Richtige Propellerwahl beim Schleppen

robi

User
Hallo Gemeinde,
ich habe mir einen Stick 2000 von Pichler als Schleppmaschine gebaut.
Motor ist ein Boost 140, den ich an 10s Lipo betreibe. Der Boost ist bis ca. 75 A belastbar.
Der bester Wirkungsgrad des Motors liegt ca. bei 38 A.
Ich habe verschiedene Messungen vorliegen, die ich mal hier zusammenfasse:

Zwischenablage01.jpg

Zur richtigen Propellerwahl habe ich jetzt verschiedene Meinungen gehört, die ich selber mangels
eigener Schlepperfahrung nicht vollständig bewerten kann.
Anm.: "richtige" Propellerwahl bezieht sich auf die Fragestellung wie man aus den 5000mAh
Kapazität der Akkus die meisten Anzahl Schlepps bei jeweils gleicher Schlepphöhe rausholt.


Meinung 1:
Der richtige Propeller ist eher größer (hier: 21") und dafür mit flacherer Steigung (hier: 8") zu wählen.
Begründung:
Dieser Prop hat den höheren Wirkungsgrad gegenüber einem kleineren Prop (bei gleicher Steigung),
der Motor zieht weniger Strom und die geringere Strahlgeschwindigkeit paßt gut zum Schleppbetrieb,
da bei höherer Strahlgeschwindigkeit durch das "Bremsen" des geschleppten Seglers eh nur die Luft "verquirlt" würde.

Meinung 2:
Der richtige Propeller wäre der 20"x12".
Begründung:
Dieser Prop hat wg. der größeren Steigung einen besseren Wirkungsgrad als der zuvor genannte 21"x8".
Der Motor zieht zwar nominal mehr Strom, aber durch die höhere Strahlgeschwindigkeit, kann man nach dem Start die Drehzahl (mehr) reduzieren.
Damit wird in diesem Teillastbetrieb der Strom idealerweise in der Größenordnung des besten Motor-Wirkungsgrades (also um die 40A)
eingestellt werden und weniger mAh verbraten, bis man auf Schlepphöhe ist.

Für mich sind beide Meinungen nachvollziehbar, jedoch weiß ich nicht was "richtiger" ist. Wirklich falsch ist ja wohl keine.
Außerdem weiß ich nicht, ob man im Schleppbetrieb wirklich praktikabel nach dem Start die Motordrehzahl reduzieren kann.
Ich könnte mir vorstellen, dass es leichter ist, das Vollgas einfach stehen zu lassen.

Wäre nett, wenn sich hier der ein oder andere Schlepperfahrene zu Wort melden könnte.
Danke & Gruß
robi
 
Hi,

das beste währe wohl eine 21X12 wen es die Komponenten und die "Beinfreiheit" erlauben.

Gas Reduzieren wirst du im Alltagsbetrieb beim Schleppen auch eher selten also pass auf das dein Antrieb wen nötig auch mal ne Akkuladung lang vollgas laufen kann, bzw mit Restwärme vom vorherigen Akku immernoch nicht abraucht.:D

Die Fluggeschwindigkeit im Schlepp sollte auch nicht zu niedrig sein, deine 8" Steigung fallen deshalb meiner meinung nach erstmal flach.

Wir hatten bei meinem Schlepper bei den ersten Luftschraubenversuchen ca 115 km/h Schleppgeschwindigkeit (gps messung, definitiv zu viel) jetz dürften wir so bei etwa 70-80 km/h liegen (von den gemessenen 115 weg geschätzt)

Gas zurücknehmen wird man wohl nur wen man mal etwasrummspielen will, z.b. mit dem Segler hinten dran tiefe überflüge machen oder langsame "scale" schlepps.
Wens aber nur darum geht das 5 jungs am besten gleichzeitig in die gerade vorhandene Thermik wollen (und du die Seglerpiloten noch dazu wenig kennst was ihr können angeht) wirst du wohl nach dem Start so steil wie möglich steigen, nach dem Ausklinken in den Gegenanflug gehen, landen und den nächsten anhängen.

grüße Benjamin


PS: Motor/Reglertempüberwachung und Akkukapazitätssensoren sind auch sehr hilfreich.
 

robi

User
Hallo Benjamin,

Danke für die Einschätzung.
Genug "Beinfreiheit" ist vorhanden. Ich verwende ein höheres Elster Fahrwerk mit 100er Rädern.
Da würde sogar ne 22er Latte noch drunter passen.

Für die Überwachung verwende ich das HoTT Electric Air Module mit Akkumessung bezüglich
Strom, Spannung, Einzelzellenmessung und Kapazität. Weiterhin Temperaturüberwachung
des Reglers. Für den Motor werde ich den Sensor noch nachrüsten (bisher noch keine Zeit dafür).

Genug Kühlluft müßte eigentlich sowohl an Motor, als auch an den Regler rankommen. Darauf habe
ich geachtet. Bei den bisherigen Testflügen gab´s noch keine thermischen Auffälligkeiten.
Mein Roxxy Regler hat ja auch noch ein Gebläse, so dass auch nach der Landung dem Regler
noch Kühlluft zugefächelt wird. (Aber die ersten Schlepps werden dann wohl die Wahrheit ans Licht bringen).

Zu deiner Propempfehlung: ich denke das der Strom für den Boost 140 bei der 21x12 zu hoch wird.
Mit der 20x12 liege ich ja bereits leicht über dem angegebenen max. Strom von 75 A. Noch
weiter möchte ich es erst Mal nicht ausreizen.

Das Gaszurücknehmen möchte ich eigentlich nicht für Show-Überflüge, sondern eben um effizienter
zu schleppen und mehr Schlepps pro Akkuladung zu erreichen. Auch wenn dann der Schlepp etwas
länger dauert. Wie gesagt, die praktische Erfahrung fehlt bisher noch und deshalb weiß ich nicht, ob
ich da einer falschen Idee nachjage, oder ob das so praktiziert wird.

Danke & Gruß
robi
 

Roland

User
Propellewahl beim Schleppen

Propellewahl beim Schleppen

Guten Tag zusammen,

für Deinen Motor kann ich Dir keine Empfehleung geben. Ich habe in meinem Schlepper einen Graupner Compact 740Z an 10 Zellen.
Ich schleppe mit einer 18x8 bei etwa 43Ampere. Das reicht vöölig aus um Segler bis etwa 5 kg flott auf Höhe zu bringen. Der Schlepp dauert etwa 30 sec., wir sind dann zwischen 200m und 300m hoch, je nach Segler. Maximal haben wir in der Kombination bis etwa 8kg Segler geschleppt, das wird dann aber etwas zäh. Damit machen wir etwa 6-7 Schlepps pro Akku, entladen diesen dabei ntürlich nicht vollständig. Wenn ein richtig schwerer Brocken dranhängt kann's auch mal eine 20x10 LS sein.
Ich finde 73Amp schon ziemlich heftig und auch vom Wirkungsgrad her nicht optimal.

Gruss

Roland
 

robi

User
@Roland

Danke für deine Einschätzung.

Würde ich eine 18x8 verwenden, wäre der Strom sicherlich unter 40A und die Power würde für nen 5kg Segler trotzdem locker ausreichen.

Jedoch möchte ich nicht zwischen verschieden schweren Seglern den Prop wechseln, sondern versuche halt DEN Prop zu finden,
mit dem ich einen großen Bereich abdecke und dann lieber bei den leichten und mittelschweren Seglern im Teillastbereich schleppe,
um einen kleineren Strom und einen geringeren Kapazitätsverlust je Schlepp zu haben.
Für die dicken Brocken hätte ich dann bei Vollgas trotzdem nach oben hin je noch genug Reserven.

Aber wenn ich mir die Antworten so anschaue und mit anderen Schlepppiloten rede, glaube ich, dass die meisten halt während
des Schlepps nicht groß am Gas rumspielen, sondern halt Vollgas geben und so den Schlepp durchziehen.

