Bau eines Rennbootes

Hallo Leute,

bisher habe ich hauptsächlich Elektroflugzeuge gebaut. Diesen Winter möchte ich es jedoch mal mit einem Elektroboot versuchen. Am besten würde mir ein Offshore-Renner gefallen. Es soll dabei natürlich richtig zur Sache gehen :cool: .

Hat von Euch jemand Erfahrung wie man die Auslegung eines Elektrobootes mal grob berechnen kann :confused: ? Mich würde vor allem interessieren, wieviel Watt man einem Boot pro kg bzw. je Meter Länge gönnen sollte. Für mich stellt sich auch noch die Frage, bei welcher Drehzahl welche Schiffschraube wieviel Leistung benötigt. Gibts da fertige Programme, oder hat jemand von Euch einige Formeln für mich.

Gruß

Bernhard
 

plinse

User
Moin,

schau mal hier im Forum vorbei:

http://www.rc-raceboats.de/

Programme für Boote wären mir nicht bekannt, geht auch nicht so gut wie bei Fliegern. Ist der Schwerpunkt bei einem Boot nur etwas daneben und der Wellenwinkel passt vielleicht nicht, kann ein sonst optimal laufendes Boot dir die Akkus killen.
Du musst ein Boot abstimmen, dazu holst du dir sinnvollerweise die K-Serie Propeller von Graupner, kosten 2-3€ pro Stück je nach Größe und da holst du dir einfach die Palette durch und stimmst ab.

Jetzt wäre mal interessant, was dir so vorschwebt an Größe aber als Anhaltspunkt, wenn es zur Sache gehen soll, dann ist bei einem 12 Zellen Mono 2 etwa die Motorengröße B50L oder ähnlich angesagt, Motoren mit etwa 2000-2400rpm/V an 12-14 Zellen SubC.

Abhängig von deinem Abstimmungsgeschick und Setupdetails dürften Props von 39-45mm in Frage kommen. Nur mal so als Beispiel. Und zur Abstimmung wäre noch zu sagen, man setzt das Boot ins Wasser, gibt gas und wenn es nicht frei und stabil läuft, dreht man sofort um. Mit einem Boot, was nicht frei läuft, fährt man nicht. Da können sehr hohe Ströme fließen, was dir Motor und Akku killen kann. Das ist das Problem, wenn es richtig abgehen soll. Die Motoren, die das ermöglichen, ziehen bei Falschabstimmung auch richtig Strom und dann geht es auch ab, nur auf eine Art und Weise, die dir nicht gefallen wird ;) .

Und pass mit wasser auf. Ein Bürstenregler, der nass wird, ist oft erfolgreich wieder zu trocknen, BL Steller überleben es meistens nicht so gut, es sei denn sie sind vergossen / Platinen lackiert.
 
Hallo Eike,

schon mal vielen Dank für eure ersten Tipps!!!

Was es genau wird kann ich noch nicht sagen. Ich dachte da so an ca. 1m Länge, ca. 25. cm Breite und eventuell zwei Antriebe. Die Akkus ( bis zu 26 Lippos ) könnte ich von meinen Flugzeugen übernehmen. Damit das Boot nicht wie viele andere aussieht dachte ich an einen Eigenbau.

Momentan bin ich erst mal am Infos sammeln, und dann mal sehen was so über den Winter entsteht.

Worauf würdet ihr beim Rumpf achten, wenn das Teil nicht nur schnell sondern werden, sondern auch einigermaßen stabil liegen soll?

Gruß

Bernhard
 

plinse

User
Moin,

stabil liegen DeepVee aber bei deinem Materialeinsatz würde ich erst mal ein paar Erfahrungen sammeln. Bei den Rennbooten sind LiPo nicht wirklich der Hit, sie kommen da gerne mal mit Wasser in Kontakt und etwas Gewicht sorgt auch dafür, dass die Dinger stabil liegen. Außerdem können sich Rennboote auch sehr spektakulär überschlagen, ... und da kommen einige Kräfte zusammen.

Bevor du mit so viel Material um dich wirfst, hol dir besser erst mal ein kleines Boot z. B. von Hopf, 7 Zellen mit kleinem BL, das kostet etwa so viel wie ein Akku den du sonst riskierst und dann sammel erst mal ein paar Erfahrungen.

"Ist das ein Verbrennerboot?" "Nein, das ist nur die Elektronik, die brennt!"

Ein sehr gerne gesehenes Szenario, kommt immer wieder gerne vor, wenn zu viel auf ein Mal gewollt wird. Versuche es zu vermeiden.
 
Hallo Eike,

an die Lipos dachte ich eigentlich, weil sie bei mir sowieso schon rumliegen ;) . Nx-Akkus müßte ich mir erst kaufen. Genauso sieht es mit den Reglern aus. Flugregler (die sich schön kühlen lassen) habe ich einige zur Verfügung, reine Bootsregler müßte ich ebenfalls erst kaufen.

