Was ist "Timing"?

Hallo Brushlessflieger!

In Forum kursiert der Begriff "Timing". Bei meinem neuen Brushlessregler gibt`s auch verschiedene Timingstufen. Deshalb wollte ich mal fragen, was das "Timing" ist, bzw. was eine Timingänderung zur Folge hat. Was ich in Erfahrung bringen konnte, ist, dass Außenläufer und Innenläufer verschiedener Polzahlen ein anderes Timing brauchen und, dass das Timing in Grad gemessen wird. Ist das Timing nicht richtig auf den Motor optimiert, ergibt sich ein schlechtes Anlaufverhalten.

Ich kann`s mir aus meinen Recherchen nicht zusammenreimen, wahrscheinlich steh` ich ganz schon auf`m Schlauch. Deshalb:

Könnte bitte jemand das "Timing" genau erklären?

Vielen Dank.
 
Hi,

ich würde dir dazu mal die Seiten von Peter Rother empfehlen (auch über die Torcman-Seite zu erreichen). Er beschreibt recht anschaulich Bau und Funktion von Motoren nach dem LRK-Prinzip. Wenn du die Seiten durchstudierst und verstanden hast, hast du dir ein gehöriges Know-How zum Thema angeeignet. Allerdings: es steckt schon ein gerüttelt Maß an Technologie in so einem bürstenlosen Motor. Und zu erwarten, daß das in 2 Sätzen so erklärt wird, daß man´s sofort drauf hat, geht schief. Das muß schon studiert werden (in des Wortes ureigenster Bedeutung: studere (lat.) = sich eifrig bemühren). Ich selber hatte und habe diesen Ansprucn nicht und begnüge mich mit recht grobem Allgemeinwissen über BL-Motorentechnik. Viellicht willst du hier mal anfangen: http://www.torcman.de/peterslrk/Warum_dreht_er_so.html

MfG Peter
 

FamZim

User
Hallo
Ich will es mal ganz einfach erklären.
Zwei magnete (nord- und südpol) ziehen sich sehr stark an wenn sie sich gegenüberstehen . Erzeugen aber kein drehmomend! Das machen sie nur wenn sie auch seitlich versetzt angeortnet sind.
Im E motor ist der zweite magnet aber ein steuerbarer elektromagnet!
Der muss nun in drehrichtung vorher eingeschaltet und bei erreichen des permanentmagneten wider ausgeschaltet werden, sonst würde er ja bremsen!!
Das muss der regler genau TIMEN, denn je nach drehzahl oder belastung muss der richtige zeitpunkt eingehalten werden, sonst läuft der motor unnötig heiss.
Darum kann man dem regler durch das timing vorher programieren was Ihn erwartet, und das gibt man in grad an.

Bei bürstenmotoren wird durch das drehmomend das gesammte magnetfeld gegen die drehrichtung etwas verschoben und die wicklung kann durch verdrehen des lagerschildes (mit bürstenhalter) wieder angeglichen werden.
Dann kann sie im maximalen magnetfeld arbeiten!

Gruß Aloys.
 
Timing ist ...

Timing ist ...

... den richtigen Zeitpunkt zu treffen.
Warum also ist der einstellbar bei unseren Reglern?

Ganz einfach.
In Elektromotoren sind Spulen. Spulen sind Induktivitäten.
Und Induktivitäten wehren sich gegen Zustandsänderungen des Stroms, der durch sie fließt.
Das kann man vergleichen mit einem Stück Masse, das in Bewegung ist. Das will seinen Bewegungszustand auch nicht ändern.
Um den Stromfluß durch eine Induktivität zu ändern, braucht man eine Spannung.
So wie man eine Kraft braucht, um den Bewegungszustand einer Masse zu ändern.

Die Erfahrung zeigt nun, daß die Bewegung einer Masse sich nicht schlagartig ändert, wenn eine Kraft auf sie wirkt, sondern allmählich. Die Kraft braucht ZEIT, um die Bewegung zu beeinflussen.
Genauso ist es mit dem Strom durch die Induktivität. Erst wenn die Spannung eine Weile gewirkt hat, hat sich der Stromfluß merklich geändert.

Wenn sich jetzt der Motor dreht, dann muß in einer bestimmten WINKELSTELLUNG des Rotors der Stromfluß in den Spulen einen bestimmten Zustand haben, und im nächsten Moment - bei der nächsten Winkelstellung - einen neuen Zustand.
Um aber diesen neuen Zustand einnehmen zu können, braucht die Spannung Zeit zu wirken.
Jetzt stellt Euch vor, Ihr habt einen Motor für einen Impeller, der mit 30 000 Touren vorwärts fönt.
Und nach dem nächsten Crash baut Ihr einen Doppeldecker (mit neuem Motor, der alte hat die Welle krumm), der mit seinem riesigen Propeller mit 7000 Umdrehungen die Luft schaufelt.
Der Regler ist noch gut, also soll er auch den Doppeldecker befeuern.
Wenn jetzt das TIMING beibehalten wird, dann hat sich der Rotor längst noch nicht weit genug gedreht, wenn der Stromwechsel angefordert wird. Die ZEIT ist für den Langsamläufer längst noch nicht gekommen. Der Stromfluß hat sich also schon geändert, obwohl der Winkel dafür noch nicht erreicht ist. Was die Spulen eben noch an Schwung in den Rotor hineingezogen haben, wird jetzt wieder ausgebremst. Wirkungsgrad adé. Und Leistung kommt daher auch keine.
Was tut man also?
Man stellt das Timing auf die niedrigere Drehzahl ein.


Gruß

Hans
 
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