An alle Wettbewerbs - Piloten

Harri

User
Hallo Hochstrom-Experten!

Mich interessiert, welche Ströme Ihr so mit Euren F5B-Maschinen fliegt und was man bei so hohen Strömen beachten sollte.

Das frage ich aus folgendem Grund:

Ich selbst fliege meinen Hotliner momentan mit 14 RC2400 pushed mit einem durchschnittlichen Flugstrom von 60-65A (berechnet). Da ich gerne mit noch mehr Leistung fliegen würde, spiele ich mit dem Gedanken, einfach den Strom noch etwas mittels eines größeren Props raufzusetzen.
Motor und Steller haben da noch satte Reserven.

Das größte Problem sehe ich in der Akkuerwärmung. Jetzt ist der Akkupack nach 90s Motorlaufzeit schon sehr heiss!

Wie hoch kann man den Strom treiben? Ab welchem Strom wird es gefährlich (Akkuexplosion)?

Auch interessiert mich, wie viele Entladezyklen die Akkupacks Wettbewerbsströme mitmachen, ehe die in die Tonne müssen.

Danke.
 
Sehr heiß ist relativ.
Meine F5D Akkus sind nach 70 sek. auch sehr heiß :D

Jedenfalls solltest du die Packs dann max. 1 mal pro Tag fliegen. Je länger die Ruhepausen desto länger lebt der Akku.
 
Hallo Harri, mit Tonne meinst Du bestimmt Wertstoffhof !
Meine Akkus werden zum Teil durch Dauereinsatz auch heiß und halten selten länger als ein Jahr.Explodiert ist noch keiner.Zellen gingen schon oft kapput, aber sie blieben immer leitend.
 
Hallo Harry,
in den besten Zeiten haben wir 27 1000er Zellen in 40 s geleert. Im Augenblick geht der Trend zu ca. 60 s Laufzeit (neues Reglement) mit 24 1700 CP Zellen. Die ersteren haben das besser vertragen wie die letzteren, da bei den 1700 die Leistung aus den Amperes gezogen wird und sie gleichzeitig einen wesentlich höheren Innenwiderstand haben. In diesem Punkt war die 1000er Zelle unschlagbar. Wenn du deine 2400er Akkus zu sehr belastest, geht die Spannungslage immer mehr runter und die Zellentemperatur immer mehr in die Höhe. Weiterhin ist zu beachten, daß im Wettbewerb immer mit sehr kurzen Einschaltzeiten geflogen wird, ca.4-5 sec. Wenn man just for fun fliegt, läßt man den Motor gern mal länger laufen...was die Akkus zusätzlich belastet. Meine heißesten Akkus bekomme ich, wenn ich mit meiner Piper eine viertel Stunde Teillast fliege. Dann kochen die Zellen wirklich.
Mein Tipp, soweit es Motor und Regler hergeben: nimm einen 1000 er Akku mit ein oder zwei Zellen mehr, daurch ist der Pack leichter, laß die Latte unverändert-> höhere Spannung->höherer Strom-> mehr Drehzahl->mehr Spaß.... aber weniger Laufzeit.
Am 22./23. Juni ist in Burkunstadt ein F5B Wettbewerb.
CU
Ernie
 
Hallo Amperefreaks!

Hatte schon vor ein paar Tagen ein ähnliches Anliegen an die Forum-Gemeinschaft!
Ich quäle mich auch schon länger mit dem Gedanken in meiner Ariane V6 mit Hacker B50 FAI/10
kleinere also leichtere Zellen zu probieren um einfach mal ausprobieren zu können, ob dies unter dem Strich nicht doch eine bessere Paarung ergibt.
Leider konnte mir keiner über die Belastbarkeit der RC 4/5 CP1600/1700 was genaueres sagen.
Wollte bei Hopf mal nachfragen, konnte dort aber nach mehrmaligen Anruf (auch Fax) keinen erreichen!
Kennt ihr noch seriöse Akku-Veredler??

