Wie zieht ihr Servostecker ab?

Sagt mal, wie macht Ihr das - Servostecker wieder aus dem Empfänger zu popeln? Gerade die allseitig glatten Graupner/JR bieten praktisch keinen Ansatzpunkt für irgendwelches Werkzeug. Die Futaba Stecker haben ja wenigstens diese kleine Nase, wo man einhaken kann.

Am schlimmsten ist das alles, wenn eine ganze Steckerleiste in Graupner Empfängern belegt ist. Wenn dann die Servostecker so schön allseitig vom Empfängergehäuse umschlossen sind, bleibt dann eigentlich nur noch am Kabel zu ziehen - aber das kann es ja wohl nicht sein.

Irgendwelche Tips und Vorschläge?

Gruß

Winrich
 

Peter2

User
Hallo Winrich

In jedem Fall am Gehäuse ziehen, niemals am Kabel, sonst hast Du einen evtl. Defekt schon vorprogrammiert !

Aber ich gebe Dir recht. Ist die ganze Steckerleiste voll, wird die Sache etwas schwierig. Dann kann man nur an einer Seite anfangen und so Stecker für Stecker entfernen. Mittendrin einen Stecker rausziehen zu wollen, klappt bei mir auch nicht.

Mittlerweile bin ich dazu übergegangen jedes Modell mit seinem eigenen Empfänger auszustatten. Somit werden erstens die Kontaktierungen geschont und zweitens entfällt die Umbauerei. Sollte mal ein Servo seinen Geist aufgeben, so ist die o. g. Methode anzuwenden.

Bei Queruderservos die in der Fläche sitzen und der Empfänger ja meistens im ( trennbaren ) Rumpf, verwende ich stets kurze Verlängerungskabel, die am Empfänger fest eingesteckt bleiben. Das erspart die sonstige Fummelei, denn Stecker und Buchse lassen sich gut trennen. Obendrein werden die Empfänger Kontaktierungen geschont. Andereseits birgt jede zusätzliche Kontaktierung eine Fehlermöglichkeit. Das möchte ich nicht verneinen. Aber in den über 3 Jahrzehnten Graupner/JR Erfahrung hat es sich bei mir so bewährt.

In einer Fachzeitschrift laß ich mal den folgenden Vorschlag: den Stecker im hinteren Teil zwischen den Kabeln quer mit kleinem Hartmetallbohrer ( ca. 0,8 mm ) anbohren. Am Besten man entfernt dazu vorübergehend die Kabel. Durch dieses Querloch kommt ein Stück Zwirnsfaden o. ä. der anschließend verknotet wird. So entsteht eine Schlaufe ( Ring ), an der so ein Stecker auch mittendrin entfernt werden kann.

Ausprobiert habe ich persönlich diese Methode jedoch bislang noch nicht.

Viele Grüße

Peter
 

Spunki

User
am Kabel ziehen!

am Kabel ziehen!

Graupner Empfehlung: mind. 10cm hinter dem Stecker das Kabel anfassen und behutsam am Kabel ziehen. Durch die 10cm teilt sich die Zugkraft auf alle drei Adern (sprich Pins) gleichmässig auf und es sind bei hochwertigen Steckern keine Schäden zu erwarten ...


Grüße Spunki
 
Mir genügt eine stabile Pinzette.

Pinzette.jpg
 

Peter2

User
Hallo Spunki

Diese Aussage des Herstellers hätte ich persönlich nicht erwartet. Ehrlich gesagt: ich habe es auch noch nie so gehört oder gelesen.

Gute Krimpungen sollen mehr Zugkraft aushalten als das Kabel ( die Adern ) selbst, d. h. normalerweise würde das Kabel zuerst reißen. Eine Gefahr sehe ich trotzdem erstens in nicht einwandfreien Krimpungen ( wer weiß schon, wie gut die sind ) und zweitens in der Belastung des Kabels. Unter der Isolierung fällt so eine evtl. Schädigung meist erst auf, wenn's zu spät ist, leider.

Dann würde ich den Vorschlag von Engelbert in jedem Fall für sicherer halten.

Aber mal allgemein gesprochen: Ihr zieht Eure Netzleitungen ( ich meine die für 230 V ) doch hoffentlich auch nicht am Kabel aus der Steckdose raus, sondern nehmt den Stecker in die Hand, oder ?

Grüßle

Peter
 

Maistaucher

Vereinsmitglied, Offizieller 1. Avatarbeauftragter
oh goooott....da ist jemand gnadenlos...

...der gute Empfänger im Schraubstock ?!?!?.....


Ansonsten:
ich versuche es auch nur mit der "Popelei" von einem Ende her, evtl. unter vorsichtiger Zuhilfenahme einer kleinen Flachzange oder inzwischen völlig ruinierter Fingernägel (:( ).
(Nur, in den Schraubstock habe ich einen Empfänger auch noch nicht gezwängt.)

Interessant ist noch, dass es Stecker/Buchse-Kombinationen gibt, die halten fast unlösbar bombenfest, andere fallen fast von alleine auseinander.

