Haarspray?

besoko

User
Hallo,
muss doch mal nachfragen.
Früher habe ich (u. andere) die Tragflächen mit Haarspray eingesprüht, was zur deutlichen Verbesserung der Flugleistung führte.
Macht man das im 21. Jahrhundert auch noch? Oder war das damals eher eine subjektive Erscheinung?

Schon mal besten Dank an alle :)

Bernd
 

Hacki

User
Moin,

heute verwendet man dazu wohl eher Zackenband als Nasenturbulator. Wenn man sich nicht ganz sicher ist nimmt man zunächst einen Streifen Kreppband. Etwa 40-50 mm hinter der Nasenleiste im Bereich der Querruder aufgebracht, haben wir damit schon einige giftige Modelle handzahm bekommen. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, liefert Multiplex solche Zackenbänder.

Gruß Frank
 

DG-Fan

User
Zackenband

Zackenband

Hallo,
ich beziehe mein Zackenband bei Ernst Reiff!

Gruß
Thomas
 

KL

User
Drei Tatter Weft

Drei Tatter Weft

Morgens Wasserkuppe, Drei Tatter Weft, das Modell fliegt,

Mittags Hahnenmoos, Drei Tatter Weft, das Modell fliegt,

Abends Gerlitzen, Drei Tatter Weft, der Pilot hat fertig.



Wisst ihr woran man Toppiloten erkennt?

Am BeatyCase :-)
 

besoko

User
Danke!
Also u. U. doch noch praktikabel.
Aber wie erkenne ich, ob es das Profil oder die Oberfläche erfordert?
Gibts da eine art Tabelle mit den Profilen die es "brauchen" und mit denen die es nicht "brauchen"?

Gruß

Bernd
 

WonkotheSane

Vereinsmitglied
Haarspray - da fehlt mir die Dauerwelle zu!

Haarspray - da fehlt mir die Dauerwelle zu!

Also bei meinen Thermikseglern gehe ich immer noch mal kurz mit einem Acryllackspray drüber, nur so ein feiner Nebel, den der echte Lackierer hasst wie die Pest.

Ich seh da drei Vorteile zum Haarspray:

1. wasserfest!
2. nicht so peinlich beim Einkauf
3. meine Frau braucht es nicht etwa heimlich auf - reicht also für viele Flieger

Soll insbesondere bei den a...glatten Bügelfolin Vorteile bringen, hab ich nie vermessen, auch nicht so gemerkt, weil bei mir Standard ausstattung aller Segler!
 

Figaro

User
Also ich als Haarsprayprofi würde euch Swiss o Paar Profihaarlack empfehlen!

1. Verklebt nicht die Ruder!
2. Große Dose, für mehrere Flieger verwendbar!
3. Leicht aus zu bürsten!
4. Sehr guter Geruch.( Da stehen dann die Frauen auf eure Flieger)
5. Sehr preiswert.

Dose mit 400ml nur 8.- Euro
Ab 3 Dosen gibt es Mengenrabatt.

Bestellungen bitte an:
Coiffeur Andre
E-Mail andre@rcprofi.de

Andre
( Friseurmeister)
 

besoko

User
So - habe nun noch eine Frage, traue mich sie fast nicht zu stellen. :confused:
Man liest ja immer, dass die Strömung laminar sein soll. Was "macht" nun eigentlich das "Haarspray"

1. Zerstört die laminare Strömung?

2. Der Wiederstand wird verringert weil die Grenzschicht nur in den "Tälern" anhaftet?

3. Es entsteht keine Grenzschicht da sie durch den Unterdruck in den "Tälern" abgesaugt wird?

Aber da es ja keine dummen Fragen gibt...
wäre ich dankbar wenn mich jemand aufklären könnte (Nicht S.. , habe schon 2 Kinder :) )

Gruß Bernd
 

eon

User
Hi,
die Strömung liegt auf einer glatten Fläche normalerweise laminar an. D.h. die Fläche wird oben und unten, entsprechend ihres Profils bzw. anhand seines Verlaufes mehr oder weniger konturgenau umströmt.Bei einem Abriß löst sich die Strömung vom Profil. Bei einer rauen Oberfläche entstehen kleinere Turbulenzen bzw. Verwirbelungen, was dazu führt, dass sich die Strömung per se nicht so leicht ablöst. Allerdings wird das Thema der "rauen" Oberfläche bis Weilen auch deutlich überschätzt, denn letztendlich bedeutet Turbulenz einen erhöhten Widerstandswert, und somit Energieverlust. Flächen macht man eigentlich doch nur dann turbulent, wenn sie bspw. aufgrund ihrer Streckung gerne zum frühen Abriß neigen. Dass eine solche Vorgehensweise leistungssteigernd im Hinblick auf Auftriebsenergie sein soll wäre mir neu ?

