Fahrwerksklappen mit Silikon anscharnieren

robi

User
Hallo !

Ich habe irgend wo mal im rcn einen Bericht gelesen (und find´s nicht mehr), wo ein Kollege die Fahrwerksklappen mit Silikon anscharniert hatte.
Da ich gerade eine ASW28 zusammenbaue, würde mich interessieren, wie da die Erfahrungen sind. Speziell im Vergleich
zur sonst "üblichen" Methode mit dem Scharnierband aus altem gelochtem Fahrradschlauch.

Wäre nett, jemand mit entsprechender Erfahrung könnte posten.

Danke & Gruß
robi
 
Edit: Mein Bericht zum EZFW steht im selben Fred, aber Post #40

Markus und ich sind da sicher nicht die Einzigen. Ich habe ja auch nur übertragen, was anderswo längst funktioniert hat. Siehe Ruderklappen. :) Was die Erfahrung betrifft, so kann ich nur sagen, dass es aus meiner Sicht vertrauenserwechend funktioniert. Wichtig ist halt ein DRS, ein "differenzierendes Rückhol-Schnürchen". :D Das ist nichts anderes als ein zwei Schnüre zwischen Fahrwerksschenkel und Klappe, das erst im letzten Moment die Klappe an den Rumpf spannt.Sobald das Fahrwerk aus seiner Ruheposition fährt, entspannen sich die Schnüre, so dass das Rad die Klappen aufdrücken kann. Wichtig: Vor dem Silikon UNBEDINGT die Schnittstelle und den Bereich darum (nur Innenseite) zuerst mit Silikonreiniger und danach mit Silikon Haftvermittler behandeln! Ohne Haftvermittler dürfte genau das passieren, was auch bei Silikonscharnieren immer wieder passiert: Es löst sich wieder. Wen aber alles passt, kann man die Klappen beliebig nach aussen biegen, das Silikon macht das anstandslos mit. Siehe Bericht.

Wichtig bei allem ist auch die "gepfeilte" Auslegung der Vorderkanten sowie dass das Silikon wirklich bis zur vordersten Spitze gezogen wird. Das sorgt dafür, dass Grashalme (besonders die robusteren) nach unten weggedrückt werden, anstatt sich um die Klappen zu schlingen oder gar zwischen Klappe und Rumpf zu gelangen. Das dürfte allemal der häufigste Grund für abgerissene Fahrwerksklappen sein.

Für eine Landung auf der Modellplatzpiste ist diese Art auf jeden Fall geeignet. Für eine Landung auf einer Wiese normalwerweise auch. Aber ich fürchte, die Klappen demontieren, wenn man einen Maulwurfshügel erwischt oder in stark verfilztem Gras landet. Da reißt es dann aber auch sonst alles raus. Mit dem Unterschied: Die Silikonscharniere dürften einfach reißen, während die Klappe selbst intakt bleibt. Auch das dürfte bei den eingeharzten Scharnieren nicht der Fall sein. Das wäre dann der zweite Vorteil.

Der dritte Vorteil ist, dass man mit weißem Silikon die Klappe nahezu unsichtbar anscharnieren kann, indem man sie komplett, also an allen Fugen mit Silikon einschmiert und nach dem Abbinden dann in der Mitte und zu den Seiten hin mit einer neuen Rasierklinge oder Skalpell wieder auftrennt*. Das habe ich bei mir nur deswegen nicht gemacht, weil sich mein weißes Silikon als ungeeignet herausstellte und ich es wieder entfernen musste. Was ich dann noch da hatte, war klares Silikon und da kann man sich das komplette Einschmieren und wieder auftrennen sparen.
Ich habe diese Technik aber weiterhin im Dinn, wenn es um die KTW-Schächte an der Pilatus geht. Dort sähe man die Fugen ja besonders deutlich, bzw. wäre der optische Gewinn am größten.
Beim EZFW reicht es im Grunde, mit einer möglichst dünnen Trennung zu arbeiten. ich habe dazu diese Proxxon-Mini-Handkreissäge genoimmen (siehe Bericht) und sehr, sehr gute Erfahrungen damit gemacht.

