Sind die goldenen Zeiten des Modellflugs vorbei ??

Hallo ältere Modellbauer,

wenn ich teilweise manche Artikel hier im Forum lese und auch den Lauf der Zeit sehe wie sich das Hobby Modellbau hier zu Müll und ARF verändert befällt mich Wehmut.

Ich erfreue mich meiner schönen alten RC1 Modelle mit den guten OS Motoren und lebe die Zeit wieder, wie es vor ca. 30 Jahren auf den Plätzen war.

Ist die goldene Zeit des Modellbaus vorbei ??

Wie denkt Ihr darüber??

MFG Michael

neee, für uns ältere fängt sie erst an: wir können uns jetzt leisten wovon wir früher nur träumten, bauen dies und jenes nach,

die Technik macht alles möglich: E-Cox Motörchen aus dem 3D Drucker...
CNC Fräse spuckt Rippen aus...
preiswerte und funktionelle RC Bauteile...

nie war es so golden wie heute...

Hi Michael
die sogenannten goldenen Zwanziger sind auch vorbei.
Der Begriff Modellbau bekommt halt eine andere Gewichtung.
Es gibt andere Materialien, andere Herstellungsarten, ist für die meisten immer noch Modellbau.
Modellbau nach Plan, aussägen mit der Laubsäge , Weißleim und und, wird noch wenige Enthusiasten begeistern.
Der klassische Modellbau wie wir meinen wird nicht aussterben nur wird halt weniger.
Die goldenen Zeiten, es gab nie goldene Zeiten .
Man sieht doch es werden auch immer mehr Hürden für den Modellbau errichtet.
Lärmmessung , an manchen Plätzen nur noch mit Elektro einzuhalten.

Gruß,Herbert

im Gegenteil

im Gegenteil

ich war ca. 15 Jahre weg von der Szene + bin baff erstaunt.
Die Bandbreite für jeden Geschmack ist enorm.
Der SofortFlieger hat ein preiswertes Angebot an erschwinglichen FertigModellen,
der handwerklich wenig begabte oder Gejagte findet tolle Vorfertigung,
der Anspruchsvolle findet vom computeroptimierten ThermikSegler bis zum KampfJet ein breites Angebot,
selbst GFKModelle sind zahlbar + von toller Quali,
die Steuerungen sind zuverlässiger + deutlich günstiger geworden.

Und nicht zu vergessen:
Ein hervorragender WissenAustausch durchs Forum ;-)

Daumen hoch !!

vorbei - wir kämpfen ums Überleben

vorbei - wir kämpfen ums Überleben

an TO: du solltest mal mit deinen RC-1 Modellen ein paar Modellflugplätze abfahren. Wenn du den Standardantrieb der goldenen Zeiten drin hast,
wirst du gewaltig was zu hören bekommen - in doppeltem Wortsinn. Die gesamte Haltung der Gesellschaft hat sich verändert: wurde man früher schlimmstenfalls belächelt,
wenn man sein "Fliegerchen" auf der Wiese startete, wird heute mit Anzeige, Entzug der Aufstiegsgenehmigung u.ä. gedroht. Die Konkurrenz um das Gut "Natur" ist sehr groß geworden,
und die selbsternannten Herren Experten und "Naturschützer" sind gesellschaftlich und politisch geduldet und erwünscht. Wenn der ganze Modellflug in der BRD den Bach runter geht, weint dem
(ausser uns) niemand eine Träne nach; im Gegenteil, ich höre mancherorts die Sektkorken knallen. Vergleiche doch mal den letzten Dorf-Fußballverein des letzten Kaffs in der letzten Liga - eigener Sportplatz und Vereinsheim und Duschen etc. muß sein. Dafür hat man an oberer Stelle immer ein offenes Ohr - es geht ja um "Sport", der zu fördern ist (das allgemeine Besäufnis nach dem Spiel übersehen wir mal). Kommst du dagegen mit "Modellbau" und faselst was von Mathematik, Physik, Elektrotechnik und Werkstoffkunde von wegen EWD, Leistungsaufnahme, Strommessung, Luftschraubenanpassung, Anstellwinkel, Holmberechnung, Kapazitätsprüfung, Strömungslehre, CNC-Technik und vielen anderen Dingen, die geeignet sind, in unseren jungen Leuten das so dringend benötigte technische Interesse zu wecken, wird man dich nicht ernstnehmen. Wir haben einfach keine Lobby, und deshalb ist mit den veränderten umweltpolitischen Ansichten und dem gesellschaftl. Konsens heute kein Modellflug wie vor 30 Jahren zu betreiben. Dass die Lebenslage vieler Menschen heute zunehmend unsicherer ist, will ich gar nicht erwähnen. Ansonsten - rein sachlich betrachtet - schliesse ich mich hänschen an: noch nie war es so einfach heute.

