Neues Elektromodellflug-Praxis 1/2006 erschienen

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
Moin,

Ludwig Retzbach stellt im neuen Heft u.a. vor, hier dazu mal eine Übersicht:

inhalt_emp06.jpg


Auch der Gerhard H. hat zwei Fachartikel geschrieben: :)

..ratet...
- ein Klassiker auf Diät! ;)
- Problematik zur BEC Auslegung
 
Hallo Zusammen,

Auf dem Titelblatt und auf Seite 12/13 ist ein silber farbender Doppeldecker
abgebildet mit dem Schriftzug "Lake Tahoe" an der Seite.

Kann mir jemand sagen was das für ein Flieger ist und wo man Info´s
über dieses Modell finden kann.

MfG Nici
 
Servus Roadrunner
Die da?DSC05041.jpg


Ist ein Einzelstück, hab ich verbrochen.
Schaut geil aus,fliegt aber nicht so.
Ist eine Zicke.
Wer sich näheres aus dem Netz holen will.
Mahooney Sorceress.
War aber schon im Original nicht so optimal ausgelegt.
Auch die Konstruktion des Originales(Styrodur mit Alubeplankung)ist etwas seltsam.
Das Problem ist schon bekannt, aber manche glaubens eben nicht.
Ein Doppeldecker bei dem beide Flächen am Rumpf sind, also ohne Baldachin oder zumindest weiter auseinander(Staggerwing) ist eher suboptimal.
Das Problem ist, die Sache rollt zwar, will aber keine Kurve fliegen.
Zusätzlich ist das Höhenruder in der Verwirbelung der oberen Fläche.
Fazit:Schönes Modell für Piloten mit guten Nerven :-))
Gruss
Franz
 
Hallo Franz,

super Modell gefällt mir richtig gut.
Mach doch bitte noch ein paar Angaben.
Spannweite, Gewicht, Motor, Akku, Prop.

Ich möchte den Flieger nicht nachbauen aber der muss irgendwie zum
Bericht Giga-Amps passen oder ?
Das Modell sieht nicht gerade klein aus darum interessieren mich die Technischen
Daten.

MfG Nici
 
Servus Nici
Soo groß ist der Vogel nicht, wenn man meine "normalen" Modelle kennt.
Maßstab 1:3,3 aber es war ein Formel 1 Renner im Original.
Spannweite: 1,6m
Länge: 1,7m
Gewicht: 4,8kg
Antrieb: Torcman 430/40 Triton-30 Zellen Gp 3300
Strom ca 50 A
Regler Hacker Master max.
Luftschraube: Maro 18/14
Geschwindigkeit Brutal: Leider noch nie Vollgas geflogen, aber ein Gasstoß reicht und das Ding wird winzig klein am Himmel.
Leider wird bei ca Halbgas das Höhenruder völlig unwirksam, vorher kommen zumindest die Vollausschläge durch.Man kann sich das so vorstellen.
Langsamflug ganz normal. Etwas schneller Ziehen - nix / mehr ziehen-immer noch nix / voll ziehen-a l l e s.
Also ein etwas digitales Flugbild.
Das war aber schon absehbar und in der Konstruktion berücksichtigt.
Cm 0 Profil und Querruder als Tailerons geschaltet/ über Mischer zuschaltbar.
So ist zumindest die Höhe zu halten.
Wiegesagt für Vollgas war ich bis jetzt zu feig.
Das andere Problem ist der Kurvenflug.
Bei Querruder rollt sie zwar, aber ist nicht aus der Flugrichtung zu kriegen.
Super für Messerflug, weniger gut für normale Kurven.
Seitenruder das gleiche.Sie giert hält aber unbeirrbar die Richtung.
Richtungswechsel sind nur über Drehmoment möglich.Oder eben langsam machen dann sind so ähnliche Gebilde wie Kurven möglich. Keine Schönen oder Runde aber zumindest Richtungswechsel.
Der Landeanflug muss z.B. ganz am Horizont die richtige Richtung haben.
Eine Richtungskorrektur ist hier nicht möglich, vielleicht durch hohen Anstellwinkel?
Sie nimmt auch keine Fahrt raus, ist eben ein Rennvogel.
Darum muss die letzte Kurve eben weit weg und ganz tief angesetzt werden, sonst wird die Bahn zu kurz.
Aber wiegesagt das meißte wusste ich vorher, drum hab ich sie so klein gebaut.
Philipp Gardemin hat übrigens ein Video vom Erstflug.
Ach ja normal baue ich so Dinger wie auf Seite 22.
Aber Meister Retzbach meinte 1:3,3 ist auch Großmodell und sie ist so schön.
Und ich bin am Tüfteln, ich hoffe sie wird noch fliegbar.Bild 052.jpg


