Gummibelag auf Startbahn

Hallo Kollegen,

es gibt bei uns im Verein eine Reihe von Kleinstmodell-Flieger. Diese wollen jetzt einen Teil der Startbahn mit einem Gummibelag versehen, ca. 10m x 2.5m. (Auch bei kurzem Rasen brechen Ihnen sonst die Fahrwerke ab)
Der Belag ist 10mm dick, schwarz, und ist aus recycelten Autoreifen hergestellt. Die Oberfläche ist ähnlich einem Sportbelag, leicht porös und wasserdurchlässig. Es sollen 2 Bahnen a 1.25m nebeneinander verlegt werden. Der Belag soll versenkt werden und nahtlos zum restlichen Rasen übergehen. Dass heißt die „richtigen Flieger“ ;) müssen die Bahnen eventuell beim Start oder Landen kreuzen.
Hat so was schon mal ein Verein gemacht, und was sind Eure Erfahrungen.
Unser Platz liegt auf einem Art Hochmoor und ist im Frühjahr recht weich, Als Platzwart befürchte ich, dass bei einem Misslingen der Aktion das Herrichten der Bahn an mir hängen bleibt (Erfahrungswert). Auch müssen dann die 600 Kg Gummi wieder entsorgt werden.

Ich hoffe dass mir da jemand einen Tipp geben kann
 
Hallo

Wir haben bei uns im Verein ebenfalls eine Gummipiste in der grössenordnung 20x3 Meter, welche aus 3 Bahnen besteht. Dieses sind auf einem Kiesbett gelegen.

Zuallererst: eine solche Piste ist Gold wert... Einfache Starts und Landungen ohne Problem in jeder Modellgrösse. Zudem führt eine Bodenberührung oder Rumpflandung (Stichwort Segler) nicht automatisch zu einem Raffel-Look sondern nur zu ein bisschen Gummi am Rumpf...

Ich denke nicht dass ihr glücklich werded, wenn ihr eure Piste blos auf den Dreck legt und erachte eine Kiessicht für unumgänglich. Zudem ist so eine Piste nicht gerade Wartungsfrei. Insbesondere ist zu bedenken, dass die Piste (Schwarz, nehme ich an) sich im Sommer ausdehnt und arbeitet. Je nachdem entstehen dabei Rümpfe, und die Piste muss wieder Glattgezogen werden...

Dies geschieht bei uns jährlich, wobei wir einfach eine Lange Eisenstange unter dem Belag durchziehen. So wird auch verhindert, dass die Piste mit dem Boden verwächst...

Alles in allem gibt so eine Piste ca. einen Morgen arbeit im Verein, kombiniert mit Grill und Bier der Ideale Saisonstart.

auf unserer Homepage gibt es ein Paar Fotos. Wenn du unter www.mgfh.ch die chronik bis zum Start durchklickst, der erste Beitrag ist die Flugplatzputzete 2012 mit ein paar Bildern der Startbahn. Wir haben da das Kiesbeet erneuert und die Piste "aufgerollt"...

mfg Raphael
 
Unsere Gruppe hat seit Jahrzehnten eine "Gummipiste". Und entsprechende Erfahrungen.
Zuerst: nicht die dünnste Qualität nehmen. 10mm ist unterste Grenze.
Ein Sandbett ist Pflicht (auch "Koffer" genannt).
Einfach ins Gelände gelegt funktioniert gar nicht!
Reparaturen sind mit Silikon möglich.
Neben ersichtlichen Vorteilen hat sie auch "kleinere" Nachteile:
Segel-Modelle brauchen ein Fahrwerk zur Landung.
Ansonst ist der "Bauch" nach jeder Landung schwarz und schwärzer.
Das Zeug lässt sich nur mit Azeton von GFK-Rümpfen entfernen.
Von anderen gar nicht.
Wir landen mit solchen Seglern neben der Piste.
Gruss Jürgen
uff... da war einer schneller...:)
und: sie muss nur alle paar Jahre "gestreckt" werden sofern das Sand-Bett OK ist.
Aber jedes Frühjahr muss der Pistenrand vom Gras abgestochen werden, sonst kann sie sich nicht ausdehnen.
 
Hallo Jürgen,

vielen Dank. So langsam sehe ich worauf man zu achten hat.
Für den Unterbau brauchen wir auf jeden Fall die Genehmigung des Gründstückbesitzers. Mit 10m x 2.5m ist die Bahn vermutlich auch zu klein, um von mehr als einer Handvoll Piloten genutzt zu werden.
 
