Wieder einmal eine Frage zu einem Pofil (Austria-Meise)

Hallo liebe Rc-n´ler

ich bin gerade dabei ein Antikmodell zu bauen bzw. planen. Es handelt sich um eine Austriameise um 25% vergrößert. Somit bekommt der Vogel eine Spannweite von ca. 3,4 m bei einer Wurzelrippentiefe von ca. 310mm und einer Flügelfläche von ca. 70 dm² das Gewicht wird bei ca. 2-3 kg liegen.
Als Flächenprofil ist ein sehr hoch gewölbtes Profil vorgesehen welches sicherlich nach dem Motto: "unten hohl und oben etwas krumm" entworfen wurde.
Nun stellt sich die Frage ob es Sinn macht ein etwas moderneres Profil einzusetzen. Einsatzzweck soll gemütliches Thermikfliegen und Hangflug bei nicht zu starkem Wind sein.
Aufgebaut wird die Fläche in klassischer Rippenbauweise und einer Beplankung der Nase bis zum Hauptholm.
Oft wird das SD 4083 als Profil bei den Antikfliegern als Alternative eingesetzt, doch sind diese Modelle auch meist etwas kleiner. Wäre hier ein SD 7037 vielleicht der richtigere Ansatz? Jenes wird oft bei Seglern in Rippenbauweise und ähnlicher Größe eingesetzt.
Und wi sieht es mit dem Thema Schänkung aus?

Oder sollte ich einfach nach dem Originalplan bauen, denn was damals flog fliegt heute auch nicht schlechter.

Ich hänge noch ein Bild mit den Originalprofilen und der Flächengeometrie an.

DEST2019.jpg

Achtung Maße auf der zeichnung des Grundrisses werden um 25% vergrößert

Vergrößerte Maße:

Flächentiefe am Rumf: 310mm
Flächentiefe am 1. und 2. Trapezknick (Rippe 81): 250mm
Flächentiefe an der Endrippe (Rippe 87): 75mm


Danke im Voraus
DEST2018.jpg
Gruß
Patrick
 
Das Original sieht wirklich etwas unharmonisch aus. Ich würde auch Richtung SD 7037 tendieren. Evtl. auch Quabeck und im Querruderbereich dann HQ-Oldy. Dort wo die Fügeltiefe aussen wieder zunimmt, solltest Du negativ schränken.
 
Hallo zusammen und danke für deine Antwort Markus,

laut originalplan werden die Flächen mit geraden Endleisten gebaut, also ohne die Rundung im Querruderbereich, Teil 94 wird später angeklebt und ist nur eine Trimmklappe. Die ehemalige Trimmklappe soll später als Querruder dienen.
Sicherlich ist dies nicht zu Gunsten der Aerodynamik hinter die Endleiste so einen "Lappen" zu hängen, also werde ich die Rippen in diesem Bereich verlängern sodass die original Flächenkontur entsteht. Oder ist dies nicht weiter schlimm? Bzw. wie verhält es sich mit der Querruderwirkung?
Wenn man das SD 7037 verwendet macht es dann Sinn dieses über die komplette Spannweite zu verwenden oder sollte auf ein anderes Profil gestrakt werden? und wie viel Grat Schränkung sollten eingebaut werden? Und warum negative Schränkung (also Nasenleiste nach oben bzw. Endleiste nach unten kippen, Richtig)?
Wenn ich dich richtig verstanden habe sollte ab dem 3. Trapez (Rippe 81-87 geschränkt werden.
Auch ist das Höhenleitwerk im Original als tragend ausgelegt. Kann dies so übernommen werden oder sollte besser ein Konventionelles mit symmetrischem Profil gebaut werden?

Gruß
Patrick
 
Hallo !

Frage doch einmal per e-mail hier:

=> http://www.kirchert.com/modellbau/

Herrn Kirchert Sen. oder Jun..

Einerseits kennen sich die evtl. damit aus, andererseits habe sie Kontakt zur öst. "Antikflugszene" und können evtl. so weiterhelfen.