Viele Grüße,
Maistaucher
 

Spunki

User
am Kabel ziehen ...

am Kabel ziehen ...

Hallo Peter!

Ich hatte anfangs auch "Skrupel" am Kabel zu ziehen, lernt man ja überall ... aber dann las ich es als Tip schwarz auf weiß in einem Beipackzettel, da stand Kabel möglichst weit hinten anfassen und genau fluchtend zum Stecker abziehen ...

Bei einigen Empfängerbauformen (bei denen die Stecker versenkt eingesteckt sind) hat man sonst kaum eine Chance ...


Grüße Spunki
 
Schätze mal, Engelbert wollte das Letzte aus seinem Empfänger herausquetschen...

Scherz beiseite, mit der Pinzettenmethode hatte ich bisher kein Glück, die rutscht einfach weg und dann, denke ich, hat man gute Chancen eines der Kabel zu verletzen.

Problemlos sind diese Universalempfänger a la Schulze mit ihren alleseits offenen Pins. Aber bei meinem Graupner SMC19 gehen die Servostecker eine fast unlösbare Verbindung mit dem Gehäuse ein.

Also, wie gesagt, eine "gescheite" Methode habe ich bis jetzt noch nicht gefunden.

Die Anbohr und Schlaufenmethode von Dir, Peter, war mir neu. Muß ich direkt mal ausprobieren.

Ich finde die Stelle in der Beschreibung zwar gerade nicht, aber die am-Kabel-Abzieh-Methode habe ich mit ziemlicher Sicherheit bei ACTs Diversitysystem gelesen und zwar zu diesem Futzelstecker, der die Empfänger verbindet bzw. wo man die USB Schnittstelle anschließt. Bei diesem Ministecker hat die Crimpung noch viel weniger Fleisch. Einfach grausam, da nur am Kabel ziehn zu müssen, aber ACT will es so haben...

Gruß

Winrich

PS. Für die Futaba Stecker mit Nase habe ich kürzlich einen schönen Tip gesehen/gelesen. Der Vorschlag war, ein Stück von einer Speiche von einem alten Regenschirm nehmen und zwar die mit dem U-Profil. Wenn man dann an einem Ende in das Profil seitlich eine Nut einschneidet, kann man sehr schön die Steckernase umgreifen und ziehen. Wenn ich das Bild wieder, finde stelle ich das mal rein.
 
Baut doch in jedes Modell einen eigenen Empfänger, das reduziert die Problematik schon kräftig. Die paar Mal ziehen am Kabel im Servicefall oder wenn mal ein Servo getauscht werden muss, verkraften die Steckverbindungen locker. Macht doch mal nen Test mit nem alten Kabel...die Dinger halt mehr aus als man ihnen zutraut.
Ein waches Auge drauf kann aber trotzdem nicht schaden :D
Gruß Otto
 

Daniel Just

Vereinsmitglied
Peter2 schrieb:
Gute Krimpungen sollen mehr Zugkraft aushalten als das Kabel ( die Adern ) selbst, d. h. normalerweise würde das Kabel zuerst reißen. Eine Gefahr sehe ich trotzdem erstens in nicht einwandfreien Krimpungen ( wer weiß schon, wie gut die sind ) und zweitens in der Belastung des Kabels. Unter der Isolierung fällt so eine evtl. Schädigung meist erst auf, wenn's zu spät ist, leider.

Eine gute Crimpung hält das auch aus (ich habe während der Studienzeit jobbend etliche Crimpwerkzeuge eingestellt, dazu gehört u.a. auch die Überprüfung der nötigen Abzugskraft) , die Auszugskraft der Steckverbindung liegt um Einiges über der nötigen Kraft, die die Crimpung zerstört. Die Qualitätssicherung der liefernden Kabelkonfektion dürfte gnadenlos versagt haben, wenn die Werte so neben der Spur liegen, dass es das Kabel aus dem Kontakt zieht.

Aber ich weiss, der Teufel ist ein Eichhörnchen.

Grüße,

Daniel
 

Peter2

User
Hallo Daniel

Mir ist klar, daß einwandfreie Krimpungen das aushalten ( müssen ).

Doch erstens krimpen manche Modellbauer selber. Und die machen m. E. keine Tests, oder ?

Zweitens mußte ich es selbst im Beruf erleben, daß Soll und Ist zwei Paar Stiefel sind. Ich arbeite in der Automobilindustrie. Dort bekamen wir im Entwicklungsstadium Kabelsätze ( von günstigen ausländischen Lieferanten ), bei denen teilweise nicht nur die Krimpungen nicht i. O. waren, sondern auch Leitungen vertauscht waren ! Mit solchen Fehlern, deren Suche und Behebung kannst Du viele Mitarbeiter z. T. tagelang beschäftigen. Auch unsere Prototypen haben einen strengen Terminplan, der derartige Verzögerung jedoch nicht vorsieht. Da frage ich mich, ob dann am Ende wirlich irgendetwas gespart ist ?

