Quadcopter für Foto-Einsatz: Bitte um Erstberatung

Hallo, ich spiele mit dem Gedanken, mit einen (Quad-)Copter für Luftaufnahmen zuzulegen. Die (gute) Kamera wiegt 400g. Klar, es gibt leichtere, aber ich möchte gute Bildqualität und RAW und ein paar Einstellmöglichkeiten haben. Die 400g sind also fix.

Bzgl. Copter: Ich fliege seit 30 Jahren Segler und E-Segler, aber noch nie einen Heli oder ähnliches. Ich habe bzgl. den Multicoptern im Moment keinen Überblick, was es alles gibt, ab welcher Preisklasse man Qualität statt Müll bekommt, und auf was man alles achten sollte.
Eine erste kurze Suche hat mir diesen hier gebracht, mit angeblich 800g Zuladung: Simprop Cloudhopper XL.

Bzgl. Fernsteuerung verwende ich Weatronic mit der Option auf Summensignal, falls das eine Rolle spielt.

Taugt der was? Oder ist die Einarbeitung in die Multicopter so aufwändig, daß ich mir besser einen kleinen E-Segler mit Kamera ausrüste und in Bezug auf das Foto-Gelände (Landemöglichkeiten) eingeschränkter bin?

Vielen Dank für die Antworten! Oder wenn ihr einen guten Link für Einsteiger habt, lese ich den auch gerne, es macht ja schließlich viel Arbeit, jedem Neuling alles wieder von vorne zu erklären.
 
Quadrokopter

Quadrokopter

Hallo,
schau mal hier: www.mikrokopter.de
Ich nehme an, dass die Kamera hochwertiger ist und deshalb auch etwas Geld gekostet hat. Da würde ich am "Kameraträger" keinesfalls sparen. Das o.g. System ist sehr modular und damit kann man so ziemlich alles realisieren. Aber lies selbst...
Schönen Gruß
Quax d.BP
 

Rolf-k

User
Hallo zusammen

was auch zum empfehlen wäre, leg dir einen der kleinen copter zu damit du die dinger auch fliegen lernst.
den Simprop Copter kannst du vergessen, der Holfrahmen ist viel zu empfindlich und die 400gr schaft der
mit sicherheit auch nicht.


Gruß Rolf-K.
 
Hallo Lars,

ich bin an was ähnlichem dran. Hab mir z.T. das Zeugs schon beschafft, liegt hier und wartet darauf in die Luft zu kommen. Mangels Zeit/Wetter ist das aber in ferne gerückt.

Was ich allerdings gemacht habe, um mal in das Coptergeschäft zu schnuppern hab ich mir ein Komplettset gekauft und etws geübt, getestet. Ist zwar alles recht easy, beim Abgleich einer DJI NAZA z.B. muss man diktatorisch sich an die Manual halten, um Erfolg zu haben, macht man das nicht ist das Dingens halt digital, sprich im Zweifelsfall läuft nichts.
Rate mal woher ich das weiss.....
Daher fand ich es ganz angenehm mal mit einem RTR Copter keinerlei Einstellungssorgen zu haben und einfach nur fliegen zu können. Viele der Themen sind für mich noch immer Böhmisch Dörfer, der Wald vor dem Dorf ist nur nicht mehr so dicht.... ;)

Wovon ich als Einsteiger mit solchen Ambitionen garnichts halte sind die Chinaboards mit offener Elektronik und selbst zu programierenden CPUs, ist o.k. wenn man weiss was zu machen ist, für Experimente ist deine Last whs zu wertvoll und dir ist es nicht egal wenn das Dingens nach jedem dritten FLug im Dreck liegt.

Nach Recherche bin ICH für MCIH bei der NAZA hängen geblieben, Einsteigerfreundlich und komplett, kein offener Elektronikschrott, schaut fast aus wie ein Micro 8 Empfänger von Weatronic..... Die Naza ist Summensignaltauglich (hab es allerdings noch nicht versucht, müsste aber passen mit WEA).