Wennst Dich auf mich beziehst, kann´s nicht schaden ...

LG

Bernhard

.
 
... und wie viel Grat Schränkung sollten eingebaut werden? Und warum negative Schränkung (also Nasenleiste nach oben bzw. Endleiste nach unten kippen, Richtig)?

Hallo Patrick,

die negative Schränkung bedeutet, das die Endleiste angehoben wird! Genau wie Ruderausschläge nach oben auch immer negativ sind.

Über die Verwindung, so heißt das wenn der Flügel ohne das Profil zu ändern "verbogen" wird, kann man bei aerodesign was lernen.

Grüße, steve
 

E.B.

User
Hallo Patrick,

mein modellsegelfliegerischer Start begann Ende der 60er Jahre, also knapp 20 Jahre nach dem Konstruktionsdatum der Austria-Meise.
Damals wurde praktisch nur selbst gebaut, natürlich auch Rippenflügel.
Für ähnliche Modelle (mit RC) und den (ruhigen) Thermikflug wurde sehr oft das Eppler 385 verwendet, es bringt sehr gute Sinkleistungen.
Für stärkeren Wind ist es allerdings nicht geeignet, dürfte aber zur Auslegung der A-M IMHO sehr gut passen.

Grüße, Erich
 

Merlin

User
AG35

AG35

Schau Dir mal das AG35 an. Hat eine gerade Unterseite und ist speziell für kleine Re-Zahlen und Rippenflügel entworfen worden. Läuft auch gut bei mehr Wind. Man muss IMO nicht alle Fehler von früher wiederholen.

Bernd
 

E.B.

User
Der Käufer eines Kanarienvogels bringt das Tier enttäuscht zum Zoohändler zurück. „Den Vogel behalte ich nicht, der hat ja nur ein Bein!“
Entgegnet der Händler: „Wollten Sie einen Sänger oder einen Tänzer?“

Was ich damit sagen will: Es kommt auf die Auslegung eines Modells an, was man damit machen will - und ob es auch im Flug in etwa an das historische Vorbild anknüpfen soll.

@Patrick
Beim Höhenleitwerk würde ich ein symmetrisches Profil verwenden. „Tragende“ Höhenleitwerke ermöglichten nur, den Modellschwerpunkt weiter nach hinten zu verlegen,
um Trimmblei zu sparen und damit die Flächenbelastung zu reduzieren. Wenn Du eine RC-Anlage einbaust, erübrigt sich das ja wohl.

...Man muss IMO nicht alle Fehler von früher wiederholen.

Da stimme ich zu. Aber welche Fehler meinst Du?

Grüße, Erich
 
Schränkung

Schränkung

Hallo liebe Rc-n´ler

ich bin gerade dabei ein Antikmodell zu bauen bzw. planen. Es handelt sich um eine Austriameise um 25% vergrößert. Somit bekommt der Vogel eine Spannweite von ca. 3,4 m bei einer Wurzelrippentiefe von ca. 310mm und einer Flügelfläche von ca. 70 dm² das Gewicht wird bei ca. 2-3 kg liegen.
Als Flächenprofil ist ein sehr hoch gewölbtes Profil vorgesehen welches sicherlich nach dem Motto: "unten hohl und oben etwas krumm" entworfen wurde.
Nun stellt sich die Frage ob es Sinn macht ein etwas moderneres Profil einzusetzen. Einsatzzweck soll gemütliches Thermikfliegen und Hangflug bei nicht zu starkem Wind sein.
Aufgebaut wird die Fläche in klassischer Rippenbauweise und einer Beplankung der Nase bis zum Hauptholm.
Oft wird das SD 4083 als Profil bei den Antikfliegern als Alternative eingesetzt, doch sind diese Modelle auch meist etwas kleiner. Wäre hier ein SD 7037 vielleicht der richtigere Ansatz? Jenes wird oft bei Seglern in Rippenbauweise und ähnlicher Größe eingesetzt.
Und wi sieht es mit dem Thema Schänkung aus?

Oder sollte ich einfach nach dem Originalplan bauen, denn was damals flog fliegt heute auch nicht schlechter.