Gruss Franz
 

FamZim

User
Negatives V leitwerk

Negatives V leitwerk

Hallo Franz

Ein grosser störenfried an diesem schönen modell ist meiner meinung nach das negativ wirkende V leitwerk welches das fahrwerk trägt und die vordere fläche.
Da kann man doch auch klappen montieren die das seitenruder unterstützen und nicht unwirksam machen.
Das müste meiner meinung nach schon eine menge bringen.
Die klappen müsten wie die querruder gesteuert werden aber nur mit dem seitenruder gekoppelt sein.
Man kanns ja mal gedanklich durchspielen!!

Gruß Aloys.
 
Ist da noch was zu retten ???

Ist da noch was zu retten ???

Hi Franz,
mit Interesse habe ich deine Schilderung zum Flugverhalten gelesen. Hast du den Flieger abgeschrieben oder willst du da noch was verbessern ?

Ich denke da ist noch einiges rauszuholen!!!

Mach doch vielleicht dann einen eigenen Thread daraus
 
Servus
@ Aloys.
Die negative V-Form müsste die Rollwendigkeit unterstützen.Siehe Nurflügel und auch Jets haben negative V-Form.. Das Problem liegt meiner Meinung nach in der Tunnelungder Strömung. durch die Flächen oben und unten am Rumpf.
Die Leard Solution sieht fast genauso aus und hat genau das gleiche Problem.
Was ich dagegen tun könnte ist mir schon klar, aber eben Scalemodell.
Der Flächen-Leitwerksabstand ist zum ersten zu kurz.Die obere Fläche ist zu weit hinten und stört dadurch die Umströmung des Höhenleitwerks.Auch ist die Rumpfform eher suboptimal.Die Verjüngung in Richtung Leitwerk ist nicht fließend sondern eher eckig.(Styroteile mit dem heißen Draht geschnitten)
Dadurch gibt es Strömungsablösungen am Rumpf und das Seitenruder verschwindet im Windschatten.
Das alles ließe sich lösen.
Aber dann wirds eben ein Zweckmodell und nicht mehr Scale.
@ wind it up
Sicher mache ich weiter,bis sie entweder fliegt oder eben einmal nicht auf dem Platz ankommt.Rest siehe oben, eben Scalemodell.
Ich fliege sie immer auf den Schauflugtagen wo ich die Plöätze gut kenne und einen sauberen großen An und Abflugbereich habe.
Rothenburg ist da z.B. optimal.

Gruss Franz
 

FamZim

User
Hallo Franz
Wie du schon sagst bei nurflügel und deltas dient es aber zum stabilisieren und genau das machen sie und das modell fliegt geradeaus.
Es soll aber gesteuert werden und wenn man seite rechts gibt, schiebt der rumf hinten nach links das linke "fahrwerk" wird von oben und das rechte von unten angeströmt ( vorne ist die strömung ja noch in ordnung) und schiebt die nase nach rechts und dreht das modell links herum.
Mit rudern an diesen "fahrwerken" könnte das sehr entschärft werden.
Dann fällt mir noch ein, es gibt viele doppeldecker die nur mit quer an ALLEN flächen vernünftig fliegen.
Mit spaltfreien rudern sieht das keine S---, wer kennt die maschine den so genau??
Das modell gefällt mir übrigens auch seehr gut und ich sähe es gerne mal fliegen ---
An sonsten holm und leistenbruch das sind doch DEINE werkstoffe ? !

Gruß Aloys.
 
Verbesserun der Laengsbewegung

Verbesserun der Laengsbewegung

Hi Franz,
ich weiss nicht welche Massnahmen du schon zur Verbesserung erwogen und erprobt hast, nach meinem Verstaendniss deiner Beschreibung ist das Steuerverhalten der Nickbewegung mit dem Hoehenruder nicht befriedigend.
So einen Flieger legt man ja mit Querruder in die Kurve und zieht entsprechend dem gewuenschten Kurvenradius - und genau daran hapert es !!! Richtig?
Besonders ist das Geschwindigkeits- und Motorleistungs- Abhaengig, oder ?

Ergo ist nicht die Seitenbewegung (Rollen und Schieben) das eigentliche Problem, jedenfalls nicht im Moment, sondern die Laengsbewegung.
Da du ja wahrschenlich keine Vergroesserung der Hoehenflosse in Tiefe oder Spannweite machen willst muesste man sich die wohl mal die Auftriebsverteilungen aller beteiligten Flaechen anschauen, ob es da Potential gibt mit geeigneten Klappenausschlaegen das Nickverhalten zu optimieren.