Bei dem Boot bin ich nicht darauf aus, mich mit irgend welchen Wettbewerbsfahrern anzulegen, sondern es soll einfach nur ein wenig Spaß machen auf dem See herum zu fahren :D .

Hast Du schon einmal versucht die Elektronik wassdicht zu verbauen? Läßt sich so etwas umsetzen? Für einen Wasserschaden sind mir meine Komponenten auch ein wenig zu teuer.

Gruß

Bernd
 

plinse

User
Moin,

die Akkus müssen wasserfest sein, die nehmen zu viel Platz ein, die bekommst du nicht so weggebaut, dass du dir wirklich sicher sein kannst.
Normal kommt bei mir kein Wasser in ein Boot aber selten mal schon, habe es letztes Jahr ein mal gehabt, da habe ich mir das Boot halb voll geschaufelt, etwas schief gehen kann immer und da wäre der Kahn weg gewesen, wenn das Vorschiff nicht voll mit Styro gewesen wäre.

Guter Trick, um das Vorschiff ohne viel Aufwand zu füllen ist ein Müllsack/Tüte aus dicker Folie rein stopfen und diesen mit Styroflocken füllen. Alternativ bietet sich ein abschließendes Schott an, wenn einem das Styro zu primitiv ist ;) . Feststoffauftriebskörper helfen aber auch bei Crashschäden (tief schwimmender Ast im Wasser, ...) wo ein Schott nicht mehr hilft.

Die Fernsteuerung kannst du in eine dichte Box verbauen, wenn du ausreichend Platz hast. Dann würde ich den Drehzahlsteller absondern in eine eigene Box, denn den soltest du mit einer Wasserkühlung versehen und diese kann auch undicht werden.
Außerdem gehört die Funke weit weg vom ganzen Rest und der Drehzahlsteller zwischen Motor und Akku. Allein durch die Wellenwinkel sitzt der Motor meist ziemlich mittig im Boot und somit eher vor dem Akku. Entsprechend weit vorne sitzt der Drehzahlsteller, während der Rest der Funke hinten beim Lenkservo sitzt.

Aber schau dich einfach mal bei den üblichen Anbietern um:

http://www.gundert-modellboote.de/

http://www.hydromarine.de/

http://www.hopf-shop.de/

http://www.modelltechnik-schnippkoweit.de/xtcommerce/

http://www.as-offshoreboote.de/

Bei deinen Größenvorstellungen dürften Schink (der letzte Link) und Siess (Hydro&Marine) am interessantesten sein, damit du dir etwas Anschauungsmaterial mal zu Gemüte führen kannst zur Meinungsbildung ;) .

Du solltest dabei vor allem auf die Laufflächen achten, beispielsweise geht die Drifter von Siess sehr gut, teils weit über 100km/h, ebenso auch der Cat von Schnippy. Andere Cats haben steiler angestellte Laufflächen, gehen besser bei Rauhwasser, dafür aber normal nicht so schnell, ... also wie du merkst, an einem Rennboot ist mehr dran als eine Büchse zu zimmern und einen Motor rein zu setzen.

Crackerboxen (Holzkiste mit Motor ;) ) fahren auch aber sie liegen halt nicht so gut und Geschwindigkeiten über 30-40km/h werden dann je nach Größe langsam ungemütlich.

Je nach Größe und Geschwindigkeit solltest du dir auch überlegen, ob das Feature "selbstaufrichtend" für dich relevant ist. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass es beruhigt ;) . Dann würden sich die relevanten Boote eher Monohulls sein...

Ich fahre Rennboote auch mehr wegen des Spaßes am rumtüfteln, ... wobei für mich die Fahreigenschaften im Vordergrund stehen, trotzdem geht man mit solchen Lackierungen dann nicht wirklich mehr auf Rennen:

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Ragnar

User
Auftriebskörper

Auftriebskörper

Besonders leichte Auftriebskörper stellen auch Tischtennisbälle dar.
Einige Bälle in einen Plastikbeutel eingeschweißt ergibt es auch durch die zusätliche Luft im Beutel noch Extraauftrieb.
 
@ Eike

ich dachte bei Spaß haben eigentlich an Geschwindigkeiten und die 40 - 50 km/h. Alles darüber könnte schon wieder in Streß ausarten. Für einen Anfänger ist eine Topspeed von 100 km/h, meiner Meinung nach, auch schon zeimlich gefährlich. Mal sehen was sich da so machen läßt.

@Ragnar
Vielen Dank für den Tipp mit den Tischtennisbällen. Ich bin schon lange auf der Suche nach Auftriebskörpern, aber daran hab ich noch nicht gedacht.

Gruß an alle

Bernhard
 
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