Ich bleib am Ball!
Tschüss
 
Ich flieg 8er Packs CP 1700 im F5D, Laufzeit max. 70-90 Sekunden je nach Prop. Mit dem was die Zellen dann noch hergeben kann man max. 1 mal durchstarten falls die Landeeinteilung nicht stimmt.
 
Hallo Harri
Burkunstadt liegt im nördlichen Bayern. Gibt es in NRW überhaupt Elektroflieger :D :D .
Natürlich werden derzeit in der 10 Zeller Klasse 2400er Zellen gefflogen. Es gibt derzeit ja gar keine Alternative! Aber die Zellen sind alle auf niedrigen Innenwiderstand gepusht, trotzdem geht ihre Lebensdauer bei Strömen < 90 Ampere gegen 20 - 30 Flüge. Also ob man sich das als Nicht-Wettbewerbsflieger antun muß- ich weiß nicht.
Gruß
Ernie
 

Harri

User
Hallo Ernie,

liegt Burkunstadt in NRW?
Was fliegen die F5B 10-Zellen-Flieger für Zellen (ich vermute rc2400)?

1000er Zellen möchte ich nicht nehmen wegen der extrem kurzen Motorlaufzeit - erst recht wenn ich den Strom noch steigere.
Mehr als 14 rc2400 will ich nicht nehmen aus Gewichtsgründen.

Also bleibt mir als Tuning eigentlich nur noch eine Stromerhöhung.

Motorlaufzeiten habe ich im Moment ca 5-10s. Dazwischen ca 10s lange Gleitflüge.

Was meint Ihr, kann ich den rc2400 noch höhere Ströme als 65A (durchschnittlich im Flug) zumuten?
 

Harri

User
Was, nur 20-30 Flüge? Das hört sich aber gar nicht gut an.

Woran merkt man denn, dass ein Akkupack nicht mehr gut ist? Werden die heisser oder verlieren die Kapazität oder Spannungslage?
(Ich frage, weil ich bis vor kurzem noch nicht mit diesen hohen Strömen geflogen bin und bis jetzt noch alle Akkupacks im grünen Bereich sind.)

Es scheint also so zu sein, dass ich entscheiden muss zwischen:

-- Akkuverschleiss ohne Ende (teuer)
-- superkurze Motorlaufzeiten (weniger Spass)
-- schwerem Modell ("Warum ist die Wiese plötzlich so klein geworden?")
-- lassen wie es ist (auch nicht schlecht)

Die vierte Möglichkeit scheint mir die attraktivste zu sein.
 

Motormike

Vereinsmitglied
-- Akkuverschleiss ohne Ende (teuer)

Vermeidbar in dem du Akkus max. zu 2/3 bis 3/4 ausnuetzt und dich an vernuenftige Einschaltzeiten haelst

-- superkurze Motorlaufzeiten (weniger Spass)

Geschmackssache, dafuer gehts schneller hoch

-- schwerem Modell ("Warum ist die Wiese plötzlich so klein geworden?")

:D , Ich krieg meinen 10/24/27 Zeller immer ohne Beschaedigung innem 10m Kreis unter, meistens plus/minus 2s der Sollzeit

-- lassen wie es ist (auch nicht schlecht)

Auch gut
 

Harri

User
Vermeidbar in dem du Akkus max. zu 2/3 bis 3/4 ausnuetzt und dich an vernuenftige Einschaltzeiten haelst
Interessanter Hinweis! Also sind doch höhere Ströme möglich! :)

Ich krieg meinen 10/24/27 Zeller immer ohne Beschaedigung innem 10m Kreis unter, meistens plus/minus 2s der Sollzeit
Da mache ich wohl irgendwas verkehrt. Allerdings muss ich dazu sagen, dass mein Flieger schon 2.3 kg schwer ist und ich schon mal auf ungemähten Wiesen fliege.

Bleibt noch die Frage, welche Ströme konkret noch zulässig sind, wie lange die Motoreinschaltzeiten sein dürfen und wie lange die Gleitflugzeiten dazwischen sein sollten.
Welche Erfahrungswerte liegen vor?
 