Die goldenen Zeiten des Modellbaus sind vobei, die goldenen Zeiten des Modellflugs haben erst begonnen.

Manche findens gut, andere weniger. Ich versuche der heutigen Modellfliegerjugend die Tradition des Modellbauens zu vermitteln, inzwischen mit einigem Erfolg!

Also ich kann heute noch genauso Modellflug betreiben wie in meiner Jugend: eine gemähte Wiese findet sich immer...
Verbrenner, Zweitakter war nie so mein Ding, geht aber auch.

Wenn man hier so liest, sieht man oft eins: wir stehen uns selbst im Weg, womöglich erklärt mir auch jetzt einer aus 500 km Entfernung dass ich die Erlaubnis des Grundstückseigentümers und eine Versicherung beim Dxxx brauche.

Eisvogel schrieb:

Die goldenen Zeiten des Modellbaus sind vorbei...

Zum Vergrößern anklicken....

Einspruch euer Ehren: es wurden noch nie so aufwendige Projekte gebaut wie heute, nur die Masse muss nicht mehr bauen um fliegen zu können. Man kann jetzt aus Spass an der Freude bauen.

Aber damit kommen wir wieder in eine schon oft geführte Diskussion...

hänschen schrieb:

Einspruch euer Ehren: es wurden noch nie so aufwendige Projekte gebaut wie heute, nur die Masse muss nicht mehr bauen um fliegen zu können. Man kann jetzt aus Spass an der Freude bauen.

Zum Vergrößern anklicken....

Da hast du wohl recht, von machen Modellen, die man heute auf Flugtagen sieht, hätte man vor 30 Jahren nicht zu träumen gewagt.

Heute kann man aber auch ohne Baukenntnisse fliegen, das war früher nicht so, wer nicht bauen konnte, der kam (meist) gar nicht zum fliegen. Im Verhältnis zu den -fliegern ist der Anteil der -bauer ziemlich gering.
Schlechter sind die Zeiten für den Modellbauer aber nicht geworden, wer ein besonderes Stück baut, der hat immer noch die show

Ach Hänschen, du Glücklicher !

Ich habe vor 45 Jahren mit meinem Cugar Fesselkunstflug in Park neben dem Friedhof gemacht.

Darin war ein 6ccm OS mit offenem Auspuff !

Glaubst du, dass es mir heutzutage dort gelänge, den Motor zu starten, bevor die Grünen antanzen ?


Guss Peter

Ich gehe schon lange den Weg "Zurück zu den Wurzeln", nach über 40 Jahren aktiven Modellbaus wird man halt zufriedener, rennt nicht jeder Neuheit hinterher und muss auch nicht alles haben! Am liebsten gehe ich an den Haushang und zwitscher mit meinen Retroseglern(je einfacher desto besser) friedlich durch die Lüfte! Noch eine leckere Brotzeit dabei, was will man mehr? Goldener kann es doch gar nicht mehr kommen, ist halt alles eine Frage der persönlichen Sichtweise!!

Einfach schön ist das, muss glaube ich, wirklich mit dem Alter Ü50 zusammenhängen!

...wer "früher" ein Modell fliegen wollte, der musste bauen wenn er fliegen wollte....

...wer heute baut, der baut weil er bauen will...

Was der Themenstarter im Kern sagen will, ist schon richtig...

Durch ARF oder der Steigerung "Bind And Fly" oder so, mit billigst Müll aus Fernost, geht etwas verloren was eben den Modellbau ausmacht, wenngleich die Bandbreite zum Einstieg in das Fliegen heute dadurch größer ist als "damals".

