hi,
es driftet jetzt in Richtung "optimale Sichtbarkeit" - was Arnouts Problem, aber nicht der thread-Titel war.
1.) Blitz-/Blinklichter als Dauerprothese in grenzwertigen Sichtbedingungen halte ich nicht für geeignet, da die Fluglage dadurch nicht erkennbar wird, lediglich der Ort. Rot/grün an den Flächenspitzen ist bei geringem Winkelabstand (Flughöhe 450m bei 4,5m -> circa Mondbreite) nicht sinnvoll, da nicht schnell und sicher im Kopf umsetzbar. Eher wäre noch eine Vorne-/Hinten-Unterscheidung sinnvoll (siehe Multicopter - die markieren auch nicht links/rechts). Helles Weiss schräg nach vorne (45°) und andere Farbe schräg nach hinten (-45°) könnte Sinn machen. Es ist mir bewusst, dass viele Nachtflieger zuerst einmal "klassisch" mit rot/grün links/rechts unterwegs sind.
Ich würde es nicht so machen, mein Hirn ist zu langsam um daraus in Stress-Situationen die Flugrichtung herauszurechnen.
2.) Arnouts Problem ist nicht das Fliegen im "blauen" Himmel - denn der ist nicht blau. Blau ist er bei uns in extrem trockener Luft, da ist Weiss hervorragend zu sehen. Sein Problem ist Fliegen im Dunst, der eine Helligkeit hat, die in etwa der Flügelunterseite entspricht (das gibt es bei uns auch, wenn Cirren oder Altostratus aufziehen - grosse Gefahr bei uns, weil das in wenigen Minuten passieren kann). Also muss die Fläche entweder heller werden (Rippenfläche mit Koverall) - Arnout: wie geht es eigentlich mit der schönen Minimoa auf dem Foto des Links? Oder ist die nicht durchscheinend? Oder die Fläche macht man gleich ganz dunkel - schwarz. Zur Sichtbarkeit braucht man Weiss eigentlich tatsächlich nur beim Fliegen in winterlichen Gebirgstälern wie bei uns - da muss man so hell wie möglich sein, um vor dem dunklen Himmel gesehen zu werden:
LS-10 (4,5m SpW) in über 1km Entfernung
Also Weiss/Schwarz Blockstreifen für das Fliegen in Davos oder Schwarz für das Fliegen ausserhalb von Davos (Übertreiben macht anschaulich...)
Jetzt meinen viele, Rot sei doch eine schöne Kontrastfarbe zu Blau? Das stimmt schon, aber sie haben nicht daran gedacht, dass das Auge nicht farbkorrigiert ist. Es sieht
entweder Blau perfekt scharf
oder Rot. Rot als Kontrastfarbe ist z.B. sehr gut für schnelle, näher am Hang fliegende Hangflitzer. Ein rotes Flugzeug an der Sichtgrenze vor blauem Himmel wird unscharf!!! (Das Auge fokussiert auf die vorherrschende Farbe: Blau, ausser vielleicht bei einem roten Sonnenuntergang...) Also genau das Gegenteil von dem was wir wollen. Allerdings kommt es extrem auf den Rotton an. Helleres Zinnoberrot ist ganz und gar ungeeignet, Karminrot ist "ein wenig" ungeeignet, Violett geht bereits hervorragend.
Das Rot der Flügelenden bei der LS-10 oben im Bild hilft schon ziemlich gut im Dunst.
3.) Psychologie: Gegen endgültige "Zerstörung" des heiligen reinen Weiss' hilft nur das Langzeitprovisorium: aufgeklebte Folie mit Tesa gesichert.
4.) Wiederfinden des verlorenen Seglers am Himmel: Looping klingt interessant, obwohl ich mir im Moment nicht vorstellen kann, einen Segler den man nicht mehr sieht länger in fortgesetzten Loopings zu halten. Ich bevorzuge Trudeln: stabiler Flugzustand ohne Steuereingriff (vom anfänglichen Knüppel-ins-Eck mal abgesehen), höhere Dreh- und damit auch "Blink"-Rate, und falls es zum Einschlag kommt, bleibt 100% sicher mehr heil als beim Dauerlooping oder als beim unkontrollierten Einschlag.
Ein heller Blitzer nach vorne könnte
uns im April/Mai helfen (aber kaum Arnout): die Schneedecke ist dann am Auftauen und völlig zerrissen in lauter kleine weisse Flecken - der Endanflug vor solchen Hängen ist dann manchmal eine visuelle Herausforderung, obwohl der Segler ja recht nahe ist.
Bertram