Also wird´s bei mir wohl auf´s gleiche rauslaufen und ich lege mir noch nen 2ten Akkusatz zu ;)

Danke
robi
 

ROMA

User
Hallo robi,

so hab ichs bei meiner Black Horse Piper mit Robbe Roxxy D 63-72 und Fiala 20x10" ,bei fast gleichen
Werten wie von Dir oben aufgeführt ,auch gemacht.Werde mir noch einen dritten Akku holen.
Habe zwar bisher noch keinen 6kg Segler drangehabt, aber bei leichten 2-3kg Segler kann man schon
mal ein bisschen Gas (Strom) zurücknehmen, geht bei 45-55A immer noch flott nach oben(Piper wiegt 6,4kg).

Gruß
nochn Roland.
 

robi

User
Guten Tag zusammen,

für Deinen Motor kann ich Dir keine Empfehleung geben. Ich habe in meinem Schlepper einen Graupner Compact 740Z an 10 Zellen.
Ich schleppe mit einer 18x8 bei etwa 43Ampere. Das reicht vöölig aus um Segler bis etwa 5 kg flott auf Höhe zu bringen. Der Schlepp dauert etwa 30 sec., wir sind dann zwischen 200m und 300m hoch, je nach Segler. Maximal haben wir in der Kombination bis etwa 8kg Segler geschleppt, das wird dann aber etwas zäh. Damit machen wir etwa 6-7 Schlepps pro Akku, entladen diesen dabei ntürlich nicht vollständig. Wenn ein richtig schwerer Brocken dranhängt kann's auch mal eine 20x10 LS sein.
Ich finde 73Amp schon ziemlich heftig und auch vom Wirkungsgrad her nicht optimal.

Gruss

Roland

@Roland: mit einer 18x8 würde ich also auch bei ca. 43 A liegen und der Wirkungsgrad wäre ordentlich:.
Vom Schub her ist das natürlich ne deutlich kleinere Hausnummer als die o.g. 20" und 21" Latten.

Zwischenablage01.jpg
 

thomasr

User
Die Frage finde ich auch echt schwierig. Ich schleppe mit einem Graupner Kadett an 8S mit einem Torcster 260U/V und einer 19x12.
Bei 5kg Seglern muss ich etwas Gas zurück nehmen. Neulich hatte ich einen mit 3kg an der Leine und da war es dann gar nicht so einfach das Gas so weit zurück zu nehmen, dass das vernünftig wurde. Kommt ja auch immer noch dazu, wie steil man denn nun schleppt. Natürlich hätte ich den auch mit 45Grad und Vollgas hochziehn können. Aber will man das?
Mir leuchtet das schon ein, mit der höheren Strahlgeschwindigkeit. Man kann bei gleicher Drehzahh eben mehr Gas zurücknehmen. Das dann aber auch energiesparend umzusetzen, ist aber auch nicht ohne. I.M. hab ich das Problem, dass ich bei 4000er Kapazität pro Schlepp ca. 1000mah verbrauche. Bei dreien muss man dann schon aufpassen und darf nicht lange rummachen.
Habe noch keine andere Ls probiert, weil ich auch nicht weiß, in welche Richtung ich denn gehen sollte.
20x10, oder 19x14, oder hab ich schon das Optimum???
Fragen über Fragen.

Gruß
Thomas
 

ROMA

User
Hallo Thomas,

diese Frage wurde schon gefühlte 1000mal gestellt, wird aber ewig unbeantwortet bleiben.
Da meiner Meinung nach viel zu viele Faktoren mit einfließen wie zb. Schleppereigengewicht und
Schlepperstirnwiderstand,was den Vollgaseinsatz schon ohne Segler hinten dran beeinflusst.
Oder ist heut mehr oder weniger Gegenwind...also bei mehr brauch ich auch mehr Leistung
an der Schleppmaschiene. Aber Leistung kann beim F-Schlepp gerade in sich immer wieder ergebenden
kritischen Situationen kein Fehler sein.
Deine Antriebsauslegung hört sich m.M nach aber schon recht Vernünftig an,wenn Du raufkriegst
was rauf soll(Segerler natürlich;) ) dann lass es so wie es ist.

Gruß
Roland.
 
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