*Das Auftrennen muss leicht schräg nach innen geneigt geschehen, so dass sich die Klappe leicht öffnet und exakt wieder schließt. Ausser in der Mitte natürlich, dort muss der Schnitt wieder senkrecht erfolgen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Robi,
"Silikonscharniere" funktionieren bei Fahrwerkklappen.
Im Prinzip.
Aber: wehe man landet 1x in höherem Gras.
Ziemlich sicher reissen sie.
Und dann die Reparatur!?
Ich bin wieder auf ganz normales Isolierband aussen umgestiegen (Fahradschlauch innen ginge auch, bin aber zu faul dazu...)
Nicht ganz so schön, zugegeben, aber aus 1m Entfernung genau gleich.
Gruss Jürgen
 
Du hast aber auch "ziemlich sicher" vorne gerade Kanten gehabt, stimmts? ;)

Gerade Vorderkanten und der meist vorhgandene Spalt zwischen Klappe und Rumpf im Besonderen ist DER Klappenkiller.
Egal, wie du sie befestigst. Irgendwann kommt der Halm, der sich genau da reinfädelt und dir die Klappe rausreißt.
Zumindest bei so kleinen Modellen wie der Ventus. Größere Modelle haben es da leichter. Aber auch da würde ich es
genauso machen.

Aber nicht falsch verstehen: Ich wollte nur nochmal die Besonderheit mit der Schräge unterstreichen, weil sie halt dafür
verantwortlich ist, dass genau das nicht passiert: rausgerissene Klappen. Ansonsten soll klar jeder seine Meinung haben. :)
 

robi

User
Danke für die Tipps und Links.

@Jack: Ja die Proxxon Säge habe ich auch. Damit ging das raustrennen der Klappen optimal
und der Trennspalt ist schön schmal.
Ich habe mit Tape ein schmales Stahllineal als Schneidkante aufgeklebt und mit einer
Anreißnadel habe ich die Trennstelle gut angerissen. Damit bekommt man einen schönen
geraden Schnitt.

Ich schau´ mal, ob ich mir den Aufwand mit dem Silikon antun werde:
Erst Reiniger, dann Haftvermittler dann noch "gutes" Silikon ist schon viel Aufwand.

Nen alten Fahrradschlauch und Sekundenkleber habe ich rumliegen.
Und die Löcher bekommt man einfach mit einem Bürolocher rein, das habe ich ausprobiert ;)

Nochmal Danke & Gruß
robi
 
Den Reiniger kannst du sicher auch durch Spiritus oder Aceton ersetzen, den Haftvermittler nicht.
Es muss halt fettfrei sein und wegen der kleinen Kontaktfläche ist dieser kleine Extraaufwand durchaus gerechtfertigt.
Den Haftvermittler solltest du auch generell bei Silikonverklebungen einsetzen - so sagte der Fachmann.
Und das Einstreichen damit ist nun wirklich kein Aufwand. Fettentfernung musst du ob so oder so ja auch sonst machen.

Ich sags mal so: ich suche durchaus auch immer nach der Methode, die mit dem kleinsten Aufwand den besten Erfolg
verspricht. Das realisieren der Klappen mit dieser Methode ging 10x einfacher und schneller, als zuerst befürchtet. :)

Aber musst du natürlich wissen, ist deine Entscheidung. :)


PS: Normaler Sekundenkleber und Gummi, das verträgt sich nicht gut. Wenn du diese Methode wählst, wäre ein
Kontaktkleber anzuraten. Denn Sekundenkleber wird hart und reißt dann am Gummi, wenn dieser gedehnt wird.
Dabei reißt dann auch der Gummi ein - falls nicht, war auch die Verklebung nicht wirklich der Bringer. Wenn Gummi,
dann muss auch die Verklebung elastisch sein. Nur so als Tip. :)

PS: Ich weiß, dass man mit CA auch Gummi Stumpf auf Stumpf verkleben kann. Aber das klappt dann nur, wenn die
Klebeflächen exakt zueinander passen udn der CA dazwischen wirklich hauchdünn ist. So sollte es bei CA übrigens
IMMER sein. Nur in der Praxis macht ,an da halt oft Kompromisse und deswegen hört man auch so oft: CA hält nicht.
Doch, tut er. Aber CA kann eben nicht wie Harz verwendet werden, sondern man muss eine möglichst perfekte Teile-
passung anstreben, dann hält es auch wie Teufel. :)
 

robi

User
Habe fertig ;)

Hat echt gut geklappt mit dem anscharnieren mit Silikon. Feine Sache.

Nochmal Danke für die Tipps von Euch hier im Thread.

Gruß robi
 
Super, freut mich, dass es wie erhofft funktioniert hat. :)
 
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