Wenn ich mir anschaue welch unsinniges Zeug, außerhalb des Modellbereiches, auf dem Markt ist, nur für den schnellen Konsum hergestellt, minderwertig, schon Schrott wenn ich es zur Tür heraus trage...und damit natürlich auch schnell wieder Ersatz kaufen soll/muss, ja dann sehe ich doch eine Parallele zum Modellbereich, ein Abbild "unserer" Konsumgesellschaft.

Gruß Rolf

Modell quo vadis

Modell quo vadis

Hallo Rolf,

danke für Deine Erklärung. Sicher ist es richtig, dass es heute einfacher und in der Bandbreite viel mehr gibt - fast zu viel.

Früher hat man den ganzen Winter 1 Modell gebaut und sich dann daran erfreut. Auf dem Flugfeld waren alle mit den Verbrennern unterwegs oder mit Seglern, teilweise mit einem kleinen Motor oben drauf.

Sicher war es viel eingeschränkter aber ich denke es hat genausoviel Freude gemacht wie heute.

Die Wertschätzung des eigen gebauten Modells war höher als heute mit einer ARF Kiste.

Ich konnte noch meine Curare, Super Sicroli, Atlas, Magic aus dieser Zeit retten und restauriere nun alle Stück für Stück. Für kein Geld der Welt würde ich diese Modelle verkaufen. Wenn ich die heute fliege kommen die schönen Tage in der Erinnerung von vor ca. 35 jahren sofort wieder zurück.

MFG Michael

... eine Frage der Einstellung

... eine Frage der Einstellung

Hallo Leute.
Ein seeehr interessantes Thema.
Ich Denke, dass die goldenen Zeiten für den Modellbau nie vorbei sind. Wir haben auch heute noch die Möglichkeit einen 4-5 m Segler oder eine 3 m Motormaschine ganz aus Holz und nur nach Plan zu Bauen.
Das Balsaholz ist vielleicht etwas teurer geworden, aber die Vielfalt der Werkstoffe hat zugenommen. Wir haben die Möglichkeit ausser Weissleim auch andere gute Klebstoffe zu verwenden.
Für Verstärkungen können Kohlefaser oder andere moderne Materialien verwendet werden, und dadurch können auch Holzmodelle leichter werden.
Das die Motoren heute leiser sein müssen, ist halt der Preis den wir für den Fortschritt in Kauf nehmen müssen. Aber ich frage Euch wirklich wer oder was kann einen Modellbauer davon abhalten
ein Model auf die klassische Art selbst zu Bauen. Ausser der Tatsache, das es heute nicht mehr viele Modellbauer können. Deshalb nennt sich eine Vielzahl von Modellbauern, wie auch die Zeitschrift des DMFV,
Modellflieger. Und das ist das Einzige was sich geändert hat.

Tach noch

Dieter

Ich denke es gibt mehrere Faktoren für den Kauf der sog. ARF-Modelle. Und die Piloten sind ja nicht ganz unschuldig daran, das der Markt damit gesättigt wird. Ich höre von etlichen Kollegen wenn sie z.B. eine "Schaumwaffel" sehen, .. oooh.. tolles Modell.. aber warum gibt es das nicht in richtiger Holzbauweise?
Aber zurück zu den RC1-Modellen.. auch ich würde mich dran setzen und richtig bauen, wenn es denn noch Bausätze gibt. Die stabilität der Flieger hat einen ganz anderen Massstab als die heutige Generation. Vor allen Dingen lernt man bei solchen Sachen den Wert zu schätzen und man sagt nicht .. ja .. ok ..kaputt .. kommt halt ein neuer. Ich hab 2 solcher handgebauten Flieger, die schon so manches ohne Probleme weg gesteckt haben. Sie sind zwas ein bisserl schwerer.. aber pure Qualität

gruss
Hartmut

Hartmut Lohe schrieb:

Aber zurück zu den RC1-Modellen.. auch ich würde mich dran setzen und richtig bauen, wenn es denn noch Bausätze gibt.

Zum Vergrößern anklicken....

