Erfahrungen mit Anti Collision Light in Segler fuer besseres sicht in Blauen Himmel

Meistens ist der sicht von ein weisser Segler gegen ein Blauer, wolkenlosser Himmel nicht gut bis schlecht. Es kommt manchmal vor das mann sein Modell fuer einige sekunden ueberhaupt nicht mehr sieht, darum meine Frage:
Hat schon jemanden erfahrung und einbauvorschlaegen gesammelt mit ACL (Anti Collision Light) in Grossegler fuer besseres sicht in grosse entfernung.
Es gibt ACL bei der Firma Emcotec http://shop.rc-electronic.com/e-ven...a=article&ProdNr=OPT4141&t=2006&c=2014&p=2014 zu kaufen aber eben, sagen wir mal recht an der Preis mit den Optotronix Aurora LCU, vielleicht sind noch andere vorschlaegen oder ideen da. ;)
 
hi Arnout,

wir haben ja in Davos einen gewissen Erfahrungsschatz mit Sichtverlusten... Mein persönlicher Rekord ist 30 Sekunden, nur mit Vario auf Höhe gehalten (>800m).

Also meine erste Frage ist:
- sind Deine Probleme beim Fliegen direkt über Kopf oder
- sind sie mehr wirklich weit weg (30° über Horizont, 2km Entfernung)?

Meine zweite Frage ist:
- möchtest Du das -äh- "Wiederfindesystem" ständig benutzen um noch weiter weg fliegen zu können?
- oder soll es ein Notfallsystem sein, eher für einmalige Anwendung?

Das typische Davoser Problem ist 1.b) und 2.b). Meine Überlegung für diese Situation(en) ist eher Richtung Ausstosskörper, also entweder Leuchtkugeln oder ökologischer eine Portion weisser Staub (Magnesia? Mehl?)

Das LED-Blitzsystem wird ja für den Einbau in der Vorderkante des Seitenruders empfohlen, obwohl ich den Sinn dahinter nicht verstanden habe:
(Ausser bei schnellen Jet-Modellen in Tarnfarbe beim Landeanflug vor dem Wald oder vor dem Hang)

Wenn ich an der Sichtgrenze 30° über Horizont kreise, sehe ich meinen Segler nicht, wenn er von mir weg oder auf mich zu fliegt, aber wenn er gerade quer fliegt, sind die Flächen gut zu sehen: kein Problem. Bevor jemand schreit: Der Segler muss gut ausgetrimmt sein und sollte ein gewisses Dihedral haben - mit einer DG-300 Acro oder einem Fox würde ich das nicht machen. Mein letzter bösartiger Sichtverlust war in Whiteout-Bedingungen durch sich sehr plötzlich bildende Cirren; an diesem Tag hatten drei Piloten (keine Anfänger) ihre Modelle aus den Augen verloren - einer sah seines erst Wochen später wieder, in einem Beutel.

Wenn ich an der Sichtgrenze 90° über mir kreise - sollte man die LED-Blitzer nicht besser in der Rumpfröhre, Orientierung nach unten, montieren?
_________________

Ich würde die Blitzer nicht als "zusätzliche Sicherheit" einbauen. Die meisten privaten Flugzeugabstürze (manntragend) gehen auf das Konto von Sichtfliegern (VFR), die "zur Sicherheit" noch den Blindflugschein (IFR) gemacht haben. Ohne regelmässiges Training - und kaum ein Privatpilot fliegt tatsächlich 20 Std. im Jahr wirklich IN den Wolken - sind sie dann bei Schlechtwetter tatsächlich überfordert. Ich will damit sagen: es ist besser, Du fliegst im Normalfall - also nicht etwa bei sich plötzlich verschlechternder Sicht - lieber etwas vorsichtiger als Dich auf die vermeintliche zusätzliche Sicherheit zu verlassen.
Man kann Seglerblindflug durchaus trainieren!!! Die meisten Piloten suchen nach Sichtverlust immer in der gleichen FALSCHEN Richtung vom Modell! Also segle mal in ca. 500m Entfernung mit guter Sicht auf Dein Modell, assistant pilot neben Dir, Vario im Ohr, und dann mach die Augen zu... Wenn Du 60 Sekunden schaffst, sag Bescheid.

Aber an den auszustossenden Leuchtkugeln arbeite ich mal. (Ich habe aus meiner Modellraketen-Vergangenheit noch eine Menge SN0-Zünder, die gehen hervorragend für solche Zwecke.)

Bertram
 
Also meine erste Frage ist:
- sind Deine Probleme beim Fliegen direkt über Kopf oder
- sind sie mehr wirklich weit weg (30° über Horizont, 2km Entfernung)?

