Handzahmes Profil für Standard Libelle

Hallo,
da der Winter ja schon fast vorbei ist bin ich in Gedanken schon bei meinem nächsten (Winter)Bauprojekt.
Ich liebäugle dabei mit einer Standard Libelle mit Rumpf von Steinhardt in der 3,1m-Version.
Bei Steinhardt ist das Profil E392 angegeben.
Trotzt tagelanger Profil-Recherche im www bin ich mittlerweile total konfus, deshalb dachte ich, ich frage mal euch Experten:
Ich möchte den Flügel als vollbeplankte Rippenfläche bauen. Da ich beim schnelleren Fliegen schon mal Probleme zwischen den Ohren hatte und mir das auch nicht so gut gefällt, sollte das Profil eher die langsamere Gangart beherrschen und gutmütig sein - son Thermikschleicherprofil halt. Kunstflug ist nicht gefordert. Wölbklappen müssen nicht sein (können aber...)
Taugt das Eppler dafür? Oder sollte es lieber ein Selig 3021 sein, oder gar was ganz anderes?
Und ist das mit dem Rippenflügel ne gute Idee, oder sollte ich mich erstmalig an einen Styroflügel machen (was mir aber ein wenig Angst bereitet)?
Oder Doch lieber den Rumpf für die 3,75m-Version von Steinhardt????
Gruß aus dem Münsterland
der Kai
 
Zum Langsamfliegen ist das Eppler geeignet. Die E's dieser Generation haben aber durchweg ein Leistungsloch bei mittleren Geschwindigkeiten. Das Selig ist da sicher besser. Der maximale Auftrieb ist bei beiden praktisch gleich.

Auch bzgl. Abreisseigenschaften hat das S3021 einen guten Ruf, auch die Windkanalmessungen bestätigen dies. Gemäss den Stuttgarter Windkanalmessungen ist das E392 auch recht gutmütig.


Was ich noch in die Waagschale werfen möchte ist das SD7037 und seine Verwandten (AS7035..7038). Das 7037 war ein sehr glücklicher Wurf für etwas langsamere Profile, so dass daraus eine Familie für verschiedene Anwendungen abgeleitet wurde. Das 7036 wurde von Benjamin (deftones hier im Forum) etwas Re-Zahl optimiert für Doppeltrapezgeometrien; sein Strak fliegt inzwischen auf diversen Modellen sehr erfolgreich. Das 7036 ist aber eher etwas flotter; für deine Zielanwendung würde ich das 7037 oder das 7038 empfehlen. Was bei diesen allerdings wegfällt ist der Bauvorteil des S3021; sie haben keine praktisch ebene Unterseite.

Noch als Nachtrag: Der Urvater der 703x Serie ist das SD7032. Es ist nochmal etwas mehr auf Thermik ausgelegt. (ca max 1.3, gegen 1.15 beim 3021)
 
SD 7062

SD 7062

Hallo Kai,

ein SD 7062 kann ich vorschlagen, ist ein "modernes" Oldtimerprofil zum gemütlichen unkritischen "herumfliegen".

Mit 14% Dicke nicht schnell, dafür mit 4% Wölbung auftriebsstark für die Thermik und dank fast gerader Unterseite auch in Rippe gut zu bauen.

Als Profil für Höhe und Seite würde ich das SD8020 nehmen (10% dick).

Weil groß immer besser fliegt als klein würde ich den größeren Rumpf nehmen.
Weil mit "groß" auch die Flächentiefe größer wird --> bessere Re-zahl ;)

Gruß Rolf
 
Habe mir die Windkanalpolaren des 7062 einmal angeschaut. Sehr schöner Höchstauftrieb von ca 1.5, allerdings erst ab Re 150'000. Bei 100'000 noch klar unterkritisch mit hässlichem Strömungsabriss und Hysterese. Also am Aussenflügel oder im kleineren Modell unbedingt mit Turbulator
 
Vorgaben

Vorgaben

Hallo Kai,
es geht nicht anders, meine Anregungen zur Vorgehensweise im Telegrammstil:
1.) Größe festlegen (Wo will ich fliegen, wer kann den Flieger schleppen, Winde, PKW etc.)
2.) Gewicht abschätzen (Ähnliche Flieger wiegen und hochrechnen, merke: schwer wird der Flieger von selbst, für Leichtbau müssen wir sorgen)
3.) Einsatzbereich, daraus bevorzugte Flugegeschwindigkeit
4.) Flügelgrundriss posten bzw. mit Hilfe des Ranis Programms örtliche RE Zahlen ermitteln
5.) Profil(e) wählen

Ein Vertauschen der Reihenfolge bringt nur Durcheinander.

Dicke Profile für kleine REs eher nicht.
Selig 7032 auf 7036 aussen eventuell straken. oder war es umgekehrt? Prinzip innen weniger wölben aber dicker (Bauweise!), aussen dünner aber mehr wölben (RE Zahl und Auftriebsbelastung im Auge behalten, sowie Unterschiede im Nullauftriebswinkel, ggf. aber nur wenn undbedingt nötig Schränkung zu Kompensation).

Bei der kleinen (3,1m) Libelle eventuell bei der Aussenflügeltiefe mogeln.

Stefan
 

Milan

User
Hai Kai!

Ein Gedanke hierzu:

Und ist das mit dem Rippenflügel ne gute Idee, oder sollte ich mich erstmalig an einen Styroflügel machen (was mir aber ein wenig Angst bereitet)?

Bevor du einen Rippenflügel (Balsa, leicht aber teuer, weich und druckempfindlich) voll beplankst baust du besser einen Sandwichflügel (Abachi, minimal schwerer aber billig, hart und druckunempfindlich).
Anleitungen zum "wie" findest du hier im RC-Network zur genüge; Onlineunterstützung bekommst du gratis!:D
Keine Frage: wenn dir ein Fliegerkollege beim Bau zur Seite steht der so etwas bereits gemacht hat ist das natürlich besser als ein Forum-Support.

Das technische Equipment kostet natürlich zunächst was - ab dem dritten Flügelpaar sind die Kosten aber wieder drin.

Als Styro/Furnier - Erstlingswerk solltest Du (als noch erfahrungsloser Flächenpresser) nicht gleich einen 4m Flügel bauen.

LG

Harry
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo,

StratosF3J hat ja zur Styro-Abachibauweise einen schönen ausführlichen Baubericht drin. Da kann an sich vieles abschauen.

Zur Libelle:
Die Zuspitzung ist aussen schon ein kleines Problem. Bei 3,1m würde ich einen F3J-Profilstrak einsetzen.
Wölbung aussen erhöhen ist bezüglich Querruderwirksamkeit oft nicht ideal. Davon würde ich daher eher abraten.

Ansonsten bin ich mit Stefan auf einer Linie.

Hans
 

Howi

User
Std. Libelle

Std. Libelle

Hallo,
da der Winter ja schon fast vorbei ist bin ich in Gedanken schon bei meinem nächsten (Winter)Bauprojekt.
Ich liebäugle dabei mit einer Standard Libelle mit Rumpf von Steinhardt in der 3,1m-Version.
Bei Steinhardt ist das Profil E392 angegeben.
Trotzt tagelanger Profil-Recherche im www bin ich mittlerweile total konfus, deshalb dachte ich, ich frage mal euch Experten:
Ich möchte den Flügel als vollbeplankte Rippenfläche bauen. Da ich beim schnelleren Fliegen schon mal Probleme zwischen den Ohren hatte und mir das auch nicht so gut gefällt, sollte das Profil eher die langsamere Gangart beherrschen und gutmütig sein - son Thermikschleicherprofil halt. Kunstflug ist nicht gefordert. Wölbklappen müssen nicht sein (können aber...)
Taugt das Eppler dafür? Oder sollte es lieber ein Selig 3021 sein, oder gar was ganz anderes?
Und ist das mit dem Rippenflügel ne gute Idee, oder sollte ich mich erstmalig an einen Styroflügel machen (was mir aber ein wenig Angst bereitet)?
Oder Doch lieber den Rumpf für die 3,75m-Version von Steinhardt????
Gruß aus dem Münsterland
der Kai

Meine ist 1:3 und hat als Profil ein HQ 3/14,fliegt total Handzahm!:)
 

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Hans Rupp

Vereinsmitglied
Profilempfehlungen auf Basis von Erfahrungen bei anderen Rezahlen sind sinnlos

Profilempfehlungen auf Basis von Erfahrungen bei anderen Rezahlen sind sinnlos

Hallo,

1:3 sind 5m und mit 3,1m nicht zu vergleichen.

Fährst ja auch keine 245er Breitreifen auf Smart weils auf dem Porsche gut passt. Der würde sich nämlich bescheiden damit lenken lassen und so ist es hier auch.

Jetzt soll der Kai mal sagen für welche welche Größe er sich entscheidet und dann diskutierne wir hier weiter.

Hans
 
Ja hi,
ich bin ja ganz platt von der Resonanz! Vielen Dank!
So, für welche Größe entscheide ich mich...
Ich tendieren zu der 4m-Libelle aus folgenden Gründen: erstens möchte ich mich größenmäßig weiterentwickeln. Ich hab vor nem guten Jahr eine ASK18 mit 3,5m für einen Freund nach einem alten FMT-Bauplan gebaut, ich selber fliege bis 3m (Fulmar von EMC Vega, Climaxx von Hoellein).
Außerdem liegt dem großen Rumpf ein FMT-Bauplan für eine Rippenfläche bei, bei der kleinen nicht. Und da unser Hang nur trägt, wenn ich gerade arbeiten muß, bin ich auf den Geschmack eines Antriebes als Aufstiegshilfe gekommen. Die Libelle soll ein KTW bekommen (welches noch konstruiert werden muß...).
Was ich nicht weiß ist, ob ich einen Styroflügel zu meiner Zufriedenheit hinbekomme. Das mit dem Equipment ist auch so eine Sache-ohne Vakuumpumpe wird das wohl nichts. Natürlich würde mir diese Variante am besten gefallen, hab auch schon das Netz diesbezüglich abgegrast.
Beim Rippenflügel weiß ich, daß ich das kann. Und da wäre ein Profil mit gerader Unterseite schon angenehm.
Tja, bin für weitere Anregungen dankbar.

der Kai
 
Libelle

Libelle

Ich habe schon diverse Libellen gebaut und zwar die Standard-Libelle und die Club-Libelle. Die erste ist ein Mitteldecker mit Kreuzleitwerk, die zweite ein Schulterdecker mit T-Leitwerk. Die Club-Libelle liegt schöner in der Luft und ist sehr angenehm zu fliegen. Bei der Standard-Libelle sollte die V-Form etwas stärker gewählt werden. Sehr gute Erfahrungen wegen der ausgezeichnete Allroundeigenschaften habe ich mit dem S 3021 gemacht. Hier habe ich ohne Veränderung der Wölbung lediglich verschiedene Dicken verwendet. Dabei wurden kaum Veränderungen in den Leistungen der Modelle festgestellt. Im Regelfall nehme ich bei 4 m-Fliegern als Wurzel das 12 %ige, gehe meistens beim Querruder dann auf 11 % und je nach Randbogentiefe entweder auf 10 oder 11%. Auch eine durchgehende 12% - Dicke hat sich bewährt.Wie schon mehrfach von Verschiedenen empfohlen, bietet sich dieses Profil auch wegen der einfachen Bauweise an, da es eine gerade Unterseite hat und die Rippen- und Vollbeplankungsmethode wesentlich vereinfacht. Mit diesem Profil ist es mir oft schon gelungen, aufgrund seiner guten Thermikannahme aus Landeanflugshöhe in einem schwachen Schlauch wieder weg zu steigen.
 
Wie schon mehrfach von Verschiedenen empfohlen, bietet sich dieses Profil auch wegen der einfachen Bauweise an, da es eine gerade Unterseite hat und die Rippen- und Vollbeplankungsmethode wesentlich vereinfacht.
Allerdings nicht, wenn man
ohne Veränderung der Wölbung lediglich verschiedene Dicken verwendet.
Wenn die Wölbung wirklich gleich gelassen wird, bleibt die Unterseite beim Aufdicken nicht gerade. Bei kleinen Dickenänderungen ist das kaum spürbar, aber bei 12% wird man es bemerken.
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo,

Standardlibelle und Clublibelle sind zwei verschiedene Flugzeuge, auch wenn sie denselben Flügel haben.
Es geht hier um die Standardlibelle, für mich eines der schönsten Segelflugzeuge, jedenfalls eines mit viel Charakter.

Das S3021 ist bei den kleinen Scalemodelle von thommys eingesetzt (weiß nicht ob er die noch im Vetrrieb hat). Hat dort wohl ganz gut funktioniert.

Als anderen Vorschlag für die 4m-Version verweise ich auf einen modifizierten SA7036-Strak, den ich für Rippenbauweise der Inspira angepasst habe.
Da ist der Aufbau auch auf einem ebenen Brett möglich, entwder ohne WK auf einem zweigeteilten Brett (bei 75% mit 2° Knick) oder mit WK auf einem ganz ebenen Brett.
http://www.rc-network.de/forum/show...Holz-Inspira?p=2737104&viewfull=1#post2737104
Ist auch für 4m Spannweite gerechnet und sollte passen, würde ich aber dann noch prüfen.

Hans
 
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