Kannst mir ja mal ne PN schreiben wennst magst, zwecks Erfahrungsaustausch
 

Crizz

User
Persönliche Empfehlung aufgrund eigener Erfahrung :

Wenn du professionelle Luftbildaufnahmen mit einem Multicopter realisieren willst, solltest du dich mti dem Flugverhalten als erstes beschäftigen. Dafür reicht ein relativ primitiver Quad mit vernünftiger Elektronik, das muß noch nicht die Möglichkeiten der Luftbildphotografie einschließen und dient erstmal dem sicheren Umgang mit einem MC.

Für den eigentlichen EInsatz legst du dir dann einen HExa oder Octo-Copter in hochwertigerer und größerer AUsstattung zu, der mit einem entsprechend guten Gimbal-System zur Aufnahme der Cam und für die Fernauslösung geeignet ist. Allerdings sollte dir bewußt sein, das der Trainer mit 200.....300.- Euro zu realisieren ist, während der Cam-Carrier selbst in sparsamer Ausführung locker 2000.- verschlingen wird - und mehr.
 
400g ist ja nur die Kamera, du willst ja sicherlich noch ein Gimbal haben und neben Foto ist natürlich auch Video total super.

DJI Naza würde ich dir auch empfehlen. Schau dir mal die Evo Sets vom Hans Willi Stein an. Gibt es einmal als Quad (F450 ) und einmal als Hexa (F550). Beide Sets sind bedinungslos empfehlenswert und absolut geeignet für den ambitionierten Einsteiger.

In einem Forum ein anderes Forum zu empfehlen ist natürlich auch immer so eine Sache, also schlagt mich bitte nicht. Ich würde neben der MK Community auch www.fpv-community.de empfehlen. Das ist eine super Anlaufstelle für alles was Copter betrifft. Die Gemeinschaft dort ist äusserst hilfsbereit und technisch voll auf der Höhe. Derzeit werden einige sehr interessante Projekte in Gemeinschaftsarbeit umgesetzt. Darunter sind neue Brushless-Gimbals (die basieren nicht mehr auf Servos, sondern auf BL Motoren) und eigene Multicopter Steuerungen inkl. richtig coolen Softwarelösungen (Naze usw).
 
So, vielen Dank auch für die weiteren Antworten! Ich habe mir gestern das Modell-Sonderheft "Multicopter" besorgt, da steht für den Anfang schon mal einiges drin. Und man kann aber auch herauslesen, daß man sehr schnell vom preiswerten Spielzeug zum aufwändigen HighTech-Gerät kommt (oder kommen muß/will).

Zwischenzeitlich bin ich nach etwas Hin- und herüberlegen zum Fazit gekommen, daß für mich der Copter aus einem anderen Grund nicht das richtige ist: Meine Fotos werden eher Landschaftsaufnahmen werden, und dazu brauche ich auch mal eine gewisse Höhe. Und da habe ich die Sorge, daß ein Copter mit seinen kleinen Ärmchen da einfach zu schlecht zu sehen ist ("wo ist nochmal vorne?"). Dann ging die Überlegung zu einem Motor-Gleitschirm, der ist gut sichtbar und bruchfest und hat eher ein Problem mit zuwenig als zuviel Gewicht. Aber die schaukeln doch ziemlich herum, das gibt viel Bildausschuß. Folglich bleibe ich doch halbwegs konservativ und baue mir ein Riesen-HLG mit viel Flächentiefe und 2,4m, viel Wölbung, dickem Kastenrumpf, 2-Achser.

Als Kamera verwende ich eine Nikon-1 J2, die hat eine Intervallfunktion (z.B. automatisch 1 Bild pro Sekunde). Da brauche ich dann keine Nachführung und im Segelmodus auch keine Vibrationsentkopplung.
 
Das finde ich auch spannend. Berichte bitte davon, wenn du loslegst.