Motormike

Vereinsmitglied
Erfahrungswert mit 24 Zellen CP1700:

Ueber nen Zeitraum von 3.20 Minuten ab Start ca. 4,6s Einschalt danach ca. 20s Pause danach wieder zwischen 3,6 und 4,5s Einschaltzeit, dann wieder so so 20s etc..... bis es nach 3.20 piept. Laufzeit ist bei mir auf ca. 70s abgestimmt.
Leben inzwischen so knapp 50 Fluege und ziehen im Stand >90A. Voraussetzung allerdings gepushte und selektierte Zellen. Danach sind ungefaehr 40 bis 45s verbraten und noch 15 in Reserve
Flieger wiegt 2001gr mit etwas Blei :D , hat 1,70m Spannweite und nennt sich Surprise 11.

Ich kaeme allerdings nie auf die Idee mit so einem Flieger in hohem Gras zu landen.

[ 05. Juni 2002, 16:36: Beitrag editiert von: Motormike ]
 

Harri

User
Motormike,

hast Du schon einmal erlebt oder davon gehört, dass ein Flugakku aufgrund der hohen Ströme explodiert ist?

Wenn eine Explosion ausgeschlossen werden könnte, dann würde ich das finanzielle Risiko eines frühzeiten Akkuverschleisses einfach mal eingehen.
Sollten die Akkus dann reihenweise ihren Geist aufgeben, könnte ich die Leistung ja wieder runterfahren.
 
Wegen dem "zu hohen" Strom mach dir keine Sorgen. Darvon allein ist noch kein Akku explodiert.
Allerdings sollte er ordentlich gelötet und mit Goldfix isoliert sein.
Ein Akkukühler nach dem Flug tut ein übriges und wie gesagt eher nut ein mal am Tag damit fliegen.
 

Motormike

Vereinsmitglied
Nein, hab ich noch nie gehoert. Haben ein Sicherheitsventil.
 

Harri

User
Na, dann kanns ja losgehen!!

Meine Akkupacks werden mit Goldfix isoliert (Schrumpfschläuche vorher natürlich runter von den Zellen).
Gekühlt werden die mit einem großen PC-Gehäuse-Lüfter nach dem Flug. Ich hab mir da einen tragbaren Kühler gebaut, gespeist von 14 alten N1250SCRL. (Funktioniert super und das bei nur 60 mA Stromverbrauch.)

Bei den Sicherheitsventilen war ich mir nicht so sicher, ob die in der Praxis schon mal versagen.

Ich freue mich schon auf die nächsten Steigflüge mit meinen neuen RFM 15x13, nachdem ich bisher mit RFM 15.5x10 geflogen bin!

[ 05. Juni 2002, 21:00: Beitrag editiert von: Harri ]
 
Hallo Harri,
war bei den Pylonis in Weilheim und habe mit einem
Temperatursensor bei einigen Piloten nach den Rennen beim ausbau der Akkus die Temperatur gemessen.Also nach 70-90 sec.Motorlaufzeit.
Gute gepuschte Akkus waren so um die 80-85°c warm und schlechte 100-110°c heiß.Aushalten tun die das schon nur sollte man wie J.Schrader schon sagte das möglichst nur einmal am Tag den Zellen antun,oder wenigstens gut abkühlen lassen.
 

plinse

User
Moin,

ein Tag Pause nach solchen Anforderungen an einen Akku ist Pflicht, es muß sich erst mal der Druck in den Zellen normalisieren.

Auf die Sicherheitsventile ist durchaus Verlaß, es sei denn man kommt auf dumme Ideen, diese mutwillig festzusetzen, was durchaus machbar ist: "...dann kann ich die Akkus höher belasten, ohne daß sie gasen..."

Nach dem zweiten Run binnen kurzer Zeit mit dem gleichen Akku haben wir das Rennboot dieses Spezialisten nicht wiedergefunden, war aber sehr eindrucksvoll.
 

Harri

User
Wie gut, dass es Foren mit so wichtigen Hinweisen gibt. Da werde ich mir jetzt wohl erstmal noch ein "paar" Zellen bestellen. :rolleyes:

[ 06. Juni 2002, 18:04: Beitrag editiert von: Harri ]
 
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