ASW28 mit Wölbklappen ausrüsten, macht das Sinn

oetzi9

User
Hallo

Ich habe eine 5m ASW28 von Rosenthal die ich gerade überhole bzw ümrüste (KTW). Nun stellt sich mir die Frage, ob es Sinn macht die Fläche vor dem Folieren mit Wölbklappen auszustatten zwecks Flugleistung ............ Würde die Aktion überhaupt was bringen, oder kann man sich das sparen.
Profil ist laut Website das HQ 2,5/12

Gruß

chris
 
Hallo Chris,

gerade bei einer ASW 28 finde ich macht das Sinn. Zum einen bleibt das nahezu Scale, denn dann hast Du eine ASW 27 (mit ein paar kleinen Unterschieden). Auch wenn das HQ (nicht HQW) kein echtes WK-Profil ist, bringt das aus meiner Sicht auf jeden Fall etwas. So groß sind die Unterschiede zum HQW nicht. z.B die Ellipse (altes F3B Modell von Jaro Müller) hatte auch ein RG 15 drauf, das nicht als WK-Profil gebaut wurde und trotzdem sehr gut auf positive WK reagiert hatte.

Anpassung an Flugzustände: Positiv wölben bringt bestimmt die Option langsamer und damit enger in der Thermik zu fliegen und beim Anflug. Negativ muß man einfach probieren wie weit sich das entwölben beim Schnellflug bewährt.

Beweglichkeit: Du kannst ja dann die WK zum QR mitnehmen, was zum einen die Rollwendigkeit erhöht und zum anderen kleinere Ausschläge mit weniger Wiederstand beim kreisen bedeutet.

Landung: Hier hast Du dann ja die Option mit Butterflystellung den Anflug langsamer und oft auch stabiler zu gestalten.

Also wenn der Aufwand vertretbar ist, würde ich das schon machen.

Frohe Weihnachten und viel Spaß beim bauen!
 
Würde ich so unterschreiben. Ein bisschen was bringen WKs eigentlich fast immer.
Und oft ist es nicht nur ein Bisschen, obwohl nicht explizit als WK-Profil ausgewiesen.
Ich habe viele WK-Flieger ohne "WK-Profil", trotzdem merkt man den Einsatz fast
immer deutlich und das positiv. Klar gibt es da Unterschiede bei der Effizienz, aber
was solls. Besser als gar keine zu haben, ist es allemal.

Kurzum: Ich hatte das auch schon gemacht, würde es wieder machen und hatte
bisher nur gute Erfahrungen. Wenn man den Aufwand nicht scheut, ist es keine Frage. :)


Just m2c...
 
HQ und HQW-Profil

HQ und HQW-Profil

Helmut Quabeck hat bei seinen Profilkonstruktionen immer das Ziel verfolgt, durch Verwölbung eine Anpassung an bestimmte Flugzustände zu erreichen. Damit sind auch seine HQ Profile Wölbklappenprofile. Die HQW-Serien sind nochmals überarbeitete Profile aus der HQ-Basis. So wird man bei einem 2,5/12 HQ verglichen mit einem HQW 2,5/12 nur minimale Unterschiede feststellen. Deshalb kann auch bei einem HQ eine Verwölbung durchaus von Nutzen sein.
 

UweH

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WalterH

Fördermitglied
Hallo

Ich habe eine 5m ASW28 von Rosenthal die ich gerade überhole bzw ümrüste (KTW). Nun stellt sich mir die Frage, ob es Sinn macht die Fläche vor dem Folieren mit Wölbklappen auszustatten zwecks Flugleistung ............ Würde die Aktion überhaupt was bringen, oder kann man sich das sparen.
Profil ist laut Website das HQ 2,5/12

Gruß

chris

Schau mal: http://rosenthal-flugmodelle.com/segelflugzeugmodelle/asw_reihe/asw28/asw28-500cm-bausatz.php

Wird so mit W-Klappen angeboten. Ohne W-Klappen hat man sicherlich weniger Spaß mit dem Flieger. Zumindest bei sehr guter Bauausführung mit Spaltfreier W-Klappe ist ein vergrößerter Geschwindigkeitsbereich zu erwarten, gerade bei diesem Profil.
Ob die Herstellung in Styro Abachi den Unterschied zwischen den HQ und überarbeiteten HQW zeigen kann ist fraglich. :rolleyes:
Gegenüber einem RG15 wie oben erwähnt sollten aber schon deutliche Verbesserungen der W-Klappen Wirkung zu erfliegen sein.

Schreib mal das fertige Fluggewicht/Flächenbelastung. Bei dem HQ 2,5/12 sollte die Flächenbelastung für einen allround Segler "nicht zu hoch" sein (siehe KTW). Wieviel "nicht zu hoch" ist, benötigt einiges an Rechnung, aber schon deutlich unter dem eher typisch verwendeten 3.0% oder 3.5% Varianten bei 5m Seglern, die ich eher bei >80-90g/dm2 plazieren würde.
Cheers.
Walter
PS: Viel Spaß beim Bauen.
 

oetzi9

User
Hallo

Hallo Walter, hab gerade mit der Firma Rosanthal Telefoniert, die ASW28 hat Satandartmassig keine Wölbklappen, abgebildet ist zwar eine mit, aber das Bild ist bei allen ASW abgebildet.
Laut Ausage der netten Dame, kann man natürlich die ASW mit Wölbklappen ausrüsten. Jetzt stellt sich mir die Frage wie ich die Wölbklappen ausführen soll und wie lange diese sein sollten. Die Elastc flaps sind nur im Bereich der Querruder vorhanden, somit muss ich die Wölbklappen rausschneiden. Wie würdet ihr die Wölbklappen anschlagen klassisch mit Tesa oder Silicon, oder doch als Hohlkehle.
Wie lang sollten die Wölbklappen sein, bis zu den Querruder sind es 130cm die Querruder sind 95cm lang.
Gewicht wird so bei 10-11 Kg Flugfertig liegen.
Würde mich auf eure Vorschläge freuen.

Gruß

Chris
 
Wölbklappen

Wölbklappen

Hi Chris,

die Wölbklappen kannst Du so lang machen, wie das innere Trapez es zuläßt, also bis zum Querruder. Ich persönlich lasse die Wurzelrippe unverändert und fange erst bei 5 bis 10 cm damit an. Helmut Quabeck empfielt eine Tiefe von 22 bis 25 % der Flächentiefe, also innen rund 6 cm und außen geht man auf die vorhandene Querrudertiefe oder eben auf die 25 %. Ich würde die Wölbklappen komplett heraustrennen, die Klappe selbst mit 80 Gramm Glaseide an der Stirnseite laminieren, dann ist schon mal die Klappe relativ verdrehungssteif. Wenn das Profil nur verwölbt werden soll, kann oben angeschlagen werden. Eine leichte Hohlkehle und diese auslaminieren, reicht schon aus, um eine brauchbare Stabilität zu erreichen. Besser wäre eine Abbachileiste ankleben, wobei entsprechendes Material abgenommen werden muß,damit die Gesamttiefe wieder stimmt. Bei einem Silikonscharnier sollte noch ein Spalt von 1,5 mm berücksichtigt werden, sonst ist die Klappe nicht biegsam genug. Falls die Klappe auch zur Landung herangezogen wird, empfiehlt sich ein Drehanschlag auf der Unterseite. Das Verfahren ist indentisch mit der vorgenannten Verfahrensweise. Auch hier sollte ein Hohlkehle vorgesehen werden, damit auch eine negative Verwölbung möglich ist. Die Anlenkung erfolgt auf der Oberseite des Profils, Das Gestänge geht also von der Unterseite schräg nach oben zum Ruderhebel. All diese Methoden wurden jedoch oft genug in der einschlägigen Fachpresse dokumentiert, auch das Internet zeigt anschauliche Methoden.
 

WalterH

Fördermitglied
Hi Chris,

die Wölbklappen kannst Du so lang machen, wie das innere Trapez es zuläßt, also bis zum Querruder. Ich persönlich lasse die Wurzelrippe unverändert und fange erst bei 5 bis 10 cm damit an. Helmut Quabeck empfielt eine Tiefe von 22 bis 25 % der Flächentiefe, also innen rund 6 cm und außen geht man auf die vorhandene Querrudertiefe oder eben auf die 25 %. Ich würde die Wölbklappen komplett heraustrennen, die Klappe selbst mit 80 Gramm Glaseide an der Stirnseite laminieren, dann ist schon mal die Klappe relativ verdrehungssteif. Wenn das Profil nur verwölbt werden soll, kann oben angeschlagen werden. Eine leichte Hohlkehle und diese auslaminieren, reicht schon aus, um eine brauchbare Stabilität zu erreichen. Besser wäre eine Abbachileiste ankleben, wobei entsprechendes Material abgenommen werden muß,damit die Gesamttiefe wieder stimmt. Bei einem Silikonscharnier sollte noch ein Spalt von 1,5 mm berücksichtigt werden, sonst ist die Klappe nicht biegsam genug. Falls die Klappe auch zur Landung herangezogen wird, empfiehlt sich ein Drehanschlag auf der Unterseite. Das Verfahren ist indentisch mit der vorgenannten Verfahrensweise. Auch hier sollte ein Hohlkehle vorgesehen werden, damit auch eine negative Verwölbung möglich ist. Die Anlenkung erfolgt auf der Oberseite des Profils, Das Gestänge geht also von der Unterseite schräg nach oben zum Ruderhebel. All diese Methoden wurden jedoch oft genug in der einschlägigen Fachpresse dokumentiert, auch das Internet zeigt anschauliche Methoden.

Genauso ist es.
Wenn Du genügend Landeplatz hast reichen sicher die Störklappen zur Landung. Wenn das nicht so ist, dann kann natürlich Butterfly helfen. Wenn du also öfter auf verschiedenen Geländen Hangflug machst, kann dies sehr nützlich sein. Wenn Du z.B. in der Aufwindzone am Hang landen musst kann das mit Störklappen alleine eventuell unmöglich eine gute Landung werden. Hier hilft -auch wenn scalemäßig unschön- Butterfly. Dazu brauchst Du einen großen Ruderweg der W-Klappen bis möglichst nahe an 90° nach unten. Nur leicht abgesenkte Wölbklappen machen dann zu viel Auftrieb, auch wenn sie bremsen.
Wenn Du dagegen hinter dem Hang - ohne Auftrieb- gegen den Wind landen kannst ist das ohne Butterfly alles kein Problem, mit Störklappen und leicht gesenkten Wölbklappen. Da unterstützt eventuell noch ein Slip und wenn er nur der netten Optik wegen geflogen wird.:D
Es kommt also auf den Einsatzweck an.
 
Wölbklappen

Wölbklappen

Als Nachtrag zu meiner Ausführung möchte ich noch eine Korrektur anbringen. Die innere Tiefe der Wölbklappe gab ich mit rund 6 cm an. Natürlich soll sie so tief sein, wie 25 % der Flächentiefe an der Wurzel vorhanden sind. Ich ging da von 24 cm aus. Also entsprechend berichtigen.

Clemens
 

oetzi9

User
Hallo

hab mich nun entschlossen,die Fläche mit Wökbklappen auszurüsten, Ruder sind bereits rausgetrennt, sollen unten mittels Silikonscharnier angeschlagen werden mit GFK dichtlippe oben, und alles so gut wie Spaltfrei ;). Mal schaun wie es wird.

Gruß

Cheris
 

Gast_8039

User gesperrt
Servus Chris,
wenn Du das so machst wie Clemens richtigerweise beschrieben hat, kann nichts schiefgehen.
Die beste Methode, den Klappensteg (wieder) herzustellen, sehe ich so: Klappe nach dem geraden Austrennen auf das nötig Untermaß bringen, d.h.:
- 1,5 mm für Silikonscharnier
- Kehle fürNegativ-Ausschlag
- Wandstärke neuer Steg
die so auf Untermaß (geschätzt ca. 3mm) getrimmte Klappe noch am Rand zur Beplankung hin um etwas Styro erleichtern, ca. 5 x 5mm. Das dient dazu, dass sich zwischen Steg und Beplankung nachher eine Kehlnaht bilden wird.
Die (möglichst topfeben zugeschliffene) Klappen- Vorderkante mit einer rel. satten, also harzreichen Harz/Microballon-Mischung abspachteln und etwas bedecken so dass sie "schwimmen" würde. Je 1-2 Streifen mit diagonaler Faserrichtung aus 80er - 100er Biaxialgewebe (Glas oder Kohle) auf einer exakt ebenen Mylar-Unterlage blasenfrei und auch recht harzreich vorlaminieren. Bei Glas evtl. weißes Pigment ins Harz dazu. Die Klappen mit der Stirnseite satt auf das Gewebe aufsetzen. So fixiert aushärten lassen. Es müsste dann bei sauberer Arbeit der Steg völlig flach/ eben sein und ohne Einschlüsse. Die noch senkrecht über die Klappe herausstehenden Gewebestreifen mit einem scharfen Stechbeitel oder Schleifpapier bündig zur Beplankung abnehmen. Die scharnierseitig versiegelte Oberfläche eignet sich jetzt ohne weitere Vorarbeit zum Anbringen des Silikonscharniers an der Flügel-Unterseite. Der oberseitig nötige Spalt von ca. 1-3mm kann mit einem Spaltabdeckband überspannt werden (Brodbeck Flugzeugbänder)
 
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