Hallo,

wir sind bei unserem Club auch am Überlegen über eine feste Startbahn.
Momentan sind wir noch am Infos sammeln.
Wir dachten erst an Folie die wir auf eine Sandplanie legen und ringsrum eingraben,
allerdings waren wir etwas erschrocken und wussten schon von vornherein das Folie recht teuer ist.
>wahrscheinlich Unbezahlbar bei 200qm.

Das mit der Gummimatte klingt sehr Interressant.
Ist das eine Schüttung?
Wie nennt sich diese?

Wir hatten jetzt mal pauschal gedacht hatten von 40mx5m =200 qm.

Vielen Dank für Antworten:)

Schönen Gruß
Richard S.
 

MINARE

User
wahrscheinlich Unbezahlbar bei 200qm.

Hallo,

Gutes muss nicht teuer sein.

Wir habe seit 6 Jahren ein Kunststoffpiste auf unserem Fluggelände. Die Piste ist 10 Meter breit und 25 Meter lang. Bei dieser Kunststoffbahn handelt es sich um ein Förderband aus einer Papierfabrik. Diese Förderbänder werden in regelmäßigen Abständen getauscht und sind in der Regel für ein Trinkgeld zu bekommen. Das Material ist ein hochfestes lichtundurchlässiges Kunststoffgewebe, welches jedoch das Regenwasser abfliesen lässt. Verlegt wurde dieses Förderband ganz einfach auf dem Rasen, welcher zuvor mit etwas Sand egalisiert worden ist. Ein komplettes Sandbett ist nicht erforderlich! Die Befestigung erfolgte an den seitlichen Rändern mit Hohlwanddübeln und an den beiden Stirnseiten durch Eingraben ins Erdreich. Innerhalb eines halben Jahres war die Bahn an den Rändern perfekt eingewachsen. Das Mähen des Rasens an den Rändern erfolgt ganz einfach mit dem Rasenmäher oder Rasentraktor. Je nach Wachstum sind diese Ränder einmal im Jahr mit einem Freischneider/Rasentrimmer zurückzuschneiden. Eine Beschädigung des hochfesten Kunststoffgewebes durch den rotierenden Schneidefaden ist dabei garantiert nicht zu befürchten.

Das verlegte Förderband liegt Sommer und Winter absolut plan. Selbst Temperaturunterschiede von über 60 Grad haben darauf keinerlei Einfluss. Sollte das Kunststoffgewebe wirklich einmal durch eine messerscharfe Kunststoffluftschraube eines größeren Motormodells beschädigt worden sein, lässt sich die Schnittstelle mit einem Heißsiegkleber problemlos reparieren.

Vor Anschaffung dieser Kunststoffbahn gab es in unserem Verein selbstverständlich auch Gegner. Nach nun 6-jähriger Erfahrung zählen diese Kameraden jedoch heute zu den größten Befürwortern.

Gruß, Minare
 
moin Minare, ich bin eben auf Deinen Beitrag Kunststoffpiste gestoßen: habt Ihr das noch im Einsatz, wie sind die Langzeiterfahrungen?
ich bin Spartenvorsitzender des LSV Hude. Unser Platz hat moorigen Untergrund und damit entsprechende Probleme mit Bodenwellen, Wühlmäusen und Maulwürfen... Wir suchen schon lange nach einer guten preiswerten Lösung für eine gute Startbahn.
Ich freue mich auf Deine Anrwort!
Peter
 

MINARE

User
Hallo Peter,

die beschriebene Kunststoffstartbahn ist selbstverständlich noch immer im Einsatz. Das Material der Förderbänder ist unverwüstlich! Ich bin überzeugt, dass sie garantiert noch mindestens 10 weitere Jahre hält.
Ich denke nicht, dass es, wie von Dir erwähnt, mit Wühlmäusen oder Maulwürfen Probleme damit gibt, denn die Kunststoffbahn ist sehr schwer. Für einen Maulwurf ist es garantiert unmöglich, dass er unter der schweren Kunststoffbahn seine berüchtigten Erdhaufen erstellt. Wegen eurer Wühlmäuse dürfte es daher erstrecht keine Probleme geben.
Eventuell im Lauf der Zeit entstehenden Bodenwellen passt sich das Material problemlos an. Wir haben in solchen Fällen gelegentlich mit einer mittleren Walze, welche von unserem Rasentraktor noch zu handlen ist, solche Unebenheiten ausgeglichen.