Grüße

Andi
 

gp

User
@eon: Wenn man im Bart mit hohem Anstellwinkel fliegt ist mir die Laminarströmung ziemlich egal; im Gegenteil - wenn mir da die Strömung abreißt verliere ich viele Meter Höhe oder noch schlimmer - den Bart.
Meines erachtens wird das Thema "laminar" viel zu überschätzt (außer bei Hotlinern oä).
Wenn ich Thermikfliegen will, dann fliege ich auch so. Thermikfliegen gleicht einem Rodeoritt (copyright by Johannes Leinauer).
 

besoko

User
Wenn ich das jetzt richtig auf die Reihe bringe, ist eine "rauhe" Oberfläche bei langsamen leichten Segler von Vorteil und bei schnellen schweren von Nachteil. Oder hängt es noch davon ab, ob das Profil von den "echten" stammt (hohe Geschwindigkeit) oder ein Profil speziell für den Modellflug ist?

Gruß Bernd
 

gp

User
Hallo Bernd !

Kann man so nicht sagen, es kommt darauf an, was man will.
Wichtig ist, die krit. Re-Zahl im Auge zu behalten.

Beispiel: Ein Kollege hat mal eine e-Mini-Ellipse im Hochgebirge geflogen. Er hat die Landegschwindigkeit so gewählt, wie er es in der Ebene gewohnt war. Durch die dünne Luft ist die Strömung abgerissen und der Segler ist aus 2-3m Höhe einfach heruntergefallen.

Ich flieger gerne in Thermik und da im Bart auch oft mit gezogenen Höhenruder und möglichst enge Kurven. Geht oft toll nach oben, aber ärgerlich, wenn der Segler über eine Fläche abkippt. Nämlich dann, wenn am schön geschwungenen Außenflügel (zu wenig Flügeltiefe) die Strömung nicht mehr anliegt.
Johannes Leinauer war (richtigerweise für Thermiksegler) der Ansicht, das all die schön geschwungen Flügelende nichts bringen. Besser einfach gerade abschneiden. Was nutzen mir ein paar Prozent Leistung (geringerer induzierter Widerstand), wenn ich aus den Bart falle.

Langsame Flieger (Freiflieger) haben ebenfalls oft ein Problem.

Du merkst: Die Re-Zahl hängt von der Viskosität der Luft ab, von der Flächentiefe und von der Geschwindigkeit.

Wenn Du Strecke fliegst (was der Hangflug meistens ja ist -> dann, wenn der Wind schön senkrecht zum Hang kommt - und oft fälschlicherweise als Thermikflug bezeichnet wird) kannst Du ohne weiters mit einem vorbildgetreuen Segler mit hoher Streckung fliegen.

Wenn Du Hotliner fliegst und einen kilometerlangen Korridor fürs landen hast, brauchst auch keine rauhen Oberflächen (oder Turbulatoren).

Aber selbst Kunstflugsegler haben oft Turbulatoren (vor der den Rudern), da bei einigen Figuren die Geschwindigkeit einfach zu langsam ist. Liegt die Strömung nicht an, wirds nichts mit der Figur.

Einige Flieger lassen sich wohl nur mit rauher Oberfläche bzw. Turbulatoren fliegen.
Ein schönes Beispiel ist auch im aktuellen Aufwind zu sehen: Dort wurde ein Impellermodell bewußt mit Vorflügeln gebaut, um trotz des hohen Gewichtes und der geringen Spannweite eingermaßen Gutmütigkeit zu bekommen.

Ich bin selber mal in einem kleinen 4-Sitzer mitgeflogen (einer Bravo); dort sind Vorflügel mit Federkraft gehalten worden, ab einer bestimmten geringen Geschwindigkeit sind diese selbst ausgefahren, was die Landegeschwindigkeit enorm verringern konnte und der Flieger auch für Anfänger fliegbar war.

Ich kenne Leute, die machen selbst in einem Jedelsky-Flügel Turbulatoren (obwohl dort durch die spitze Nasenleiste eigentlich keine Laminarströmung sein wird).

Es gibt aber keine für alle Segler gültige Regel. Man muss sich das selbst erfliegen und testen. Aber auch nachkenken. ARF alleine löst gar nichts.
Das macht ja das Hobby so spannend.

Gruß
 

besoko

User
Hallo gp,

Danke für Deine ausführliche Antwort.

Gruß

Bernd :)
 
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