Jetzt ist aber genug gemeckert.

Viele Grüße und schöne Weihnachten allen

Peter
 

Daniel Just

Vereinsmitglied
Hallo Peter,

tja, deswegen fasste ich das ja unter "gute" Crimpungen zusammen ;)

Muss oben übrigens "die Auszugskraft der Steckverbindung liegt um Einiges unter der nötigen Kraft, die die Crimpung zerstört" heissen...

Bei einem Massenartikel wie den JR-Steckern mit ihrem 2.54mm-Rastermass sollte das allerdings in akzeptabler Qualität daherkommen, wenn man die fertig kauft. Dass man mit einer Crimpzange reichlich Murks quetschen kann, das ist mir auch klar. (Auch mit einer in der Industrie eingesetzten Presse samt Werkzeug kann man pfuschen - auch soviel ist klar)

Weihnachtliche Grüße,

Daniel
 

D-ULI

User
Gestern sah ich bei einem sehr erfahrenen Modellflugkameraden, dass er die Flügel vom Heron einfach abzieht und dabei automatisch die MPX-Servokabel-Stecker aus der Buchse entfernt (er berührt also die Stecker mit keinem Finger oder Werkzeug). Das macht er schon seit 3 Jahren so und hat bisher keine Probleme oder Ängste.
 

BNoXTC1

User
Wenn man es nur selten macht, kannst auch am Kabel ziehen.. Genauso wie bei 230V da nehm ich fast nie den Stecker in die Hand :D
 

onki

User
Hallo,

In alten Graupner Anleitungen wurde das am Kabel ziehen als Methode zum Stecker herausziehen propagiert. Finde ich aber nicht mehr weil ich alles alte Gelumpe fachgerecht entsorgt habe.
Ist auch nicht die schlechteste Art und Weise. MPX hatte mal Stecker am Start, für die es ein Werkzeug gab, mit dem man den Stecker einrasten und herausziehen konnte.
Die Stecker haben sich aber nicht durchgesetzt weil sie kontaktmäßig nicht der letzte Schrei waren. Da haben die aktuellen Crimpstecker deutliche Vorteile - aber eben nicht beim herausziehen.

Gruß
Onki
 
Wie zieht ihr Servostecker ab?

Hallo

Finde ich ebenfalls sehr bescheiden, bei diesen Steckerchen am Kabel ziehen zu müssen.
Deshalb wende ich die Methode an dass ich bei sämtlichen solchen Steckern(Servokabel, Akku-Empfängerkabel, LipoBalancerkabel) Endfest 300 an den Kabeln in den Stecker gebe und das ganze im Heizkeller über Nacht aushärten lasse(Lipos in der Stahlkasette). Natürlich vorzugsweise dann wenn ich ohnehin gerade was größeres zu kleben habe wo man dann gleich ein bisschen mehr anmischen kann. Ist meiner Meinung nach eine sehr deutlich festere Verbindung für die ziemlich häufigen Fälle wo man tatsächlich fasst keine andere Wahl hat als mal (mit Gefühl) am Kabel ziehen zu müssen ! Dass der relativ weiche Kleber den Stecker verstopft hat wg der Wärme im Heizkeller ist dabei noch NIE passiert.
Die Empfänger möglichst nicht ständig zu wechseln gehört hier auf jeden Fall dazu !

gruss allerich
 
Onki

MPX hatte mal Stecker am Start, für die es ein Werkzeug gab, mit dem man den Stecker einrasten und herausziehen konnte.

MPX-Devotionalien_kk.jpg

Für zwei Zugrichtungen nutzbar.

Die Stecker haben sich aber nicht durchgesetzt weil sie kontaktmäßig nicht der letzte Schrei waren.

Mal abgesehen von den Vorzügen einer (korrekten!) Crimpung, wo siehst Du eine Problematik bei den Steckern? (Das bitte ich als Frage zu verstehen, nicht als heimliche Nörgelei.) Diese Messerkontaktsätze kamen mit der Digitron 1967 auf (das schwarze Servo vorn), es gibt sie bis heute. Sie sind mit 3.5A "Dauerlast" im Rahmen modellbauerischer Akkuladungen spezifiziert und waren Helmut Schenk gut genug für den Elektrosegler E1, dort jeweils zwei Kontaktsätze parallel. Bei den 1/10"-Normstecker AKA Graupner/Futaba/Universal fände ich 3.5A im Sinne obiger Dauerlast recht mutig.

servus,
Patrick
 

GC

User
Ich nehme eine kleine Nagelschere und ziehe damit den Stecker heraus ohne eine Belastung an diie Kabelenden zu bringen.
 

onki

User
Hallo Patrick,

die MPX-Stecker haben sich u.a. deswegen nicht durchgesetrzt, da die Kontaktflächen sehr klein sind und auch nur eine "Zange" auf die Kontaktflächen greift was schnell zu wacklern führen kann.
Da sind die Uni-Stecker haushoch überlegen, da sie auf 4 Seiten auf den Pin greifen.

Gruß
Onki
 
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