Gruß
Minare
 
Das klingt ja gut! Stellt sich nun nur die Frage, wo wir Norddeutschen diese überdimensionalen Förderbänder her bekommen können. An anderer Stelle im Forum wird von Trocken- und Siebbändern aus der Papierindustrie berichtet, die sind auch sehr breit, stabil und sollen ähnlich dauerhaft liegen. Ich habe da noch keine Rückmeldung. Der Lohnunternehmer, der unseren Platz Fräsen und ebnen will, schlägt eine sehr starke Gitterfolie vor, die Gärtnereien verwenden. Mal sehen, was bei und daraus wird!
Zunächst vielen Dank für Deine schnelle Rückmeldung!
Gruss aus Oldenurg i.O.
Peter
 

MINARE

User
Hallo Peter,

ich empfehle Dir ausschließlich ein Förderband aus der Papierfabrik. Bei diesen Papiermaschinensieben---von Arno richtig als Formiersieb bezeichnet----- handelt es sich um ein doppellagiges Kunststoffgewebe, welches für die erwünschte Bewuchsverhinderung absolut blickdicht, jedoch wasserdurchlässig ist.

Übrigens, ich habe mit Google in kürzester Zeit mehr als 20 Papierfabriken in Niedersachsen ausfindig gemacht. 😉
Diese Förderbänder bzw. Papiermaschinensiebe werden in diesen Betrieben in regelmäßigen Abständen ausgetauscht. Ich würde mich einfach telefonisch danach erkundigen.

Gruß Minare
 

skytra

User
Aus der Manntragenden Fliegerei bei uns im Verein haben wir schon Jahrzente (glaube noch in den 80ern) Förderbänder aus der Braunkohleindustrie bekommen. Diese sind relativ "dick" und liegen nun schon ewig.
Hier auf ein par Bildern zu erkennen


vielleicht hilf auch das hier weiter
 
Hallo Peter,

ich empfehle Dir ausschließlich ein Förderband aus der Papierfabrik. Bei diesen Papiermaschinensieben---von Arno richtig als Formiersieb bezeichnet----- handelt es sich um ein doppellagiges Kunststoffgewebe, welches für die erwünschte Bewuchsverhinderung absolut blickdicht, jedoch wasserdurchlässig ist.

Übrigens, ich habe mit Google in kürzester Zeit mehr als 20 Papierfabriken in Niedersachsen ausfindig gemacht. 😉
Diese Förderbänder bzw. Papiermaschinensiebe werden in diesen Betrieben in regelmäßigen Abständen ausgetauscht. Ich würde mich einfach telefonisch danach erkundigen.

Gruß Minare
 
Hallo Minare,
noch einmal Danke für die weiterführenden Infos, ich habe eine Papierfabrik in der Kundschaft und dort am Montag mit der Instandhaltung einen Termin! -:)
 
Unser Hauptproblem ist neben dem moorigen Untergrund die Maulwürfe, die immer wieder von den umliegenden Feldern einwandern und so zu den Unebenheiten und Absackungen ganz erheblich beitragen. Was die kleinen Wühler nicht schafften, haben in diesem Sommer dann die Wühlmäuse geschafft. Deshalb sind wir auf der Suche nach Lösungen, die wasserdurchlässig (Umwelt), aber eben beständig gegen Maulwürfe sind.
Gruss Peter
 
Servus,
Danke fürs hocholen der Thematik. Habe mal bei 2 Papier Fabriken in der Umgebung angefragt bezüglich des Formiersieb. Bin gespannt.

Grüße
Michael
 
Servus Zusammen, ich hole das mal wieder kurz hoch. Bei einer Papierfabrik bin ich fündig geworden, jedoch weis der Druckermeister nix von Fomiersieben. Die haben schon Flies das regelmäßig getauscht und weggeschmissen wird aber das ist nur 60cm breit und so dünn wie Unkraut Gartenflies, allerdings 100m lang. Aber ich denke mal das habt ihr nicht als Startbahn verwendet oder?
Ich hab ihn auch schon gefragt ob es nicht was anderes gibt in seiner Druckerei aber er könnte mir nur das anbieten.

Vielleicht hat noch jemand einen „Fetzen“ von seiner Startbahn rumliegen den er mir zukommen lassen kann damit ich den guten Mann in der Papierfabrik direkt damit befragen kann.
Vielen Dank im Voraus

Grüße Michael
 
Hallo Michael,
meines Wissens nach heißt das Zeug Trockensieb, ist aus Kunststoff und wasserdurchlässig.
Eine Papierfabrik in Schwaben wechselt diese Förderbänder meistens einmal im Jahr aus und gibt sie günstigst ab.
Wir haben damit eine Piste von ca. 5m Breite und 50m Länge erstellt
1640960935536.png


guten Rutsch

Werner
 
Servus,

Erstmal ein gesundes neuesten ja euch allen.
Vielen Dank für die schnelle Antwort.
Werner, ist eure Plan in einem Stück oder verschiedene Bahnen aneinander?? Wie dick ist das Material denn?
Grüße
Michael
 
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