Warum, muss es ein Bausatz sein? Es reicht doch ein Plan, und davon gibt es noch bzw. wieder etliche.

so isses

so isses

.....rrrrichtig!
Ein RC1 Model oder ein anderes schönes Model nach Plan bauen. Und für die Zeit des Bauens, so 3-4 Monate kann man sich ja dann was von der Stange, sprich ein ARF-Modell zulegen. Damit man fliegen kann.
Eine gute Alternative!

Tach noch
Dieter

Auch finde, die goldenen Zeiten haben erst so richtig begonnen. Für jeden gibt es was, ARF aus Holz, aus EPO zu sehr günstigen Preisen) Holzbausätze für beinahe jedes Budget.
Was wirklich toll ist, nach 35 Jahre Abstinenz, die Elektronik ist erschwinglich und man kann sehr rasch mit einem neuen Modell fliegen und trotzdem entsteht, kontinuierlich ein Retroflieger aus einem Baukasten.
Grüsse Michel

gute Zeit

gute Zeit

Sicher ist heute das Angebot unweit größer als früher. Auch die Freizeit hat theoretisch zugenommen, dennoch sind viel Menschen mehr gehetzt als früher und mir kommt es so vor als würde das mehr an Angebot am Ende weniger bedeuten.

Es wurde keine Mehrfreude erreicht sondern die "Qual der Wahl" und die Rastlosigkeit vieler Mitmenschen hat zu keiner Qualitätsverbesserung geführt.

Ich habe mir diesen Winter einen neue Curare nach dem englischen RCM Plan gebaut und freue mich nun auf die Finisharbeiten im Freien. Leider ist es noch zu kalt zum schleifen und lackieren im Freien und so muss das Modell halt noch warten.

MFG Michael

Viel mehr Freude

Viel mehr Freude

Früher war es im Vergleich zum Realeinkommen sehr viel teurerer ein Modell zu bauen,
Fernsteuerung + Zubehör zu kaufen. Die lange Bauzeit + die damit verbundene Sorge,
oh je, wenn das Ding runterfällt, haben manchmal belastet.

Ich erinnere mich noch gut, als damals bei Conzelmann die FUN-Zeit anbrach mit Wingo usw.
sprach man einfach vom Spaßfliegen, mal neben dem CampingZelt, auch um den Kirchturm.
Es hat sich eine neue Denke entwickelt für den Freizeitpiloten, der einfach Abwechslung zum Alltag sucht.
Nichts für die vermeintliche Ewigkeit, sondern einfache Freud am Hobby.

Dies alles schließt keineswegs das nach Plan gebaute SuperModell aus,
es wird nur sinnvoll ergänzt.

Hallo

Ich bin der Meinung das der klassische Modellbau so langsam den Bach herunter geht. Die Modellbauer werden zu Modellflieger und diese wiederum zum Konsumer der Modellbauindustrie. Kaum einer der heutigen jüngeren Generation setzt sich mit den Fertigkeiten die der Modellbau ansich mitbringt auseinander.
Sehr gut daran zu sehen das wenn Defekt oder Kaputt es muß was neues her reparieren oder Instandsetzen geht nicht da die Fähigkeiten nicht da sind.

Überlegt doch mal was für Fähigkeiten geschult wurden wenn man sich den klassischen Modellbau ansieht. Diese Fähikeiten fehlen den heutigen Modellfliegern gänzlich. Für mich jedenfalls hat der Modellbau sehr viel gebracht und ich habe dabei sehr viel gelernt.

Thema Holzbausätze ausser bei den Amis gibt es kaum noch Kästen am Markt unsere etablierten Hersteller in Germany strecken die Fertigung und setzten auf Fertigmodelle. Was ich mir mehr wünsche wäre diese Kleinfertigung alter Modelle mit neuer Technik. Sprich Neuzeichnen und mit CNC Technik selber Baukästen erstellen.

Bei meinem zweiten Hobby (Amateurfunk) ist das Thema schon durch. Selbstbau gibt es kaum noch sondern der Amateurfunker ist ein Konsument fertiger Technik geworden.

Ich für mein Teil habe beschlossen diesen Konsumdrang (größer besser schöner teurer ) nicht nachzugeben und weiterhin meine selbstgebauten Modelle zu fliegen. Und das mit klassischen Methanolantrieb Elektro nur in besonderen Ausnahmefällen

Gruß Bernd