Ich hänge noch ein Bild mit den Originalprofilen und der Flächengeometrie an.

Anhang anzeigen 939232

Achtung Maße auf der zeichnung des Grundrisses werden um 25% vergrößert

Vergrößerte Maße:

Flächentiefe am Rumf: 310mm
Flächentiefe am 1. und 2. Trapezknick (Rippe 81): 250mm
Flächentiefe an der Endrippe (Rippe 87): 75mm


Danke im Voraus
Anhang anzeigen 939236
Gruß
Patrick

Hallo Patrick
Wie meine Vorredner schon erwähnten kommt es drauf an was für ein Flugbild Du dir wünscht.
Zumindest zur Frage der Schränkung, kann man sagen das die Flächen zumindest zum Teil Aerodynamisch geschränkt sein muss.
Schau dir mal die Wurzelrippe und die Endrippe im Vergleich an.
Bei der geplanten Vergrößerung und der daraus resultierenden Flächentiefe dürften die Re-Zahlen auch nicht soo klein sein. Ich denke es wird ein gemütlicher Thermikschleicher für schwachwird Tage sein. Oder schwache Bedingungen am Hang. Mehr so was zum fliegen lassen, als aktiv fliegen.

Gruß Olaf
 

Gast_19368

User gesperrt
Moin Patrick,
in der FMT 4/99 ist ein Artikel von Leo Bussmeier über die Autria Meise II erschienen, allerdings mit ''nur'' 279,8cm Spw. Dort wird u.a erwähnt , das das Profil von Dipl. Ing. R. Salzmann vom Benedek 8556 auf ein Eppler 214 geändert wurde, um damit sowohl am Hang als auch in der Thermik fliegen zu können. Das HLW Profil wurde von Clark Y auf NACA 0009 geändert.
Ich habe mir 1996 einen Flächenbauplan für eine auf 374cm vergrösserte Austria Meise gekauft, die Tiefe an der Wurzel beträgt 30cm. Leider sind keine Angaben zum Profil enthalten.
Nach dem Originalplan habe ich mir vor vielen Jahren mal eine Meise gebaut, bei der ich Spannweite auf 340cm durch Zufügen einiger Rippenfelder geändert habe.Das Modell flog aber mit dem Benedek Profil. Anbei Foto's vom Artikel und vom unbespannten Modell.

Grüsse, Kai

http://www.vatertagsflieger.de/
 

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Danke für die Zahlreichen Antworten

So nun habe ich eine Fülle an Vorschlägen. Und weiß doch wieder nichts :)
Was möchte ich erreichen mit einem anderen Profil?
Im Original ist die Austriameiße ein Freiflugmodell und wurde als Ballon ausgelegt d.h. damals war es wichtig mit möglichst wenig zurückgelegter Strecke eine möglichst langer Flugzeit zu erreichen. Das Ding geht eben nicht vorwärts.
Nun soll daraus kein Speedsegler werden sondern ein gemütlicher Thermiksegler mit dem man auch etwas Strecke abfliegen kann um Thermik zu finden ohne dabei die ganze Höhe vernichten zu müssen. Dabei ist ein einfaches Handling wichtiger als das letzte bisschen Leistung.
So Richtung Climaxx bzw. just friendly.
Eben ein moderner Flieger im alten Design. Mit ca. 3,4 m Spannweite sollte es doch möglich sein einen gutfliegenden Segler zu bauen der auch noch etwas Leistung aufweist.

Danke für den Link steve, die Seite kannte ich schon und hatte sie auch schon gelesen. War wohl schon etwas länger her :) ;)

Jetzt kommt auch noch das Ag 35 hinzu danke für den Vorschlag Bernd. Scheint ein gutes Profil zu sein. Doch welches passt jetzt am besten? :D
Ob das Profil Unten gerade oder konkav ist mir eigentlich egal bei der geraden Unterseite sehe ich nur Vorteile beim Beplanken ansonsten kommen Füßchen als Bauhilfe an die Rippen.


Gruß
Patrick
 
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