Allgemein kannst du bei einem Copter ziemlich gut erkennen, wo vorne und hinten ist. Zur Not steuerst du nach vorne und dann siehst du ja, in welche Richtung er fliegt. Beim Copter hast du einfach den Vorteil, dass du ihn da oben einfach "festnageln" kannst. Dank Position-Hold bleibt der genau da stehen, wo du ihn abgestellt hast. Natürlich alles im Rahmen der GPS Genauigkeit, auf die du zu diesem Zeitpunkt zurückgreifen kannst. ;)

Mit FPV Zeug ausgestattet könntest du auch direkt vom Boden aus den Bildausschnitt bestimmen. Alles in allem bieten sich da sehr feine Möglichkeiten und ich kann dir nur empfehlen, dich da mal intensiv mit zu beschäftigen. Bin mir sicher, dass du daran Gefallen finden wirst. ;) Blind knipsen lassen ist so 20. Jahrhundert.... ;)
 
Ja, ich werde berichten. Ist eigentlich ganz unspannend, ein Selig 4083, viel Fläche, gebaut in Styro-Balsa mit Doppel-V-Form, dazu ein Rumpf, in den alles reinpasst, und ein VLW dran. Möglichst leicht und einfach, wie früher als Jugendlicher.

Die vielen Möglichkeiten und Spielereien mit GPS-Hold und FPV und Live-View sind genau das, was mich etwas vorsichtig werden lässt. Es ist schließlich interessant, aber kostet viel Zeit, die ich da nicht reinstecken möchte.
 
Ja, ich werde berichten. Ist eigentlich ganz unspannend, ein Selig 4083, viel Fläche, gebaut in Styro-Balsa mit Doppel-V-Form, dazu ein Rumpf, in den alles reinpasst, und ein VLW dran. Möglichst leicht und einfach, wie früher als Jugendlicher.

Die vielen Möglichkeiten und Spielereien mit GPS-Hold und FPV und Live-View sind genau das, was mich etwas vorsichtig werden lässt. Es ist schließlich interessant, aber kostet viel Zeit, die ich da nicht reinstecken möchte.

Kann ich absolut nachvollziehen. Aber aus der Erfahrung raus kann ich dir sagen, dass das im Grunde alles ganz einfach ist. ;) Und schließlich soll ein Hobby ja auch Zeit kosten. ;)
 
Das finde ich auch spannend. Berichte bitte davon, wenn du loslegst.

So, der Erstflug ist absolviert. Schöne Bilder habe ich noch nicht, weil das Wetter diesig ist und weil die Kamera falsch eingestellt war (automatische Wahl des Fokusmessfelds, deswegen hat sie meist auf den Flügel scharfgestellt und nicht auf die Landschaft). Kann man aber leicht umstellen.

Kamera: Nikon 1J2 mit 11-27mm Objektiv, geschaltet auf Intervallmodus (alle 5s ein Bild) und 1/500s, Blende und Iso auf "auto".
Flieger: 240 cm, Selig 4083, 2-Achs-Steuerung, 2500g, Antrieb 4s LiFe A123, Außenläufer mit Getriebe 5:1, 16x8", 4300 U/min, 16A Stromaufnahme

Der Flieger fliegt im Moment noch mit einem Schwerpunkt und EWD "nach Gefühl und auf Nummer sicher", das Trimmblei vorne auf dem Rumpf wird später noch etwas weniger und wird dann auch im Inneren verschwinden. Die Flugeigenschaften sind so, daß man nebenher mal pinkeln gehen könnte, trotzdem aber gute Reaktion auf Seite und Höhe.

Jetzt freue ich mich auf das schöne Wetter nächste Woche und auf Rapsfelder von oben.

Das Bild ist eins der etwa 10%, wo der Fokus passt, aus rund 400m Höhe. Es ist fürs Forum stark verkleinert, im Original hat es 10 Mega-Pixel (3872x2592), die dank dem guten Objektiv auch scharf abgebildet werden.

DSC_1069.JPG

DSC_1234.JPG
 
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