Meine zweite Frage ist:
- möchtest Du das -äh- "Wiederfindesystem" ständig benutzen um noch weiter weg fliegen zu können?
- oder soll es ein Notfallsystem sein, eher für einmalige Anwendung?

Das typische Davoser Problem ist 1.b) und 2.b). Meine Überlegung für diese Situation(en) ist eher Richtung Ausstosskörper, also entweder Leuchtkugeln oder ökologischer eine Portion weisser Staub (Magnesia? Mehl?)

Danke Bertram fuer dein wohl sehr ausfuehrlicher Erfahrungsbericht.
Also, mein Sichtproblem in Hellblauer Wolkenloser Himmel ist fasst immer da ab die ausklinkhoehe in ca. 400 meter, auch die sehr sehr gute Sonnenbrille hilft da nicht viel. ;)

Eigentlich hatte ich mir gedacht die ACL immer mit einfahren von das Einziehfahrwerk ein zu schalten.
Wenn mann die Gruene (Rechts) und Roter (Links) ACL an die Tips oder Winglets montiert ist das doch schon eine erhebliche verbesserung von die Sichtbarkeit, oder liege ich da falsch.
Es ist also fuer mich nicht unbedingt ein echtes Notfallsystem.
 
Morgen Arnout,
sorry, irgendwie verstehe ich das nicht:
- wenn Du Thermik hast: Du kannst Deinen Segler schon beim Ausklinken schlecht sehen und willst dann noch steigen?? (das machen nicht einmal wir :cool:)
- wenn Du keine Thermik hast: Wenn Du die 400m nur abgleiten willst, wird die Sicht doch immer besser?

a) Schleppt Ihr in 400m über Kopf, so dass Du die Lage schlecht erkennst?
b) Ist Dein Problem die zweite Kurve, wenn man schwer sieht, ob der Segler nach innen oder nach aussen rollt?

Bertram
 
Morgen Arnout,
sorry, irgendwie verstehe ich das nicht:
- wenn Du Thermik hast: Du kannst Deinen Segler schon beim Ausklinken schlecht sehen und willst dann noch steigen?? (das machen nicht einmal wir :cool:)
- wenn Du keine Thermik hast: Wenn Du die 400m nur abgleiten willst, wird die Sicht doch immer besser?

a) Schleppt Ihr in 400m über Kopf, so dass Du die Lage schlecht erkennst?
b) Ist Dein Problem die zweite Kurve, wenn man schwer sieht, ob der Segler nach innen oder nach aussen rollt?

Morgen Bertram,
Normal, bei gutes Sicht Schleppen wir bis max. 450 meter, naja ich weiss schon, eigentlich 150 meter zu hoch. :rolleyes:
Es ist nicht nur mein Problem, es ist ein algemeines Problem bei fast alle Piloten an tagen mit nur Blauen Himmel.
Wir haben auch bei BIGGS http://www.flytobiggs.com/ schon erlebt das auf einmal sein Modell Futsch ist, ich dachte mir nur das so eine ACL vielleicht hilfreich sein koennte um den Segler besser ins Auge zu halten.
 
hi Arnout,
wenn ich die Bilder auf dem Link sehe - ich kann verstehen, dass man seine Superorchidee nicht mit Balken hässlich machen möchte. Aber es hilft nichts...:
(das direkte Einbinden externer Bilder klappt bei mir leider irgendwie nicht)

Sieht irgendwie wie eine Trauerbinde aus, ich werde wohl noch Streifen hinzufügen:
Cirrus-75

Früher Versuch, ist mir aber heute zu bunt (unästhetisch) - aber hat viele Jahre überlebt!
ASW-17

Gut sichtbar und irgendwie auch mit dem Modell zu vereinbaren:
LS-10

Keine Gnade beim Kollegen, aber die Modelle sind wirklich gut sichtbar:
Arcus
Lunak

Absolute Minimal-Pigmentierung, aber eigentlich zu klein:
ASW-15
Twin-Astir

Glaube mir, wir fliegen hier freiwillig mit den Balken...
Selbst die kleinen roten Querruder des Twin-Astirs sind schon mal "alleine" durch die Gegend geflogen und haben das Modell gerettet.

Man kann besser mit den Balken leben, wenn man nur Orastick aufdrückt und die Ränder mit Tesafilm sichert. Dann ist das schöne Modell nicht dauerhaft "hässlich" - es hilft psychologisch...

Davon abgesehen - drei oder vier Segler über den Köpfen, die vor sich hinblitzen... irgendwie auch kein so schönes Bild?