Kannst du mir irgendwie eine Dreiseitenansicht und detaillierte Infos der realisierten Einstellwinkeldifferenzen posten (hier,Mail oder PN) ?
Der Flieger sieht super aus, ich denke der muesste auch anstaendig zum fliegen zu bringen sein !
 
Servus

Negative V-Form dient der Destabilisierung, ein Co 2 ohne negative V-Form fliegt nur geradeaus.Da ja Pfeilung aerodynamisch wie V-Form wirkt und die Pfeilung wegen der Längsstabilität nicht verändert werden kann wird hier mit negativer V-Form gearbeitet.
Und an der Rollwendigkeit fehlts der Sorceress sicher nicht, hier ist das Modell eher zappelig.

Das Verhalten des Vogels ist einfach mit Schrift schwer zu erklären.Bei einem normalen Modell ist es z.B. einfach eine leichte Kurskorrektur im Landeanflug zu erreichen.Es reicht normalerweise ein bisschen Quer oder Seite und der Vogel ändert leicht die Richtung.Die Sorceress macht genau das nicht.
Man sieht zwar an der Bewegung der Modells und an der Fluglage dass die Ruderausschläge ankommen, nur wird hier keine Richtungsänderung draus.
Sie flieg zwar dann mehr oder weniger krumm, also von der Fluglage her, die Richtung bleibt aber gleich.Das kann man mit Quer treiben bis zum Messerflug, die Richtung bleibt.Auch über Seite und Höhe kann man sie krumm fliegen lassen, sieht dann fast wie Sideslip aus, aber die Richtung ändert sie dabei nicht.
Wenn man also 2 Meter neben der Bahn ist gibt es keine Möglichkeit diese 2 Meter seitlich zu versetzen. Sie fliegt dann eben krumm oder wackelig ihre 2Meter an der Bahn vorbei.Wie wenn sie an einer gespannten Schnur entlangfliegt.
In dieser langsamen Geschwindigkeit kommen also alle Befehle an.Selbst kleinste Knüppelwege werden optisch erkennbar nur die Richtung ändert sich eben nicht.
Je schneller desto mehr Ausschläge braucht man um optisch eine Reaktion zu erkennen. Und ab einer gewissen Geschwindigkeit kommt von Seite/Hoch eben keine Reaktion mehr. Also auch Vollausschlag Seite Hoch kommt optisch nicht mehr an.
Dabei ist festzustellen dass z.B. der Höhenruderausschlag erst später kommt aber dann eben in der Wirkung die normal wäre.Also zienen 10% tut nix 20% auch noch nix und dann bei 30% kommt schlagartig auch die Wirkung von 30%
Der Hase schlägt also einen Haken, wobei wiegesagt eine schlagartige Fluglagenänderung kommt aber eben keine Richtungsänderung.
Man kann sich vorstellen wie der Haken bei hoher Geschwindigkeit ausfällt.
Erstens Speed und dann kommt bei 90% Hoch noch nix und dann 100% und Boing. Da zuckt auch der ruhigste Pilot.
Meiner Meinung nach löst sich hier mit wachsender Geschwindigkeit die Strömung immer weiter ab und erst wenn das Ruder die abgelöste Strömung durchbricht kommt der Befehl durch,
Wiegesagt nur Seite/Hoch. Querruder bleibt immer Wirksam und über gleichsinniges Fahren der Querruder kann man auch die Höhenlage in gewisser Weise beeinflussen. Wenn das nicht möglich wäre gäbs die Zicke schon nicht mehr.
Die Ewd ist sehr gering, soll ja ein Rennvogel sein.Meine Große Ultimate fliegt in der gleichen Auslegung übrigens super.Ist wendig und absolut neutral zu fliegen. Sie war praktisch der Erprobungsträger der Aerodynamischen Auslegung der Sorceress. Auch hier liegt die Ewd gegen null, nur eine leichte Anstellung aller Flächen um die richtige Lage des Rumpfes zu erreichen.
Auch auf Schwerpunkt ist die Ulti nicht empfindlich.
Da ich die Probleme der Sorceress eben vorausgeahnt hab wollte ich die aerodynamische Auslegung erst testen.Da ich schon viele Ultis in verschiedenen Größen konstruiert hab konnte ich hier die Auslegung überprüfen, wenn die Ulti Zicken gemacht hätte wäre ic zu einer sichereren Auslegung übergegangen.Da ich für die Sorceress eben maximalen Speed haben wollte musste ich den Wiederstand gering halten.Bei der Ulti perfekt, bei der Sorceress eben nicht :-))))
Bild 388.gif




Bild 083.jpg
Auf diesem Foto sieht man ein Detail das meiner Meinung nach für den Verlust des Seitenruders zuständig ist. Das Loch in der Kabinenhaube für den Kopf verwirbelt eben die Strömung.
Die Bilder sind vom National aerospace Museum.
Gruss Franz
 
Steuerungskonzept

Steuerungskonzept

Hi Franz,
danke für die 3-d Ansicht de Sorceress (ich war einfach zu faul danach zu googeln).
Also bei einfacher Ansicht der Geometrie wird schon klar, daß die Hoehenflosse eindeutig zu klein ist um in konventioneller Art, wie bei einer Drachenkonfigurtion, zu funktionieren. Der Flieger ist ja eigentlich ein Tandem mit kleinem (Hilfs)-Höhenruder. Entsprechend solltest du auch das Steurungskonzept auslegen. Nach meinem Verständnis könnte das so funktionieren:

a) Zusätzliche Klappen im vorderen Flügel sind erforderlich und übernehmen die Höhenruderfunktion analog einer Ente. Ich würde die über die gesamte Spannweite einsetzen.

b) Die vorhandenen Klappen am hinteren Flügel machen die Rollsteuerung (Querruder), das funktioniert ja jetzt auch schon.

c) Das Höhenruder dient allenfalls zum Trimmen, oder unterstützt die Höhen-Steuerfunktion des vorderen Flügels.

Du hast geschrieben, dass die Querruder im hinteren Flügel gleichzeitig als Flaperons angesteuert werden. Also wenn am Knüppel gezogen wird, schlagen die nach unten aus – das Höhenruder geht dabei hoch – richtig ?
Wenn das so ist, dann hast du also folgenden Effekt wenn ein Höhenruderausschlag in Richtung „Ziehen“ gegeben wird:

Der hintere Flügel produziert ein abnickendes Moment (Nase runter), aufgrund der Cmo Charakteristik. Gleichzeitig wird der Auftrieb erhöht. Der Schwerpunkt ist deutlich weiter vorne ( deutlich vor der Nasenleiste des hinteren Flügels???) und damit wird noch ein zusätzliches abnickendes Moment produziert. Dagegen muss also das noch oben ausgeschlagene Höhenruder erst mal arbeiten, bevor es mit der gewollten Richtungsänderung „Nase hoch“ durchkommt.

Dein Versuch ohne Flaperon-Funktion zu steuern ist wohl gescheitert, weil das Höhenruder ohnehin zu klein ist. Mit Flaperons ist es wohl auch nicht besser geworden, allenfalls ist eine „gewisse“ Steuerungsmöglichkeit über die direkte Auftriebs-Beeinflussung hinzugekommen.

Versuch doch mal das oben skizzierte Steuerungskonzept mit vier Klappen. Damit kannst du außerdem beide Flügel etwas verwölben (Landklappen) und die Anfluggeschwindigkeit reduzieren.

Ich finde es jedenfalls bewundernswert mit einer derart minimierten Manöver-Möglichkeit zu fliegen.
Kompliment an deine fliegerischen Fähigkeiten!
 
Servus
Die Querruder fahren wie die Ruder eines Nurflügels, also bei ziehen nach oben.Nur so nimmt sie die Nase hoch. Hab die Sache erst im Flug programmiert.Also die Wirkrichtung des Mischers und den Mischanteil.
Das mit dem Klappen im vorderen Flügel. Es könnten bestenfalls Landeklappen sein, wie bei Fw 190. da die Klappen oben auf dem Flügel nicht zu sehen sind.
Zum Fliegen: Sie fliegt sich eigentlich ganz einfach, nur kann man nicht allzuviel machen,hat halt ihren eigenen Kopf. Sorceress= Zauberin also eindeutig weiblich.Finde dafür das Verhalten noch ok:-))))
In echt mag die Sache eben gerade noch funktionieren, aber die Auslegung ist eben Grenzwertig.Und immer nur Modelle die perfekt fliegen sind ja langweilig.Bei den letzten 100 oder 150 war keine dabei die mehr als trimmen brauchte.Hab jetzt fast 400 Vögel konstruiert, da darfs schon mal eine Zicke sein.Bild 081.jpg


Gruss Franz
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten