Frage zur RDS Konstruktion

Hallo Freunde,

Ich möchte die Ruderanlenkung eines Flügels gerne als RDS auslegen, nun ist es aber das erste mal und ich bin mir
nicht sicher ob das alles so funktioniert. Aufgrund des sehr dünnen profils kann ich leider nur ein sehr schmales
Servo benutzen welches nicht beliebig platziert werden kann (geplant Dymond D60). Meine Frage bezieht sich
auf die Einbaulage, ich sehe immer das es winklig platziert wird, würde das auch lotrecht zur Nasen-/Endleiste
funktionieren ? Als bildliche Hilfe habe ich mal versucht das ganze zu Visualisieren.

RDS.JPG

Ich hoffe Ihr erkennt was ich meine. Danke schonmal für die Hilfe

Gruß

Stefan
 
Hi Stefan,

ich hab mir mal ne RDS Anlenkung gekauft, aber noch nicht eingebaut.
Ich meine mich entsinnen zu können, dass werder deine erste Skizze noch deine zweite der richtige Weg sein soll (Einbauanleitung).
Versuch es mit den Mittelweg. :D

Andre
 
Hi Stefan,
die zweite Loesung ist nicht empfehlenswert, es sei denn Du moechtest mit "negativem" Expo fliegen. Die Ruderausschlaege waeren um die Nullage stark und schwach gegen Vollausschlag.
Das Ende der Anlenkung beschreibt einen Kreisbogen. Durch den schraegen Einbau des Servos wird erreicht dass die Drehachse dieses Kreisbogens enger mit der Drehachse der Ruderanlenkungen zusammenkommt um diesen Effekt zu minimieren.
Ich hoffe ich habs halbwegs verstaendlich ruebergebracht. Mals Dir am besten mal auf.
Die erste Skizze ist prinzipiell korrekt, wuerde mich aber an die genauen Winkelangaben in der Anleitung halten.

Das D60 mit seinem Plastikgetriebe wuerde ich nicht fuer eine RDS Anlenkung nehmen. Warum nicht zB ein 9mm DES428 BB MG mit stabilen Metallgetriebe? Sollte doch auch noch passen.

Gruss Stephan
 

Eisvogel

User
Was spricht gegen Möglichkeit 2?

Was spricht gegen Möglichkeit 2?

Ausschlag einstellen ist auch mit "billigen" Sendern möglich, expo ist doch schon in fast jedem drin.
Die Ausschlaggröße ändert sich gegenüber 1 auch nicht.

Dieser Einbau hätte einen großen Vorteil: Sollte eine Tasche mal ausgeschlagen/ ausgerieben sein, kann man einfach den Dorn umdrehen!
 

GeorgR

Vereinsmitglied
Beide Möglichkeiten sind machbar

Beide Möglichkeiten sind machbar

Hi,

dass die Drehachsen sich in einem Punkt schneiden müssen, gilt auch für beide.
Weshalb dies bei Möglichkeit 2 nicht gehen soll, in mir nicht klar.
Die 2. Art ist für Querruder OK, weil der Ausschlag durch den Winkel der Achse begrenzt ist.
Bei der ersten Möglichkeit könnte man Flaps erheblich weiter nach unten bekommen.
 
Kinematisch geht beides. Der Nachteil von Variante 2 ist, dass mehr Gleitbewegung in der Tasche auftritt; sie muss auch breiter sein. Ist aber nicht wirklich gravierend.
 
Hallo Stefan,

von der unteren Einbauart würde ich dringend abraten!

Alles an einem Servo ist auf die Übertragung von Torsionsmomenten ausgelegt. Das fängt bei der Befestigung des Servos an der Flügelstruktur an, geht über die Antriebswelle bis zum wichtigsten Punkt, der Anbindung von Servo zu Servohebel (in deinem Fall eine Welle).
Im unteren Einbaufall wird der Wellenteil, der gerade vom Servo weg ragt auf BIEGUNG beansprucht!
Die Anbindung erfolgt ja über eine sogenannte Keilwelle. Diese Art der Welle-Nabe-Verbindung (siehe Wikipedia) gilt als axial verschiebbar. Kann also nur Torsionsmomente übertragen!

Die kleine Schraube mit der im Normalfall der Servohebel angeschraubt wird, ist nicht darauf ausgelegt Kräfte aufzunehmen. Die Kraftübertragung auf die solch ein Servo ausgelegt ist sollte nur über den Formschluss der Keilwelle erfolgen! Die Keilwelle am Servo ist ja auch recht kurz.
Steck einfach mal einen Servohebel auf ein Servo (ohne zu verschrauben) und übe eine Druckkraft in Richtung der Bohrungen für die Bowdenzüge bzw. Gabelköpfe aus. Der Servohebel wird einfach abkippen.

Außerdem müsste die Welle auch biegesteif sein, mit Stützpunkten gelagert werden etc. Selbst wenns hält (Anbindung Servo-Welle) wirst du damit eine weichere Anlenkung bekommen!(gleicher Durchmesser und Lagerung der Welle vorausgesetzt). Von der Gefahr, dass die Welle durch die Beigebeanspruchung vom Servo "hüpft" ganz zu schweigen.

Grüße Max
 
Ausschlag einstellen ist auch mit "billigen" Sendern möglich, expo ist doch schon in fast jedem drin.
Die Ausschlaggröße ändert sich gegenüber 1 auch nicht.

Korrekt. Aber die Ausschlag Geschwindigkeit ueber den Fahrweg aendert sich. Das kann man ueber Expo natuerlich kompensieren, jedoch wuerde man bei kleinen Ruderausschlaegen mit sehr kurzen Servowegen arbeiten und daher an Stellpräzision verlieren. Mechanisch optimal waere eine um 90 Grad abgewinkelte Anlenkung mit der Servoachse fluchtend mit der Ruderachse. Das geht bautechnisch natuerlich nicht deshalb ist der "schraege" Einbau der beste Kompromiss zwischen halbwegs gleichmaessigen Fahrweg, Bauraum, und Kaefte-Aufnahme.
Gruss Stephan
 
Vor ein paar Jahren hat sich auch Kleinatze mal damit befasst.
http://www.rc-network.de/forum/showthread.php/152995-Kinematik-der-RDS-Anlenkung?highlight=RDS

Rausgekommen ist u.a. ein Excel-File, was man hier niederladen kann:
http://www.holzwarth-cad.de/fpse/download/RDS.xls

Meine Meinung dazu: Solange nicht gewährleistet ist, dass der Schnittpunkt der Achsen des Anlenkhebels auf der Scharnierachse liegt, funktioniert das Ganze nur praktisch, oder mit einer speziellen Taschenform. In der Theorie klemmt es, wenn die obige Bedingung nicht erfüllt ist.
 

GeorgR

Vereinsmitglied
Vor ein paar Jahren hat sich auch Kleinatze mal damit befasst.
http://www.rc-network.de/forum/showthread.php/152995-Kinematik-der-RDS-Anlenkung?highlight=RDS

Rausgekommen ist u.a. ein Excel-File, was man hier niederladen kann:
http://www.holzwarth-cad.de/fpse/download/RDS.xls

Meine Meinung dazu: Solange nicht gewährleistet ist, dass der Schnittpunkt der Achsen des Anlenkhebels auf der Scharnierachse liegt, funktioniert das Ganze nur praktisch, oder mit einer speziellen Taschenform. In der Theorie klemmt es, wenn die obige Bedingung nicht erfüllt ist.

Na, Theorie und Praxis vertauscht?
Wenn es praktisch funktioniert, dann reicht es doch.
 

GeorgR

Vereinsmitglied
Hallo Stefan,

von der unteren Einbauart würde ich dringend abraten!

Alles an einem Servo ist auf die Übertragung von Torsionsmomenten ausgelegt. Das fängt bei der Befestigung des Servos an der Flügelstruktur an, geht über die Antriebswelle bis zum wichtigsten Punkt, der Anbindung von Servo zu Servohebel (in deinem Fall eine Welle).
Im unteren Einbaufall wird der Wellenteil, der gerade vom Servo weg ragt auf BIEGUNG beansprucht!
Die Anbindung erfolgt ja über eine sogenannte Keilwelle. Diese Art der Welle-Nabe-Verbindung (siehe Wikipedia) gilt als axial verschiebbar. Kann also nur Torsionsmomente übertragen!

Die kleine Schraube mit der im Normalfall der Servohebel angeschraubt wird, ist nicht darauf ausgelegt Kräfte aufzunehmen. Die Kraftübertragung auf die solch ein Servo ausgelegt ist sollte nur über den Formschluss der Keilwelle erfolgen! Die Keilwelle am Servo ist ja auch recht kurz.
Steck einfach mal einen Servohebel auf ein Servo (ohne zu verschrauben) und übe eine Druckkraft in Richtung der Bohrungen für die Bowdenzüge bzw. Gabelköpfe aus. Der Servohebel wird einfach abkippen.

Außerdem müsste die Welle auch biegesteif sein, mit Stützpunkten gelagert werden etc. Selbst wenns hält (Anbindung Servo-Welle) wirst du damit eine weichere Anlenkung bekommen!(gleicher Durchmesser und Lagerung der Welle vorausgesetzt). Von der Gefahr, dass die Welle durch die Beigebeanspruchung vom Servo "hüpft" ganz zu schweigen.

Grüße Max

Was dieses Thema anbelangt, da gibt es bei beiden Versionen keine gravierenden Unterschiede.
Selbstverständlich muss die Welle, die zum Ruder geht, fest mit dem Abtriebsritzel verbunden sein.
Wichtig ist, dass die beiden Drehachsen (Achse der Welle und die Scharnierachse des Ruders) sich
im Drehpunkt schneiden, was nicht einfach zu realisieren ist, wenn das Ruder oben oder unten
angeschlagen ist. Liegen die Achsen nicht in einer Ebene, also wenn sie sich nicht schneiden, dann
dann muss sich die Welle in Längsrichtung (axial) bewegen können, sonst funktioniert die Geschichte
nicht.
 

Sebastian St.

Vereinsmitglied
Moin Stefan ,

habe die Servos meiner RDS Anlenkung bei meinem Discus so wie du auf der unteren Zeichnung dargestellt hast eingebaut , es funktioniert . Wenn du beim Einbau die Tabelle von Walter Holzwarth zur ausschlasbestimmung verwendest gibt es auch da dann keine böse Überraschungen ;)
PS : Ich habe die " fertigen " RDS Anlenkungen von Graupner bzw. Aviogate verwendet
 
Hallo

Ich habe mir auch ein EXCEL gemacht um die Auswirkungen der verschiedenen Winkel studieren zu können.

http://www.msc-albatros.at/documents/RDS.xls

Es beinhaltet auch eine grafische Darstellung des Ruderausschlages, durch die man die Linearität beurteilen kann.
Auch kann man die Auswirkungen bei ungleichen Ausschlägen (Wölbklappen) beurteilen.

Gruß
Günther
 
Was dieses Thema anbelangt, da gibt es bei beiden Versionen keine gravierenden Unterschiede.
Selbstverständlich muss die Welle, die zum Ruder geht, fest mit dem Abtriebsritzel verbunden sein.
Wichtig ist, dass die beiden Drehachsen (Achse der Welle und die Scharnierachse des Ruders) sich
im Drehpunkt schneiden, was nicht einfach zu realisieren ist, wenn das Ruder oben oder unten
angeschlagen ist. Liegen die Achsen nicht in einer Ebene, also wenn sie sich nicht schneiden, dann
dann muss sich die Welle in Längsrichtung (axial) bewegen können, sonst funktioniert die Geschichte
nicht.

Das mit dem Schnittpunkt der Achsen ist ein weiterer Punkt, der auch für beide Fälle gilt! Das ist Grundvoraussetzung.

Und ja, es sind in beiden Fällen die Welle mit einer kombinierten Biege-Torsion-Belastung beansprucht. Aber im unteren Fall wird die Biegebeanspruchung MAXIMAL.

Extremwertbetrachtung:
http://www.rc-network.de/forum/attachment.php?attachmentid=63611&d=1172921687

Im Einbaufall wie im Bild, ist die Welle REIN auf Torsion belastet. Daran sieht man ja schon, je kleiner der Winkel zwischen der Drehachse des Servos und des Ruders wird, desto geringer fällt die Biegebeanspruchung aus.
Nichts anderes wollte ich aussagen.

Wie immer bei technischen Konstruktionen, gibt es keinen einzig wahren Weg!

Der obere Fall hat weniger Biegebeanspruchung -> gut.
Der obere Fall entschärft die Problematik mit dem negativen Expo -> gut. (also logarythmischer Verlauf)
Der obere Fall ist ein Kompromiss...das Servo muss im vorderen Bereich des Flügels liegen, weil dort Platz ist. Ein genaues Fluchten der Servo- und Ruderachsen ist also nicht möglich. Wird aber der Winkel zwischen den Achsen verkleinert, nimmt die Biegebeanspruchung ab.
Und auf starke Biegung ist so eine Zahnwelle nunmal nicht ausgelegt, das Servo im Allgemeinen nicht.

Dass die Achsen in einer Ebene liegen, ist ein anderes Umsetzungsproblem, eben eine Grundvorraussetzung. Und eignet sich somit nicht eine qualitative Aussage (schlecht, besser, gut) über die beiden verschiedenen Einbaufälle zu treffen.

Grüße Max

Ich sage nicht, dass es nicht funktioniert. Es ist nur aus meiner Sicht, der bessere Kompromiss, aus allen zu beachtenden Problemen.
 
Sieht gut aus, Günther. Dem gemeinen Netwörker wird's aber wohl nur dann helfen, wenn er sich ordentlich damit befasst hat. Eine Skizze, wie Du die Winkel gegen welche Nullposition mißt, wäre hilfreich.

Aber damit hast Du ja nur den Endpunkt des Antriebshebels erfasst. Was unterwegs passiert, zeigt das Video. Wenn der Knickpunkt nicht auf der Scharnierachse liegt, passt das in der Nullstellung ganz gut. Doch bei Vollausschlag oben oder unten würde der Hebel im Ruder verkanten, wenn's wirklich mit Minimalspiel gebaut wird.

;) Theoretisch. Aber die Praxis beweist ja das Gegenteil ..

Video (250 kB) gibt's hier:
www.holzwarth-cad.de/fpse/download/RDS.mp4
 
Danke für die vielen Antworten,

ein paar Sachen kannte ich noch gar nicht, auch werde ich wohl ein Servo mit Metallgetriebe nehmen.

Wichtig war mir das es Grundsätzlich funktioniert. Die endgültige Einbaulage kann ich erst bestimmen wenn der Flügel soweit
fertig ist das ich es live testen kann. Wegen der höheren kräfte die beim Lotrechten Einbau aufkommen mache ich mir
(hoffentlich zurecht :D) keine Sorgen da es ein Segelmodell ohne Kunstflugambitionen ist. Soll also keine
Geschwindigkeitsrekorde brechen.

Gruß

Stefan
 
Hallo

Eine andere Möglichkeit eine Art RDS-Anlenkung einzubauen, sind die Scharniere von KAVAN "Secret Horn". (einfach googeln) Ist eine Kombination aus Ruderscharnier und versteckter Anlenkung. Man kann auch mehrere dieser Scharniere pro Ruder kombinieren um größere Kräfte zu übertragen. Könnte jedenfalls vom Einbau her viel einfacher sein.

Aber nicht wundern. Diese Scharniere schauen in Natura wesentlich anders aus als auf den Abbildungen der Verkaufskataloge.

Gruß
Günther
 
Habe mir die Dinger mal angeschaut

Habe mir die Dinger mal angeschaut

.. und verzweifelt nach einer vernünftigen Erklärung gesucht, wie sie funktionieren. Momentan stelle ich mir da einen kleinen Pin vor, der in einer Nut auf dem Gelenkbolzen des Scharniers bewegt wird.
;) Aber das wäre Feinstmechanik mit minimalen wirksamen Hebelarmen.

Wer weiß mehr? Diese Aussage deutet ja eher auf nur geringe Belastbarkeit hin:
Die Lagerung des Scharniers besteht aus Stahl, stark genug für das Drehmoment eines Mikro- oder Miniservos von 25 g. Auch eine Mehrfachkombination für größere Servos ist machbar, um das Drehmoment zu erhöhen
 
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