Bertram
 
Ich würde auch zu geklebten Blockstreifen tendieren bzw die gesamte Unterseite in hellblau bekleben. Die Sichtbarkeit ist sehr gut. Ansonsten ein Tipp meinen Modell Erbauers falls noch ausreichend Höhe vorhanden....Höhe ziehen und warten-> loopings fliegen. Die grossen Kisten verlieren dabei nicht viel Höhe über Grund und man soll die Maschiene dann eher am Himmel wiederfinden. Der Tipp ist für meine 7,2m ASW 28 gewesen. Ich habe das glücklicherweise aber noch nicht gebraucht.
LED Blitzer sich doch sehr stark gerichtet, max 60Grad Abstrahlwinkel mit Linse davor, vermutlich benötigst Du eine ganze Menge LEDs um den gewünschten Effekt zu erzielen.
Da denke ich eine bunte Rauchpatrone die auch in RC Segelkunstflug verwendet wird besser geeignet.
Ich erlaube mal zu verlinken http://www.f-schleppontour.de/html/ulf_rauchpatronen.html

Gruß Ingo
 

beate

User
Erfahrungen mit Anti Collision Light....

Erfahrungen mit Anti Collision Light....

Ich würde auch zu geklebten Blockstreifen tendieren bzw die gesamte Unterseite in hellblau bekleben....
Da denke ich eine bunte Rauchpatrone die auch in RC Segelkunstflug verwendet wird besser geeignet.

Gruß Ingo

Hallo Ingo,

die Unterseite in hellblau halte ich persönlich nicht gerade für gut sichtbar.Vor Jahren hatte ich mal einen Segler mit hellblauer Unterseite.Bei Blauthermik

war keine gute Sichtbarkeit.Dunkeblau ist dann idealer,obwohl meine Segler jetzt alle rot mit Blockstreifen versehen sind.

Wenn es bei uns im Flachland recht hochhinaus geht sehen die meisten Segler von unten nur noch dunkelgrau aus.Da hilft nur die Höhe einfach abbauen

bis das Modell wieder gut sichtbar ist.Der Tipp mit den Loopings ist aber brauchbar .

LG von Beate
 
hi,
es driftet jetzt in Richtung "optimale Sichtbarkeit" - was Arnouts Problem, aber nicht der thread-Titel war.

1.) Blitz-/Blinklichter als Dauerprothese in grenzwertigen Sichtbedingungen halte ich nicht für geeignet, da die Fluglage dadurch nicht erkennbar wird, lediglich der Ort. Rot/grün an den Flächenspitzen ist bei geringem Winkelabstand (Flughöhe 450m bei 4,5m -> circa Mondbreite) nicht sinnvoll, da nicht schnell und sicher im Kopf umsetzbar. Eher wäre noch eine Vorne-/Hinten-Unterscheidung sinnvoll (siehe Multicopter - die markieren auch nicht links/rechts). Helles Weiss schräg nach vorne (45°) und andere Farbe schräg nach hinten (-45°) könnte Sinn machen. Es ist mir bewusst, dass viele Nachtflieger zuerst einmal "klassisch" mit rot/grün links/rechts unterwegs sind. Ich würde es nicht so machen, mein Hirn ist zu langsam um daraus in Stress-Situationen die Flugrichtung herauszurechnen.

2.) Arnouts Problem ist nicht das Fliegen im "blauen" Himmel - denn der ist nicht blau. Blau ist er bei uns in extrem trockener Luft, da ist Weiss hervorragend zu sehen. Sein Problem ist Fliegen im Dunst, der eine Helligkeit hat, die in etwa der Flügelunterseite entspricht (das gibt es bei uns auch, wenn Cirren oder Altostratus aufziehen - grosse Gefahr bei uns, weil das in wenigen Minuten passieren kann). Also muss die Fläche entweder heller werden (Rippenfläche mit Koverall) - Arnout: wie geht es eigentlich mit der schönen Minimoa auf dem Foto des Links? Oder ist die nicht durchscheinend? Oder die Fläche macht man gleich ganz dunkel - schwarz. Zur Sichtbarkeit braucht man Weiss eigentlich tatsächlich nur beim Fliegen in winterlichen Gebirgstälern wie bei uns - da muss man so hell wie möglich sein, um vor dem dunklen Himmel gesehen zu werden:

LS-10 (4,5m SpW) in über 1km Entfernung

Also Weiss/Schwarz Blockstreifen für das Fliegen in Davos oder Schwarz für das Fliegen ausserhalb von Davos (Übertreiben macht anschaulich...)
Jetzt meinen viele, Rot sei doch eine schöne Kontrastfarbe zu Blau? Das stimmt schon, aber sie haben nicht daran gedacht, dass das Auge nicht farbkorrigiert ist. Es sieht entweder Blau perfekt scharf oder Rot. Rot als Kontrastfarbe ist z.B. sehr gut für schnelle, näher am Hang fliegende Hangflitzer. Ein rotes Flugzeug an der Sichtgrenze vor blauem Himmel wird unscharf!!! (Das Auge fokussiert auf die vorherrschende Farbe: Blau, ausser vielleicht bei einem roten Sonnenuntergang...) Also genau das Gegenteil von dem was wir wollen. Allerdings kommt es extrem auf den Rotton an. Helleres Zinnoberrot ist ganz und gar ungeeignet, Karminrot ist "ein wenig" ungeeignet, Violett geht bereits hervorragend.
Das Rot der Flügelenden bei der LS-10 oben im Bild hilft schon ziemlich gut im Dunst.

3.) Psychologie: Gegen endgültige "Zerstörung" des heiligen reinen Weiss' hilft nur das Langzeitprovisorium: aufgeklebte Folie mit Tesa gesichert.

4.) Wiederfinden des verlorenen Seglers am Himmel: Looping klingt interessant, obwohl ich mir im Moment nicht vorstellen kann, einen Segler den man nicht mehr sieht länger in fortgesetzten Loopings zu halten. Ich bevorzuge Trudeln: stabiler Flugzustand ohne Steuereingriff (vom anfänglichen Knüppel-ins-Eck mal abgesehen), höhere Dreh- und damit auch "Blink"-Rate, und falls es zum Einschlag kommt, bleibt 100% sicher mehr heil als beim Dauerlooping oder als beim unkontrollierten Einschlag.

Ein heller Blitzer nach vorne könnte uns im April/Mai helfen (aber kaum Arnout): die Schneedecke ist dann am Auftauen und völlig zerrissen in lauter kleine weisse Flecken - der Endanflug vor solchen Hängen ist dann manchmal eine visuelle Herausforderung, obwohl der Segler ja recht nahe ist.

Bertram
 
Interessantes Thema, aber, wow, Bertram, ich musste erstmal meine ganzen Fussel vom Monitor wegwischen, bis ich das Modell ausfindig machen konnte...fliegt ihr so im "Normalzustand" oder sind das nur Ausnahmefälle ? Ich denke, da nutzen dann sämtliche Farben oder Blitzlichter nix mehr, da läßt sich bestimmt nix mehr erkennen, wohl er nur noch "tasten".

Ich halte es bislang ebenfalls mit schwarzen Balken an der Unterseite, wie aber auch schon angesprochen, je nach Lage des Modells hilft dies manchmal leider auch nix, da einfach der Kontrast zu gering ist bzw.alles nur irgendwie grau erscheint.

SG
Jens
 
Hallo an Allen,

Das du ueberhaupt den LS10 noch siehst Bertram, alle achtung!! :cool:
Das mit den Farben an die unterseite ist mir sicher bekannt, ich fliege alle meinen F3J/B Wettbewerbsmodellen mit Dunkelblau, Rot oder Schwarzen Flaechen, die gehen oft seeehr weit und tief von mir weg.
Aber die Scale Grossmodellen will ich nicht mit anti-scale Streifen versauen. :D, darum hatte ich die Idee mit den ACL, naja ich versuche das vielleicht doch mal mit den ASW27, schauen wir mal, nein hat mann dann habe ich jedenfalls wieder etwas dazu gelerrnt.
 

WalterH

Fördermitglied
....................

Also Weiss/Schwarz Blockstreifen für das Fliegen in Davos oder Schwarz für das Fliegen ausserhalb von Davos (Übertreiben macht anschaulich...)
Jetzt meinen viele, Rot sei doch eine schöne Kontrastfarbe zu Blau? Das stimmt schon, aber sie haben nicht daran gedacht, dass das Auge nicht farbkorrigiert ist. Es sieht entweder Blau perfekt scharf oder Rot.

Bertram

Bertram was für ein toller Post!
Insbesondere der zitierte Teil.
Dass falsch gewählte Kontrastfarben sogar die Sicht verschlechtern können ist ein guter Hinweis den kaum einer kennen wird.
Dazu noch super erklärt.
Das kann man in die Segler Wiki setzen.
Da kann ich nur noch hinzufügen, dass rote/grüne LED (nur) im Einzelfall bei schlechter Sicht in geringer Entfernung hilfreich sein können, um die Flugrichtung/Lage Erkennung zu verbessern. Aber das ergibt sich aus Deinem Post eigentlich auch schon.

Grüße
Walter
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten