Sich abzeichnende Servorahmen und Spanten...

Hallo,

bei eigentlich allen meinen Voll GFK/CFK Seglern ist bei flach einfallendem Licht sowohl an den Rümpfen als auch an den Flächen zu erkennen wo Spanten bzw. Servorahmen eingeharzt sind. Dies ist minimal, man muss sehr genau hinschauen und es ist auch nicht wirklich störend.

Andererseits muss hier eine leichte Verformung stattfinden, ansonsten wäre ja nichts sichtbar. Diese Problem tritt immer erst längere Zeit nach dem Einharzen auf, üblicherweise nach 1-2 Monaten...

Zum Einharzen von Spanten verwende ich eingedicktes RG Harz mit dem langsam anziehenden (blauen) Härter, zum Einkleben der Servorahmen in die Flächen Uhu Plus Endfest 300. In den Flächen meines letzten Modells habe ich versucht das Abzeichnen der Servorahmen mit einer Lage Kevlar Gewebe unter den Servorahmen zu eliminieren. Das Abzeichnen der Servorahmen wurde etwas besser aber sie wurden nach 1-2 Monaten erneut leicht sichtbar.

Hat jemand einen Vorschlag wie man dies vermeiden kann ?

Danke und Grüße

Heiko
 
Hallo,
das selbe tritt bei Styro-Flächen auf, wenn man das Styro im Klebebereich entfernt und die Servorahmen direkt auf die Beplankung klebt. Je mehr Styro drin bleibt, desto weniger ausgeprägt ist das Abzeichnen.

Vielleicht solltest Du zwischen Servorahmen und Kevlar zusätzlich eine Lage Depron einharzen?!

Gruß
Oliver
 
Nichts für ungut aber ist das ein Scherz ?

Wenn ich den Servorahmen eines Powerservos mit z.B. 250 Ncm auf eine Depronplatte aufklebe dürfte sich die Depronplatte bei der ersten richtigen Belastung durch das Servo pulverisieren. Dann wären allerdings die sich abzeichnenden Servorahmen auch kein Problem mehr :-))

Nee, sowas funktioniert in Shockys oder Kleinmodellen mit schwachen Servos aber nicht bei starken Servos und hohen auftretenden Kräften.
 

robi

User
@Heiko
Es gibt Voll-GFK Flächen bei denen der Bereich, wo die Servos reinkommen serienmäßig mit 2-3 Lagen Kohlefaser verstärkt sind.
Ich schätze, dass deine eine Lage Kevlar halt einfach nicht ausreicht.

Gruß robi
 

Alex P

User
Lieber CFK

Lieber CFK

Hi,

ohne hier einen hochwissenschftlichen Nachweis in Petto zu haben, würde ich vom Gefühl her eher zu CFK greifen, statt Kevlar. CFK ist einfach weniger elastisch,was den Effekt möglicherweise mindert.

Gruß und schöne Feiertage,
Alex
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo,

man sieht in eine glatten Oberfläche ja Abweichungen unter 1/1000stel Millimeter. Wenn dann Materialien mit unterschiedlichen Wärmeausdehnungkoeffizienten aufeinandertreffen...

Speziell beim Rumpf ist es daher eigentlich nicht zu verhindern. Je weicher man den Spant an die Hülle ankoppelt, desto weniger sieht man es, desto größer aber die Gefahr der Delamination auf Dauer.

Bei den Flächen am besten gleiches Material zum Aufdoppeln nehmen wie die Aussenlage, je mehr auf Dicken, desto besser mit gestuftem Übergang.
Oder die Trägerlage für die Einbauten nur am Holm(steg) und Klappensteg anbinden und dazwischen ultrastabil ausführen. Geht nur bei genügend Platz und ist sehr aufwändig.

Daher meine Tipps:
Einfach fliegen, solange das Modell in der Luft ist sieht es niemand ;)
Oder als Hinlegemodell konsequent auf Einbauten verzichten :D

Hans
 
Zuletzt bearbeitet:
Es geht ja hierbei auch um die Schrumpfung des des Harzes.
da hilft die dicke CFK lage ( Leinen oder Köper)
MfG
Christian
 
Es geht ja hierbei auch um die Schrumpfung des des Harzes.
da hilft die dicke CFK lage ( Leinen oder Köper)
MfG
Christian

...und die sollte natürlich zweckmäßigerweise schon bei der Flügellamination mit eingelegt werden;)
Hinterher hast Du evtl. da gleich Problem wie oben beschrieben....
Grüße
Pitbull
 
Ich denke auch des es mit unterschiedlichem Schrumpfungs-Verhalten zu tun hat.

Andererseits sind ja auch Rumpf und Flächen aus Epoxydharz laminiert sodass das Schrumpfungsverhalten gleich sein sollte.

Kann es damit zu tun haben das Flächen und Rumpf nicht getempert sind ? Wäre das Verhalten eliminiert wenn das Modell getempert wäre und somit keine Schrumpfung mehr stattfinden würde ?
 
Nein....tempern erhöht die "Warmformbeständigkeit"mehr nicht.

Selbst wenn der Vernetzungsgrad des Epoxydharzes 100% beträgt, und keine Schrumpfung mehr durch das "Aushärten" stattfindet, bleibt die normale Längenänderung durch z.Bsp. Temperaturänderungen erhalten, wie bei jedem anderen Werkstoff auch. Das Material, der Verbund, das Laminat "arbeitet" :rolleyes:

Wer kennt nicht den Unterschied zwischen Holz und einem Beamten: Holz arbeitet :eek:

An den Stellen wo Verstärkungen angebracht sind, gibt es Sprünge in der Steifigkeit. Im Rumpf bei den eingeharzten Spanten, in der Fläche bei den Servoschächten. Dort führen diese Längenänderungen zu Verwerfungen der Oberfläche.

Das spielt sich zwar nur im 1/100mm-Bereich ab, ist aber bei glatten Oberflächen und vorallem schräg einfallendem Licht gut sichtbar.

Gruß Rolf
 
Wie Groß ist bei dir groß ?
Für mich sind Windkrafflügel mit 50 Mtr. Flügellänge groß !
Erzähl bitte nicht bei einer Modellmotorhaube !
Glaube es uns Harz schrumpft !
Bedenke die Schrumpfung ist nur im 0,.....% bereich.

Warum springen Flügelschalen aus der Form wenn sie zulange liegen ?
Warum verziehen sich QR?
Warum zeigen sich Holme Stege und Rippen ab ?



MfG
Christian
 

RWA

User
Du verstehst mich falsch, ob das auf irgendeiner Ebene seine Dichte bei der Polymerisation im mikroskopischen Bereich ändert, spielt da mal keine Rolle, Epoxidharz wird im Flugzeugbau verwendet, weil es nicht schrumpft.

Bevor es Epoxidharze gab, wurde mit Polyester viel im Flugzeugbau versucht, das aber verliert bis zu 7% seines Volumens, durch das Ausdampfen von Monostyrol.
Also taugte es maximal für Verkleidungen, wie der Vorderrumpf vom Zugvogel oder die Rumpfnase der Ka8.

Erst mit Epoxidharzen wurde es möglich, auch einen langen und dünnen Flügel zu bauen, der nicht jedesmal, wenn die Sonne draufscheint seine Form nochmal ändert, bis er endlich chemisch tot ist.

Ich habe ein Modell, das wurde ausserhalb der Formen getempert, da hat sich alles abgezeichnet, selbst die Textur unterschiedlicher Gewebe ist zu erkennen, in der Form getempert, passiert sowas nicht.

Aber mit schrumpfen oder nicht hat das nichts zu tun, das kommt weil unterschiedliche Materialien in der Wärme unterschiedliches Verhalten haben, und in der Form verhindert die Anhangskraft der Kunststoffoberfläche, das das das Harz seinen Partnern folgt.

So, und beim Unterfüttern für ein Servo kann ich natürlich kein Kevlar einlegen, weil das gerade elastisch ist, sondern muss möglichst das gleiche Material wie der Flügel, nur eben dicker, einlegen. Oder eben Kohlefaser.

Bei guten Modellen sind solche Verstärkungen original schon drin, wurden aber in der Form schon gelegt, deshalb zeichnen die sich nicht mehr ab.

Roland
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo Roland

na dann hat hier jemand eine Doktorarbeit über ein Phänomen vorgelegt, das gar nicht existiert :eek:

Im Vergleich zu Polyesterharzen schrumpft Epoxidharz in der Tat sehr wenig, mit Füllstoffen drin sogar sehr wenig. Aber es schrumpft.

Ich zitere mal
"Die chemische Schrumpfung bei der Polymerisation ist mit 0,5...5% deutlich geringer als bei den ungesättigten Polyesterharzen, sie kann mit geeigneten Zuschlagstoffen sogar noch weiter verringert werden."
Quelle

Gruß
Hans
 

RWA

User
na jetzt sind wir genau da, wovon ich rede, chemisch schrumpft das, lässt sich aber beeinflussen, technisch spielt das keine grosse Rolle, so hat jeder n bßchen recht.

Wenn ich ein Epoxy-Bauteil entwerfe, das zu anderen Epoxy-Bauteilen passen soll, kann ich die Fugen fast so eng wählen wie ich will, das wird passen, bei Polyester ausgeschlossen, da muss ich reichlich Toleranz akzeptieren.


Roland
 

Arne

User
Roland, guck doch einfach mal in die entsprechende Literatur oder gant einfach in technische Datenblätter. Und dann überlegst du, was du weiter schreibst.

Zum Thema, die Abzeichnungen ganz zu verhindern ist wohl schwierig. Die Gründe sind genannte worden (hauptsächlich Schrumpf und Steifigkeitssprpünge m.E.) In der Form einlaminierte Verstärkungen, vor der Entformug also, ist mit die beste Variante. Ich habe ansonsten auch mit Armidlagen (in Kohleflügeln) gute Erfahrungen gemacht um die Abzeichnungen deutlich zu reduzieren. Woran es liegt, dass das gut funktioniert kann ich nicht genau sagen. Vielleicht reicht da schon die Tatsache, dass es durch die geringere Dichte relativ große Schichtdicken generiert. Eine Lage 170er Aramid ist da nen ganz guter Anhaltspunkt.

Gruß Arne
 
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