Großsegler 8 kg werfen!

Regloh

User
Hallo,
hat jemand Erfahrungen mit Handstart? Mein Motor bringt ca. 1500W an einer 20x13 und zieht schon ordentlich. Modell ist ein Paritech Discus 2b mit 4m und 8kg.

Die Starts aus dem Startwagen kosten mich aber immer Nerven und werden trotz Sanftanlauf öfter zu Stuntshows, weil das Modell heftig abhebt und dann manchmal mit dem Heck den Startwagen touschiert. Experimente mit Anstellwinkelverstellung am Startwagen waren auch erfolglos.
Jetzt überlege ich, ob ich nicht doch werfen soll. Habe aber einen großen Respekt, falls Modell nicht sofort lossteigt, sondern erst noch ein wenig Schwung holen muss und ich nicht schnell genug an die Knüppel komme (Flachland).

Wäre schön, wenn ihr über eure Erfahrungen berichtet.
Nofalls muss ich mir ein Bungee von EMC leisten.

Gruss
Holger
 

Relaxr

User
Hi - ein Kumpel wirft Motorsegler bis 7,5 kg routinemässig aus der Hand. So zB seit dieser Saison seinen Thermik XXXL mit 5m SW. Er läuft mit dem Segler in der rechten Hand mit ca. Halbgas los, macht einige schnelle Schritte um die ganze Fuhre in Fahrt bzw. "Lauf" zu bringen und schiebt den Segler dann aus dem Lauf mit Vollgas aus der Hand. Bisher kein einziger Fehlstart seit Jahren, auch mit anderen Modellen dieser Gewichtsklasse. Alle sind mit dem grossen 600er Getriebmotor von Polytech auf 6S mit Schrauben von 17-20 Zoll ausgerüstet, das sind dann so ca. 1,5 kw. Er ist aber auch ein guter, abgebrühter Werfer.

Ich bin da weniger mutig, mir steht auch noch der Wurf eines 5,2 kg Discus bevor. Dafür werde ich mir noch irgendwas auf den Rumpf aufbringen, was die Haftung der Hände erhöht. Das Wegrutschen der Hand beim Wurf ist das grösste Risiko. Damit hatte besagter Kumpel oben seit ca. 3 Jahren dann doch einige Male zumindest "heisse" Starts. Gerade im Sommer, wenn man schwitzt oder wenn die Hände "nervös" sind. Habe aber noch nichts gefunden um da den Grip auch optisch brauchbar herzustellen. Angeblich gibt es transparentes, dünnes Haftklebeband, zB für Skateboards. Muss ich mich noch drum kümmern. Bisher lass ich meinen Discus von oben genanntem Kumpel werfen, ist völlig(!!!) unkritisch. Ich denke gerade darüber nach, evtl. nen Querruderkreisel für den Startwurf reinzunehmen. Ist aber auch eher für die Nerven, der Witz ist, je grösser die Spannweite ist, umso weniger bzw, zäher ist ein evtl. Wegdrehen/Kippen beim Start, dh. eigentlich unproblematisch. Bei böigem Wind o.ä. lässt auch o.g. Kumpel sich mal gerne von mir den Wurf ausführen.

Fazit: geht ohne Not (gefühlt bis zu deiner Gewichtsklasse), mit nem knackigen Motor und (!!!) nervlicher Stärke und nem guten, kräftigen Abwurf aus flottem Lauf. Wenn du das ganze "athletisch" und nervlich hinbekommst, spricht nichts dagegen. Das mit dem Wind regelt sich von selbst, ab 3 bft mit Böen kannst du den Segler nicht mehr stabil hochhalten, dann brauchst du eh nen Werfer. Je nach Modell kann auch absolute Flaute schwierig werden, dann musst du noch etwas schneller anlaufen und wegschieben. Ne Startphase mit Verwölbung kann auch noch helfen, mein Kumpel lehnt das aber ab.

Gruss+Erfolg
Markus
 
Solange ich mich nicht als Werfer damit plagen muss kannst Du machen was Du willst.:D

Aus der Erfahrung heraus mache ich so was nicht mehr. (habe früher viel die Modelle der Kollegen geworfen bis die Schulter ärger machte)
Seit ich die dinger nicht mehr werfe gibt es bei uns auch keine solchen mehr...komisch...;)
 

Relaxr

User
Ja - man kann sich die Schulter dabei verrenken, wenn man es falsch macht. Die Fahrt kommt zu 90% aus der Laufgeschwindigkeit und nur zu 10% aus dem Wegschieben. Erstmal schnell Laufen und dabei den Flieger in Position halten ist fast die ganze Miete, dann ist das Wegschieben eine Formalität.

Martin - solche "Dinger" lassen sich aber ohne pipapo ruck zuck starten, ohne Gedöns, Schlepper etc. Und bei uns findet man immer nen Werfer! Ist auch ganz schön anzusehen......

Gruss Markus
 
Hi!

So ganz kann ich das nicht stehen lassen.
Natürlich habe ich die Modelle aus dem Lauf in die Luft befördert.
Da aber die Kollegen mit ordentlich Nickel beladen hatten und es sich nicht um Modelle mit F3J Fächenbelastung handelte reichte einfaches in die Luft schieben nicht mehr.

Selbiges ist bei einem 4m 8Kg Diskus zu erwarten. Und es gibt Tage ohne Wind...;)

Aber im Netz gibt es immer einen der alles ohne Probleme immer kann - die anderen sind dann zu doof...schon klar.:rolleyes:
 

Relaxr

User
Aber im Netz gibt es immer einen der alles ohne Probleme immer kann - die anderen sind dann zu doof...schon klar.:rolleyes:

Das ist immer so, der Bessere ist des guten Feind! Mit Doof hat es hier eher weniger zu tun, eher mit "nicht abgebrüht". Ich habe auch schlotternde Knie, wenn ich an meinen Discuswurf (5,2 kg) denke, da brauch ich gar keine 7,5 oder gar 8kg.....Thomas wirft einfach, ohne viel zu überlegen, halt voll konzentriert. Nach Sekundenbruchteilen steuert sich die Fuhre dann wie im F-Schlepp, ganz einfach. Ohne Wind lässt man besser werfen, damit man sofort am Knüppel ist, mit genug Dampf kann man auch nen scheppen Wurf locker aussteuern.
Gruss Markus
 
Ja das geht

Ja das geht

Hallo Holger,

ich habe einen Mistral 4300 in aufgebleiter Version mit 7 kg und wohl vergleichbarem Setup. (Torcman 6 S Antrieb & 23X12er Latte, ca. 1400 Watt) Ich vermute Dein Setup wird einen vergleichbaren Standschub liefern und das ist aus meiner Sicht das Wichtige - hoher Standschub, damit das Modell sofort nach dem Abwurf genügend Bewegung nach vorne macht.

Auch wichtig aus meiner Sicht, die Wölbklappen positiv setzen, damit gleich der maximale Auftrieb da ist. (Hat Dein Discus WK?)

Dann sanften Anlauf programieren, damit man nach dem Einschalten noch ein paar Sekunden hat zu laufen - dann zieht es einem in dem Setup das Modell aus der Hand, ohne das man es noch festhalten kann :D Wenn man noch einiger Maßen fit ist und das Modell schafft stabil über Kopf zu halten, ist das eigentlich kein Problem. Die Frage ist eben, ob Du es schaffst den doch recht dicken Rumpf stabil über Kopf zu halten. Da würde ich vorher ein paar Trockenübungen machen.
 
Ich habe einen WAM-Stingray mit 7 kg und 1500W an einer 17x10 RFM-Latte. Anfangs hatte ich ähnliche Bedenken wie Holger und habe mich schrittweise herangetastet, angefangen mit Starts am Hang bei Wind und mit Helfer. Mittlerweile starte ich das Modell aber völlig entspannt auch bei Windstille allein aus der Hand.

Bei den ersten Versuchen habe ich noch ein wenig verwölbt und ganz leicht auf hoch getrimmt, das fand ich aber kritischer als die jetzige Methode, bei der alles in "Normalstellung" ist. Das Modell muss bei laufendem Motor so eingestellt ist, dass es "in sich steigt" und auf keinen Fall die Nase zu sehr hoch nimmt.
Den Motor habe ich mit einer Hochlaufzeit von 1 sek. auf einem Schalter liegen. Ich laufe los und schalte gleichzeitig den Motor ein. Der Rest ergibt sich dann von allein.

lg
Hannes
 

Ingo Seibert

Vereinsmitglied
Moin,

da ich mit besagtem Discus einige Flugstunden habe, auch von mir noch etwas Senf:

Lass es und nimm ein Gummi! Meinen Diamant mit 7 kg werfe ich problemlos auch bei null Wind, obwohl da nur ein Kora-Top mit 6s und einer 17x9 werkelt. Der Discus hat aber eine ganz andere Flächengeometrie und -belastung. Verwölbt oder nicht spielt keine große Geige beim Start meiner Erfahrung nach.
 

Relaxr

User
Hi - ich kann meinen Discus (2A) leider nicht verwölben. Werde ihn dennoch demnächst selbst werfen, da er einfach super aus der Werferhand rausgeht. Ja auch er fängt in der normalen Ruderstellung mit sanftem Steigen an, sobald sich der Schub voll entwickelt hat, nimmt er allerdings die Nase hoch und man muss präzise gegendrücken. Die Latenzzeit von Motoranlauf und Motorentfaltung muss bei dem schnellen Laufen losgehen, dann wird einem der Segler quasi aus der Hand gerissen. Es ist wirklich reine Nervensache (sagt hier der richtige........;) )

Ich muss mal vom Kollegen ein kleines Video machen, wenn er seinen 7,5 kg Apollo mit 4,5 m SW wirft. Sieht erschreckend easy aus.


Gruss Markus
 
Hallo,

habe den Discus von Graupner/ 4,55 m, ca. 8 kg, ohne Motor

Am Hang tue ich mich schwer, das Modell abzuwerfen, vor allem, wenn die Hangkuppe flach ist. Der Rumpf ist eine ordentliche Keule, die man schlecht greifen kann, der Sender baumelt beim Laufen, der Wind bläst, insgesamt ein Risiko.

In der Ebene würde ich das trotz Motor nicht machen. Ich würde das Modell flitschen.

Gruß Bombacher
 

Relaxr

User
Tormannhandschuhe?

Die fallen auch optisch nicht unangenehm auf.
Jedenfalls nicht am Flieger ;)!

Ja - unsere F3J Freaks werfern tw. mit Neoprenhandschuhen. Die würden mich dann aber beim Flug nerven, ich will möglichst unauffällig irgendwas mit Grip auf den Rumpf unten aufbringen, zB eben Skateboardband - transparent. Kann man auch angeblich selbst machen: Harz mit Salzkristallen mischen, wie nen dünnen Coat punktuell (wo die Finger anliegen) aufbringen, härten lassen, dünn anschleifen und dann mit Wasser das Salz rauslösen. Die "Pickel" bleiben. Mal sehen, erstmal reicht es mir den Discus zu fliegen und insbesondere zu Landen. Eins nach dem anderen :D
Gruss Markus

EDIT: ganz vergessen, gleiches Thema - Sicherheitsgewinn beim Wurf eines Boliden (?): http://www.rc-network.de/forum/showthread.php/390013-Erfahrungen-mit-Flächenkreisel-Dualsky-FC130
 

Relaxr

User
Hallo,

habe den Discus von Graupner/ 4,55 m, ca. 8 kg, ohne Motor

Am Hang tue ich mich schwer, das Modell abzuwerfen, vor allem, wenn die Hangkuppe flach ist. Der Rumpf ist eine ordentliche Keule, die man schlecht greifen kann, der Sender baumelt beim Laufen, der Wind bläst, insgesamt ein Risiko.

In der Ebene würde ich das trotz Motor nicht machen. Ich würde das Modell flitschen.

Gruß Bombacher

Ich denke, deine geschilderte Situation ist schwieriger, als mit starkem Motor wegzukommen. Da würde ich auch selbst nichts riskieren. Flitschen geht auch mit Nasenmotor, scheint an der Teck recht beliebt mittlerweile, wie gesehen. Da tun sich die Waku - Puristen immer noch schwerer, da gibts auch immer mal Gemecker wenn man mit Motor antritt :p
 

Regloh

User
Danke für die vielen Antworten.
Ich glaube ich gehe auf Nummer sicher, halte mich an die Ausführungen von Dir Ingo und mach EMC etwas reicher.
Das Modell war zu teuer für weitere kriminelle Startversuche. Da fallen die 200 Euronen für die Startanlage auch nicht mehr ins Gewicht.
Wenns einmal knallt wirds mit Sicherheit teurer.
Ich denke an die "Bodenstart Safe 6-12" von EMC, hat jemand Erfahrungen?


Gruss Holger
 
Großsegler 8 kg werfen

Großsegler 8 kg werfen

Hallo wie wäre ein Flitschenstart den man in aller Ruhe und allein machen kann.Schau im Beitrag 11470 nach ich bin begeistert.Friedhelm
 
Hallo

Länger auf dem Startwagen bleiben ,also bis ausreichend speed aufgebaut ist.Dann kann man flach vom Startwagen abheben.
Muß mich auch selber immer dazu zwingen nicht zu früh abzuheben.
Hab aber auch am Höhenruder von meiner Fox spuren vom Startwagen. (von den ersten Starts) :cry:
Die Methode Startwagen ist aber eine coole Sache find ich.:)Werfen würd ich meine Fox mit 6,8 kg nicht.


mfg Wolf

ps. hier einer meiner ersten Starts mit Wagen.Noch zu früh abgehoben,bin aber am üben.http://www.youtube.com/watch?v=yO64DYju6Tk
 
Hallo,

off topic:

4m
8 Kg :confused:
Flächenbelastung. 122g/qdm:confused:
Segelflug :confused:

off topic: Ende

Gruß
Wilhelm

P.S.: jeder, wie er es für richtig findet.
 

Ingo Seibert

Vereinsmitglied
Hallo Wilhelm,

stimmt nicht ganz. Die Angabe des Flächeninhaltes bei Paritech ist falsch. Meiner mit 8,3 kg kam auf echte 96 g/dm² und geht damit fantastisch in der Thermik. Aber wenn's juckt, fehlt halt auch nicht der Durchzug und man muss sich dazu nicht Sorgen über abknickende Flächenverbinder oder brechende Flächen machen - der hält nachweislich ALLES aus :cool:!

extension schrieb:
P.S.: jeder, wie er es für richtig findet.

Eben. Ich finde F3Jler oder "Leichtwind"-Segler als Beispiel unglaublich (hässlich,) lahm und langweilig. Da fehlt beim Kurbeln die Herausforderung und beim Abheizen die Dynamik. Allerdings kann ich mir so gerade noch verkneifen, dass bei den Liebhabern entsprechender Geräte ins Forum zu schreiben :rolleyes: ;)
 
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