopenstation verfälscht die höhenanzeige.
Sensoren haben qualitätsunterschiede.
ich kenne die genauigkeit des von mir vereendeten graupner sensors nicht.

Meine versuche habe ich mit einem 2,1 meter Nzrflügel gemacht.


Mir ist eine variianzeige auch wenn sie schlecht ist
Lieber als kein vario.
Die absolute höhe ist was für bürokraten.

Ist mein flugzeug hoch über mir ist nicht zu erkennen ob es steigt oder sinkt. In diesem fall ist mir jedes
Vario lieb, egal ob ich weiß ob es nun 180 oder 210
meter hoch ist.
Die beruhigung durch tek hilft in jedem fall vor allem dann wenn es turbulent und böig ist.

Gruß, bursche
 

Thommy

User †
Kein Grund sich zu ärgern

Kein Grund sich zu ärgern

Hallo,

es fließen keine großen luftmengen . die druckänerungen setzen sich durch die zuleitungen
zwischen düse und sensor nahezu hydraulich durch.

in diesen dimensionen kann man luft als ein inkompressibles medium betracheten
genauso wie bei der berechnung in der aerodynamik

Also unsere sehr umfangreichen Versuche unter anderem im Windkanal haben gezeigt, dass dem so nicht ist.
Je länger und dicker der Schlauch, also je größer das eingschlossene Luftvolumen, umso größer die integrierende
Wirkung und umso länger bis sich der "wirkliche "Druck" am Sensor einstellt.
Diese Verzögerung ging bei den Tests, soweit ich mich erinnere bis in den Bereich mehrer Sekunden

Allein durch das Luftvolumen im System stellt sich schon eine Beruhigung , aber auch Verzögerung des Variosignals ein.
Bei klassischen Varios kann dem entgegen gewirkt werden, in dem man die gewollte künstliche Verzögerung verkleinert.

Die beruhigung durch tek hilft in jedem fall vor allem dann wenn es turbulent und böig ist.

Das kommt zum Teil genau von der beschriebenen Komprimierung oder Dekomprimierung der Luft im Schlauch/Düse.

Gruß
Thommy
 
volumen

volumen

Zum glück, ich bin keineswegs verärgeet.
hab auf dem smartphone nur das falsche smilie erwischt.

Ich freue mich über den interessierten austausch.

Zum thema volumen zwischen düse und schlauch
stimme ich in soweit zu wenn es sich um kleine düsen an großen volumen handelt.

Die praxis ist m.e. das beste labor. Und wer heilt hat recht.

Ich hoffe meine versuche und umbauten führen dazu das andere angeregt werden eigene experimente zu machen
Und von ihren praxsis erfahrungen berichten.

Das bringt uns alle voran oder eben nach oben
 
Ich habe genau aus diesem Grund den Silikonschlauch durch einen 0.8er Nylonbowdenzug ersetzt. Nur an den Anschlussstellen sitzt noch Silikon (10-20cm).
Zusätzlich habe ich an der Dose den Adapter und den Schlauch lichtdicht gemacht, so dass auch kein Licht mehr in die Dose gelangen kann. Vielleicht
ist das Overdosed, aber wenn es heißt, da soll kein Licht durch die Öffnung, dann mach ich das eben. War ja auch nicht schwer. ;)

Eventuell ginge sogar die Isolation eines Servo-Kabels noch in Ordnung als Luftleitung. Oder wäre das dann bereits wieder zu dünn? Ich kann mir vorstellen,
dass sich Durchmesser irgendwo ein Optimum hat, so dass es auf BEIDEN Seiten schlechter wird: Dicker UND dünner. Weiß da jemand was genaueres?
 
Zuletzt bearbeitet:
Oh wie peinlich, ich sehe grade, dass die Innendurchmesser von Bowdenzug und Silikon gleich sind. :p
Naja, leichter ist's auf alle Fälle. :D
 

RWA

User
....vor vielen Jahren, als Motorräder noch Vergaser hatten, die von Zeit zu Zeit synchronisiert werden mussten, hatte ich dafür vier Manometer, die über Schläuche mit den Ansaugkanälen verbunden waren.
Weil im Leerlauf die Drücke so stark schwankten, nahm ich längere und weichere Schläuche, in denen verlor sich der Impuls und die Zeiger waren ruhiger. Oder eine Madenschraube in den Schlauch gedreht, das dämpfte richtig.

Wenn ich heute den Luftdruck unter einem Fahrzeugboden messe, dann nur mit langem Schlauch als Dämpfer auf dem Sensor.

Soviel zum Thema scheinbare Inkompressibilität.


Roland
 
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